Flugbereitschaft/Kanzlerinnenmaschine

Hallo,
warum ist diese Einheit eigentlich bei der Bundeswehr und nicht z.B. bei der Bundespolizei angesiedelt?
Die Debatte um den Einsatz der Kanzlerinnenmaschine bei der Evakuierung in Libyen hängt ja vor allem daran, daß es dadurch ein Einsatz der Bundeswehr war.
Bevor deutsche Soldaten wieder ins Ausland geschickt wurden, hat man ja auch „Polizeieinheiten“ entsandt, die in anderen Ländern auch der Armee zugeordnet hätten sein können.
Da es die speziellen Maschinen bei der Bundeswehr sonst auch nicht gibt (oder doch?), ist es ja auch relativ egal, wo man die Ausbildung der Piloten etc. ansiedelt.

Cu Rene

Synergieeffekte

warum ist diese Einheit eigentlich bei der Bundeswehr und
nicht z.B. bei der Bundespolizei angesiedelt?

http://de.wikipedia.org/wiki/Flugbereitschaft_des_Bu…

Damit sie wenn keine VIPs dringen wo hin müssen, mit Mensch & Material andere Aufgaben erledigen können.

Gruß

Stefan

Hallo

warum ist diese Einheit eigentlich bei der Bundeswehr und
nicht z.B. bei der Bundespolizei angesiedelt?

Die Bundespolizei existiert erst seit dem 30.06.2005.
[http://www.bundespolizei.de/cln_179/nn_249932/DE/Hom…](http://www.bundespolizei.de/cln_179/nn_249932/DE/Home/09 Historie/Historie node.html?__nnn=true)

Da es die speziellen Maschinen bei der Bundeswehr sonst auch
nicht gibt (oder doch?), ist es ja auch relativ egal, wo man
die Ausbildung der Piloten etc. ansiedelt.

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr hat keine sonderlich speziellen Maschinen.
Spezialisierter geht es da schon bei den SAR-Einheiten zu. Diese werden überwiegend durch die Bundeswehr bewegt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Search_and_Rescue

MfG Frank Müller

PS: Sportsoldaten nehmen auch an den Olympischen Spielen teil. Ich würde das aber nicht als Auslandseinsatz der Bundeswehr bezeichnen.

Hallo,

Die Bundespolizei existiert erst seit dem 30.06.2005.

Aber auch davor gab es schon Polizeieinheiten des Bunds.

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr hat keine sonderlich
speziellen Maschinen.

Aber keine, die sonst bei der Bundeswehr auch verwendet würden. Oder gibt es sonst noch wo einen A3xx?

PS: Sportsoldaten nehmen auch an den Olympischen Spielen teil.
Ich würde das aber nicht als Auslandseinsatz der Bundeswehr
bezeichnen.

Die treten da aber nicht als Soldaten auf. Die „Uniform“ weicht doch wesentlich von dem ab, was sie als Soldaten tragen.

Cu Rene

Hallo,
warum ist diese Einheit eigentlich bei der Bundeswehr und
nicht z.B. bei der Bundespolizei angesiedelt?

Die Flugbereitschaft ist Teil der Bundeswehr, weil sie mit den geringsten Zusatzkosten (verglichen mit allen anderen Bundesbehörden) die Flugbereitschaftsdienstleistungen erbringen kann. Zudem stehen alle Maschinen der Flugbereitschaft auch der Bundeswehr zur Verfügung, sofern sie nicht gerade mit Bereitschaft oder aktiven AUfträgen gebunden sind.

Die Debatte um den Einsatz der Kanzlerinnenmaschine bei der
Evakuierung in Libyen

Es wurden beim Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Libyen zwei deutsche Transall eingesetzt, kein Airbus. Dementsprechend gibt es da gar keine „Debatte“.
Mit der „Konrad Adenauer“ (die keineswegs die "Kanzlermaschine o.ä. ist, sondern das VIP-Flugzeug der Flugbereitschaft) wurde zwar auch evakuiert, aber das passierte ganz offiziell angemeldet und von libyscher Seite genehmigt über den Flughafen von Tripolis.

hängt ja vor allem daran, daß es dadurch ein Einsatz der Bundeswehr :war.

