Arbeitslose und Spargelstechen

vor kurzem hatten wir dieses Thema hier.
Dazu ein aktueller link, der genauso in einer Baden-Württembergischen Zeitung hätte stehen können.
http://www.abendblatt.de/daten/2003/05/31/172325.html

Grüße
Raimund

und?
Hallo Raimund,

wo ist (d)eine Diskussionsanregung? Wo ist (d)eine provokante Frage? Just another link to a newspaper article… nothing else…

Würdest du als Deutscher für den Lohn Spargelstechen? Wozu sind denn in den 70er Jahren die sogenannten „Gastarbeiter“ in Deutschland angeheuert worden? Weil sich der Grossteil vor dieser Arbeit drückt…

Also nichts Neues.

Grüsse

Matthias

hallo Matthias,
es sollte, wie bestimmt auch einige es verstanden haben, eine Ergänzung zu unserer Diskussion sein.
Nichts provokantes, keine Frage… ganz einfach eine Ergänzung für diejenigen, die für jedes Wort eine Quelle brauchen. Selbst wenn die Quelle es wieder aus einer anderen Quelle hat. Das ist hier im WWW so üblich.
Zum Lohn: klar ist der niedrig. Es bleibt den Spargelbauern ja auch gar nichts anderes übrig. Wenn die 15 € zahlen, dann musst Du für Deinen spargel vermutlich 50 € hinblättern. Ergebnis: keiner kauft.
Und hier liegtz die Krux in unserem System: es kann niemand gezwungen werden zu arbeiten. In unserem Staat hat jeder das Recht, sich ernähren zu lassen. Dazu kommt, dass jemand, der für Billiglohn was arbeitet, seine Rentenansprüche herabdrückt. Statt dass man dem Sozialrentenempfenger (dem gesunden, jungen)sagt: Du darfst mit so einer Arbeit Deine Stütze aufbessern, wird ihm diese anschließend gekürzt. Welchen Ansporn hätte einer, der gerne so etwas machen würde, sich bei einem Bauern zu melden?
Also leisten wir uns eben Gastarbeiter und ernähren weiter die Arbeitslosen.
Grüße
Raimund

vor kurzem hatten wir dieses Thema hier.
Dazu ein aktueller link

Hallo Raimund,

tja, auch das Hamburger Abendblatt gehört zum Springer-Imperium. Und wie dieses über das Gros der Bevölkerung denkt, schreibt und informiert, dürfte spätestens seit Wallraff bekannt sein.
   Ein weiteres Beispiel dafür findet sich in der Leseprobe des Buchs „Über den Lohn am Ende des Monats“ (http://www.agtuwas.de/ueber_den_lohn.html) von Prof. Rainer Roth, in dem er u. a. aufzeigt, wie etwa die BILD Zahlen „vergisst“ und schönrechnet, um zu dem gewünschten Ergebnis zu kommen, die Menschen wollten lieber Stütze kassieren, weil diese so hoch - bzw. so niedrig - wie der Lohn wäre.
   Vielleicht sogar noch interessanter ist eine Rede des besagten Professors, in der mit dem Vorurteil, die Lohnkosten wären zu teuer, gründlich aufräumt wird(„Zu faul, für 1.000 DM zu arbeiten?“, http://www.labournet.de/GewLinke/kongr4-roth.html). Danach kann man sich nur noch ein müdes Lächeln abringen, wenn etwa Hundt (BDA) und Rogowski (BDI) ihr Zerrbild über die teure Arbeitnehmerschaft dank der Medien in die Mikrofone und -hirne zeichnen dürfen.

Marco

Hallo Raimund,

na endlich, es musste ja wieder nochmals der Spargel-Saisonbericht der Zweite kommen, ich danke Dir!!!

Warum stellst Du nicht mal das zuständige AA als absolute Blindgänger in dieser Saisongeschichte hin?
Warum gerade nur den Arbeitslosen?
Du wirst sicherlich wissen, dass das zuständige AA das ok für einen ausländischen Saisonarbeiter geben muss.
Gibt es keine Genehmigung für Ausländer, müsste die besagte Dame zwangsläufig deutsche Arbeitnehmer einstellen, so einfach ist das System zu regeln, Raimund!

