Fundament für Wasserspiel?

Hallo zusammen,

wir haben im Innenhof vor ca. 10 Jahren ein Wasserspiel aufgebaut, das ganze besteht aus alten Whisky Fässern, nimmt eine Fläche von ca. 1,5m² in Anspruch und wiegt geschätzt um die 600 KG. Mittlerweile steht das ganze Ding (natürlich) krumm und schief da die Erde/Sand unter den Gehwegplatten nachgegeben hat. Ich würde nun gerne ein Fundament dafür erstellen. Die grobe Vorgehensweise (Mischung, Schalung, etc…) dazu ist mir geläufig, die Fragen die sich mir stellen sind:

  • wie dick muss das Fundament sein?
  • ist eine Unterschüttung mit Kies notwendig? Aufsteigende Feuchte ist hier ja kein Thema …
  • ist eine Bewehrung mit Stahlmatten nötig?

Danke schonmal,
Jens

Hallo Jens,
6kN pro 1,5m² ist schon eine gehörige Last, welche Anforderungen an die Verfestigung des Untergrundes und des neuen Fundaments stellt.
Das erkennt man schon daran, dass das Planum nachgegeben hat - und das Wasserspiel in eine Schräglage versetzte.
Es gibt nun einige Aspekte zu berücksichtigen:
a) die Verdichtung des Untergrundes
b) Maßnahmen, um stauendem Wasser unter dem Fundament vorzubeugen
c) Frostsicherheit des Fundamentes (hier spielt auch Punkt b hinein)
d) ausreichende Dicke und Eigenfestigkeit des Fundamentes

Da es sich ja nicht um ein Bauwerk im klassischen Sinne handelt, was hier entstehen soll, wäre eine Idee folgende:

  • Rückbau des Wasserspiels mitsamt darunter befindlichen Gehwegplatten
  • Ausschachten bis in eine Tiefe von ca. 60cm (Kantenlänge ca. Fundamentseite + 40cm)
  • grobe Kiesmischung 40cm
  • Schalung herstellen für klare Fundamentabgrenzung
  • PE-Folie auf Kiesbett auflegen
  • Zementmörtel aus üblichem Zement CEM II C25 herstellen (z.B. aus Fertigmischung), aber bei der Herstellung auf w/z-Wert bis ca. 0,55 achten!! (heißt: Frischmörtel nicht überwässern)
  • Gießen des Fundaments in einer Dicke von 20cm
  • sofort danach mit aufliegender Folie über einen Zeitraum von ca. 2-3 Wochen vor negativen Einflüssen (Regen, Wind) schützen
    .
    Empfehlenswert ist es, das neue Betonfundamen nach dem vollständigen Aushärten mit einer Betonfarbe zu schützen, damit kein (Regen)Wasser in das Gefüge eindringt und im Winter nicht zu Frostsprengungen führt.
    .
    Eine „Bewehrung“ ist nicht notwendig, da im Nutzungszustand keine höheren Biegezugkräfte als die Eigenfestigkeit des Betons zu erwarten sind
    -.-.-.-
    mfg Klaus

Moin!

  • sofort danach mit aufliegender Folie über einen Zeitraum von
    ca. 2-3 Wochen vor negativen Einflüssen (Regen, Wind) schützen

Mir wurde im Zusammenhang mit Beton immer empfohlen, ihn zu wässern, damit sich beim Abbinden/Trocknen keine Risse bilden. Ist das wirklich sinnvoll oder genügt eine Folie?

Munter bleiben… TRICHTEX

Hallo Klaus,

erstmal danke für deine Sachkundige Antwort, ich werde entsprechend deinem Vorschlag vorgehen.

Es gibt nun einige Aspekte zu berücksichtigen:
a) die Verdichtung des Untergrundes

Nun ja, mir ist schon klar, am besten mit einer Rüttelplatte, aber gibt es auch andere Möglichkeiten? Oder kommt man nicht umhin so ein Vieh zu leihen?

Moin Gunter,

Mir wurde im Zusammenhang mit Beton immer empfohlen, ihn zu
wässern, damit sich beim Abbinden/Trocknen keine Risse bilden.
Ist das wirklich sinnvoll oder genügt eine Folie?

da kann man mit einem bestimmten ‚kommt drauf an‘ antworten.
Es hängt vom Wetter ab, vom Beton und was der Beton können muß.

Wenn man recht trockenen Beton angesetzt hat, sollte man ev. wässern.
Wenn es in Strömen regnet muß eine Folien her.
Bei Estrich (der recht trocken ist) wurde mir auch empfohlen mit der Gartenspritze einige mal zu wässern.
Bei den Fundamenten die ich gemacht hab, reicht mir eine Folie, weil das umgebende Erdreich feucht war …

Es kommt eben auf den Einzelfall an.

Gandalf

Hallo Jens,
also bei der geplanten Nutzung würde ich nur auf eine ausreichende Verdichtung des Untergrundes ACHTEN. Eine Rüttelplatte kann bei ca. 2,5m² Arbeitsfläche ohnehin nur mit Mühe eingesetzt werden.
Zur Not vor dem Auffüllen des Arbeitsraums mit Kies erst eine dünne Lage Zement auf den Boden ausstreuen. Aushärten lassen und danach den Kies einsetzen.
Vielleicht ergibt sich auch die Möglichkeit in Eurer Nähe, einen Vibrationsstampfer (mitsamt Bediener) von einer Baustelle kurzzeitig auszuleihen, um das Erdreich zu verfestigen?

Korrektur:
Bei der Zementbezeichnung hatte ich mich verschrieben. Es sollte heißen: CEM II 32,5.
-.-.-.-.-.-
Gruß: Klaus

Nun ja, mir ist schon klar, am besten mit einer Rüttelplatte,
aber gibt es auch andere Möglichkeiten? Oder kommt man nicht
umhin so ein Vieh zu leihen?

Hallo!

Für solche kleinen Sachen kann man auch einen Handstampfer nehmen.
Das wird genauso fest wie mit einer Rüttelplatte.

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,

Für solche kleinen Sachen kann man auch einen Handstampfer
nehmen.
Das wird genauso fest wie mit einer Rüttelplatte.

Wunderbar. Dann wäre auch das Problem vom Tisch und ich kann nächstes Wochenende loslegen :smile:

Danke!