Hauskauf - warum sind sie vom Bauträger so teuer?

Hallo!
Wir suchen z. Zt. ein Haus und haben festgestellt, daß die Reihenhäuser bzw. DHHs, die man direkt vom Bauträger erwerben kann recht teuer sind - billiger ist es offenbar, wenn man sich selbst ein Grundstück sucht und dann einen Bauträger, der einem das Haus darauf baut.
Liegen wir damit falsch oder habt ihr das auch schon festgestellt? Woran liegt das?

Danke für eure Antworten,

cu Jörg

Hallo Jörg!

Verstehe ich das richtig? Wenn Du selbst baust ist das Haus billiger? Hast Du das Grundstück vergessen?

Aber jetzt mal zu der eigentlichen Frage:

Die ist relativ einfach zu beantworten.
Ein Bauunternehmer baut zehn gleiche Häuser, die er vorher genau durchkalkuliert hat. Hat aufs engste kalkuliert, hat, wenn man ehrlich ist, das billigste an Fliesen, Teppichen, Sanitäreinrichtung, Küche usw genommen. Dazu, weil er Beziehungen hat und Großabnehmer ist, hat er alles billiger bekommen, als Du es jemals bekommen wirst.
Die zehn Häuser wurden von seinen Leuten im Fließbandverfahren hergestellt. Jede Betondecke ist in diesen 10 Häusern maß- und baugleich, also bestellt er sie fertig und packt alle 20 Decken an einem Tag auf die Grundmauern.
Diese zehn Häuser sind in nur 70% der Zeit gebaut, wie man Deines x 10 bauen könnte.

Dein Haus wäre für ihn eine Sonderanfertigung. Jede Tür, jedes Fenster ist eine Besonderheit. Dann Dein Architekt dazwischen, der den Bau nicht voranbringt, sondern höchstens verzögert. Dann Deine Frau, die heute die, morgen die anderen Fliesen oder Tapeten will.

Gruß Werner

Hallo Jörg!

Meine Antwort klingt jetzt wohl etwas merkwürdig und ist ein Gegensatz zu Deiner Erfahrung. Aber, normal ist es eben umgekehrt.
Ein selbstgebautes Haus über Bauunternehmer ist im Regelfall teurer. So bei uns in der Gegend.

Gruß Werner

Hallo,
es muß sicher nicht so sein, wie Du schreibst. Ich habe
aber auch festgestellt, daß die Reihenhäuser kaum billiger
sind als selbst gebaute Einfamilienhäuser, obwohl da ein
Einsparpotential von 30% sein sollte.
Grund: Die wollen „open end“ dran verdienen und solange die
überteuerten Buden noch jemand kauft, müssen sie ja nicht
billiger angeboten werden.
Weshalb ist das so? Ich denke, daß der Zugriff auf Grundstücke
das Problem ist. Es ist oft unmöglich in einer gewünschten
Gegend ein Baugrundstück zum vernüftigen Preis zu bekommen.
Da muß man in den sauren Apfel beißen.
Da haben die Bauträger einen Vorteil. Sie haben Leute, die sich
nur damit beschäftigen jedes irgendwo verfügbare Grundstück
sofort zu an Land zu ziehen und sie können oft auf der grünen Wiese große Flächen bebauen. Der private Bauherr muß sehen, daß
er irgendwo einen Lücke erwischt, die jemand grad an der
richtigen Stelle verkaufen will.
Nicht zuletzt kann Mann und Frau beim selber Bauen
Eigenleistungen erbringen. Vom Bauträger gibs meist alles fix
und fertig (Schlüsselfertig), das hat auch seinen Preis.

Ich hatte das große Glück an ein passendes Grundstück zu kommen,
„Gott sei’s gedankt“. Ein Kollege quält sich gerade mit einem
Bauträger, der das Grundstück hat. Da kommt gar keine Freude auf,
weil die alles auf billig machen und schlampig arbeiten obwohl
der Preis auch nicht schlecht ist. Da ist der Rechtsstreit
vorprogrammiert.
Gruß Uwi

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Hi Werner!
Deine Erklärungen klingen auch logisch. Aber ein Bauunternehmer, der 10 Häuser auf einmal baut, muß erst mal das Grundstück kaufen. Dann fängt er an zu bauen und hat vielleicht noch kein Haus verkauft. Er macht also Werbung, muss Pläne verschicken, braucht Leute am Telefon und wenn er Pech hat, steht die Hälfte der Häuser 2 Jahre lang rum und er muss die Zinsen dafür berappen (wie in der Nähe von uns geschehen). Diese Kosten muss er natürlich mit einkalkulieren… allerdings habe ich erfahren, daß große Firmen wie z.B. Eiwobau schon vor 20 Jahren Ackerland gekauft hat, das jetzt nach und nach bebaut wird - der Wert ist natürlich seither enorm gestiegen und wird jetzt teuer mit Haus drauf verscherbelt.
Zu denken sollte auch noch geben, daß ein Bauunternehmer die Häuser schlüsselfertig anbietet, wenn man selber baut, hat man immer das Risiko, daß es teurer wird als gedacht. Da gibt es verschwiegene Gebühren für die Kanalnutzung, das Erdreich kann anders sein als gedacht und was weiß ich alles. Die Pläne für die Häuser sehen sowieso alle ähnlich aus, und eine Wand ist schnell hin- und hergeschoben. Ich denke, das verursacht nicht immense Kosten.
Wenn man selbe baut zahlt man auch nicht das fertige Haus, sondern nach Baufortschritt und hat die Doppelbelastung Miete+Zinsen. Wenn dann noch der Bauunternehmer pleite macht, wenn noch nicht mal der Rohbau steht, ist das auch nicht gerade erfreulich.
Also, was tun?! Wenn man schon ein Grundstück in guter Lage hätte, wärs klar, aber finde erst mal eines…

Trotzdem Danke für deine Meinung!

cu Jörg

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Hallo Jörg!

