EKG nach jedem Stromschlag?

Hallo!
Eine Frage an die Betriebstechnikleute (Elektrik oder Sicherheitsfachkräfte):
Wie wird das in euren Betrieben gehandhabt, wenn ein Mitarbeiter einen „leichten“ Stromschlag z.B. an 230VAC mit eher zufälligem kurzem Berühren (also der wohl häufigste Fall) erlitten hat? Ist irgendwo vorgeschrieben, dass grundsätzlich ein EKG veranlaßt werden und wie lange der Betroffene unter Beobachtung sein muß? (BG-Vorschrift/Richtlinie oder sowas in der Art?)
Hat schon mal jemand einen Fall erlebt, wobei solch eine „Bagatelle“ Stunden später doch ernstere Folgen nach sich gezogen hat?
Gruß
Forrest

Hallo!

Wie wird das in euren Betrieben gehandhabt, wenn ein
Mitarbeiter einen „leichten“ Stromschlag z.B. an 230VAC mit
eher zufälligem kurzem Berühren (also der wohl häufigste Fall)
erlitten hat? Ist irgendwo vorgeschrieben, dass grundsätzlich
ein EKG veranlaßt werden und wie lange der Betroffene unter
Beobachtung sein muß? (BG-Vorschrift/Richtlinie oder sowas in
der Art?)

Das ist eine gute Frage, die mich persönlich auch interessiert.

Hat schon mal jemand einen Fall erlebt, wobei solch eine
„Bagatelle“ Stunden später doch ernstere Folgen nach sich
gezogen hat?

In unserer Firma gab es mal einen solchen Fall. Der Betroffene ging daraufhin zum Arzt. Dieser machte ein EKG, konnte aber nichts feststellen.
Ich denke, das war sinnlos, denn wenn man von einem Stromschlag ernsthafte Schäden davonträgt, dann ist es Herzkammerflimmern. Mit Herzkammerflimmern kann man ja nicht mehr selbst zum Arzt gehen.
Ich selbst habe schon oft Stromschläge bekommen. Diese sind aber ohne Wirkung geblieben.

Gruß
Andi

Hallo

Ich selbst habe auch schon den ein oder anderen Stromschlag abgekriegt, ohne ernsthafte Folgen davonzutragen.
Jedoch hat mir mein Ausbilder erzählt,er hatte in einer Gruppe einen Azubi gehabt,der einen Stromschlag bekam und nicht bescheid gesagt hat.Er ist nach der Arbeit auf dem Heimweg an Herzversagen gestorben.

Also ich gehe lieber jedesmal ab 230 V~

Hallo Forrest,

ich hab heute mittag mit einem unserer Elekriker gesprochen. Seiner Meinung nach sollte schon ein EKG gemacht werden. Bei uns gibts ein EKG-Gerät auf dem Gelände und wenn einer einen gezischt gekriegt hat, wird er vermessen.

Sicher ist sicher.

Gandalf

Da muß ich mal widersprechen

Hallo!

Wie wird das in euren Betrieben gehandhabt, wenn ein
Mitarbeiter einen „leichten“ Stromschlag z.B. an 230VAC mit
eher zufälligem kurzem Berühren (also der wohl häufigste Fall)
erlitten hat? Ist irgendwo vorgeschrieben, dass grundsätzlich
ein EKG veranlaßt werden und wie lange der Betroffene unter
Beobachtung sein muß? (BG-Vorschrift/Richtlinie oder sowas in
der Art?)

Das ist eine gute Frage, die mich persönlich auch
interessiert.

Hat schon mal jemand einen Fall erlebt, wobei solch eine
„Bagatelle“ Stunden später doch ernstere Folgen nach sich
gezogen hat?

In unserer Firma gab es mal einen solchen Fall. Der Betroffene
ging daraufhin zum Arzt. Dieser machte ein EKG, konnte aber
nichts feststellen.
Ich denke, das war sinnlos, denn wenn man von einem
Stromschlag ernsthafte Schäden davonträgt, dann ist es
Herzkammerflimmern.

Das ist nicht korrekt, Herzkammerflimmern ist eine Sache, damit kann man wirklich nicht mehr selber zum Arzt. Die andere Sache sind Herzrythmusstörungen, wobei sich im Augenblick Pudelwohl fühlen kann und im kurze Zeit später kippt man einfach um und sieht sich die Radieschen von unten an.
Es ist dabei egal, ob es nur kurze Berührung war, oder ob man da richtig zugegriffen hat.

