Fussbodenheizung durch Solarwärme?

Liebe Experten!

Wir müssen demnächst unsere Heizungsanlage erneuern.
Bisher haben wir eine Öl-Heizung (Fußboden-WW/Heizkörper)
Warmwasser wird mit E-Strom betrieben.

Wir beheizen 130 qm Wohnfläche, davon ca. 60 qm nur HK, ca. 70 qm Fußboden- plus HK. Die Fußodenheizung ist ca. 9 Monate im Jahr in Betrieb und dient nur der leichten Erwärmung (Steinzeugboden) auf ca. 18 Grad Raumtemperatur, die HK werden nur zugeschaltet, wenn es wirklich kalt ist.

Wir wollen auf Gas umstellen.
Jemand brachte uns auf den Gedanken, die Fußbodenheizung gesondert solarbetrieben auszulegen. Die Idee gefällt uns, wenn das Ganze nicht zu teuer wird.

Der Heizungsbauer unseres Vertrauens (sehr gut, aber dem Neuen sekptisch gegenüber) zieht die Augenbrauen hoch und äußert sich nur vage - bis gar nicht.

Unsere Fragen:

-Wie groß müsste die Kollektorenfläche auf dem Dach mindestens sein, damit 18 Grad bei der Fußbodenheizung auf 70 qm möchlichst oft das Jahr über erzielt werden kann?

  • Mit welchen Kosten müssten wir ungefähr rechnen für die Solaranlage + Wärme in die FB-Heizung eingespeisen? Die Gasheizung (Anschluss, Heizung - beides neu - haben wir mit 4.500 € veranschlagt)
  • Warm-Wasser soll mittels Strom erhalten bleiben, weil a) die Versorgung von einem von der Heizung komplett getrennten Bereich aus erfolgt und b) wir nur 2 Personen und schon alt sind und c) mein Mann aufgrund seiner Tätigkeit bei einem Energieversorgungsunternehmen eine Ermäßigung für Stom erhält.

Oder ist die Idee mit der solarbetriebenen FB wirklich abwegig??

Erdwärmenutzung scheidet aufgrund der Gegebenheiten aus (Hanglage, mit Fels durchsetzter Untergrund)

Für jeden sachdienlichen Hnweis dankbar ist

mit vielen Grüßen
Maralena

Hallo,

nur mal kurz mein Senf dazu, bin aber nicht der Experte für sowas. Meine Meinung ist, dass ich keine separate „Solarfußbodenheizung“ machen würde.
Wenn solarunterstützt, dann würde ich die komplette Heizungsanlage entsprechend anschließen und die Fußbodenheizung sowie die Heizkörper von einem Kessel aus regeln. Manche Kesselsteuerungen unterstützen auch mehrere Heizkreise. Damit würde ich es wohl angehen. Aber mal schauen, was die Heizungsbauer hier sagen.

MfG
Thomas

Hallo,

nur mal kurz mein Senf dazu, bin aber nicht der Experte für
sowas. Meine Meinung ist, dass ich keine separate
„Solarfußbodenheizung“ machen würde.
Wenn solarunterstützt, dann würde ich die komplette
Heizungsanlage entsprechend anschließen und die
Fußbodenheizung sowie die Heizkörper von einem Kessel aus
regeln. Manche Kesselsteuerungen unterstützen auch mehrere
Heizkreise. Damit würde ich es wohl angehen. Aber mal schauen,
was die Heizungsbauer hier sagen.

Hallo,
das ist der bessere Weg denn im Winter wenn die Heizung gebraucht wird ist die Sonne nicht immer da.

Hallo,

ich kann Dir zwar Deine Fragen nicht detailliert beantworten, jedoch einige Angabe zu unserer Erfahrung:
Wir hatten uns vor 2 Jahren im Zuge der Anschaffung ener neuen Ölheizung eine Solarheizung aufs Dach gemacht (bei ebenfalls etwa 130 qm Wohnfläche haben wir uns für ca. 12 qm Solarfläche entschieden, war trotz Überproduktion und überdimensioniertem Wasserkessel deutlich wirtschaftlicher, was die Relation Anschaffungskosten : Produktion bzw. Ersparnis betraf, als eine kleinere Anlage) für das Brauchwasser und mit Anbindung an die Fußbodenheizung. Bei vorsichtiger Schätzung (habe nochmals ca. 15 % Ersparnis weniger gerechnet als der Anbieter und bin von einem Heizöl-Preis von 55 € ausgegangen) errechnete sich für uns eine Amortisation nach ca. 13 Jahren. Den Heizölverbrauch konnten wir im ersten Jahr um 1200 l senken (3 Räume durchschnittl. mit 21,5 Grad beheizt, die anderen mit 18 - bei höherem Wärmebedarf kommt der Kaminofen zum Einsatz), jetzt im zweiten Jahr gehen wir von höherer Ersparnis aus, da wir die Heizung noch anders eingestellt haben. Nun ja, und wo der Heizöl-Preis inzwischen liegt, ist hinreichend bekannt.

Welche Möglichkeiten Du natürlich mit vorhandener Gasheizung hast, ist mir nicht bekannt. Dennoch können die Angaben Dir vielleicht ein wenig helfen bei den Überlegungen.

Viele Grüße, Eva

Danke, Eva, Deine Antwort ist durchaus hilfreich und so ziemlich genau das, was ich wissen wollte.

Maralena

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Liebe Experten!

Hallo Maralena,

Wir müssen demnächst unsere Heizungsanlage erneuern.
Bisher haben wir eine Öl-Heizung (Fußboden-WW/Heizkörper)
Warmwasser wird mit E-Strom betrieben.

