Exposeé: sollte ein solches vom Makler nicht Grundriss und Flurkarte beinhalten

Hallo,

da ich derzeit nach einem Alterswohnsitz suche, habe ich viel mit Maklern und ihren Exposeés zu tun. Meist fehlen im Internet die Flurkarten und Grundrisse, auf Anfrage bekommt man sie manchmal, machmal aber auch nicht. Es wird immer gern auf Besichtigung gedrungen.
Nun sind Besichtungen für mich aufgrund der Entfernung aufwändig, ich möchte soviel wie möglich vorher erfahren, um nicht umsonst stundenlang zu fahren.

Kann man von einem Immobilienmakler nicht erwarten, dass er relevante Basisdaten wie Grundrisse und Flurkarten mailt? Für ein veranschlagtes Honorar von ca. 7000 Euro kann der Verkäufer (der zahlt am Ende die Courtage, er weiß es nur oft nicht) doch ein paar Mails mit Anhang erwarten.
Oder sollte man solch faule Makler besser ganz meiden?
Wie sind Eure Erfahrungen, was habt Ihr an Tips?

Ohne Makler wäre nat. eine Idee, ist aber sehr schwierig.

Gruß, Paran

Kann man von einem Immobilienmakler nicht erwarten, dass er
relevante Basisdaten wie Grundrisse und Flurkarten mailt?

Ob „man“ es erwarten kann, weiß ich nicht - wenn du es erwartest, dann fordere es ein. Mein Vater, der selbst Makler war, hat mir mal gesagt: „Du bezahlst den Makler, also lass ihn auch für Dich arbeiten.“

Der Makler möchte vor allem eines: Das Objekt verkaufen, und am besten zu einem anehmbaren Preis. Wenn Du ihm sagst, dass Du ohne die geforderten Unterlagen garantiert nicht besichtigen und noch viel weniger abschließen wirst, dann muss er sich entscheiden. Hat er viele Interessenten, wird er sich die Arbeit mit Dir nicht machen. Braucht er Dich, muss er Dir entgegenkommen.

Für ein veranschlagtes Honorar von ca. 7000 Euro kann der
Verkäufer (der zahlt am Ende die Courtage, er weiß es nur oft
nicht) doch ein paar Mails mit Anhang erwarten.

Was viele nicht verstehen: Der Makler ist eine dritte Partei, er steht zwischen Käufer und Verkäufer. Das wird auch dadurch deutlich, das in den meisten Bundesländern eine geteilte Courtage üblich ist. Der Makler arbeitet also weder rein im Interesse des Verkäufers, noch rein im Interesse des Käufers. Das gilt auch bei Alleinaufträgen.

Von Privat würde ich ein Haus nicht kaufen, meistens kann man mit Maklern besser verhandeln. Ich will schon seit drei Jahren ein bestimmters Objekt im Nachbarort haben, für das ein Käufer gesucht wird - allerdings zu einem überteuerten Preis, von dem der Verkäufer nicht runterwill. Mit dem Makler wäre ich sonst schon längst handelseinig. :smile:

Gruß,
max

Hallo,

Ob „man“ es erwarten kann, weiß ich nicht - wenn du es
erwartest, dann fordere es ein. Mein Vater, der selbst Makler
war, hat mir mal gesagt: „Du bezahlst den Makler, also lass
ihn auch für Dich arbeiten.“

Stimmt.
Aber das scheint nicht allen Maklern klar zu sein.

Der Makler möchte vor allem eines: Das Objekt verkaufen, und
am besten zu einem anehmbaren Preis.

Ja

Was viele nicht verstehen: Der Makler ist eine dritte Partei, er
steht zwischen Käufer und Verkäufer. …

Wobei die meisten Makler so tun, als wären sie in Vertretung der Verkäufer tätig. Dabei ist ihr Kunde doch derjenige, der sie bezahlt, meist der Käufer.

