Hallo Sven,
Klar, das kann man machen, ist aber nicht ganz so einfach, wenn man wirklich gute Ergebnisse will.
Wichtig wäre, unbedingt kräftig zu entfetten. Z.B. mit Nitrolösung abwaschen, dass der neue Lack auch gut hält. Geht natürlich nur, wenn der alte Lack auch lösungsmittelfest ist. Unbedingt im Freien oder bei offenem Fenster arbeiten, dabei nicht mit Lappen oder Nitro sparen, sonst verteilt man den Dreck/das Fett nur…
Vorher die Fronten abmontieren, soweit das möglich ist, und die Beschläge (Griffe, Scharniere…) abschrauben. Nicht abmontierbare Teile, Glas etc. abkleben.
Dann sauber anschleifen mit 220er oder 280er Schleifpapier oder mit den Schleifschwämmchen, die man im Baumarkt bekommen kann und den Schleifstaub abwischen.
Grundsätzlich kann ich zwei Sorten Lack empfehlen:
Entweder Acryllack. Der ist wasserverdünnbar, stinkt nicht so, ist relativ ungiftig und unglaublich hart. Sehr schnell trocknend.
Das hat aber auch Nachteile: Die schnelle Trocknung lässt den Lack nicht so schön verlaufen, Pinselspuren können sichtbar bleiben, finde ich aber nicht so schlimm. Die Härte hat den Nachteil, dass der Lack zwar sehr scheuerstabil ist, jedoch bei Schlägen und Kratzern leichter abplatzt.
Oder Kunstharzlack. Wird mit Terpentinersatz verdünnt, trocknet langsam (mind 1 Tag), ist dann sehr zähelastisch. Damit hat man seit jeher Fenster und Türen gestrichen. Das langsame Trocknen hat den Effekt, dass Pinselspuren schöner zerfließen. Der trockene Lack ist schlagzäher.
Maler verwenden lieber Kunstharzlacke, Heimwerker lieber Acryl…
Ob streichen oder walzen würde ich ausprobieren. Ich persönlich nehme sehr gerne eine kleine Schaumstoff- oder Velourswalze. Ich finde, das Streichbild ist gleichmäßiger als mit dem Pinsel. Das ist aber wohl Geschmackssache, würde ich unbedingt vorher mal testen.
Überhaupt solltest Du zuerst das ganze vorher an einer „unwichtigen“ Front ausprobieren. Nicht alle Lacke vertragen sich mit jedem Untergrund!
Wichtig bei alledem: Keine Hektik, sorfältig arbeiten!!!
Eine einigermaßen staubfreie Umgebung und Kleidung wäre auch wichtig. Aber einzelne Staubkörner oder Fasern/Haare fallen nacher nicht so sehr auf wie man beim Streichen vermutet.
Eventuell deckt die Farbe beim ersten mal nicht so richtig, vor allem an den Kanten. Dann gut trocknen lassen, leicht (!) aber gleichmäßig anschleifen und nochmal streichen.
Ideal ist natürlich eine Lackierung mit der Farbspritzpistole, aber das bleibt den Profis vorbehalten.
Je nach Wert der Küche und Zustand des Portemonnais wäre das eine Überlegung Wert…
Ein Küchenstudio mit eigener Schreinerei kann so etwas machen, dann hast Du die Gewähr, dass es auch funtioniert.
Ich hoffe, dass ich Dir helfen konnte. Wenn moch Fragen offen sind, kannst Du mich gerne noch mal anschreiben.
Viele Grüße, Pjotr
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