Dampfsperre notwendig?Ränder schließenFußleiste?

Hallo,ich habe mich bemüht,einen Teil meines Dachbodens(Einfamilienhaus)zu dämmen.

Die Geschoßdecke ist eine alte Holzbalkendecke mit offensichtlich oberen Lehmverstrich und abgebretterten Boden.Darauf habe ich Leisten ca.40/60 geschraubt.In den Leerfeldern Dämmwolle 40 mm verlegt und anschließend zur Begehbarkeit OSB-Platten mit Nut-und Feder auf die Lattenkonstruktion geschraubt.Die Randflächen zur Wand sind noch offen vom Pattenzuschnitt in Fußleistenbreite.

Unter der Holzbalkendecke sind ein Bad und Wohnräume beheizbar.Die Zimmer-und Baddecke ist
vollflächig mit Paneelen ausgestattet.

Danke für kompetente Beantwortung zur Fragestellung oben.

freundl. Gruß von Richard

Das ist ohne genaue Kenntnis des Aufbaus schwer zu beantworten. Es besteht immer die Gefahr, daß Luft und/oder Wasserdampf von unten in die Dämmung eintritt.

Schitzwasser entsteht aber nur, wenn eine bestimmte Temperatur unterschritten wird. Selbst das ist erst einmal nicht schlimm, solange dieses Wasser keinen Schaden anrichten kann. Also schadlos von den Materialien aufgenommen und wieder abgegeben werden kann. Bei Lehm ist das der Fall, eingeschränkt auch bei Holz.

Wenn jetzt aber das Dach selbst auch gedämmt ist, bestehen ja kaum Temperaturunterschiede. Somit auch kaum Tauwasserausfall. Auch nur kurzfristig, wenn das Bad benutzt wird, nicht immer.

Luftdichtikgeit sollte also ausreichen. Das dürfte mit Paneelen schon fast erreicht sein. Ansonsten Dampfbremse immer auf die wärmere Seite der Dämmung

Skizze des Aufbaus vorhanden?
Die Fragestellung bitte allgemeinverständlich ausformulieren!

Hallo,
wenn auf der Warmseite gedämmt wird, bedarf es IMMER einer lückenlosen Dampfsperre.
Gruß
Florian

Hallo Richard,

ganz einfach jaaaa, da keie Beschreibung das ober beheizter Wohnraum entsteht und auch keine Dämmung der Steildachflächen beschrieben ist gehe ich davon aus, daß diese Decke/Fußboden die Trennung von beheiztem Klima zu unbeheiztem Luftraum darstellt. Jedoch nur ein großes Problem - die Dampfsperren muß auf die Seite wo die „Feuchte“ eintritt und nicht auf die Seite wo sie phasenweise austreten würde, denn die Feuchtigkeit muß aus der Konstruktion in der sie zu Wasser in tropfbar flüssiger Form wird, wegen des Temperaturunterschieds von beheizt zu unbeheizt rausgehalten werden, damit die Dämmebene tauwasserfrei ist. Man kann das wunderbar z.B. bei rigips.de oder knauf.de nachschauen, es gibt auch über die Verbraucherzentralen Bücher, leihweise, in denen solch ein Aufbau beschrieben wird oder einfach beim BSB.de Mitglied werden und sich beraten lassen, es wird billiger sein, sich kostenpflichtig zuvor beraten zu lassen, als nachher die Arbeit wieder wegen Mangel-haftigkeit wegzuschmeißen. Im übrigen werden nachträg-liche Dämmarbeiten von der öffentlichen Hand bezu-schußt und ich glaube auch steuerlich verarbeitet.
Natürlich müssen die Ränder geschlossen werden, sogar luftstromdicht, denn im DG weht der Wind durch und der käme in die Dämmebene und auch durch Fugen an den Plattenstößen nach unten. Mit Fußleisten könnte man die Folie noch zusätzlich fixieren und nen optisch sauberen Abschluss schaffen. Aber jetzt erst mal zuvor denken und erst dann handeln - es wird sich auszahlen!