Von Privat würde ich ein Haus nicht kaufen, meistens kann man
mit Maklern besser verhandeln. Ich will schon seit drei Jahren
ein bestimmters Objekt im Nachbarort haben, für das ein
Käufer gesucht wird - allerdings zu einem überteuerten Preis,

Das soll es geben. Meist ist der Wunsch der Vater des Gedankens bzw. der Laienmeinung der Eigentümer.

von dem der Verkäufer nicht runterwill. Mit dem Makler wäre
ich sonst schon längst handelseinig. :smile:

Möglich. Aber der Makler ist doch „eine dritte Partei, er steht zwischen Käufer und Verkäufer“.
Was hilft Dir eine Einigung mit einem Makler, wenn der Verkäufer nicht von seinen Wünschen herunter will? Letztendlich unterschreibt der Eigentümer beim Notar. Und er unterschreibt nur dann, wenn er einverstanden ist.

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,
Makler sind praktisch zu nichts verpflichtet. Vor allem müssen sie keinerlei Informationen beschaffen für Leute, die nicht ihre Auftraggeber sind :wink: Sie vermitteln ein Verkaufs- und Kaufinteresse und im wesentlichen jeweils dem einen Interessenten einen Konakt zum anderen. Ggf. ermöglichen sie noch Besichtigungstermine und fertigen je nach Lust und Laune ein Exposee an oder tippen mal mehr, mal weniger unsinnigen Schwachsinn, mal mehr, mal weniger angereichert mit Fakten, in den Immoscout oder vergleichbare Veröffentlichungsmedien. Das tun sie im wesentlichen, um ihnen eine Courtage einzubringen. Und die ist u.a. abhängig von der Wahrscheinlichkeit, eine Immobilie möglichst ohne viel Arbeit an den Mann oder die Frau zu bringen.

Es mag praktische Gründe geben, warum ein Makler nicht über Grundrisse oder Flurkarten verfügt. Für Grundrisse zB kann das Haus schlichtweg zu alt sein oder die Bauakte - zB im II. Weltkrieg - zerstört worden sein. Bei Flurkarten mag es sein, dass ein Eigentümer nie eine hatte oder sie nach den jeweiligen Landesgesetzen unter einem gesetzlichen Verwendungsvorbehalt steht und ihr Abdruck in einem jedermann zugänglichen Exposee schlichtweg nicht gestattet ist.

Es ist jedoch viel wahrscheinlicher, dass der Makler entweder schlichtweg keinen Bock hat, die Unterlagen für teures Geld oder teure Zeit zu beschaffen oder die Unterlagen möglicherweise einen Käufer nachteilig beeinflussen bzw. zum „Nachdenken“ anregen und von Impulskäufen abhalten.

Als Käufer kannst Du wenig ausrichten. Du kannst natürlich den Verkäufer für die Faulheit des Maklers bluten lassen, darfst es ihn aber natürlich tunlichst erst nach dem Notartermin wissen lassen :wink: Du kannst Dich natürlich schon während der Verhandlungen über den Makler beschweren, aber das dürfte kaum zu einem positiven Verhandlungsverlauf beitragen :wink: Die Branche ist leider wie sie ist :wink:

Wenn man es sich erlauben kann(!), sollte man einen Verkäufer und einen Makler immer wissen lassen, dass man mit der Einschaltung eines Maklers nicht einverstanden ist und egal bei welchem Kaufpreis immer noch zuvor die Courtage in Abzug bringt, aber das ist halt nicht immer möglich.

Ein praktischer Tipp zur Flurkarte könnte sein, dass mittlerweile zahlreiche Bundesländer es ihren Kreisen und Kommunen freigestellt haben, Liegenschaftskatasterkarten frei zugänglich im Internet zu veröffentlichen. An einen Grundriss kommt nur über eine Vollmacht und Einsicht in die Bauakte oder durch entsprechende Selbstanfertigung.

Gruß vom
Schnabel

Interessen
Hallo Paran,

Es wird immer gern auf Besichtigung gedrungen.