Mit Herzkammerflimmern kann man ja nicht

mehr selbst zum Arzt gehen.
Ich selbst habe schon oft Stromschläge bekommen. Diese sind
aber ohne Wirkung geblieben.

Gruß
Andi

Finde nirgends konkrete Aussagen
Hallo Gandalf!

ich hab heute mittag mit einem unserer Elekriker gesprochen.
Seiner Meinung nach sollte schon ein EKG gemacht werden. Bei
uns gibts ein EKG-Gerät auf dem Gelände und wenn einer einen
gezischt gekriegt hat, wird er vermessen.

Sicher ist sicher.

Scheint in großes „Gelände“ bzw. eine sehr große Firma zu sein :wink:
Nicht mal auf der Seite der Berufsgenossenschaft der Elektrotechnik und Feinmechanik findet man dazu eine Aussage. Auch bei diversen Medizin-Seiten konnte ich nichts finden.
Lediglich diverse Aussagen von Kollegen konnte ich sammeln (HörenSagen):

  • Bei einem BASF-Ableger in unserer Nähe wurde es
    so gehandhabt, dass jeder gemeldete Stromkontakt
    ins Krankenhaus geschickt wurde.
    Würde ich auch so handhaben, da keiner in den
    Patienten reinsehen kann und kein medizinischer
    Laie das beurteilen/verantworten kann/will.
  • Krankenhäuser untersuchen solche Patienten grund-
    sätzlich mit EKG.
  • Die Mindest-Beobachtungszeit in Krankenhäusern
    soll zwischen 6 bis 24 Stunden liegen.
    Es wurde sogar behauptet, dass sich die
    Beobachtungsphase auf der Intensivstation
    abspielt, weil der Patient nicht alleine sein
    darf.
    Naja, vielleicht stelle ich die Frage mal im Medizin-Brett.

Gruß
Forrest

Schlimmer ist eingentlich die dadurch entstehende Vergiftung und Verbrennung.
Bei eine Gesunden 20-30 Jährigen sind 230 V gerade ja mal belebend :smile:
Mit sicherheitsschuhen ist die Sache eh schon langweilig geworden.
Richtig spassig wird es erst ab 400Volt barfuss auf Betonboden *fg*

Dennoch Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Bei einen nicht Fachmann ist ein EKG und eine beobachtung dringend zu empfehlen. Sollten beschwerden auftreten dann Blut untersuchen lassen.
Natürlich auch die Stelle desinfezieren und Pflaster drauf (Da eine Verbrennung)
Hingegen euer Hauselektriker muss slebst wissen ob er das will, der ist da eh schon imunisiert :smile:

Jetzt kann ich endlich mal wieder die Geschichte von einen unserer MEister erzählen. Der hatte so dicke Hornhaut auf Daumen das er wirklich mit en Daumen immer Spannungsfreiheit überprüfte.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Stichwort: Elektrolyte
Hallöchen

Nicht nur, das ein Stromschlag den Herzrhythmus etwas steigert :wink: , sondern er bringt auch den Elektrolyt-Haushalt im Körper durcheinander. Deshalb kann man auch Stunden nach einem Stromschlag einen Schock erleiden. Das kann sogar bis 2 Tage nach dem Stromschlag passieren (oft aber direkt oder ein paar Stunden später).

Ob in den BG-Vorschriften Stromunfälle aufgeführt werden weiß ich nicht, allerdings wird in der Industrie der „leitende“ Angestellte oft zum Arzt geschickt, da es auch eine Versicherungstechnische Angelegenheit ist. Sollte jemand bei so einem Unfall zu Schaden gekommen sein (oder Tage später) und derjenige nicht bei einem Arzt gewesen ist, dann macht sich die Firma Strafbar.
Deshalb wird man sofort zum Arzt geschickt, denn sicher ist sicher (und nen Staatsanwalt hat man nicht gerne im Haus).