Hallo Richard,
eine Dampfsperre vor der Mineralfaser ist zwingend notwendig. Sonst steigt die Feuchtwarme Luft durch den Bretterboden, durchfeuchtet die Mifa und vergammelt. Außerdem singt die Wärmedämmeigenschaft gegen Null. Es ist wie mit feuchter Kleidung. Diese wärmmt bekanntlich auch nicht. Der richige Aufbau währe also gewesen: Bohlen,Dampfsperre, Mifa mit Leisten, OSB.
Also nochmals abbauen und auf ein neues.
Gruß Klaus

Hallo,
ja eine Dampfsperre wäre nötig gewesen, aber im unteren Geschoss über den Paneelen und da absolut dicht und verklebt. Jetzt ist es zu spät dafür, dann lieber garnichts machen und vielleicht noch ein paar Entlüftungslöcher bohren.
Es geht dabei um den SD-Wert, der sollte von unten nach oben abnehmen. Wenn aber unten schon kein besondere Dampfsperre eingebaut ist, wird es schwierig werden, den Wert oben noch zu unterbieten. Auf Anhieb würde ich jetzt sagen: Hinterlüften, aber die OSB-Platten sind ja auch schon drauf.
Also am Besten die Sockellleisten mit etwas Abstand und nicht dicht zur Wand montieren und ein paar Löcher in die OSB-Platten bohren, denn das Gehen auf den Platten wirkt dann wie eine Luftpumpe und sorgt so für einen Luftaustausch in der Konstruktion.
MfG
Uli

Die Bestandskonstruktion ist ja relativ diffusionsoffen. Die Dämmung oben drauf auch. Das ist also tauwassermäßig kein Problem. Wasserdampf kann gut zur kalten Seite gelangen.
Problem ist aber die Verlegung der OSB-Platten mit Nut und Feder als geschlossene Platte. Da kann sich jetzt Tauwasser an der Unterseite der Platten bilden und zu Schimmelbildung führen.
Wenn es nur auf die Begehbarkeit ankommt und es nichts ausmacht, dass ab und zu Kleinteile in den Spalten verschwinden (Wäscheklammern o.ä), rate ich dazu, die OSB-Platten wieder aufzunehmen und mit Abstand 2 cm wieder zu verlegen, damit der Wasserdampf ungehindert in den Dachraum wandern kann. Dann bleiben die OSB-Platten trocken und schimmelfrei.

Hallo Richard,

ich hoffe Du meinst die Dampfsperre von den unteren Räumen zum Dach hin. Eigentlich sind die OSB Platten sehr dicht und ich mache mir eher Sorgen wegen der Feuchtigkeit von unten nach oben. Der Lehm speichert Feuchtigkeit die er über Sommer abgeben kann. So ganz schlau werde ich nicht draus. Das die Ränder oben offen sind ist eher besser als schlecht. Die Badezimmerdecke mit den Paneelen muß jetzt die feuchtigkeit von unten nach oben aufhalten. Mehr kann ich nicht sagen.

Martin Tauber

Hallo Richard,
Ferndiagnosen sind schwer, meist unmöglich. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass eine Luftdichtheitsschicht in Verbindung mit einer Dampfsperre in dem geschilderten Fall nie verkehrt ist. Bezüglich der ausgeführten Anschlüsse kann ich nur empfehlen, da sie einmal nach der Ausführung von diesen Anschlüssen googeln. Kritisch wird es im Bereich des Bades, wenn dort mangels der Dichtheit feucht warme Luft in die Dämmung strömt. Dann kann es knallen. Die Dämmung wird durchfeuchtet, auf der Unterseite der OSB Platten bildet sich Schimmel und bis man das merkt ist die Konstruktion vergammelt und angefault. Mit 40 mm Dämmung auf der Decke ist keine große Einsparung zu erwarten. In dem Bereich werden heute Dämmstoffdicken von 20 cm und mehr eingebaut. Aber das findet man alles im Internet ausführlichst beschrieben. 40 mm Dämmstoff ist der Standard Ende der sechziger des letzten Jahrhunderts. Da kostete der Liter Öl noch sechs Pfennig.