Vermutlich hast Du für ein normales Haus 1000 Klicks im Internet, 100 Interessenten, 10 Besichtiger und 1 Käufer. Für den einen Käufer ist die Courtage viel Geld, für die anderen Interessenten arbeitet der Makler kostenlos. Und jede Rückfrage, jede Auskunft ist Arbeitszeit für den Makler, die nominell mit >1€ pro Minute abgerechnet werden muss.

Zum einen haben bisheriger und künftiger Besitzer ein Interesse, dass intime Daten (Bilder von Innen, Grundriss etc.) nicht über gebühr verbreitet werden. Zum anderen gibt es gerade bei den Grundbucheinträgen soviele Rückfragen und Sonderfälle, dass dies bei unverbindlichem Interessente oft viel Arbeit bedeutet.

In der Regel ist es doch aber so, dass angegebene Grundstücksgröße und Luftbild meist sehr gut überein passen. Zumeist kann man auch in den Luftbildern auf wenige Quadratmeter genau nachmessen, so dass erstmal vermuten kann, dass hier alles OK ist.

Nun sind Besichtungen für mich aufgrund der Entfernung
aufwändig, ich möchte soviel wie möglich vorher erfahren, um
nicht umsonst stundenlang zu fahren.

Dann solltest DU einen Makler engagieren, der Deine Wünsche kennt und für Dich die Frage vor Ort klärt.

Gruß
achim

Hauptsache es wurde etwas geschrieben, auch wenn es überwiegend „sinnfrei“ und widersprechend ist;-(

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Hallo,

Du kannst einen bestimmten Makler nicht zu einem konkreten Geschäftsmodell zwingen. Es gibt Makler (gerade die, die sich auf höherwertige Objekte spezialisiert haben), die sehr umfangreiche Tätigkeit mit viel finanziellem Aufwand betreiben, und davon trotzdem gut leben können. Und es gibt Makler, die versuchen es über Masse bei verschwindend geringem Einsatz.

Und dazwischen öffnet sich ein weites Feld, in dem ein Geschäftsmodell z.B. so aussehen könnte, dass man größeren Aufwand nur dann betreibt, wenn man ein gewisses Maß an Interesse bei einem potentiellen Käufer feststellt. Dieses könnte sich z.B. an der Bereitschaft zu einem Besichtigungstermin festmachen, wenn man erstmals mit einem neuen Interessenten Kontakt hat. Denn es ist ja doch recht schwer einzuschätzen, ob das jemand ist, der 50 Makler einfach nur Geld für jede Menge teure Dinge kostet, um dann letztendlich festzustellen, dass er sich gar keine Immobilie leisten kann, oder ob das jemand ist, der gerade mal 2-3 Objekte vorausgewählt hat, und in drei Wochen den Kaufvertrag unterschreiben will.

Und insoweit habe ich durchaus Verständnis dafür, dass jemand viel von der Bereitschaft zu einem Besichtigungstermin abhängig macht, bei dem ein persönliches Kennenlernen eine bessere Einschätzung erlaubt, bevor er Dinge mit ggf. nicht unerheblichem Aufwand organisiert, die er nicht ohnehin gerade schon griffbereit in der Schublade liegen hat.

Gruß vom Wiz

Wobei die meisten Makler so tun, als wären sie in Vertretung
der Verkäufer tätig.

Das ist doch eher das, was ihnen permanent zugeschrieben wird, auch hier im Forum. Selbst wenn überhaupt nicht bekannt ist, ob der Makler überhaupt einen Auftrag vom Verkäufer hat, wird hier die große Rede vom Bestellerprinzip usw. usf. geschwungen …
Mein Eindruck ist eher: Nicht die Makler tun so, sondern der unbedarfe Normalverbraucher lässt sich um nichts in der Welt davon abbringen.

Dabei ist ihr Kunde doch derjenige, der
sie bezahlt, meist der Käufer.

Nein - wie ich schon sagte: In weitaus den meisten Bundesländern wird sowohl für Käufer als auch für Verkäufer eine Courtage fällig. Das wissen nur die meisten Leute nicht.