Wenn angeblich genügend Fachkräfte - denn in D braucht man ja für jeden depperten Job eine fundierte Ausbildung, las was vom richtigen Zeitpunkt des Messerschärfens - so ein Schwachsinn dieses als Kriterium anzuführen - vorhanden ist, warum stellt dann die zuständige Behörde einen Erlaubsnisschein für Ausländer aus?
Ich sags Dir, das wäre Arbeit für AA-Beamte und müsste zig Leute zu diesem Zweck auffordern sich dort zu melden!

Nochwas, alle reden von geregelter Arbeitszeit, sogar unsere Eingebürgerten sollen mit aller Gewalt nun nur noch 35 Stunden arbeiten, meint die Gewerkschaft. Da mutet man einen sozial Schwachen allen Ernstes einen unregelmässigen 7 Tage-Job zu?

Ok, mag manchmal nicht anders gehen, aber dann max. 75€ am Tag dafür bekommen -falls die Zahlen überhaupt in dem Bericht stimmen-, wenn man doch kürzlich erst sein Diplom gmacht hat?
Also kurz gesagt, der Bericht ist nicht einmal das Papier wert auf dem es geschrieben steht und enthält nur Schwachsinn.

Genauso wie der AA-Mitarbeiter fragte, ob sich jemand vorgestellt hat, totaler Blödsinn dieses so darzustellen, denn ein Arbeitsloser muss bei einer Aufforderung zur Vorstellung einen Rückschein ausgefüllt an das Arbeitsamt zurückschicken. Daraus ergibt sich schon mal eine unsachgemässe Berichterstattung oder ein verschlafener AA-Mitarbeiter, der seinen Bereich nicht im Griff hat.
Einseitige Berichterstattung und noch die Tatsachen total schief darzustellen, weg damit samt dem Redakteur!

Und noch eines zum Schluss, im ersten Spargelbericht tönte jemand laut rum, es würde sich nicht mal jemand melden für einen 6000€ Job im Aussendienst. Ich hab mich bereit erklärt diesen Job sofort zu machen- ungesehen.
Was kam, heisse Luft, nämlich nichts. Allein daraus erkennt man hier wieder, es wird hier viel, viel heisse Luft gelabert, nichts dahinter ausser bla-bla-bla!

Achja was vergessen, es werden jetzt sämtliche deutsche Zerlegemetzger in den Schlachthöfen entlassen, weil Rumänen wesentlich billiger arbeiten müssen.
Wer erteilt den ausländischen Metzgern die Erlaubnis zur Arbeit?
Richtig, das zuständige Arbeitsamt, obwohl dort deutsche Metzger arbeitslos gemeldet sind, Raimund!
Es schaltete sich für die Arbeitserlaubnis sogar die oberste AA-Behörde in Nürnberg für diese Arbeitsgenehmigungen ein, sagte gestern das Fernsehen.
Und Du willst immer noch von faulen Deutschen reden?
Ich würde eher von einem geschmierten Beamtenappparat reden.

Frohes Schaffen allerseits

Gruss

Gerd

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hallo Gerd,

na endlich, es musste ja wieder nochmals der
Spargel-Saisonbericht der Zweite kommen, ich danke Dir!!!

Warum stellst Du nicht mal das zuständige AA als absolute
Blindgänger in dieser Saisongeschichte hin?
Warum gerade nur den Arbeitslosen?
Du wirst sicherlich wissen, dass das zuständige AA das ok für
einen ausländischen Saisonarbeiter geben muss.
Gibt es keine Genehmigung für Ausländer, müsste die besagte
Dame zwangsläufig deutsche Arbeitnehmer einstellen, so einfach
ist das System zu regeln, Raimund!

Leider ist es nicht so einfach. Der Versuch wurde schon mehrmals gemacht. Leider melden sich AL sehr schnell krank. Oder kommen gar nichjt zu Arbeit.
Es ist auch oft verständlich, wenn der AL dadurch anschließend weniger Stütze erhält.

Wenn angeblich genügend Fachkräfte - denn in D braucht man ja
für jeden depperten Job eine fundierte Ausbildung, las was vom
richtigen Zeitpunkt des Messerschärfens - so ein Schwachsinn
dieses als Kriterium anzuführen - vorhanden ist, warum stellt
dann die zuständige Behörde einen Erlaubsnisschein für
Ausländer aus?

