Klarlack von Treppengeländer entfernen

Haus & Garten Handwerk allgemein
#1

Hallo zusammen!

Mein Problem besteht in Form einer Treppe aus Eichenholz - schöne Schreinerarbeit aus ca. 1950. Seinerzeit war es wohl üblich, solche Treppen durch eine Art Klar- oder Bootslack vor Unbill zu schützen. An den Stufen scheint das nicht ewig gehalten zu haben, die wurden vor ca. 20 Jahren von Po…as mit leicht gruseligem Eichenimitat verkleidet. Was diese Trittflächen und vertikalen Flächen betrifft, hab ich schon eine Renovier-Lösung gefunden, aber was mach ich mit dem lackierten Geländer/Handlauf? Der alte Klarlack hält z.T. innigst, z.T. platzt und bröselt er ab. Am liebsten würde ich das rohe Holz freilegen und dann ölen oder wachsen. Nur: wie bring ich den alten Lack weg? Muss das alles mühselig mit dicken Unterarmen abgeschliffen werden? Oder gibt es da einen probaten Trick?

Danke im voraus für jeden Tip!
-B

#2

Hallo,

es gäbe verschiedenen Möglichkeiten der Farbbeseitigung, wobei es aber entscheidend auf den Lack ankommt:

  1. Abbeizen. Ist eine schmutzige Arbeit, Materialverbrauch ziemlich hoch und kein besonders gutes Ergebnis. Würde ich nicht machen. Ist ne Schmiererei.

  2. Abschleifen. Knochenarbeit für dicke Arme, erzeugt viel Staub und hat teils hohen Abtrag des Holzes. Wenn nicht vorsichtig gearbeitet wird, schleift man schnell tiefe Löcher ins Holz. In die Ecken kommt man kaum rein bzw. nur mit Spezialwerkzeug.

  3. Wärme. Mit einer Heißluftpistole den Lack erwärmen und mit Spachtel abkratzen. Vorsichtig, denn wenn zu warm dann verkohltes Holz.

  4. Sand/Glasstrahlen. Ist nichts für den Heimwerker, wird durch Unternehmen durchgeführt. Von Fachleuten durchgeführt, absolut schonendes Verfahren, kommt in jede Ecke, Holz sieht danach wie neu aus.

Gruss

Iru

#3

Entdecke die Möglichkeiten :smile:
Hallo!

Mein Vorschreiber hat die Möglichkeiten ja schon aufgezählt.

Meine Bewertung dazu möchte ich Dir nicht vorenthalten (ich habe sowas schon öfter gemacht).

Sandstrahlen kenn ich nicht, kann ich nichts zu sagen. Hört sich aber gut an.

Mit Heißluftföhn wäre mein Favorit. Man muss ein bißchen Geschick dafür aufbringen, mit etwas Übung kommt das dann aber. Das Problem: Runde und gedrechselte Stäbe sind kaum zu bearbeiten.

Dafür würde ich dann chemischen Abbeizer empfehlen. Ein Gel möglichst. Alles gut abkleben und abdecken ringsrum. Vor allem schön, wenn nicht zuviele Farbschichten drauf sind.

Oder eine Kombination aus beidem. Erst Heißluftfön (gut lüften bei der Arbeit!), wo geht, dann Reste Abbeizen.

Schleifen muss man in beiden Fällen nachher noch, um Reste zu entfernen und aufgerautes Holz zu glätten.

Reines Abschleifen der Farbe würde ich nicht empfehlen. Überlegen würde ich mir ein anschleifen und überlackieren, je nach Zustand des alten Lacks. Vorher probieren, ob sich die beiden Lacke „vertragen“, nicht dass das dann klebrig bleibt.

Soweit von mir
Schöne Grüße
kernig

#4

…ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber wir haben folgende Varianten gerade im Test: Abbeizer - klappt nur mit dem wirklich giftigen Zeug vom Fachmann - Glasscherbe; klappt sehr gut bei flachen Elementen - Heißluftfön; die aktuell beste Varainte und hinterher noch mal mit ner Maus alles glatt schleifen - fertig. für 4 Streben brauchen wir mit dem Fön aktuell ca. 1 Stunde. Für den Handlauf haben wir mit Abbeizer und Klinge bzw. nur Schleifen damals ca. 10 Stunden benötigt - wäre mit Fön wohl wesentlich schneller gegangen.

Viel Spaß und Ausdauer wünscht
Alexandra