Was hilft Dir eine Einigung mit einem Makler, wenn der
Verkäufer nicht von seinen Wünschen herunter will?

Es ging mir um die immer wieder kolportierte Mär, dass Makler die Preise nach oben treiben und man direkt vom Verkufer billiger kauft, weshalb man auch bei Verhandlungen den Makler umgehen sollte … und das ist halt Blödsinn. Wenn der Makler es nicht schafft, den Verkäufer vom niedrigen Preis zu überzeigen, schafft man es selbst in der Regel auch nicht.

Gruß,
Max

Wenn man es sich erlauben kann(!), sollte man einen Verkäufer
und einen Makler immer wissen lassen, dass man mit der
Einschaltung eines Maklers

Dir ist schon klar, dass immens viele Objekte von Maklern ohne jedes Zutun und ohne jeden Auftrag des Verkäufers angeboten werden? Der makler ist ein Vermittler auf eighene Rechnung - wenn er weiß, dass ein Haus zum Verkauf steht, dann kann er die Vermittlung dieses Objekts anbieten. Mehr braucht es nicht-

nicht einverstanden ist und egal
bei welchem Kaufpreis immer noch zuvor die Courtage in Abzug

Meine Antwort wäre dann: „Auf Wiedersehen.“

Gruß,
Max

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Hallo,

Wobei die meisten Makler so tun, als wären sie in Vertretung
der Verkäufer tätig.

Das ist doch eher das, was ihnen permanent zugeschrieben wird,
auch hier im Forum. Selbst wenn überhaupt nicht bekannt ist,
ob der Makler überhaupt einen Auftrag vom Verkäufer hat, wird
hier die große Rede vom Bestellerprinzip usw. usf. geschwungen

Mein Eindruck ist eher: Nicht die Makler tun so, sondern der
unbedarfe Normalverbraucher lässt sich um nichts in der Welt
davon abbringen.

Dann bin ich auch der unbedarfte Normalverbraucher, denn ich habe diese Erfahrung schon mehrmals gemacht.

Dabei ist ihr Kunde doch derjenige, der
sie bezahlt, meist der Käufer.

Nein - wie ich schon sagte: In weitaus den meisten
Bundesländern wird sowohl für Käufer als auch für Verkäufer
eine Courtage fällig. Das wissen nur die meisten Leute nicht.

Auch hier habe ich in der Vergangenheit andere Erfahrungen gemacht …

Es ging mir um die immer wieder kolportierte Mär, dass Makler
die Preise nach oben treiben und man direkt vom Verkufer
billiger kauft, weshalb man auch bei Verhandlungen den Makler
umgehen sollte … und das ist halt Blödsinn. Wenn der Makler
es nicht schafft, den Verkäufer vom niedrigen Preis zu
überzeigen, schafft man es selbst in der Regel auch nicht.

Das stimmt.

Gruß
Jörg Zabel

Auch hier habe ich in der Vergangenheit andere Erfahrungen
gemacht …

Ich bezweifle, dass Du als Käufer von der Verkäufercourtage überhaupt etwas mitbekommst.

Wie hoch war die Courtage bei deinen Erfahrungen, und wo war das?

Die vollständige Provision beträgt in der Regel 6 % zuzüglich der Umsatzsteuer. Wenn du weniger wie sechs Prozent gezahlt hast und nicht in einer „heißen“ Gegend wohnst, wo die Makler sich um die Wohnungen prpgeln, dann kannst Du mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die restliche Courtage der Verkäufer gezahlt hat.

Di siehst aber auch an Antworten wie der weiter oben: Obwohl wir im vorliegenden Fall nicht wissen, was für ein Verhältnis zwischen Verkäufer und Makler besteht, wird eine Antwort gegeben, bei der selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass der Verkäufer den Makler beauftragt hat …

Gruß,
Max

Auch hier habe ich in der Vergangenheit andere Erfahrungen
gemacht …

Die Tabelle schlüsselt die marktüblichen Provisionen auf:

http://www.domvendo.de/downloads/maklergebuehren_in_…

Also: In welchem Bundesland hast Du deine Erfahrungen gemacht, und wieviel Provision hast Du bezahlt?

