Mehrzweck-Betonfläche, viele Fragen

Hallo liebe Mitglieder,

wir haben auf unserem großen Grundstück eine Fläche, die ich gern betonieren möchte. Diese Fläche hat ca. 10 mal 11 Meter

Wozu: Basketball spielen, Rollhockey , Skateboard Quarterpipe hinstellen, 3 cm Rand drumrum und im Winter mit Wasser füllen, bißchen Eishockey spielen, wird uns sicher noch mehr einfallen.

Meine Fragen sind nun. Muß ich auf so einer Größe Dehnungsfugen freilassen, die mit Teer gefüllt werden? Kann ich den Beton gießen, wenn der Wetterbericht eine Woche ohne Frost verspricht, oder soll ich besser bis April warten? Ist es von Preis und Aufwand her billiger, den Beton per Misch-Lkw anliefern zu lassen, oder eine Betonmischmaschine kaufen und selber schippen? Daraus ergibt sich dann noch die Frage, wie dick die Betonschicht sein sollte (wird auch mal ein Auto drauffahren), also nur der Beton und die Packlage drunter?

Danke für alle sachdienlichen Hinweise
Ludwig

Hi Ludwig,

so was ist gar nicht so trivial, was Du da vorhast.

Um so was vernünftig und dauerhaft zu machen, muß der Untergrund meist fachmännisch vorbereitet werden! Ob und wenn ja wie, hängt davon ab wie er aussieht (der Untergrund). Das
läßt sich von hier nicht sagen --> Fachmann/frau vor Ort. Dann kannst Du auch gleich fragen, wie der Abschluß aussehen soll.

Dann sollte eine solche Fläche m.E. auch armiert werden, aber über die Stärke und Art, sollte sich auch ein Fachmann Gedanken machen.

Dann noch was zur Menge:
Es sind schlappe 110 m2 Fläche. Rechne mal mit mindestens 10 cm Dicke, dann hast Du 11 m3 Beton. Den mit ner Mischmaschine anzusetzen dauert und treibt den Schweiß auf die Stirn. Zumal ist es fast unmöglich so schnell zu arbeiten, daß es ein homogener Guß wird. Also besser einen Mischer kommen lassen und los. Das dürfte im Endeffekt auch wesentlich billiger sein, als selber mischen.

Mit der Aktion würde ich persönlich bis zum Frühjahr warten, auch wenn es immer heißt, daß Beton spätestens nach 2 - 3 Tagen frostfest ist. Wenn rel. frischer Beton Frost abkriegt, wird die Stabilität nicht verbessert.

Gandalf

Hallo Ludwig,

Du wirst ja noch einige kompetente Antworten bekommen, aber ich hänge mich einmal an Deinem 3 cm Rand auf:

Bei 10 und 11 m Kantenlänge sind 3 cm nur 0,3%.

Die Fläche ist nicht überdacht, also wird es manchmal draufregnen. Wenn Du die Fläche danach benützen willst stehen sicher Wasserlachen darauf. Du schnappst Dir einen Besen und bürstet Wasser und Schmutz von den 100 Quadratmetern. Danach brauchst Du für eine Weile keinen Sportplatz sondern eine komfortable Liegestätte zum Ausruhen.

Also denke darüber nach, wie Du eventuell mit Wasserstrahl die Fläche hin und wieder reinigen kannst. Dafür brauchst Du mindestens 2% Gefälle um Pfützenbildung zu vermeiden. Und das sage ich Dir: Bei 2% müssen die Handwerker absolute Spitzenklasse sein, Deinen Fragen nach zu schließen, bist Du solch ein Fachmann nicht. Wenn Du es also selbst machen willst, dann plane ein reichlich größeres Gefälle.

Damit schaut Deine Betonfläche schon ganz anders aus, als Du sie beschrieben hast.

Als nächsten Schritt muß der Fachmann wissen, wie der Untergrund beschaffen ist. Machen kann man so ziemlich alles, eine fugenlose Platte sowohl wie einzelne Segmente. Wobei Du noch entscheiden mußt, ob Du diese mit Dichtstreifen oder nur von außen mit Fugenteer abdichtest. Hier wären auch Deine 3 cm Rand nochmals zu berücksichtigen.