Ach ja, bei Kammerflimmern bekommt man nichts mehr mit, da die Versorgung des Gehirns nicht mehr gewährleistet ist. Man fällt einfach um. Dann hilft nur noch Reanimation

Greetz, Gley

Hallo Forrest,

Eine Frage an die Betriebstechnikleute (Elektrik oder
Sicherheitsfachkräfte):
Wie wird das in euren Betrieben gehandhabt, wenn ein
Mitarbeiter einen „leichten“ Stromschlag z.B. an 230VAC mit
eher zufälligem kurzem Berühren (also der wohl häufigste Fall)
erlitten hat? Ist irgendwo vorgeschrieben, dass grundsätzlich
ein EKG veranlaßt werden und wie lange der Betroffene unter
Beobachtung sein muß? (BG-Vorschrift/Richtlinie oder sowas in
der Art?)
Hat schon mal jemand einen Fall erlebt, wobei solch eine
„Bagatelle“ Stunden später doch ernstere Folgen nach sich
gezogen hat?
Gruß
Forrest

Ich arbeite nicht nur mit 220/230V sondern auch mit Spannungen im Bereich von 1KV bis 17KV und kann bei uns aus dem Betrieb nur sagen das jeder der einen Stromschlag bekommen hat entweder zum Arzt(220/230V) oder in die Klinik (Hochspannung) geschickt wird. Und das es dafür bei uns auch eine Anweisung gibt.
Ich hab das bereits selbst mitgemacht und hab die Ärzte nach der Begründung für das Langzeit EKG gefragt. Als Antwort bekam ich das eine 24H Überwachung nach Stronunfällen vorgeschrieben wäre um Spätfolgen auszuschließen. Dabei dreht es sich nicht nur um Herz-Rhytmus-Störungen sonder vor allen Dingen um einen möglichen Schockzustand der durch das durcheinanderkommen des Elektrolytehaushalts entstehen kann nicht muss. Diese Schockzustände sind unbehandel meist Lebensbedrohlich, so der Arzt der UNI-Klinik bei uns.

Allerdings weiß ich auch das viele Fachkräfte im Elektrischen Bereich dies durchaus ignorieren, zwecks fehlender Aufklärung. Mein VH hat sogar ne Belobigung bekommen dafür das er mich in SAN Bereich gebracht hat.(ich war nicht bewußtlos, mir steckte nur der Schreck tierisch in den Gliedern).

Lad Dir diese Pdf - Datei http://www.arbeitssicherheit.de/servlet/PB/show/1146… mal runter (BGV A 1) und schau mal in §24 Erste Hilfe da steht das der Arbeitgeber dafür zu sorgen hat das eine verletzte Person einem Arzt zugeführt wird.

Hoffe ich konnte ein bißchen weiterhelfen

Gruß Andrea

Gut, aber wo steht’s?
Hallo Andrea!

Ich hab das bereits selbst mitgemacht und hab die Ärzte nach
der Begründung für das Langzeit EKG gefragt. Als Antwort bekam
ich das eine 24H Überwachung nach Stronunfällen vorgeschrieben

Genau danach suche ich, nämlich wo das steht.

wäre um Spätfolgen auszuschließen. Dabei dreht es sich nicht
nur um Herz-Rhytmus-Störungen sonder vor allen Dingen um einen
möglichen Schockzustand der durch das durcheinanderkommen des
Elektrolytehaushalts entstehen kann nicht muss. Diese
Schockzustände sind unbehandel meist Lebensbedrohlich, so der
Arzt der UNI-Klinik bei uns.

Gute Aussage, aber ich will’s irgendwo nachlesen können.

Allerdings weiß ich auch das viele Fachkräfte im Elektrischen
Bereich dies durchaus ignorieren, zwecks fehlender Aufklärung.

Genau dies aufzuklären, daran liegt mir.

Mein VH hat sogar ne Belobigung bekommen dafür das er mich in
SAN Bereich gebracht hat.(ich war nicht bewußtlos, mir steckte
nur der Schreck tierisch in den Gliedern).

Das war aber bestimmt keine Spannung höher als 400V, nicht wahr?

Lad Dir diese Pdf - Datei
http://www.arbeitssicherheit.de/servlet/PB/show/1146…
mal runter (BGV A 1) und schau mal in §24 Erste Hilfe da
steht das der Arbeitgeber dafür zu sorgen hat das eine
verletzte Person einem Arzt zugeführt wird.

Hoffe ich konnte ein bißchen weiterhelfen

Das hast du, danke (ein guter Link).
Gruß
Forrest