Gruß,
Max

Hallo,

Es mag praktische Gründe geben, warum ein Makler nicht über
Grundrisse oder Flurkarten verfügt. Für Grundrisse zB kann das
Haus schlichtweg zu alt sein

Naja, ein Haus ausmessen und einen vagen Grundriss mit Maßangaben anfertigen ist ja keine Ingenieurleistung. Dauert vielleicht 2-3 Stunden alles in allem. Geht aber.

Bei Flurkarten mag es sein,

dass ein Eigentümer nie eine hatte oder sie nach den
jeweiligen Landesgesetzen unter einem gesetzlichen
Verwendungsvorbehalt steht und ihr Abdruck in einem jedermann
zugänglichen Exposee schlichtweg nicht gestattet ist.

Aber einem Kaufinteressenten muss eine solche doch vorlieren dürfen - man kann ja nicht erwarten, dass jemand ein Grundstück kauft, von dem er nicht weiß, wo es ist. Erstellbar ist es ebenfalls per Ausmessung, Google-Earth hilft dabei.

Es ist jedoch viel wahrscheinlicher, dass der Makler entweder
schlichtweg keinen Bock hat, die Unterlagen für teures Geld
oder teure Zeit zu beschaffen oder die Unterlagen
möglicherweise einen Käufer nachteilig beeinflussen bzw. zum
„Nachdenken“ anregen und von Impulskäufen abhalten.

Ja, den Eindruck habe ich auch oft.

Als Käufer kannst Du wenig ausrichten. Du kannst natürlich den
Verkäufer für die Faulheit des Maklers bluten lassen, darfst
es ihn aber natürlich tunlichst erst nach dem Notartermin
wissen lassen :wink:

Nein. Wenn ich die Informationen nicht bekomme, fahre ich garnicht erst zur Besichtigung. Werde also nie Käufer.
Denke mir: wenn Grundriss und/oder Flurkarte so arg sind, dass sie keiner zeigen mag, lohnt sich die weite Fahrt nicht.

Wenn man es sich erlauben kann(!), sollte man einen Verkäufer
und einen Makler immer wissen lassen, dass man mit der
Einschaltung eines Maklers nicht einverstanden ist und egal
bei welchem Kaufpreis immer noch zuvor die Courtage in Abzug
bringt, aber das ist halt nicht immer möglich.

Würde man die Verkäufer oft gern wissen lassen - nur man kennt sie nicht. Hatte schon mal ein interessantes Objekt, bei dem sich der Makler auf diev. Anfragen einfach nicht gemeldet hat. Ich vermute, der hat es selbst gekauft. Die Lage war toll.

Ein praktischer Tipp zur Flurkarte könnte sein, dass
mittlerweile zahlreiche Bundesländer es ihren Kreisen und
Kommunen freigestellt haben, Liegenschaftskatasterkarten frei
zugänglich im Internet zu veröffentlichen. An einen Grundriss
kommt nur über eine Vollmacht und Einsicht in die Bauakte oder
durch entsprechende Selbstanfertigung.

O.K., aber für was kassiert ein Makler dann um die 7000 Euro? Ein bißchen Arbeit kann man dafür doch erwarten. Wenns ganz arg ist, 5 Std. für Grundriss selbst machen, nochmal 5 für die Flurkarte und 10 für Hinfahren, Fotos machen und diese einstellen.
Der Rest ist für Besichtigstermine.

Je mehr Informationen der Makler vorab per Mail preis gibt, desto weniger überflüssige Besichtigungstermine hat er - wäre also auch vorteilhaft für den Makler. Sollte man meinen.
Ich verstehe daher die Informationsstrategie der Makler nicht recht. Setzen die auf persönliches Beschwatzen?

Gruß, Paran

Hallo,

Auch hier habe ich in der Vergangenheit andere Erfahrungen
gemacht …

Ich bezweifle, dass Du als Käufer von der Verkäufercourtage
überhaupt etwas mitbekommst.