Nein, es erwartet niemand von den Spargelstechern ein Diplom. Es ist zwar eine besondere Fertigkeit nötig, doch die lässt sich lernen… so jemand lernwillig ist.

Ich sags Dir, das wäre Arbeit für AA-Beamte und müsste zig
Leute zu diesem Zweck auffordern sich dort zu melden!

Das ist eine Meinung, die durch nichts zu halten ist.

Nochwas, alle reden von geregelter Arbeitszeit, sogar unsere
Eingebürgerten sollen mit aller Gewalt nun nur noch 35 Stunden
arbeiten, meint die Gewerkschaft. Da mutet man einen sozial
Schwachen allen Ernstes einen unregelmässigen 7 Tage-Job zu?

Ok, mag manchmal nicht anders gehen, aber dann max. 75€ am Tag
dafür bekommen -falls die Zahlen überhaupt in dem Bericht
stimmen-, wenn man doch kürzlich erst sein Diplom gmacht hat?
Also kurz gesagt, der Bericht ist nicht einmal das Papier wert
auf dem es geschrieben steht und enthält nur Schwachsinn.

Du hast meinen Text nicht richtig gelesen. Ich wettere weniger gegen die AL (das kann jeder werden), nein, mit geht es um die augeblickliche Praxis der AL-Hilfe, die denjenigen bestraft, der bereit ist, auch mal für weniger zu arbeiten.

Genauso wie der AA-Mitarbeiter fragte, ob sich jemand
vorgestellt hat, totaler Blödsinn dieses so darzustellen, denn
ein Arbeitsloser muss bei einer Aufforderung zur Vorstellung
einen Rückschein ausgefüllt an das Arbeitsamt zurückschicken.
Daraus ergibt sich schon mal eine unsachgemässe
Berichterstattung oder ein verschlafener AA-Mitarbeiter, der
seinen Bereich nicht im Griff hat.
Einseitige Berichterstattung und noch die Tatsachen total
schief darzustellen, weg damit samt dem Redakteur!

Ich vermute mal, Du bist z.Zt. arbeitslos. Um es noch einmal zu betonen: nicts gegen den AL im allgemeinen. Das kann jedem (ausser den Beamten)passieren.

Und noch eines zum Schluss, im ersten Spargelbericht tönte
jemand laut rum, es würde sich nicht mal jemand melden für
einen 6000€ Job im Aussendienst. Ich hab mich bereit erklärt
diesen Job sofort zu machen- ungesehen.
Was kam, heisse Luft, nämlich nichts. Allein daraus erkennt
man hier wieder, es wird hier viel, viel heisse Luft gelabert,
nichts dahinter ausser bla-bla-bla!

Das Problem mit dem Aussendienst ist, dass den sehr wenige durchstehen. Aussendienst ist knallhart. Ich habe vor Jahren versucht, eine gruppe aufzubauen. Es war eine Katastrophe! von 200, die sich für meinen Bereich (wir waren zu 5) gemeldet hatten, ist ein einziger geblieben. Alle anderen haben es nicht durchgestanden. Nicht, dass ich denen ihre Unterlagen nur in die Hand gedrückt hätte. Nein, ich habe richtige Schulungen mit denen abgehalten. Fach- wie auch Verkaufsschulungen. Deprimierend ist es dann, wenn man eine Woche später ein paar unerwartete Tests macht(„ach wissen Sie, Herr X, das interessiert mich nicht!“) und dann stottern und „ja, aber“ Antworten bekommt. So richtig Kundenabwehr. Auch glauben die meisten, sie brauchen nur eine Mappe und dann rennt der Kunde ihnen die Haustüre ein. Nein, hier muss um den Kunden gekämpft werden! Außerdem bekommt man diese 6.000 € (wohl etwas hoch gegriffen) nicht als festgehalt, sondern als provision. Und die kann in einem Monat 0 € sein, im anderem 10.000 €.
Aussendienst ist ein schöner aber extrem harter Beruf.