Wir beheizen 130 qm Wohnfläche, davon ca. 60 qm nur HK, ca. 70
qm Fußboden- plus HK. Die Fußodenheizung ist ca. 9 Monate im
Jahr in Betrieb und dient nur der leichten Erwärmung
(Steinzeugboden) auf ca. 18 Grad Raumtemperatur, die HK werden
nur zugeschaltet, wenn es wirklich kalt ist.

Wir wollen auf Gas umstellen.
Jemand brachte uns auf den Gedanken, die Fußbodenheizung
gesondert solarbetrieben auszulegen. Die Idee gefällt uns,
wenn das Ganze nicht zu teuer wird.

das funktioniert so nicht wirklich. Was macht Ihr mit der vielen Wärme im Sommer, wenn die Fussbodenheizung nicht in Betrieb ist und die Sonne Blasen zieht? Ihr braucht also einen großen Speicher der die gesamte Sommersonnenwärme speichert. Es gibt solche Häuser, da steht vom Keller bis zum Dach ein Speicher. Meine Anlage mit 10 qm reicht für den Sommer(April bis September) um für vier Personen das WW bereit zu stellen. Da bringt sie im Schnitt 390 KWh monatlich. Dafür habe ich sie aufgestellt, denn in dieser Zeit wird der Gas- Brennwertkessel ausgeschaltet. Im Dez und Jan bringt die Anlage monatl. ca 40 KWh. Das reicht gerade für einen Tag das Haus zu wärmen - also Nutzen äusserst geringfügig. Bei Euch im Süd-Westen Deutschlands sind die Sonnenstunden sicher höher als hier im Erzgebirge, dennoch würde ich Solar als einzige Energiequelle für Fussbodenheizung nicht empfehlen. Die niedrige Vorlauftemperatur von ca 40^C spricht zwar dafür, muss aber auch länger laufen.

Der Heizungsbauer unseres Vertrauens (sehr gut, aber dem Neuen
sekptisch gegenüber) zieht die Augenbrauen hoch und äußert
sich nur vage - bis gar nicht.

kann ich nachvollziehen. Die Energie, die ihr im Winter verbraucht müsst ihr also im Sommer erzeugen. Um die überschüssige Wärme vom Sommer zu Nutzen braucht ihr Speichervolumen.

Unsere Fragen:

-Wie groß müsste die Kollektorenfläche auf dem Dach mindestens
sein, damit 18 Grad bei der Fußbodenheizung auf 70 qm
möchlichst oft das Jahr über erzielt werden kann?

ich bin nicht der Fachmann, der auf Tabellen zurückgreift, habe aber für meine Anlage die monatlichen Erträge notiert. Die könnte ich mal hochrechnen.- Meine 10 qm Solar bringen im Jahr etwa 3000 KWh. Um Euer Haus (130qm) mit Wärme zu versorgen bräuchte man 24000 KWh. Den Rest wollt Ihr mit Elektroenergie ausgleichen (z.B.WW). Also sind 80 qm Solarfläche notwendig(bei teuren Röhrenkollektoen braucht man weniger Fläche). Die Energie, die von April bis September erzeugt wird, wird nicht verbraucht, muss also gespeichert werden. Mit 80 qm werden in diesen 6 Monaten ca 18240 KWh erzeugt. Mit dieser Energie können 225 Kubikmeter Wasser auf 80 °C erwärmt werden. Baut man einen Speicher von 1 m Durchmesser, so hat dieser eine Höhe von 286 m!!

  • Mit welchen Kosten müssten wir ungefähr rechnen für die
    Solaranlage + Wärme in die FB-Heizung eingespeisen? Die
    Gasheizung (Anschluss, Heizung - beides neu - haben wir mit
    4.500 € veranschlagt)
  • Warm-Wasser soll mittels Strom erhalten bleiben, weil a) die
    Versorgung von einem von der Heizung komplett getrennten
    Bereich aus erfolgt und b) wir nur 2 Personen und schon alt
    sind und c) mein Mann aufgrund seiner Tätigkeit bei einem
    Energieversorgungsunternehmen eine Ermäßigung für Stom erhält.

Oder ist die Idee mit der solarbetriebenen FB wirklich
abwegig??

nach den oben errechneten Werten - Ja!

Erdwärmenutzung scheidet aufgrund der Gegebenheiten aus
(Hanglage, mit Fels durchsetzter Untergrund)

Sonnenwärme ist umweltfreundlich und preiswert ( die Sonne schickt keine Rechnung). Die Energie lässt sich aber für längere Zeit nur mit großem Aufwand speichern.

Für jeden sachdienlichen Hnweis dankbar ist

Meine persönliche Meinung: Ein Gas-Brennwertkessel mit ca. 15 KWh Leistung gekoppelt mit 10 qm Solar. In den Sommermonaten sorgt die Solarheizung für warmes Wasser(steht mit dem billigen Strom Ihres Mannes in konkurenz), aber irgendwann- in 10 Jahren- und für die Umwelt lohnt es sich schon jetzt. In den Heizmonaten unterstützt sie den Gaskessel. Übrigens gibt es für diese Kombination Gas - Solar staatliche Zuschüsse! Für 1 qm Solarfläche 104 €.
Wie gesagt das sind meine Erfahrungswerte. Vielleicht sagt ein Energieexperte was dazu.

mit vielen Grüßen
Maralena

Gruß Bernd

Hallo Maralena,
als Ergänzung möchte ich noch nachtragen, daß ich seinerzeit bei der Amortisationsrechnung den Zuschuß der BafA, den wir im Folgejahr erhielten und der ca. 900 € ausmachte, sowie den Steuerabzug in Höhe von 600 € für Handwerkerleistng, n i c h t eingerechnet habe.
Gruß, Eva