Eigentlich sieht es etwas blöd aus, wenn man mit seinen Erfahrungen protzt, aber, wenn man welche hat, sollte man sie auch weitergeben. Jeder hat seine eigenen gemacht.
Also, ich habe im Laufe der Jahre selbst ein Haus in Eigenregie gebaut und mehrere gekauft. Immer verursacht durch die sogenannten familiären Verhältnisse.
Ich habe einen guten Bekannten (Bauunternehmer), der genau das macht, wie Du beschreibst, nämlich rechtzeitig Grundstücke kaufen und dann drauf bauen und anbieten und verkaufen. Da geht es dann nicht um ein einzelnes Haus, sondern um ganze Siedlungen.
Wenn da 20 Häuser stehen, sieht keines aus, wie das andere, aber die Grundrisse sind gleich und somit haben sämtliche Häuser die gleichen Betondecken und Balkone. Was den Preis erheblich reduziert.

Der Vorteil eines dieser Häuser ist nicht von der Hand zu weisen. Man sieht sie sich an, eines gefällt, man unterschreibt, wenn die Finanzierung steht und zieht ein. Und am Preis ist nicht zu rütteln, zumindest nicht nach oben. Kommt es so, wie Du beschreibst (passiert schon mal), daß der Verkauf nicht läuft, wartet man und versucht den Preis zu drücken. Das kann ein Käufer ohne Risiko machen, denn am fertigen Haus ist nichts zu ändern. Man kann nicht schnell billigeres Zeugs einbauen, denn es ist einzugsbereit.
Natürlich sind die Grundstücke so mickrig, daß man eigentlich auch im Block wohnen könnte. Aber - heute selbst ein großes Grundstück finden, auf dem auch gebaut werden darf, ist so gut, wie unmöglich. Erstmal sind es Außenbezirke, wo Baugenehmigungen für Otto Normalverbraucher so gut wie nie erteilt werden. Dann sind diese Grundstücke unerschwinglich. Das geht dann an die Millionen. Und sie gehen immer unter der Hand weg.

Dann das Selberbauen. Wenn man alles machen läßt, wie es das Gesetz will, also keine Schwarzarbeit zuläßt, keine Eigenarbeit einplant, einen Architekten benötigt, Anschlußgebühren, Erschließungsgebühren zahlt und das Grundstück, weiterhin, bis zum Einzug Miete zahlt , ist ein gleichwertiges Haus einiges teurer, als eines von der Stange. Das kann nicht anders sein!
Deshalb verstehe ich nicht, wie bei Euch Häuser in Eigenregie billiger werden. Oder man geht bei der Finanzierungsberechnung von ganz falschen Voraussetzungen aus. Man wird von den Ratgebern der Bausparkassen, Banken oft falsch beraten. Sehen diese nämlich ein Zögern des Bauwilligen, rechnen sie ihm ganz schnell einen günstigen Abtrag aus, indem sie von viel zu hoher Eigenleistung (Arbeit) ausgehen und damit den Preis rechnerisch drücken. Was dann nachher wirklich dabei herauskommt, sieht ganz anders aus.
Ein anderes Risiko bei Eigenbau ist auch, dass man selbst die Wahl der sanitären Einrichtung, Fliesen, Bodenbeläge usw hat. Da geht schnell der Preis um 10 - 20 % in die Höhe.
Wer heute kauft, kann am nächsten Ersten einziehen. Wer heute bauen will, wartet bis zum Einzug mindestens 12 Monate, meistens länger. Das sind schon mal bei nur 1000,-DM Miete, 12 000,-DM die er spart.
Das sind meine Erfahrungen zur Zeit. Sicher gibt es andere Hausbesitzer mit anderen Erfahrungen.

Und - wer beim Unternehmer kauft, weiß den preis noch hach Jahren. Jemand, der in Eigenregie baut, hat nach spätestens einem jahr Bauzeit längst die Übersicht verloren, weiß nur noch den monatlichen Abtrag. Über die Gesamtkosten hat er längst die Übersicht verloren. deshalb sollte man immer vorsichtig sein, bei der Antwort auf den Preis von einem Selbstbauer.

Gruß Werner

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Eine überflüssige Diskussion…
…scheint das hier zu werden, solange man nicht Äpfel mit Äpfeln und Birnen mit Birnen vergleicht.

Gruß

Tom

muss es immer neu sein?
Hallo!

Muss es denn immer ein neues Haus sein. Egal ob selfmade oder vom Bautraeger.
Was ist den mit Haeusern die schon etwas aelter sind. Z.B. aus der Zwangsversteigerung.
Ein Bekannter hat bei einer ZV mit der Glaeubigerbank einen Deal gemacht und seht guenstig ein Haus gekauft.
Und frueher haben die ja fuer die Ewigkeit gebaut (heute gibt es Ausdruecke wie: Neubausanierung) :smile:.

gruss

Frank E.