Achja was vergessen, es werden jetzt sämtliche deutsche
Zerlegemetzger in den Schlachthöfen entlassen, weil Rumänen
wesentlich billiger arbeiten müssen.
Wer erteilt den ausländischen Metzgern die Erlaubnis zur
Arbeit?
Richtig, das zuständige Arbeitsamt, obwohl dort deutsche
Metzger arbeitslos gemeldet sind, Raimund!

Das Problem kenne ich(vom Bau). Das beklage ich ja genauso. Ebenso, dass diese Großkonzerne jedes Jahr neue Gewinnrekorde melden und im gleichen Atemzug tönen, dass man wieder Arbeitsplätze „freistellen“ muss. Die Globalisierung ist menschfeindlich. Die Produzenten lassen in billiglohnländern produzieren und verkaufen dort, wo sie am meisten erhalten. Dies wird über kurz oder lang zur brutalsten Ausbeutung führen. Zu Weltzonen der bittersten Armut und solche mit relativ viel Geld. Die Kriege sind vorprogrammiert.

Es schaltete sich für die Arbeitserlaubnis sogar die oberste
AA-Behörde in Nürnberg für diese Arbeitsgenehmigungen ein,
sagte gestern das Fernsehen.
Und Du willst immer noch von faulen Deutschen reden?

Hast Du schon mal öffentlich gesagt, dass die Arbeitsplätze, die genausogut Deutsche besetzen können auch denen zustehen? Dass erst ein Deutscher gefragt werden soll? usw.? Du wirst sofort als ausländerfeindlicher Neonazi, Rassist und was sonst noch alles beschimpft. Besonders von unseren Grünen, die der Meinung sind, wir haben zu wenig Ausländer in D. Wir wären so reich, wir könnten gut Geld an andere abgeben

Ich würde eher von einem geschmierten Beamtenappparat reden.

Nein, die Beamten sind es nicht. Die handeln nur auf Anweisung.
Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

in vielen Punkten sind wir uns ja einig.

Zum Aussendienst:
Ich habe 12 Jahre diesen Job sehr erfolgreich ausgeübt und kenne mich ein wenig also darin aus.
Es ging hier aber nicht darum, dass dieser Job knallhart ist, was natürlich sehr oft der Fall ist, sondern darum dass hier Behauptungen aufgestellt werden, es gibt keine Bewerber.
Ich habe mich beworben!
Dann finde ich es als blosses bla-bla von den Leuten zu behaupten, es gibt keine Bewerber.
Nicht einmal der Versuch wurde gemacht, mir eine Bewerbung zu ermöglichen.
Ich glaube dass hier nur einer sich wichtig machen wollte und auch nur seinen Kommentar abgeben wollte, wie so oft in den Statements in diesem w-w-w.
Manchmal kommt nichts auf eine Anfrage, antwortet einer, wird alles nochmals etliche Male gebetsmühlenartig nachgeplappert, bloss mit anderen Worten.
Ob ich dann die geeignete Person gewesen wären, hätten wir dann ja noch diskutieren können, aber so war es nur Geschwätz, sonst nichts!
Dass dieses kein Einzelfall ist, glaube ich wenigstens als Lebenserfahrung gesammelt haben zu können.
In der jetzigen Zeit wird vom Bundespräsidenten bis zum letzen Mann in diesem Staat nur gelabert und aber auch alles zerredet und handeln kann vor lauter Laberei heute keiner mehr!

Zu den AA-Beamten und deren Kompetenz.
Es gibt sehrwohl eine Verordnung wonach gegenüber einem Nicht-EU-Bürger dem EU-Bürger -lassen wir deutscher Arbeitnehmer weg, dann haben wir keinen Natiolismus drin - diese Arbeit vorzugsweise zu vermitteln ist.
Mein Freund, ein Kosowo-Albaner hat ewig keine Arbeit als Maurer erhalten obwohl eine gültige Arbeitserlaubnis da war, es wurde immer mit deutschen Maurern die Stelle besetzt.
In dem Bericht um die Zerlegemetzger ging es eindeutig um Schmierereinen im grossen Stil in der Fleischbranche.
Sogar der Typ in Nürnberg kam beim Lügen ins Stottern.
Glaube mir eins, Raimund, so sauber wie Du versuchst hast, die Behörden hinzustellen, sind sie wirklich nicht, auch dort arbeiten Menschen die immer nur den Weg des geringsten Widerstandes gehen.

Gruss

Gerd