Natürlich kannst Du es auch „billig“ haben und ein paar cm Beton auf den vorhandenen Rasen hinschütten lassen. Ob Du damit aber Freude haben wirst oder nach kurzer Zeit wieder in den Geldbeutel greifen mußt, ist alles von Deiner derzeitigen Planung abhängig.

Grüße von Rudolf
der kein Baufachmann ist, aber schon etwas Baustellenerfahrung hatte.

PS.: Bei einer mit Autos befahrbaren Platte von 110 m2 kommt es nicht NUR darauf an, ob der Beton aus dem eigenen Mischer kommt oder vom Mischwerk per Trommel-LKW herangekarrt wurde. Man sollte auch wissen, welche Geräte man braucht, um Qualitätsbeton einzubringen. Trockener Beton bedarf gute Rüttler, zu feuchter Beton kostet ungeheuer viel Zementanteil (das ist Geld) und ist kein Qualitätsbeton. Ich höre auf, sonst wird mein Beitrag noch länger.

Asphaltieren wie im Straßenbau? o.T.

Hallo

wenn du dir vielleicht überlegst, die Fläche zu asphaltieren, kann ich dir mit ungefähr Preisen dienen, denn ich hab mir gerade einen Kostenvoranschlag von einer Firma für eine ähnlich große Fläche machen lassen.
Aushub: € 1,1 /m²
Frostkoffer: € 28,93 / m³ (40 cm tief)
Feinschicht: € 5,6 / m²
Grobasphalt: € 10,73 / m² ( 8cm )
Feinasphalt: € 13,56 / m² ( 3cm )
Entwässerungsrinne: € 36 / m
dazu kommen noch die Randeinfassung, Kanalanschluß, eventuell noch An- und Abfahrtszeiten der Maschinen und Entsorgungskosten.

Also kein billiges Vergnügen, aber dafür fachmännisch verlegt.

Das hat also in meinem Fall geheißen:
Handschuhe ausgepackt, Minibagger ausgeborgt und los gehts.
alte Randsteine vom Gemeinde-Bauamt / im Schneesturm versetzt :frowning:
Grobberge und Feinberge von meiner Arbeitsstelle anliefern lassen (bin richtiger Steineklopfer - Kosten 2 Kisten Bier)

und nächstes Jahr wird asphaltiert.

ausserdem: Beton und Eis drauf?
bin kein Fachmann, aber das klingt eher …

schönen Gruß
und lass dich beraten, vielleicht vom Bauamt deiner Gemeinde. Die wissen auch meistens die günstigsten und besten Varianten.
( Fun-parks, Spielplätze…)

p.s. wie sieht es eigentlich mit der Widmung der Fläche aus?

Danke, mehr Details
Vielen Dank für Eure Antworten. Es ist also wohl noch einiges zu klären.

Ein Auto muß nicht unbedingt drauffahren können, wenn das die Sache vereinfacht.

Teeren statt Beton wäre auch möglich. Es muß auch nicht unbedingt vollständig waagrecht sein, Basketball geht auch noch, wenns ein bißchen Gefälle hat.

Und das mit dem Schlittschuhfahren kann man auch streichen, war nur mal so ne Idee, wäre ja auch ganz schön.

Die Frage nach der Widmung verstehe ich nicht ganz, hat das was mit Genehmigung zu tun? Das wäre ja doch ungefähr so als wenn jemand seine Einfahrt betoniert, und der braucht ja auch keine Genehmigung.

Die Fläche ist von einer 1 m hohen Sandsteinmauer umgeben, die mal das Fundament einer Scheune war.

Wenn das alles eine Schnapsidee ist, sagt es mir bitte offen - deshalb frage ich ja hier.
Oder wenn ihr Vorschläge habt, wie man das anders hinkriegen könnte.

Danke
Ludwig

Keine Genehmigung?
Hi,

Die Frage nach der Widmung verstehe ich nicht ganz, hat das
was mit Genehmigung zu tun? Das wäre ja doch ungefähr so als
wenn jemand seine Einfahrt betoniert, und der braucht ja auch
keine Genehmigung.

Da wäre ich mir nicht so sicher! Das hängt vom Nachbarschaftsrecht ab (ist also Bundeslandabhängig). Dazu kommt noch, dass es Kommunen gibt, bei denen es Gebühren für Niederschlagswasser gibt, die abhängig sind von der versiegelten Fläche. Die würdest du mit Deiner Fläche aber massiv erhöhen!

Gruß
Stefan