Hauskauf, was sollte man beachten?

Hallo Zusammen,
haben eine Immobilie ins Auge gefasst und uns schon sehr viele Gedanken gemacht (Fixkosten, Kaufnebenkosten, Infrastrucktur). Ich mache mir nur sorgen das wir später alles unter Dach und Fach haben und dann doch eine böse Überraschung kommt. 
Habt ihr wichtige Punkte die wir vorher noch in Erfahrung bringen sollten?
Liebe Grüße

Hallo,

wenn man sich selbst nicht auskennt und es um viel Geld geht sollte man stets einen Fachmann zurate ziehen. In diesem Fall einen Immobilien-Sachverständigen, der mit dir zusammen das Haus begutachtet, dir zeigt, was evtl. nicht in Ordnung ist und auch abschätzen kann, was anstehende Reparaturen und Renovierungen in den kommenden Jahren kosten werden.

Das kostet zwar ein ordentliches Sümmchen, daran zu sparen kann aber nachher um ein vielfaches teurer kommen.

Gruß,
Steve

Vage
Hallo,

haben eine Immobilie ins Auge gefasst und uns schon sehr viele
Gedanken gemacht (Fixkosten, Kaufnebenkosten, Infrastrucktur).

Gedanken gemacht ist sehr vage:

  • Kredit schon mit der Bank geklärt?
  • Genügend Reserve für Auto + nochmal mindestens 10.000€ für unvorhergesehenes? (Möbel, Tapeten oder Teppiche sind nicht unvorhergesehen!)
  • Belastung durch Grundsteuer, Versicherungen, Flächenabwasser, mehr Heizfläche … (es ist nicht ungewöhnlich, wenn die monatliche Belastung (ohne Kreditkosten) der vorherigen Miete entspricht)
  • Nachbarn bzw. Gegend kennengelernt?
  • Verkehr, Lärm (bei Nacht), Anbindung zur Arbeit, Versorgung mit Kindergarten/Schule etc?

Ich mache mir nur sorgen das wir später alles unter Dach und
Fach haben und dann doch eine böse Überraschung kommt. 

Der empfohlene Gutachter ist sicher sinnvoll. Seine Hauptaufgabe ist es, Euch die „normalen“ Kosten aufzuzeigen (wenn echte Mängel nicht vorhanden sind und das Haus ein wenig älter ist). Beispiele: Wenn z.B. neue Fliesen, dann vielleicht auch Elektrik/Wasser neu. Lebensdauer einer Heizung, eines Fensters, eines Außenanstrichs. Meist könnte man ja noch einige Jahre ohne Investition weiter darin wohnen, aber wenn man einmal anfängt, dann…

Gruß
achim

Hallo siegel10,

ein Hauskauf ist eine große Investition im Lebe. Eine Immobilie muss oft mehrere Jahre abbezahlt werden, von daher sollte man über Jahre im Voraus planen. Dementsprechend ist es sinnvoll hier vorab alle Möglichkeiten und Risiken abzuwägen und ausfindig zu machen, so wie Sie es schon gemacht haben. Hat man zum Beispiel einen befristeten Arbeitsvertrag, kann man nicht wissen ob einem der Job wirklich sicher ist.

Was sollte man bei einem Hauskauf alles beachten:
Natürlich sollte einem das Haus, das man kaufen will, gefallen. Auf jeden Fall sollten Sie sich das Haus vom Keller bis zum Dachboden angesehen haben und sich auch wirklich vorstellen können darin zu leben. Auch die Gegend sollte Ihnen gefallen. Falls Sie Kinder haben oder planen, können Sie auch die Schulwege mit einbeziehen und überhaupt die Infrastruktur der Gegend.

Wenn Sie dann ein Haus gefunden haben, das Ihnen gefällt, ist der erste Schritt  gemacht. Entweder haben Sie dann mit einem Makler Kontakt oder mit Privatleuten. Der Vorteil beim Kontakt mit einem Makler ist, dass dieser sich mit der Materie auskennt, wohingegen Privatleute oft nicht soviel Fachwissen besitzen. Dafür nimmt der Makler aber auch ordentlich Geld. Die Maklercourtage ist regionsabhängig und liegt oft zwischen 3,57% und 7,14%.
Was viele Käufer nicht wissen: Auch hier kann verhandelt werden. Fragen kostet nichts.

Doch auch unter Maklern gibt es viele schwarze Schafe. Wichtig beim Kontakt mit einem Makler wäre zum Beispiel, darauf zu achten, dass er auch wirklich ein Büro hat, in dem er erreichbar ist, dass er ihnen die Immobilie auch ganz zeigt und Ihnen alle nötigen Unterlagen zur Immobilie zukommen lässt, wie etwa das Exposé oder den Energieausweis.

