Morgen!
ein ordentlicher Elektro-Handwerker hat einen B-16 immer auf Lager liegen. Die gibt es ohnehin nur im 10-er Pack.
Und den einen, den er hier braucht, hat er sowiso als Mengenrabatt bekommen, der war eh für lau.
Wenn der allerdings eine halbe Stunde zum Wechseln braucht, dann hat er ein anderes Problem.
Mach mal nen Selbstversuch:
Anfangsbedingung:
Dein Werkzeugkoffer steht in Deinem Auto, das - um es realistisch zu machen - eine Straße weiter steht (der Parkplatz vor Eurem Haus ist gerade nicht frei, da steht ja Dein Auto).
Du stellst Dich in die Startposition und betätigst die Stoppuhr.
Du greifst Dir Deine Werkzeugtasche, trägst sie eine Straße weit bis vor Deine Haustür und klingelst.
Du wartest, bis Deine Frau, die Du fairerweise vorher nicht eingeweiht hast, Dich gefragt hat, wer Du bist und was Du willst und Dir die Tür aufgemacht hat.
Jetzt führst Du mit Dir selber eine Diskussion, warum Du dich 2 Tage hast warten lassen und zeigst Dich gegenüber Deinem zaghaft vorgebrachten Argument, dass Du vorher keinen Auftrag hattest, bei dem Du diesen Auftrag so eben mal auf dem Wege miterledigen und die Wegekosten dem nächsten Kunden unterjubeln konntest, zu Recht sehr uneinsichtig und führst eine ungehaltene Diskussion mit Dir darüber.
Du zeigst Dir den Sicherungskasten und machst Dich daran, die Hauptsicherung abzuschalten, wogegen Deine Frau lauthals protestiert, da sie gerade das Essen auf dem Herd hast. Du unterstützt Deine Frau und weist Dich an, noch 5 Minuten zu warten, bis die Kartoffelsuppe fertig ist - aus den 5 Minuten werden erfahrungsgemäß mindestens 10.
Du kannst anfangen und schaltest Die Hauptsicherung aus. Wir nehmen mal zu Deinen Gunsten an, dass sich die Hauptsicherung auch in dem Sicherungskasten befindet (meine ist im Keller auf der Zählertafel, aber wir wollen die Sache ja nicht unnötig komplizieren).
Jetzt baust Du den fraglichen Automaten ein, legst ihn in Deine Werkzeugtasche, nimmst ihn (als neuen Automaten) wieder heraus und baust ihn wieder ein. Dabei beantwortest Du Dir eine ganze Menge mehr oder weniger intelligente Fragen, die Du Dir zum Fortgang der Arbeiten stellst.
Du bist von Dir mittlerweile so genervt, dass Du nach Widereinschalten der Spannung nur am von der Sicherung abgehenden Leiter misst, ob der unter Spannung steht. Du unterlässt jede weitere Prüfung wie Funktionsprüfung, Isolationsprüfung, Prüfung, ob der für den neuen Automaten erforderliche höhere Kurzschlussstrom fliest und was ein guter Elektriker sonst noch so macht. Du willst bloß weg und bezahlt hättest Du Dir diesen Aufwand ja eh nicht.
Du verlangst Dein Geld und führst eine erbitterte Diskussion mit Dir über die Mehrwertsteuer, die Du Dir in Rechnung stellst, denn selbstverständlich bist Du davon ausgegangen, dass Du die Arbeit ohne Rechnung schwarz ausführst.
Auf dem Weg zu Deinem Auto, das - Du erinnerst Dich - für diesen Test eine Straße weiter parkt, schimpfst Du vor Dich hin über dieses arrogante A… und schwörst Dir, dass Du für den garantiert keinen Auftrag mehr ausführst. Das beflügelt Deinen Schritt auch nicht gerade.
Am Auto angekommen stellst Du Deine Werkzeugtasche ab, betätigst Deine Stoppuhr und nimmst die Zeit.
Ich habe alleine zum beschreiben des Ablaufs mehr als eine halbe Stunde gebraucht.
Und sowas macht man, wenn es auf dem Wege liegt. Ein kurzer Anruf vorher reicht.
meine Antwort darauf ist oben schon eingearbeitet.
Soweit dazu wie man arbeitet, um überleben zu können.
Ich glaube, Hartz IV zu beziehen, ist gar nicht so schlecht.
MfG
MfG