Bewertung meines Arbeitszeugnisses

Hallo Zusammen.

Ich bin gerade etwas ratlos.
Bislang habe ich stets Zeugnisse mit der Beurteilung
sehr gut bekommen. Ich hatte dies in der Vergangenheit von einem Experten aus meinem Umfeld prüfen lassen. Dieser ist leider verreist. Ich stecke gerade in einem Rechtsstreit und brauche daher kurzfristig eine Einschätzung. Meiner Meinung nach ist dies ein sehr schlechtes Zeugnis.Was meint ihr dazu???

Arbeitszeugnis

Frau …, geboren am …, war in der Zeit vom … bis… in unserem Unternehmen als Rezeptionsfachkraft beschäftigt. Der Schwerpunkt der Arbeit von Frau …, lag in der Praxisorganisation und allgemeine Büroarbeiten.

Zu Ihren Aufgaben zählten:
Terminplanung u. Mitarbeiterverwaltung (PC-Programm „Theorg“)
Therapeutenunterstützung u. Koordination
Rezeptabrechnung
Telefondienst
Postein- und Ausgang
allg. Geschäftskoorespondenz
Rechnungslegung und Mahnwesen
vorbereitende Buchhaltung

Frau … zeichnet sich durch ein hohes Mass an Selbstständigkeit und Einsatzfreude aus. Sie zeigt sich in der Organisation einfallsreich und in gutem Kontakt zu den Patienten. Stets arbeitete sie mit grosser Sorgfalt und Genauigkeit.

Frau … zeigte sich neuen Konzepten und Vorschlägen gegenüber stets interessiert und beteiligte sich aktiv an deren Umsetzung.
Sie reagiert auf neue Aufgaben flexibel
und aufgeschlossen.
Wegen ihres freundlichen und hilfsbereiten Wesens erwarb sie sich bei ihren Kollegen große Sympathien. Gegenüber Vorgesetzten war ihr Verhalten stets einwandfrei.

Frau … verlässt unsere Praxis aus betrieblichen Gründen, wir wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.

Unterschrift/ Stempel /Datum

Anmerkung:
Ich habe das Zeugnis eins zu eins übernommen. Dass heißt Fehler in der Grammatik,Zeit,etc.,… sind nicht von mir, sondern stehen genau so im Text!

Für Eure Hilfe wäre ich wirklich sehr dankbar!
Lieben Gruß!

Hm, ich bin zwar kein Arbeitsrechtler, aber finde jetzt in dem Zeugnis nichts das irgendwie schlecht waere. Worauf beziehst Du Dich denn?

Hi Angel,

guck mal in die hieisigen FAQs, da müsste allerei zu den Formalitäten stehen. Da kannst mal checken, ob das alles erledigt ist.

Frau …, geboren am …, war in der Zeit vom … bis… in
unserem Unternehmen als Rezeptionsfachkraft beschäftigt. Der
Schwerpunkt der Arbeit von Frau …, lag in der
Praxisorganisation und allgemeine Büroarbeiten.

Da ist ein Grammatikfählär: allgemeinen. Oder „und sie erledigte allgemeine Büroarbeiten“. Guter Anlass, eine Änderung zu erbitten *fg*

Zu Ihren Aufgaben zählten:
Terminplanung u. Mitarbeiterverwaltung (PC-Programm „Theorg“)
Therapeutenunterstützung u. Koordination
Rezeptabrechnung
Telefondienst
Postein- und Ausgang
allg. Geschäftskoorespondenz
Rechnungslegung und Mahnwesen
vorbereitende Buchhaltung

Sind die Punkte richtig und vollständig?

Frau … zeichnet sich durch ein hohes Mass an
Selbstständigkeit und Einsatzfreude aus. Sie zeigt sich in der
Organisation einfallsreich und in gutem Kontakt zu den
Patienten. Stets arbeitete sie mit grosser Sorgfalt und
Genauigkeit.