Hallo,
da die darunter liegenden Räume in sich geschlossen sind, ist es aus wärmetechnischer Sicht nicht unbedingt notwendig, die Ränder zu schließen. Wichtiger wäre, die Ränder soweit offen zulassen, wie die Materialien, Dachstuhl und weiter, Platz benötigen um sich zu dehnen und zu schrumpfen. Werden die Ränder dicht geschlossen, entsteht beim Arbeiten der Dachkonstruktion, Quetschgeräusche die unangenehm sein könnten. Schließe die Ränder sauber mit einem gewissen Abstand zur Konstruktion, ich denke 1 cm bis 1,5 cm sollten reichen. Das Ganze kann man auch als Dehnfuge betrachten.
Grüße von Didi

Guten Tag,

Da haben Sie aber ein sehr komplexes und bei Holzbalkendecken ggf. sehr „brisantes“ Thema angepackt.
Ihre Ausführungen interpretiere ich so, dass Sie wissen möchten, ob an irgend einer Stelle des Aufbaus eine Dampfsperre/-bremse eingebaut werden muss, die beschriebene (noch) offene Randfuge wird damit ja nichts zu tun haben.
Es hat ja den Anschein, als wenn die Massnahmen -Paneele unter der Decke von Wohnraum und BAD(!)- aus verschiedenen Zeiten stammen und unkoordiniert ausgeführt worden wären. Hier könnte schon ein erster Fehler liegen, wenn z.B. diese Bekleidung dicht gegen die umgebenen Bauteile und nicht mit offener Fuge ausgeführt wurden, was sowohl Einfluss auf die Feuchtethemen, als auch auf die Dämmeigenschaft der Decke haben KANN, man weiss es nicht.
Das Grundprinzip bei solchen Konstruktionen muss immer sein „innen (dampf-)dichter als aussen“ und „aussen luft-/winddicht, aber so diffusionsoffen, wie möglich“. Diese innere Sperre muss unabdingbar im „warmen Bereich“ liegen, also da, wo die Taupunkttemperatur nicht unterschritten wird, so etwa 15-16° bei normalen Wohnraumbedingungen, in Küche und Bad könnte das auch noch ein wenig höher liegen.
Die nun in den Aufbau eingebrachte Dämmung ohne Luftschicht hat den ganzen Aufbau ziemlich verändert, es wird aber so sein, und das kann von vielen Einzelpunkten, die hier noch gar nicht zur Sprache kamen abhängen, dass die 40 mm nicht in der Lage sind, die ehemalige Oberfläche des Bodens in den „warmen“ Bereich zu rücken, da die Holzbalkendecke relativ gut dämmen wird, wie gut, ist allerdings unbekannt. (die heute vorgeschriebenen Deckendämmungen gegen den nicht ausgebauten Dachraum bewegen sich so in der Grössenordnung von 120-160mm in Summe ab OK einer Betondecke mit einer Dampfbremse darunter (wenn der Beton nicht dicht genug ist))
Und daraus folgt, dass Sie ohne aktuell noch etwas zu ändern, alles tun sollten, die Konstruktion nach oben so diffusionsoffen, wie möglich zu halten. D.h. z.B. auf die OSB keine dichtenden Anstriche, Bahnenbeläge oder Teppichböden mit dichten Rücken oder dicken Kleberschichten aufbringen. Um dem Dampf ein Entweichen zu ermöglichen, sollte die noch offene (ca. 20mm) Fuge umlaufend OFFEN bleiben. Wenn sie aus optischen Gründen oder nagetiersicher geschlossen werden soll, ggf. eine entsprechend breite Fussleiste, ggf. mit Metallgewebe drunter, mit Abstand von >=10mm zum Boden anbringen. Darauf achten, dass später verlegte (Teppich-)Beläge keine dieser Fuge verschliessen. Solche Ausführungen sollten natürlich auch um durchdringende Bauteile herum so vorgesehen werden.
Wenn die Raumnutzung das erlaubt, könnten in der Fläche in den einzelnen Gefachen (Lagerhölzer der OSB-Platten)bei Raumgrössen so ab 4-5m noch mal mit Siebblech abgedeckte Löcher geschaffen werden, um den Dampfdruchausgleich zu verbessern.
Da diese verschiedenen Massnahmen -Paneeldecke bis OSB- die Gesamtverhältnisse der Urkonstruktion nachhaltig beeinflussen können, müssen Sie ganz besonders im Bereich der Balkenköpfe am Auflager dafür sorgen, dass die nicht mit einmal im kältesten und damit gefährdetsten Bereich liegen.
Wenn an den unten liegenden Räumen, besonders im Bad, mal was getan wird, sollte dort unter der alten Decke eine Dampfsperre mit umlaufend regelgerechten dichten Anschlüssen an die Umfassungsbauteile und Durchdringungen eingebracht werden. Diese muss AUCH und ganz besonders dafür sorgen, dass auch eine Luftdichtigkeit gegen Raumlufeintrag (=warme und damit feuchte Luft=viel schlimmer als der Dampfdruck) gegeben ist, besonders dann, wenn die alte (Rabitz?)Decke kaputt, zerstört, von Installationen durchlöchert ist. (alle Dichtschichten immer kleben/abkleben UND mechanisch sichern)
DIES ALLES KANN NUR DAS GENERELLE PRINZIP BELEUCHTEN, IM EINZELNEN KANN DAS ÖRTLICH EIN GANZ ANDERES BILD, MIT ANDEREN MASSNAHMEN ERGEBEN!
Wenn grössere Massnahmen anstünden, vielleicht vorher einen darin erfahrenen Architekten oder Bauphysiker fragen, die haben dann auch z.B. Tabellenwerte für die Eigenschaften von historischen Konstruktion, die es erlauben, die richtigen Massnahmen zu treffen.
Mit freundlichem Gruss
Eckart Schwengberg

