Minister zu Guttenberg am 22.4

Hallo!

Hat er sich nicht gut verkauft?

Dieser Mann hat sich nicht durch die armseligen Beschädigungsversuche der Opposition aus der Bahn werfen lassen, sondern souverän und gelassen reagiert.

Das beruhigt mich sehr, ein Rücktritt seinerseits wäre in meinen Augen ein großer Verlust für die deutsche Politik gewesen.

Letztendlich ging es um zwei möglicherweise etwas ungeschickte Äußerungen. Eine davon, die erste, traf in den Augen vieler Bürger sogar zu und stärkte auch der Truppe den Rücken.

Würde man die SPD-Familienministerin nach vergleichbaren Maßstäben beurteilen, hätte man sie nicht nur entlassen, sondern ausweisen müssen.
Hätte man in der übrigen Regierung und der Opposition das Standing von Minister zu Guttenberg, müsste man solche peinlichen Diskussionen nicht führen und es gäbe solche Anhörungen gar nicht erst. Denn „wasch´ mir den Pelz, aber mach´ mich nicht nass“ funktioniert nicht, wenn man seine Armee in den Krieg schickt. So etwas hat immer Folgen und die eigenen Leute dafür verantwortlich zu machen anstatt den Feind, kann als Selbstverleugnung oder fast schon Selbstverleugnung angesehen werden.

Einzig zu Guttenberg spricht klar und deutlich aus, was in Afghanistan passiert: Krieg.
Die übrigen Politiker winden sich um eine klare Stellungnahme herum und zeigen somit nur umso deutlicher auf, wo die eigentliche Misere unseres Landes liegt: im breit verwurzelten „Cover your ass“ - Denken unserer sog. Elite. Mut und Klarheit kann man von einem Berufspolitiker, der ausserhalb des Beamtenapparates kaum eine Chance auf vergleichbare Bezüge hätte, auch kaum erwarten. Hier bildet zu Guttenberg doch eine angenehme Ausnahme. Er hat Geld, würde dennoch einen deutlich besser bezahlten Job finden und ausfüllen können und stellt sich trotzdem in den Dienst des Staates. Ein Vorbild, wie ich finde.

Wie seht Ihr das?

Gruß,
m.

Guten Morgen Mathias,

nun, der Minister hat noch keine Erfahrung.Das meine ich nicht negativ.
Aber ,so wie du, von Standing und ähnlichem zu reden ist reichlich wohlwollend gemeint.So wie sich zu Guttenberg im Augenblick darstellt, zeigt er nur eines: Er will an der Macht bleiben.zu Guttenberg redet sich unnötigerweise um um Kopf und Kragen.Klar ist,die Opposition ist dafür da,ihn zu attackieren.
Ihm wurde/wird schlicht und ergreifend der Kopf ordentlich gewaschen und in nächster Zeit wird er sich entsprechend wieder auf dem Boden der Realitäten einfinden oder eben eine anderes Ressort übernehmen müssen.„Umgangssprachlich“ gesagt.

Ich meine, er verhält sich genauso wie alle seine Kollegen auch, Unterschiede (ausser seines Alters, was ich sehr begrüße!)kann ich zum heutigen Zeitpunkt nicht erkennen.

Dabei hatte er die einmalige Chance, als erster Politiker seit Gründung der Republik die schonungslose Wahrheit über den Zustand der Republik o h n e Karrierenachteile sagen zu können.Weil:

o er wurde Minister, weil die Partei niemand anders hatte;
o er ist zu jung, um überhaupt irgendetwas mit der Politik der Vorgänger zu tun gehabt zu haben;er war sozusagen „unbelastet“;
er hätte also alles in Frage stellen und jeden der Unfähigkeit bezichtigen können, alle hätten ihm zähneknirschend recht geben müssen.

Was /tat/tut er? Er muss nun tatsächlich aufpassen, dass er nicht noch seinen Ministerposten verliert! Das wäre allerdings eine wirklich historisch einmalige Leistung!
Man muss ihm wirklich helfen, eine Chance soll er schon mindestens noch bekommen.

Gruß

heimatvertriebener

szmmctag

Hallo,

Hat er sich nicht gut verkauft?

keine Ahnung, warst Du dabei oder hast auch Du nur das mitbekommen, was anschließend in den Medien zu lesen und zu hören war? Hinsichtlich der Frage, welche Informationen ihm eigentlich vorenthalten worden waran und wieso deswegen Schneiderhan und Wichert gehen mußten, fühle ich mich jedenfalls immer noch uninformiert. Weißt Du mehr?

Das beruhigt mich sehr, ein Rücktritt seinerseits wäre in
meinen Augen ein großer Verlust für die deutsche Politik
gewesen.

Der große Verlust war schon, daß er vom Wirtschaftsminister zum Verteidigungsminister umfunktioniert wurde. Zu Guttenberg wird dort zwischen Unerfahrenheit und Krieg verheizt, während in der Invalidenstraße (!) nun der Brüderle den Inbegriff der Schlaftablette verkörpert.

Wie seht Ihr das?

Ich finde, daß man bei der Beurteilung eines Sachverhaltes nicht die politische Einstellung in den Vordergrund stellen sollte, sondern den Sachverhalt.

Gruß
Christian

Hi

Hat er sich nicht gut verkauft?

Nein, finde ich nicht.

Einzig zu Guttenberg spricht klar und deutlich aus, was in
Afghanistan passiert: Krieg.

Nur damit ich das jetzt richtig verstehe. Mit „klar und deutlich“ meinst Du den verbalen Eiertanz der letzten Wochen von „kriegsähnlichen Zuständen“ bis hin zu „umgangsprachlich könnte man es Krieg nennen“?
Na dann!

Die übrigen Politiker winden sich um eine klare Stellungnahme
herum und zeigen somit nur umso deutlicher auf, wo die
eigentliche Misere unseres Landes liegt: im breit verwurzelten
„Cover your ass“ - Denken unserer sog. Elite.

Insbesondere bei der Kanzlerin.
Ihr Vorgänger hat mal nicht seinen Arsch geschützt und sich vorzeitig dem Wählerwillen unterworfen. So ein Fehler passiert Merkel garantiert nicht.

Mut und Klarheit
kann man von einem Berufspolitiker, der ausserhalb des
Beamtenapparates kaum eine Chance auf vergleichbare Bezüge
hätte, auch kaum erwarten. Hier bildet zu Guttenberg doch eine
angenehme Ausnahme. Er hat Geld, würde dennoch einen deutlich
besser bezahlten Job finden und ausfüllen können und stellt
sich trotzdem in den Dienst des Staates. Ein Vorbild, wie ich
finde.

Mit einem zig Millionen schweren Familienvermögen in der Hinterhand lässt sich gut politisieren. Um so unverständlicher seine schwache Leistung. Aber irgendwie scheint an ihm nix hängen zu bleiben.

Gruss
Tom