Auslandswohnsitz Rentner

Was rät man einem Frührentner in folgender Situation?:
Die Rente reicht zum Leben, jedoch nicht für die Miete. Es wäre Geld da, um sich ein kleines Häuschen/einen Bungalow/eine Hütte (30-40 qm) zum festen Wohnen (Erstwohnsitz) zu kaufen. In welchen Staaten kann er dies besonders günstig und welche Staaten wären empfehlenswert ?

Moin,

eine Hütte oder Häuschen für Preis x zu finden dürfte weniger das Problem sein. VORHER würde ich v.a. abklären, ob die Rentenzahlungen überhaupt in das jeweilige Land überwiesen werden, wenn der Erstwohnsitz verlegt werden soll. Da könnte der REntenzahler ggf. Sonderregelungen haben. Auch Rentner, die nach Spanien umgezogen sind, haben i.d.R. noch einen Wohnsitz in D, wegen Rentenzahlungn und v.a. Krankenversicherung.

Ansonsten stellt sich bei der Wahl des Landes, in das umgezogen werden soll, u.a. die Frage, wie es mit Sprachkenntnissen aussieht, Mobilität, Erreichbarkeit von allem, was es zum täglichen Leben braucht etc. etc. - und ob besagter Frührentner überhaupt langfristig dort bleiben „darf“, siehe Landesregelungen.

Und wo? Tja - persönliche Vorlieben ausser Acht gelassen: überall. Es gibt genügend Makler, die internationale Immobilien vermarkten. Besser wäre es wohl, sich in das Land der Wahl zu begeben und vor Ort zu gucken. Und auch zu klären, ob es sowas wie gesicherte Eigentumsverhältnisse gibt, wenn etwas gekauft wird. Auch wieder ein potentielles Sprachproblem.

Gruß
Ex.

Die Deutsche Rentenversicherung überweist Renten in 160 Länder der Erde. Diese grundsätzliche Frage ist geklärt. Das man die Sprache lernen sollte, ist klar. Nicht jeder Mensch wird im neuen Heimatland Englisch sprechen(wollen). Ich weiß z.B., dass viele Rentner nach Paraguy oder Uruguay ziehen, weil man dort günstiger leben kann (Lebenshaltungskosten und Immobilien). Vielleicht hat hier ja noch jemand andere Tipps.

Es gibt in den meisten Ländern, in die Deutsche ausgewandert sind, Gruppenvertretungen (wie immer die sich dort jeweils nennen). Die würde ich suchen und kontaktieren, für Informationen aus ersteer Hand. Und womöglich mit direkten Hinweisen auf geeignete Immobilien.

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Hi!

Schon mal an Immobilienerwerb in etwas abgelegenen Gegenden Deutschlands, die grad nicht so hip sind gedacht. Der Klassiker in den Medien ist immer die Eifel oder Mecklenburg-Vorpommern. Dort kann man Häuschen günstig kaufen.

Gruß derschwede77

Moin

Klassiker in den Medien ist immer die Eifel oder
Mecklenburg-Vorpommern. Dort kann man Häuschen günstig kaufen.

von welcher Ecke der Eifel sprichst Du bzw. wie alt sind die Berichte?
Die Eifel, speziell Nordeifel und auch der Ostteil wir seit Jahren von den Großstädtern entdeckt und die Preise entwickeln sich stramm nach oben. Der Nationalpark Eifel hat ein Übriges dazugetan.

Gandalf

Der Osten ist doch irgendwie immer noch wie DDR, also irgendwie eine ganz andere Welt. Unabhängig davon kann ich nur jedem raten dieses kranke Land zu verlassen, wenn man die Gelegenheit dazu hat und nicht mehr auf Arbeit angewiesen ist.

Servus,

auf diese Distanz betrachtet liegen Morbach und Hermeskeil irgendwie auch in der Eifel.

Schöne Grüße

MM

Moin,

Unabhängig davon kann ich nur
jedem raten dieses kranke Land zu verlassen, wenn man die
Gelegenheit dazu hat und nicht mehr auf Arbeit angewiesen ist.

nichts für Ungut, aber das klingt irgendwie verklärt romantisch, daß es überall auf der Welt besser ist als in Deutschland.