  1. Dampfsperre
    was sagt der Wärmeschutznachweis dazu? Wird noch mehr gedämmt, das Dach z.b.? Dann würde dort die Luftdichtigkeit hergestellt. Ansonsten eigentlich unterhalb der Dämmung auf der „warmen Seite“
  2. Ränder schließen
    ja
  3. Fußleiste
    je nach Geschmack.

Hinweis: 40 mm Dämmung bringt eigentlich nix … ist aus meiner Sicht zuwenig.
Gruss,
EH.

Dampfsperre notwendig?Ränder schließenFußleiste?
Hallo,
es könnte auch ohne funktionieren (kommt auf den Diffusionswiderstand des vorhandenen Bodens an), aber ich würde zu einer Dampfbremse raten.
Feuchteadaptives Produkt, wie Vario Duplex.
Gehört auf die warme Seite der Dämmung und muss verklebt werden (Stöße/Wandanschlüsse).
Gruß
Joachim

Wie ist die Frage? - Eine Dampfbremse gehört auf die Seite mit dem größeren Dampfdruck (in der Regel auf die wärmere Seite), hier also im Bad unter die Decke.
Aber was ist die Frage? Willst Du den Raum zwischen den Ripphölzern mit Folie versehen? Oder was? Vorher war doch auch keine Dbremse eingebaut, oder? und das bioßchen Dämmungf und die Platte haben wohl keinen nennenswerten sd-Wert. Wo willst Du evtl eine Folie anbringen?
Wegen der Mäuse und dem Wind ist es vielleicht nicht schlecht, „die Randflächen zur Wand“ zu verschließen.

Vorsichtigerweise würde ich auf die Plattenfläche keine dampfdichten Beläge wie PVC oder Stragula, falls es das noch gibt, verlegen.

Gruß Fritz

Hallo Richard,

beio ener Dämmung mit 40 mm Mineralwolle ist von keiner nennenswerten Zusatzdämmung des Dachbodens auszugehen.
Die Dampfdruckverhältnisse werden sich nur geringfügig ändern und wenn in dem bad keine Wasserdampffestspiele veranstaltet werden sollte das Ganze problemlos ohne eine zusätzliche Dampfbremse funktionieren.

Viele Grüße
Jürgen Hartleib
Architekt

www.hartleib.eu

Eine Dampfbremse waere auf jeden Fall notwendig. In der Praxis ist sie jedoch nicht herstellbar. Was da passiert, koennen Sie unter
https://docs.google.com/document/d/168Zip6awcfaz8VBj…
nachlesen. Das Beispiel in der Tabelle am Schluss koennen Sie leicht an Ihren Fall anpassen. Wo die Temperatur die Saettigungstemperatur tangiert, wird Wasser niedergeschlagen. Da bei Ihnen die innere Putzschicht und innere Ziegelmauer fehlen, kommt es noch eher zur Wasserdampfkondensation. Um das Dachgebaelk vor der Vermorschung zu schuetzen, wurden die Eulenloecher unmittelbar unter dem hoechsten Punkt angebracht.