Äh ne.

Bevor deutsche Soldaten wieder ins Ausland geschickt wurden,
hat man ja auch „Polizeieinheiten“ entsandt, die in anderen
Ländern auch der Armee zugeordnet hätten sein können.

Nein, die erste mit der in Libyen vergleichbare militärische Evakuierungsoperation von Seiten der Bundesrepublik war die Operation Libelle in Albanien. Polizeieinheiten haben weder Ausrüstung noch Ausbildung, um bei (Bürger-)Kriegen oder (bürger-)kriegsähnlichen Zuständen Evakuierungsoperationen in dieser Intensität durchzuführen.

Der Bundesgrenzschutz war zwar mal eine peramilitärische Einheit, der im Kriegsfall zu den Streitkräften gezählt worden wäre, aber das hat nie solche Evakuierungsszenarien umfasst (an die man damals gar nicht gedacht hat).

Da es die speziellen Maschinen bei der Bundeswehr sonst auch
nicht gibt (oder doch?), ist es ja auch relativ egal, wo man
die Ausbildung der Piloten etc. ansiedelt.

Die Bundeswehr deckt mit ihrem Lufttransportgeschwader „Flugbereitschaft“ ein ganz bestimmtes Aufgabenspektrum ab, das auch Dienstleistungen für Präsident, Regierung, Parlament und Co. umfasst, darüber hinaus aber auch einmalige Leistungen für die Bundeswehr "MedEcav, Luftbetankung, Langstreckentransport, usw.).
Da ist gar nichts „egal“.

Gruß Andi

warum ist diese Einheit eigentlich bei der Bundeswehr und
nicht z.B. bei der Bundespolizei angesiedelt?

Die Bundespolizei existiert erst seit dem 30.06.2005.

Toller „Grund“…

Da es die speziellen Maschinen bei der Bundeswehr sonst auch
nicht gibt (oder doch?), ist es ja auch relativ egal, wo man
die Ausbildung der Piloten etc. ansiedelt.

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr hat keine sonderlich
speziellen Maschinen.

Äh, doch. Alle Airbusflugzeuge der Flugbereitschaft sind einmalig auf der Welt umgerüstet und einrüstbar. Als Stichwörter seien hier Langstreckenlufttransport, VIP-Transport, MedEvac oder Luftbetankung genannt.

Spezialisierter geht es da schon bei den SAR-Einheiten zu.
Diese werden überwiegend durch die Bundeswehr bewegt.

???

Zum einen gibt es bei der Bundeswehr keine „SAR-Einheiten“, sondern nur Geschwader, die mit Teilen den SAR-Dienst versehen und zum anderen sind diese Hubschrauber weit weniger „spazialisiert“, als die Luftfahrzeuge der Flugbereitschaft.

PS: Sportsoldaten nehmen auch an den Olympischen Spielen teil.
Ich würde das aber nicht als Auslandseinsatz der Bundeswehr
bezeichnen.

Das würde wohl nur jemand, der nicht weiß, was einen „Einsatz“ der Bundeswehr überhaupt definiert.

Gruß Andreas

Hallo,

Die Flugbereitschaft ist Teil der Bundeswehr, weil sie mit den
geringsten Zusatzkosten (verglichen mit allen anderen
Bundesbehörden) die Flugbereitschaftsdienstleistungen
erbringen kann.

Hast du dazu nähere Informationen? „Gefühlt“ wäre es für den VIP-Transport, wie das hier jeder nennt, vermutlich billiger das zu privatisieren, so lang es nicht in Gebiete geht, in die keine private Fluggesellschaft fliegen würde. Einige Staaten verzichten ja auch schon darauf dafür Fluggerät vorzuhalten.

hängt ja vor allem daran, daß es dadurch ein Einsatz der Bundeswehr :war.

Äh ne.

Wenn es nicht die Bundeswehr gewesen wäre, wäre auch keine Zustimmung des Parlaments nötig gewesen.

