Bewerbung aus Anstellungsverhältnis raus

Hallo,

mal zwei Frage:

Gibt man bei einer Bewerbung aus einem Angestelltenverhältnis den Namen des aktuellen AG an?

Wie bewirbt man sich?
Ohne Zeugnis des aktuellen AG oder mit einem „Zwischenzeugnis“?

Wenn mit letzterem, wäre es ja quasi eine ANkündiung „hey schaut mal her ich hau bald ab!“. Auch nicht so günstig.

Danke und Grüße

Hi!

Gibt man bei einer Bewerbung aus einem Angestelltenverhältnis
den Namen des aktuellen AG an?

Habe ich so gemacht. Sehe ich überhaupt kein Problem.

Ohne Zeugnis des aktuellen AG oder mit einem
„Zwischenzeugnis“?

Hatte immer ein Zwischenzeugnis beigefügt.

Wenn mit letzterem, wäre es ja quasi eine ANkündiung „hey
schaut mal her ich hau bald ab!“. Auch nicht so günstig.

Warum? Ein Zwischenzeugnis ist das normalste der Welt. :smile:
Natürlich gibt es bei jedem Zwischenzeugnis Nachfragen des derzeitigen Arbeitgebers, die man aber gelassen ignorieren kann. Meine damalige Begründung für so ein Zeugnis war, daß sich jederzeit mein Vorgesetzter verändern könnte und der mich schließlich beurteilen sollte.
Gute Zeitpunkte für ein Zwischenzeugnis sind auch eigene berufliche Stufen.(Geselle->Meister, andere Abteilung, anderes Aufgabengebiet, usw.)
Lasse Dich nicht beirren. Diesem Thema (Zeugnisse, Bewerbungen) wird vielzuviel Bedeutung zugeordnet.
„Alles halb so wild“.

Gruß!
Stephan

Hi Sven,

ich möchte hier meinem Vorposter ein wenig widersprechen. Weder das Einfordern eines Zwischenzeugnisses noch die Angabe des aktuellen Arbeitgebers halte ich für unter allen Umständen schlau.

Warum? Gibt es einen konkreten „Anlass“ (wie seppi ja schon erwähnt hat, Chefwechsel, Beförderung, interne Umstrukturierung etc.) sehe ich da auch kein Problem. Sonst kónnte der Chef von Welt unter Umständen schon misstrauisch werden. Wie wahrscheinlich das in Deinem Fall ist, bzw. wie weit Du ihn mit blabla-Argumenten („och nur mal so für die Papiere…“) überzeugen kannst, musst Du selber versuchen abzuschätzen.

Dann zum Anschreiben. Auch hier würde ich den aktuellen Arbeitgeber nicht erwähnen. Kann doch sein, dass der neue Chef mit dem alten im gleichen Golfclub/Gesangverein ist und die beiden so ins Plaudern kommen. Und ob das dann der alte Chef so gerne hören wird…??? Spätestens dann wird er sich aber an das Zwischenzeugnis erinnern, und anfangen hochmathematische Berechnungen zum Thema „1+1=…“ anstellen.

Gut, diese Wahrscheinlichkeit ist gering, aber auch wenn Du schreibst „Zur Zeit arbeite ich bei Firma_A und habe dort Erfahrungen im Bereich B gesammelt“ kommt vielleicht der neue Scheffe auf die Idee, mal bei der Firma_A anzurufen und sich über Dich zu erkundigen. Darum würde ich mich eher in der Bewerbung rausreden mit „bin ich in einem Unternehmen in der Sowieso-Branche beschäftigt. Bisher habe ich dort noch nicht über meine Veränderungswünsche gesprochen, darum bitte ich Sie, diese Bewerbung zunächst vertraulich zu behandeln.“

Was anderes isses natürlich, wenn Du mit Deinem Scheffe eh schon drüber gesprochen hast, dass Du zu einem allseits passenden Zeitpunkt zu wechseln gedenkst (etwa weil ein Zeitvertrag ausläuft oder er eh Leute abbauen muss). Dann lass Dir ruhig ein schweinisch gutes Zwischenzeugnis geben und am besten noch den Cheffe als Referenz *g*

*wink*

Petzi

Hallo Sven,
es ist durchaus üblich, sich ein Zwischenzeugnis ausstellen zu lassen. Übrigens nicht nur, wenn man es für eine Bewerbung braucht: z.B. auch, wenn man einen neuen Vorgesetzten/Abteilungsleiter bekommt, in eine andere Abteilung versetzt wird, etc. Natürlich hängt die Reaktion auf die Bitte nach einem Zwischenzeugnis von der Persönlichkeit Deines Vorgesetzten ab. Aber sag selbst: Wenn ein Mitarbeiter gut ist, was spricht dagegen, dass er sich auch anderweitig orientiert. Ist doch normal, dass er alle Chancen nutzt. Das weiss auch Dein Arbeitgeber.

Wenn Du dem Unternehmen, bei dem Du Dich bewirbst, keines aushändigst, kann der Eindruck entstehen, dass Du mit Deinem alten Arbeitgeber Probleme hast. Die neue Firma wird erst recht versuchen, etwas in Erfahrung zu bringen - über alle möglichen „Kanäle“.

Ausreden, Rumlügen bringt nichts: Das neue Unternehmen sucht einen fairen Mitarbeiter, den man eben auch am Verhalten anlässlich seiner Bewerbung erkennt. Besser gleich sagen, dass man für Diskretion dankbar wäre. Und wenn es durch Zufall oder private Kontakte doch rauskommt: lieber dazu stehen. Dann könntest Du ja beim jetzigen Arbeitgeber z.B. sagen, dass Du wohl zufrieden bist mit Deiner Arbeit, Dich aber der Bereich XY oder Dich Deine Chancen in dem anderen Unternehmen interessieren, weil … (Unterschiede oder Vorteile nennen, hängt von Branche und Deiner Aufgabe ab).

Sollte es in der Vergangenheit aber Probleme gegeben haben, die nicht ausgeräumt werden konnten, dann kannst Du diese dann auch sachlich anführen, und es kann ein konstruktives, gutes Gespräch entstehen.

Alles Gute! Eva

Alloha,

Gibt es einen konkreten „Anlass“ (wie seppi ja schon
erwähnt hat, Chefwechsel, Beförderung, interne
Umstrukturierung etc.) sehe ich da auch kein Problem.

Seh ich genauso. Die Anforderung eines Zwischnezeugnisses sollte man zu möglichst „unverdächtigen“ Zeitpunkten vornehmen, also immer langfristig vorbereiten. Vorgesetztenwechsel gibts ja häufig. Aber darauf achten: Meist sind die schneller weg, als Du Dein Zeugnis hast. Also auch immer drauf bestehen und nicht vertrösten lassen! :wink:

Gruss bobesch