Insgesamt sind die Kaufnebenkosten nicht zu verachten, hier eine Liste:

  1. Notarkosten (ca. 2 % des Kaufpreises)
  2. Grunderwerbsteuer (3,5%-6,5% des Kaufpreises je nach Bundesland)
  3. Eintragung ins Grundbuch (ca. 0,5% des Kaufpreises, meist in den Notarkosten enthalten)
  4. Finanzierungskosten (bis zu 1% des Kaufpreises)
  5. Kosten für einen Gutachter
  6. Maklergebühren (3,57 – 7,14% inkl. MwSt. je nach Region)

Auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick niedrig aussehen, sie sind auf den Kaufpreis anzurechnen und da können ordentliche Summen zusammenkommen. Sie sollten sich also früh über die mögliche Finanzierung informieren und sich bei Ihrer Bank erkundigen (im Internet gibt es ebenfalls diverse Möglichkeiten, Ihre Hausbank kennt Sie aber am besten).

Da man ein Haus nicht alle Tage kauft, kann man als Laie schlecht beurteilen, inwiefern der Preis angemessen ist, oder ob Schäden im Haus vorhanden sind. Hier kann ein unabhängiger Bausachverständiger helfen. Natürlich sind mit der Beautragung eines Gutachters auch wieder Kosten verbunden, jedoch rechnen sich diese Ausgaben schnell, wenn der Gutachter tatsächlich immense Schäden an der Immobilie feststellt oder einen Wert ermittelt, der weit unter dem Angebotspreis liegt. Wenn die Sanierungskosten für das Objekt zu hoch sind, kann man sich einem anderen Objekt zuwenden und kommt so um spätere finanzielle Schäden herum.

Der Hausinspektor bietet ein besonderes Angebot für Hauskäufer, bei dem die Begutachtung, die Unterstützung bei den Preisverhandlungen und Hilfe beim Notarvertrag mit inbegriffen sind: http://www.der-hausinspektor.de/immobilienbewertung

Mit dem Notarvertrag wird der Kauf letztendlich abgeschlossen. Bevor der Notarvertrag unterschrieben wird, sollte dieser gründlich überprüft werden. Solange noch Dinge unklar sind, sollten diese angesprochen werden um Klarheit zu schaffen. Zum Beispiel können Sie auch noch während des Notartermins aufstehen und gehen, wenn Sie kein gutes Gefühl bei der Sache haben und noch weiterer Klärungsbedarf besteht. Ist der Vertrag erst einmal unterschrieben ist der letzte Ausweg aus demselben die mit erheblichen Kosten verbundene Rückabwicklung. Gerade aus diesem Grund ist es wichtig, vor dem Abschluss des Notarvertrags alle aufkommenden Fragen zu klären.

Einen interessanten Ratgeber zum Thema Hauskauf findet ihr hier:
http://www.der-hausinspektor.de/ratgeber-hauskauf

Viel Erfolg beim Hauskauf
Der Hausinspektor

Meine Antwort kommt leider spät, aber sie könnte entscheidend helfen.
Die hier zu lesenden Ratschläge sind zwar alle richtig und hilfreich, aber es gibt noch eine große Lücke.
Als erstes: Es gibt nämlich rechtliche Nutzungseinschränkungen, die  n i c h t  der Grundbucheintragung bedürfen. Diese erfährt man bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung, wo der Bebauungs- und der Flächennutzungsplan einsehbar sind. Dort bitte auch nach den möglichen beabsichtigten Änderungen fragen. Beispielsweise ist für Gewerbelärm- und Nutzung die Einstufung des Grundstücks von entscheidender Wichtigkeit (Mischgebiet, Reines Wohnen, Bauzonen, Geschoßflächenzahl und vieles mehr).
Ferner kann tragisch sein, daß noch Anliegerbeiträge offen sind oder noch entstehen können (für bestehenden Straßen/Kanal/Spielplatzbau o.ä.); ebenso Grundsteuerrückstände. Ferner sind neuerdings die Hochwassergefahrpläne einsehbar und höchst aktuell.

Die Frage nach dem Kreditzinssatz kann im Vergleich zu Problemen in diesen Bereichen ein Pappenstiel darstellen!

hallo,

besteht die möglichkeit,daß
asbest verbaut wurde ?

mfg

kunde333

Hallo,

Ihr solltet unbedingt vorher einen Gutachter vom TÜV bemühen. Der ist nicht teuer und erkennt ggf. Mängel. Steht außerdem irgendein Ausbau von Straßen oder z. B. vom Abwassersystem an?

Ich wünsche Euch Glück und Freude mit dem Haus und keinerlei Überraschungen!

LG von Hulda aus Fulda