Feuchtigkeit im Rollokasten. Nässe dringt nach auß

Haus & Garten Handwerk allgemein
#1

Guten Tag liebe Experten,

wir wohnen in einem ca 8 Jahre alten Neubau, der unmittelbar nach Fertigstellung bezogen wurde. Von uns. An der Hausaußenwand, über dem Schlafzimmerfenster, da wo der Rollokasten sitzt, war es schmutzig-schwarz. Es sah aus, als ob ein Zimmerbrand stattgefunden hätte. Hat es aber nicht. Es ist, vermutlich, Feuchtigkeit, die aus dem Rollokasten nach außen gedrungen ist. An der Innenwand sieht, man Gott sei dank, nichts. Man versuchte zuerst den Schmutz abzuwaschen. Erfolglos. Nun hat man drübergestrichen. Erfolgreich. Mein Einwand gegenüber dem Hausherrn und dem Architekten: Nun hat man die Symptome aber nicht die Ursache bekämpft. Daraufhin bekam ich einen Brief: Ich solle gefälligst besser lüften und heizen. Geheizt wird unser Schlafzimmer nur bei extremer Kälte. Unter -6°C. Nachts steht das Schlafzimmerfenster immer auf Kippe und die Rollos sind zu 3/4 runter gelassen.
Mindesten 2x am Tag, morgens und abends werden alle Fenster und Türen in meiner Wohnung für ca. 10 Min. geöffnet. Stoßlüftung. Danach steht das Schlafzim- merfenster wieder auf Kippe. Morgens hat sich öfters an der Innenseite des Rollos Kondenswasser niedergeschlagen, welches beim hochzienen natürlich in den Rollokasten gelangt. Ist das der Grund für die nach außen gelangte Feuchtigkeit und: Was kann ich dagegen tun?

Für eine fachliche und sachliche Antwort wäre ich sehr dankbar.

Herzliche Grüße

Wolfgang Firsbach

#2

Hallo Wolfgang, Du lüftest tatsächlich falsch!

Zu lange und zum falschen Zeitpunkt.
Schhaue mal auf meiner Seite denkmal-pflege.de bei Schriften die Nr. 35 an.
Außerdem muss auch im Schlafzimmer die Temperatur so eingestellt werden, dass kein Tauwasser entsteht.

#3

Hallo Herr Firsbach,

Um es vorweg zu nehmen - mein Tätigkeitsschwerpunkt sind Innenräume. Jedoch ist, wie in Ihrem Fall, die Grenze schwer zu ziehen.
Ich vermute, dass sich aufgrund der Feuchtigkeit im Rolladenkasten auf der Außenwand Staub abgelagtert hat (feucht-warme Luft steigt an der Außenwand nach oben), evtl in Verbindung mit Algenbildung.
Vermeiden Sie, das Fenster in Dauerkippstellung zu lassen, lieber öfter Stoßlüftung. Und morgens, bevor Sie den Rolladen hoch ziehen, das Kondenswasser abwischen. Das Tuch dann außerhalb der Wohnung trocknen.
Ist es ein innenliegender Rolladenkasten oder sitzt er außen auf der Fassade? Wenn möglich, schauen sie gelegentlich in den Rolladenkasten. Möglicherweise ist dort dann ein Schimmelbefall. Da sollte dann Abhilfe geschaffen werden.

Da ich weder die örtlichen Gegebenheiten kenne noch alle Umstände, empfehle ich Ihnen zur Ursachenklärung einen Gutachter hinzuzuziehen.
Über www.rdg-ring.de könnnen Sie sich einen Gutachter vermitteln lassen, der Sie sicher unter Einbeziehung aller relevanten Tatsachen gut berät.

#4

Hallo Herr Firsbach,

ich bin nun auch nicht gerade der Experte zum Thema, kann aber aus meinem Kenntnisstand zun Thema etwas beisteuern:

Wenn ich eine Wohnung heize schlägt sich die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit an der kältesten Stelle nieder und kondensiert dort.
Nach einer Weile entsteht dort Schimmel.
Da dieses bei Ihnen am Rolladenkasten stattfindet, besteht der Verdacht auf mangelhafte Isolierung (–> Kältebrücke) in diesem Bereich.
Das wäre ein Baumangel für dessen Beseitigung der Eigentümer zuständig ist.
Ob es ok ist, das Schlafzimmer erst bei -6 Grad zu heizen, weiss ich nicht, kommt mir aber bedenklich vor, da ja auch das Mauerwerk stark auskühlt und aus den Nachbarräumen einseitig aufgeheizt wird.
Beim Öffnen der Tür findet dringt wärmere Luft aus den umliegenden Zimmern ein, welche bekanntlich erst nach oben steigt, dort abkühlt und dann wieder nach unten fällt.Da es unten ebenfalls sehr kalt ist, hat die kondensierte Luft ausreichend Gelegenheit sich an der kältesten Stelle abzulagern.

Gerne wird seitens der Eigentümer der Vorwurf der mangelnden Lüftung erhoben.
Manchmal zu recht, manchmal zu Unrecht.

Einen gerichtsverwertbaren Nachweis über sachgerechte Lüftung und die mangelhafte Isolierung kann man durch Einshaltung eines Sachverständigen erreichen. Dieser kann Sie ggf auch beraten, falls der Fehler bei Ihnen liegt. Die örtliche IHK kann entsprechende Fachleute benennen.
Was der kostet, weiss ich nicht. Ob es preiswerter ist wenn er Sie „nur“ berät statt ein Gutachten zu erstellen, weiss ich auch nicht, könnte aber sein.
Tut mir leid dass ich keine genauere Antwort geben kann.

Hier vielleicht noch einige Links mit Informationen zum Thema:

http://www.isarbautenschutz.com/schriften/index.html
http://www.ib-rauch.de/Beratung/schim/hilfe_feucht.html
http://www.schimmelpilz.de/

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Hemmert

#5

Hallo Herr Firsbach,

klar wenn Sie im Schlafzimmer wenig heizen, kühlen auch die Wände aus. Besonders an den „schwächsten“ Stellen (Wärmedurchlasswert) - Rollokasten. Sie schlafen logischer Weise in dem Zimmer und Ihr Atem wird aus der so mit Wasserdampf angereicherten Raumluft an den kältesten Stellen der Aussenwände zu Wasser auskondensieren. Feuchte Stellen neigen zu Verfärbungen durch Staubablagerungen oder eben Schimmelbildung.

MfG mauertrocken.de

#6

Hallo Herr Firsbach,

die Ursache von hier aus zu beurteilen fällt mir schwer.
Ich müßte die anderen Räumlichkeiten ansehen. Was mir aber erst auffällt ist ihr Lüftungsverhalten. Das Fenster auf Kipp lassen sollte man in keinem Fall. Gerade wenn es kälter wird nicht. es kühlen die Randflächen besonders aus, dazu zählt vielleicht auch der Rollokasten. Das Im Schlafraum entstehende Schwitzwasser kondensiert zuerst an den kalten Stellen, hier an den Fensterlaibungen und ggf. auch am Rolladenkasten. Ich würde nur noch Stoßlüftung durchführen. Die Temperaturen sollten bei normaler Wohnraumgröße auch in allen Zimmern ausgewogen sein. Dann ist die Luftfeuchtigkeit auch übeall ziehmlich gleich. Sollte der Rollokasten ungedämmt sein so kann natürlich dieser stark auskühlen und Kondensat, gerade im Schlafraum fällt sehr viel an, auch innerhalb des Kasten ausfallen und zu diesen offensichtlichen Schaäden führen. Mit freundlichen Grüßen, K. Taeubig