Guten Abend!
bei uns liegt das Lackieren der Türen an und wir waren
eigentlich fest darauf eingestellt Acrylharzlack zu verwenden.
Jetzt lese ich unter http://www.schnellrenovieren.de/ dass
Alkydharzlack besser ist und das dieser Lack das Vorstreichen
erspart. Dort steht: „Alkydharzlack ist hochgradig deckend und
es genügt ein gründlicher Anstrich. Vorstreichen ist nicht
nötig. Achten Sie also darauf wirklich nur Alkydharzlack zu
kaufen und nicht etwa Acrylharzlackl!“
Stimmt das verwirrt
Leider habe ich schon 10 Dosen Acrylharzlack gekauft. Würde
die aber umtauschen können.
Viele Grüße!
JeffK.
Hallo JeffK,
kann erst jetzt anworten, das Antwort nicht „mal eben“ zu schreiben ist.
Hier werden zwei völlig unterschiedliche Lacke mit unterschiedlichen Wirkungsweisen und unterschiedlichen Verarbeitungen. Wo anfangen? Das wird jetzt etwas ausführlicher werden müssen.
Nr.1 Acryllacke
Sind auf Wasserbasis aufgbaute Lacke. Umweltfreundlich, Geruchsarm, mit Wasser verdünnbar. Arbeitsgeräte können- solange noch nicht trocken- mit Wasser gereinigt werden.
Nachteil: Nicht Schweißecht. Heißt unsere Körpersalze und Hände packen Türrahmen an, können dazu führen dass es an diesen Stellen matt und dunkler wird.
Leien könnten Schwierigkeiten bei der Verarbaitung haben. Der Lack muss zügig verarbeitet werden. Er „schließt“ schneller.Korrekturen sind nach wenigen Minuten nicht möglich.
Nr.2 Acyhdharzlacke
Oder auch Kunstharzlacke, sind extrem wiederstandsfähig. Trocknen langsamer, bleiben länger „offen“. Dünsten noch lange aus(bis zu 6 Monaten) können nur mit Terpentin verdünnt werden. Arbeitsgeräte könnne auch nur mit Terpentin gesäubert werden.
Für Allergiker können das schlimme Probleme bis z.B. Haarausfall oder Astmaanfälle werden. In Kinderzimmer gehören sie nach heutigem Standpunkt einfach nicht hinein.
Vorstrich
Nr.1 auf Nr. 1 zu streichen. Geht ohne Problem
Nr.2 auf Nr. 2 zu streichen. Geht ohne Problem
Ordentlich schmirgeln, mögliche abgeplatzte Stellen im Lack mit Lackspachteln ausfüllen. Zügig und gleichmäßig arbeiten und das Ergebnis sieht gut aus.
Gründlichst Schmiergeln und mehrere Lackschichten entfernen, mit Vorstrich, schmiergeln und dann erst der Lack, ist ein völlig anderes Ergebnis und sofort zu erkennen.
Gilt für beide Nr.1 und Nr.2
Nr.1 auf Nr.2 ist problematisch
Schmiergeln, schmiergeln, schmiergeln. Acrylvorstrich auftragen, noch mal schmiergel, noch mal Vorstrich, noch mal schmiergeln und dann hält Acryllack auch auf Kunstharz.
Nr. 2 auf Nr. 1 geht ohne Vorstreichen. Aber vorsicht. Das macht heute kaum noch jemand. Auch Umweltschutzgründen.
Vorstrich-Info
Er wirkt wie „Kleber“ zwischen zwei Lackschichten. Verbindet alte und neue Lackschicht. Macht den Endlack stabiler. Heißt deswegen auch Haftgrund.
Ich hoffe die Antwort ist ausreichen und verständlich.
Und wenn gar nichts mehr hilft, rufen Sie ruhig vor Ort einen Malermeister an. Ist gemessen am Aufwand, der Zeit und auch der Kosten, unter Umständen günstiger als selber machen.
Viel Spaß
P.S. Die Info auf schnellrenovieren.de ist falsch, produziert Reklamationen und nimmt den Spaß am selbermachen. Ich werde dieses dort einmal nachfragen.