Hm, „glaubhalfte Versicherung“ des Maklers, dass der Verkäufer alles bezahlt, genügt das? Warum sollte der Makler in dieser Situation die Unwahrheit sagen?

Wie hoch war die Courtage bei deinen Erfahrungen, und wo war
das?

Die vollständige Provision beträgt in der Regel 6 % zuzüglich
der Umsatzsteuer. Wenn du weniger wie sechs Prozent gezahlt
hast und nicht in einer „heißen“ Gegend wohnst, wo die Makler
sich um die Wohnungen prpgeln, dann kannst Du mit großer
Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die restliche Courtage
der Verkäufer gezahlt hat.

In mehreren Fällen (mindestens fünf in den letzten 10 Jahren) wurde die „ortsübliche Courtage“ an den Makler gezahlt. Kann mir nicht vorstellen, dass ein Makler die Hand zweimal aufhält. (Umfeld von Hamburg und hessische Mittelstadt)

Di siehst aber auch an Antworten wie der weiter oben: Obwohl
wir im vorliegenden Fall nicht wissen, was für ein Verhältnis
zwischen Verkäufer und Makler besteht, wird eine Antwort
gegeben, bei der selbstverständlich davon ausgegangen wird,
dass der Verkäufer den Makler beauftragt hat

Ich kenne es im Normalfall nicht anders. Die Situation, dass der Verkäufer die Maklerkosten trägt, kenne ich nur aus Ausnahmefällen (möglichst schnelle Kaufabwicklung - warum auch immer - oder „schlechte Gegend“). Selbstverständlich mögen das alles „Einzelfälle“ sein …

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

Es wird immer gern auf Besichtigung gedrungen.

Vermutlich hast Du für ein normales Haus 1000 Klicks im
Internet, 100 Interessenten, 10 Besichtiger und 1 Käufer. Für
den einen Käufer ist die Courtage viel Geld, für die anderen
Interessenten arbeitet der Makler kostenlos.

Und jede

Rückfrage, jede Auskunft ist Arbeitszeit für den Makler, die
nominell mit >1€ pro Minute abgerechnet werden muss.

Macht bei ca. 7000 Euro 7000 min, also ca. 116 Std. Da kann man schon mal ein paar Stunden opfern um Grundriss und Flurkarte selbst zu erstellen, das erspart etliche überflüssige Besichtigungstermine, also leicht mehr Zeit, als es kostet.

Zum einen haben bisheriger und künftiger Besitzer ein
Interesse, dass intime Daten (Bilder von Innen, Grundriss
etc.) nicht über gebühr verbreitet werden.

Ich erwarte keine Fotos der Besitzer, aber der Grundriss eines zum Verkauf stehenden Hauses dürfte doch zumindest auf Nachfrage zu erfahren sein.
Fotos der Räumlichkeiten sind per Internet zu haben und die sagen weit mehr über die Bewohner aus, als ein Grundriss.

Zum anderen gibt es

gerade bei den Grundbucheinträgen soviele Rückfragen und
Sonderfälle, dass dies bei unverbindlichem Interessente oft
viel Arbeit bedeutet.

Was macht da viel Arbeit? Einen Grundriss kann man leicht selbst erstellen, Flurkarte ist etwas schwieriger, geht aber auch.

In der Regel ist es doch aber so, dass angegebene
Grundstücksgröße und Luftbild meist sehr gut überein passen.

Manchmal ja, manchmal auch nicht. Teils sind die Grundstücke aber ganz anders geschnitten, als das Google-Earthbild vermuten läßt.

Nun sind Besichtungen für mich aufgrund der Entfernung
aufwändig, ich möchte soviel wie möglich vorher erfahren, um
nicht umsonst stundenlang zu fahren.

Dann solltest DU einen Makler engagieren, der Deine Wünsche
kennt und für Dich die Frage vor Ort klärt.