Werd mal in Spanien oder Süditalien ernsthaft krank (was bei Rentnern ja nicht sooo unwahrscheinlich ist) und schau, wie die durchschnittliche Versorgung dort ist, also nicht die (teure) Privatversorgung.

Gandalf

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Moin!

Zugegebenermaßen, ich kann das geographisch nicht näher bestimmen. Ich wohne zwar nicht allzuweit davon weg, aber dort zieht einen nichts hin…Realistisch betrachtet kann man dort bewohnbaren Wohnraum (teilweise sogar deutlich) unter 50.000 € erwerben, nicht schick aber bewohnbar. Die Infrastruktur ist natürlich mies, aber irgendwo muss der Preis ja her kommen.

Ich dachte ja nur, bevor er sich in Thailand in eine Wellblechhütte einkauft und sich als Greis auf dem Roller zum 100km entfernten Doc chauffieren lässt.

Gruß derschwede77

Hi,

  1. ist die Rentenüberweisung in nicht EU Länder ziemlich kostenintensiv und
  2. hat man sich schon danach erkundigt, dass die Rente mit 1. Wohnsitz im Ausland dann steuerpflichtig werden könnte weil der jährliche Steuerfreibetrag entfällt?
    MfG ramses90

Servus,

  1. ist die Rentenüberweisung in nicht EU Länder ziemlich kostenintensiv

dürfte in der Gegend von 3 oder 4 Prozent liegen; in einem Land, in dem z.B. Lebensmittel oder Mieten die Hälfte der hiesigen Preise kosten, vernachlässigbar.

  1. hat man sich schon danach erkundigt, dass die Rente mit 1. Wohnsitz im Ausland dann steuerpflichtig werden könnte weil der jährliche Steuerfreibetrag entfällt?

Das wird in keinem Land geschehen, mit dem ein DBA besteht, wenn die Bedingungen zu § 1 Abs 3 EStG erfüllt sind: Dann genügt ein Antrag auf Behandlung als unbeschränkt steuerpflichtig, und die Chose ist in Ordnung.

Schöne Grüße

MM

Hi Vividus,

ich würde von der Strategie her erst mal ein Hintertürchen offen halten, irgendwer bleibt immer zurück und bei demjenigen einen Wohnsitz zu melden kostet ein paar Schritte zum Amt. Durch Onlinebanking hat man weltweit Zugriff auf die Kohle - damit wäre auch das Thema abgehakt.

Ich habe in den letzten Jahren Projekte in vielen west- und osteuropäischen Ländern gemacht und kann dir nur sagen nix bleibt wie es ist. Beispiel Ungarn - vor drei Jahren habe ich mich gewundert warum so viele Immobilien am Balaton plötzlich zum Verkauf stehen (übrigens zu Preisen nicht von deutschen zu unterscheiden)… die Ursache ist leicht ausgemacht - vorbei mit den günstigen Lebenshaltungskosten… die Einheimischen gaben mir zur Auskunft: „Die Karavane der Exilrentner zieht weiter Richtung Bulgarien und Rumänien“. Die Frage stellt sich wie lange kann man dort mit seiner Rente gut durchkommen?

Es gibt für mich ein paar elementare Fragen:

Der meines Erachtens nicht zu vernachlässigende Punkt der gesundheitlichen Versorgung und damit verbunden und im Allgemeinen - wie schnell und wie günstig komme ich nach Deutschland zurück wenn es mal brennt?

Gibt es eine deutsche oder internationale Community auf die ich zurückgreifen kann?
Kosten, Steuern, kann man überhaupt als Ausländer Eigentum erwerben? Und, und, und

Ich würde an deiner Stelle eine Matrix machen mit „Must have’s“ und „Nice to have“ und anhand dieser die in Frage kommende Länder durchchecken.

Vielleicht tut es auch ein Wohnmobil oder Wohnwagen mit Standplatz in Süditalien, Koratien oder wo auch immer?

Gruß Keuper