Polizeieinheiten haben weder Ausrüstung noch Ausbildung,

Ich dachte z.B. an die Entführung der Landhut. Eine derartige Aktion im Ausland wäre in anderen Ländern imo von einer Militäreinheit durchgeführt worden. Andere Länder machen sich aber auch weniger Gedanken darüber die Armee im Inland einzusetzen.

Cu Rene

Die Flugbereitschaft ist Teil der Bundeswehr, weil sie mit den
geringsten Zusatzkosten (verglichen mit allen anderen
Bundesbehörden) die Flugbereitschaftsdienstleistungen
erbringen kann.

Hast du dazu nähere Informationen?

Äh - wozu? Dazu, dass die Bundeswehr die einzige Bundesbehörde hat, die know-how, Personal und Material hat so ein Geschwader zu unterhalten? Oder dazu dass die Bundeswehr auch die einzige Bundesbehörde ist, die diese Flugzeuge auch in normalen Dienstbetrieb braucht und einsetzt?
Ich dachte das wäre Allgemeinwissen.

„Gefühlt“ wäre es für den VIP-Transport, wie das hier jeder nennt, :vermutlich billiger das zu privatisieren,

Abgesehen davon, dass bisher keine Privatisierung des Bundes Einsparungen gebracht hat kann man das rechnerisch gar nicht belegen, da die Bundeswehr keinen „Gewinn“ oder „Verlust“ erwirtschaftet. Relevant ist nur, dass keine Maschine ausschließlich für VIP-Flüge genutzt wird, sondern immer auch in normalen Dienstalltag der Bundeswehr gebraucht wird. Tatsächlich stellt der Transportraum der für VIP-Flüge geblockt ist immer eine Transportraumreserve für die Bundeswehr dar, wenn im Rahmen von Einsätzen schnell bundeswehreigener Transportraum benötigt wird.

Von den notwendigen Sicherheitsanforderungen die ein ziviles Unternehmen erfüllen müsste will ich gar nicht anfangen.

so lang es nicht in Gebiete geht, in die keine private :Fluggesellschaft fliegen würde.

Ja, doof. Und was machen wir dann? Laufen? Oder doch wieder auf die Bundeswehr zurückgreifen?

Einige Staaten verzichten ja auch schon darauf dafür Fluggerät :vorzuhalten.

Ja, sicherlich, viele haben auch nie „Regierungsmaschinen“ gehabt. Aber darunter findest du keinen Staat, der mit dem sicherheits- und wirtschaftspolitischen SChwergewicht von Deutschland vergleichbar wäre. Hier geht es auch um Sicherheit und Repräsentation.

Wenn es nicht die Bundeswehr gewesen wäre, wäre auch keine
Zustimmung des Parlaments nötig gewesen.

Du meinst, wenn wir mit paramilitärischen Einheiten (die wir nicht mehr haben) bewaffnete Operationen in/gegen andere Staaten durchführen müsste der Bundestag nicht beteiligt werden? :wink:

Lustige grundgesetzaushebelnde Ansicht. Aber zum Glück nicht möglich, da wir keine entsprechende Einheit haben und eine solche Operation ausschließlich in den Aufgabenbereich der Bundeswehr fällt.

Aber natürlich stimmt: Wenn die Laienfluggruppe Castrop-Rauxel mit ihren privaten Maschinen hingeflogen wäre, um ihre lieben Mitbürger zu retten hätte das das deutsche Parlament tatsächlich nicht interessiert.

Polizeieinheiten haben weder Ausrüstung noch Ausbildung,

Ich dachte z.B. an die Entführung der Landhut.

Völlig anderes Szenario. Bei der Entführung der Landshut wurde in einem gesicherten Umfeld mit Zustimmung des Aufnahmestaates durch die GSG9 ein Zugriff auf Straftäter vorgenommen, die in einem deutschen Flugzeug deutsche Staatsbürger als Geiseln gehalten haben. Das ist ein klassisches Szenario reaktiver Polizeiarbeit und hat (in Deutschland) nichts mit dem Militär zu tun. Das war auch keine „bewafftene Evakuierungsoperation“, das war eine Geiselbefreiung.