Habe ich schon, Zwei, eigentlich Drei, aber Nr. Drei mailt mir immer jeden Neuzugang oder tollste Ladenhüter, ca. 5 pro Woche und alle uninteressant. Lösche ich inzwischen ohne angucken.
Schreib mal alle Makler in Brandeburg an. Das sind Viele.

Gruß, Paran

die „ortsübliche Courtage“

… in Höhe von?

Kann mir nicht vorstellen, dass ein Makler die Hand zweimal
aufhält.

Es mag ja sein, dass Du dir das nicht vorstellen kannst, aber die geteilte Provision ist nunmal in den meisten Bundesländern üblich. Und der Makler hält da nicht zweimal die Hand auf, sondern fordert nur von beiden Vertragspartnern je die Hälfte der ortsüblichen Gesamtprovision.

Umfeld von Hamburg

Bundesland Hamburg? Das Bundesland Hamburg ist eines der Länder, in denen die Privision nicht geteilt wird.

Oder Niedersachsen? Dann hast Du vermutlich 3,57 (also die Hälfte) gezahlt.

und hessische Mittelstadt

Hessen ist ebenfalls eines der Länder ohne geteilte Provision.

(Die anderem sind Berlin, Brandenburg, Bremen und Sachsen-Anhalt.)

Wenn diese zwei Fälle deine ganzen Erfahrungen mit Immobiliengeschäften sind, dann hast Du natürlich bisher noch nie einen Fall von Verkäuferprovision gehabt … nur ändert das nichts daran, das in restlichen zehn Bundesländern eine geteilte Courtage üblich ist.

Ich kenne es im Normalfall nicht anders.

Der Normalfall deiner zwei Fälle weiter oben? :smile:

Gruß,
Max

Hallo,

Und dazwischen öffnet sich ein weites Feld, in dem ein
Geschäftsmodell z.B. so aussehen könnte, dass man größeren
Aufwand nur dann betreibt, wenn man ein gewisses Maß an
Interesse bei einem potentiellen Käufer feststellt.

Wie soll ein Interessent zu einem potentiellen Kunden werden, wenn ihm Basisdaten fehlen? Der Aufwand um den es geht, betrifft Grundriss und Flurkarte, für beides reichen Zollstock und Schrittmaß sowie ein geringes Zeichentalent. Ein paar Stunden Arbeit.

Dieses

könnte sich z.B. an der Bereitschaft zu einem
Besichtigungstermin festmachen, wenn man erstmals mit einem
neuen Interessenten Kontakt hat. Denn es ist ja doch recht
schwer einzuschätzen, ob das jemand ist, der 50 Makler einfach
nur Geld für jede Menge teure Dinge kostet, um dann
letztendlich festzustellen, dass er sich gar keine Immobilie
leisten kann, oder ob das jemand ist, der gerade mal 2-3
Objekte vorausgewählt hat, und in drei Wochen den Kaufvertrag
unterschreiben will.

Es könnte auch sein, dass der erstmal faule Makler hundert Besichtigungen nutzlos absolviert, weil den Interessetenten die Raumaufteilung, Zimmerausrichtung oder die Flurlage nicht gefällt. Dann haben Makler wie Interessent viel Zeit verschwendet - wäre durch Vorabinformation ev. vermeidbar gewesen.

Und insoweit habe ich durchaus Verständnis dafür, dass jemand
viel von der Bereitschaft zu einem Besichtigungstermin
abhängig macht, bei dem ein persönliches Kennenlernen eine
bessere Einschätzung erlaubt, bevor er Dinge mit ggf. nicht
unerheblichem Aufwand organisiert, die er nicht ohnehin gerade
schon griffbereit in der Schublade liegen hat.

Wo ist der erhebliche Aufwand bei Grundriss und Flurkarte? Haufenweise Besichtigungen mit Ergebnissen wie "Sorry, Raumaufteilung, Gartenform etc. gefält nicht) sind überflüssiger erheblicher Aufwand.
Einen Grundriss und Flurkarte erstellt man einmal und gut is. Das ist doch keine große Sache. Ein Tag Arbeit wenns kompliziert ist.

