Hallo liebe Tischlermeister und „Holzarbeiten-Auskenner“
Ich habe mir von einem Tischlerei-Meisterbetrieb eine Maßanfertigung machen lassen. Es ging darum in eine Lücke von einer Küchenzeile einen ausziehbaren Tisch einzubauen. Der Tischler kam zum Aufmessen und besprechen was ich haben möchte. Er hat sehr schnell meine unzureichend formulierten Wünsche erfasst, mich auch gut beraten was die Auswahl des Holzes usw. betraf. Soweit alles prima und schön. Auch der Einbau verlief pünktlich und ohne Probleme.
Allerdings: Jetzt bei der Benutzung stelle ich fest, dass etwas ganz Wesentliches fehlt. Der ausgezogene Tisch müsste irgendwie daran gehindert werden wieder „zurückzulaufen“. Ich kann leider keine Pixelfotos machen, und daher nur hoffen, dass ich es in Worten einigermaßen verständlich erklären kann.
Die Tischplatte ist an beiden Seiten mit einer Schiene versehen, an den Schränken rechts und links neben der Lücke sind ebenfalls Schienen angeschraubt worden. So kann ich die Tischplatte herausziehen, dann löse ich eine Schnur, die sich an der Unterseite der Tischplatte befindet und kann nun zwei Beine aufklappen. Setze ich mich nun an den Tisch verursacht die geringste Bewegung von mir, dass die Tischplatte an ihren Schienen wieder zurückläuft. Bzw. sie würde zurücklaufen, wenn die Beine an der „Kopfseite“ der Tischplatte das nicht verhindern würden. Da diese Beine aber nur eine relativ unsichere Konstruktion sind (das Riegelchen, das ich an der Stelle wo die beiden Teile zusammenkommen herunterschiebe ist -meiner Laienmeinung nach- nicht lang genug bemessen) findet eben doch eine ziemliche Bewegung (3-4cm?) statt.
Nun meine Frage: Ist es überzogen von mir, zu erwarten, dass ein Tischlermeister hätte voraussehen müssen, dass dies stattfinden würde. Keine Frage, ich habe eine solche Arretierung -oder was immer eine sinnvolle Lösung wäre- nicht bestellt. Weil mir einfach nicht klar war, dass so etwas nötig sein würde. Aber hätte ich von einem Fachmann erwarten dürfen, dass er das gewusst/erwartet hätte und mich darauf hingewiesen hätte, dass irgendeine Form von Halterung nötig werden wird, was sie Sache nochmal verteuern würde. Das wäre OK gewesen, es geht mir hier nicht um den Preis für das ganze Teil. Das würde ich gern wissen, bevor ich mich an den Betrieb wende um zu sagen, dass ich doch nicht vollkommen zufrieden bin und warum nicht.
Sollte meine Erwartung nicht überzogen sein, wäre es schön, wenn ihr mir noch sagen könntet wie das Problem gelöst werden könnte. Und wie ich mit der Bezahlung der Mehrkosten umgehe. Dass ein Teil der Kosten auch angefallen wäre wenn er es gleich richtig gemacht hätte ist schon klar, mehr Material, längere Arbeitszeit. Aber dass er ein zweites Mal kommen muss, ist ja nun nicht meine Schuld. Das gilt natürlich nur wenn meine Erwartung an einen Fach- und Meisterbetrieb nicht überzogen sind. Kann ja auch sein, dass ich eine Möglichkeit der Feststellung hätte bestellen müssen.
Für fachliche Auskünfte und Antworten bedanke ich mich schonmal vorab.
Freundlichen Gruß
Renate Bülow