Das Militär kommt z.B. ins Spiel, wenn außerhalb der Bundesrepublik Deutschland auf feindlichem oder zumindest nicht sicherem Territorium deutsche Staatsbürger in Gefahr sind und schnellstmöglich unter Einsatz militärischer Mittel gerettet werden müssen.

Eine derartige Aktion im Ausland wäre in anderen Ländern imo von :einer Militäreinheit durchgeführt worden.

Aber kein Land, das mit Deutschland und dem Ausbildungsniveau der deutschen Polizei vergleichbar wäre.

Gruß Andreas

Hey,

Hast du dazu nähere Informationen?

http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/…

schau mal hier wenn es dich interessiert… :wink:

gruß

Hallo,
die Bundespolizei besitzt bei weitem nicht die logistischen Vorraussetzungen für eine Flugbereitschaft.
Du bräuchtest hier erst mal ein Ausbildungszentrum für die Piloten, Hangars für die Maschinen, zivile Techniker usw. …

Du verwechselst da was: Polizisten bilden im Ausland aus, Soldaten sichern den Frieden (auch mit Waffengewalt) im jeweiligen Land.

gruß

Hallo,

Du bräuchtest hier erst mal ein Ausbildungszentrum für die
Piloten, Hangars für die Maschinen, zivile Techniker usw.

Die Hubschrauber der Polizei brauchen das auch alles.

Cu Rene

Hallo,

Die Flugbereitschaft ist Teil der Bundeswehr, weil sie mit den
geringsten Zusatzkosten (verglichen mit allen anderen
Bundesbehörden) die Flugbereitschaftsdienstleistungen
erbringen kann.

Hast du dazu nähere Informationen?

Äh - wozu?

Genau zu dem, das ich zitiert hatte. Also, daß nach deiner Meinung die Bundeswehr die geringsten Zusatzkosten für diese Dienste hat.

Cu Rene

Genau zu dem, das ich zitiert hatte. Also, daß nach deiner
Meinung die Bundeswehr die geringsten Zusatzkosten für diese
Dienste hat.

Siehe meine Antwort, evtl. hast du ja nur bis zu dem Satz gelesen, den du zitiert hast, ansonsten:

Ich dachte das wäre Allgemeinwissen.

Ist schon klar.^^
Aber es ist doch ein Unterschied ob ich einen Airbus A319 oder einen EC109 da stehen hab.
Und die Luftwaffe eben besitzt das Ganze schon…

gruß

Die Hubschrauberausbildung ist in Hangelar - da ist ein Sportflugplatz.
Versuch da mal, ein Düsen angetriebenes Flugzeug zu landen oder zu starten.

Hallo,

Und die Luftwaffe eben besitzt das Ganze schon…

Jetzt ja, aber, als das gegründet wurde, mußte es ja auch erst mal angeschafft werden. Irgend wer wird sich doch da Gedanken gemacht haben.
Da gehe ich jetzt vermutlich besser ins Geschichtsbrett - ist Adenauer etc. vor Gründung der Bundeswehr wirklich nur mit Zug (da gab es ja noch so einen netten Kanzlerzug) und Auto gefahren? Schließlich sind schon Hitler und die oberen Nazis geflogen, um ihren Zeitplan straffen zu können.

Cu Rene

Da gehe ich jetzt vermutlich besser ins Geschichtsbrett - ist
Adenauer etc. vor Gründung der Bundeswehr wirklich nur mit Zug
(da gab es ja noch so einen netten Kanzlerzug) und Auto
gefahren?

Nein, mit Linienmaschinen geflogen. 1955 wurde die Lufthansa gegründet und ca. 15 Jahre lang charterte die Bundesregierung dann regelmäßig Lufthansaflugzeuge für Regierungsreisen. Ab Ende 1968 lösten die Boeing 707-307C die Douglas DC-6B der Flugbereitschaft ab, so dass auch Langstreckenflüge jetzt mit Maschinen der Flugbereitschaft durchgeführt wurden.

Gruß Andreas