Je mehr Infos der Interessent vorab hat, desto weniger unnütze Besichtungungstermine hat der Makler. Das sollte doch auch im Interesse des Maklers sein - oder lieben Makler überflüssige Besichtigungstermine?

Gruß, Paran

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Naja, ein Haus ausmessen und einen vagen Grundriss mit
Maßangaben anfertigen ist ja keine Ingenieurleistung.

Dir ist aber klar, dass der Makler nicht zwangsläufig in einer Geschäftsbeziehung zum Hauseigentümer steht? Er ist ein Vermittler auf eigener Rechnung.

Aber einem Kaufinteressenten muss eine solche doch vorlieren
dürfen - man kann ja nicht erwarten, dass jemand ein
Grundstück kauft, von dem er nicht weiß, wo es ist.

Die genaue Adresse ist das, was dir der Makler letztendlich „verkauft“. Und da mit dem Übersenden eines Exposes in der Regel noch kein Maklervertrag zustande kommt, ist die Adresse dort in der Regel nicht enthalten. Aber: Wenn Du dem Makler unterschreibst, dass Du im Falle eines Kaufs seine Vermittlungstätigkeit bezahlst, wird er dir auch alle Informationen liefern, die er hat.

Würde man die Verkäufer oft gern wissen lassen

Siehe oben.

O.K., aber für was kassiert ein Makler dann um die 7000 Euro?

Die Vermittlung eines Vertragsabschlusses. Es ist eine Privision, kein Zeithonorar für geleistete Arbeit. Das erkennst Du auch daran, dass der Makler nichts bekommt, wenn Du das Haus nicht kaufst - egal wieviel Arbeit er hatte.

Ein bißchen Arbeit kann man dafür doch erwarten. Wenns ganz
arg ist, 5 Std. für Grundriss selbst machen, nochmal 5 für die
Flurkarte und 10 für Hinfahren, Fotos machen

… und am Ende unter Umständen gar nichts kassieren, weil der Verkäufer über einen anderen Makler oder privat verkauft. Die Provision ist nämlich alles andere als „sicher“.

Meine Wohnung in Berlin wurde von mehreren Maklern angeboten. Einige davon hatten mit vier oder fünf Interessenten Besichtigungen durchgeführt. Verkauft habe ich am Ende privat an jemanden, den mir kein Makler gebracht hatte. Ergo: Trotz Arbeit keine Cent Provision für irgendeinen Makler.

Ich verstehe daher die Informationsstrategie der Makler nicht

Ich galube eher, du verstehst (wie Schnabeltasse) grundsätzlich nicht, was eine Maklertätigkeit ist.

Gruß,
Max

Macht bei ca. 7000 Euro 7000 min, also ca. 116 Std.

FALLS man die 7000 überhaupt bekommt.

Gruß,
Max

Macht bei ca. 7000 Euro 7000 min, also ca. 116 Std.

FALLS man die 7000 überhaupt bekommt.

Kein Makler muss einen Auftrag annehmen. Er handelt als Sebständiger mit dem dabei üblichen Risiko. Er wird hier und da Verlust machen, andernorts normal oder deutlich Gewinn. Wie jeder Selbständige.
Ein Makler, der davon ausgeht, dass er ein Gebäude nicht verkauft und ergo keinen Aufwand dafür betreibt, darf sich nicht wundern, wenn die Annahme wahr wird.

Wenn ich meine Ware in der Annahme, dass sie eh keiner kauft, nicht putze und herrichte, werde ich sie mit größerer Wahrscheinlichkeint nicht verkaufen, als wenn ich sie wie jede andere Ware in veraufsfähigen Zustand versetze.
Und nat. habe ich schon etliches geputzt und hergerichtet um es am Ende der Mülltonne zu übergeben. Das gehört dazu.
Wer darüber jammert, sollte auch die Highlights erwähnen, wo er ohne viel Aufwand sehr gut verdient hat. Das gehört schließlich auch dazu.

Gruß, Paran