Also bei „einfallsreicher Organisation“ um Zusammenhang mit den weiter unten erwähnten „neuen Konzepten“ könnte man eine gewisse chaotische Arbeitsweise reininterpretieren :wink: Falls das nicht stimmt, würde ich da um Änderung zwecks Missverständnis-Vermeidung bitten.
Dann zur „Einsatzfreude“. Ohne irgendwelche Erfolge „so führte sie selbstständig die x-Kartei“ oder „sie führte erfolgreich die y-Software zur Verwaltung von z ein“ klingt das nach „gewollt aber nicht gekonnt“.
Die Patienten gehören dann wiederum unten zu den Vorgesetzten und Kollegen.

Frau … zeigte sich neuen Konzepten und Vorschlägen gegenüber
stets interessiert und beteiligte sich aktiv an deren
Umsetzung.
Sie reagiert auf neue Aufgaben flexibel
und aufgeschlossen.

Siehe oben :wink: Hier wird kein Wort darüber verloren, wie Du mit dem Alltagskram fertig geworden bist, das ist merkwürdig.

Wegen ihres freundlichen und hilfsbereiten Wesens erwarb sie
sich bei ihren Kollegen große Sympathien. Gegenüber
Vorgesetzten war ihr Verhalten stets einwandfrei.

Wie gesagt, hier gehören die Patienten rein (und zwar an erster Stelle, dann die Chefs, dann die Kollegen). Aussersem stört mich, dass Du „nur“ zu den Kollegen freundlich und hilfsbereit warst.

Frau … verlässt unsere Praxis aus betrieblichen Gründen, wir
wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.

Eventuell könnten die „betrieblichen Gründe“ etwas weiter ausgeführt werden (Chefwechsel oder was halt auch war). Und ein wenig fehlt das Bedauern über diese Entscheidung.

Ich habe das Zeugnis eins zu eins übernommen. Dass heißt
Fehler in der Grammatik,Zeit,etc.,… sind nicht von mir,
sondern stehen genau so im Text!

Ich glaub, da hab ich nicht alle gefunden, bin auch bei der Wahl der Tempi zum Teil selber unsicher, ob das so richtig ist. Das würde ich aber auf jeden Fall ändern lassen.

*wink*

Petzi

PS: Wenn der von Dir erwähnte Rechtsstreit sich auf Dein Ausscheiden aus ebendieser Praxis bezieht würde ich das Zeugnis aber UNBEDINGT von einem echten Profi nochmal gegenlesen lassen und eventuell gemeinsam mit ihm einen neuen Entwurf ausarbeiten.

Wegen ihres freundlichen und hilfsbereiten Wesens erwarb sie
sich bei ihren Kollegen große Sympathien. Gegenüber
Vorgesetzten war ihr Verhalten stets einwandfrei.

Wie gesagt, hier gehören die Patienten rein (und zwar an
erster Stelle, dann die Chefs, dann die Kollegen). Aussersem
stört mich, dass Du „nur“ zu den Kollegen freundlich und
hilfsbereit warst.

Hm, dafuer hat sie darunter das „stets einwandfrei“. Aber stimmt, das mit den fehlenden Patienten, au weia, mit wieviel Metern Anlauf hast Du denn gespritzt? :smile:

Was ich aber eigentlich noch sagen wollte: Manche Chefs sind einfach nur zu bloed, ohne Vorsatz. Zitat eines Arbeitsrechtlers bei mir: „Habe jetzt zwei Stunden mit dem telefoniert und ihm den Zeugnistext diktiert weil er das sonst in drei Monaten nicht hinbekommen haette!“

;o)

Danke Ihr lieben!!!

Ich bin der Meinung das es einerseits daran liegt das niemand in dieser Praxis dazu in der Lage ist ein Zeugnis zu schreiben, andererseits das ich es erst einklagen mußte, genau so wie mein letztes Gehalt, meine persönlichen Dokumente wie Lohnsteuerkarte, etc.
Es wird wohl auch niemanden geben der sich wirklich die Mühe geben möchte um mir ein gutes qualifiziertes Zeugnis schreiben zu können.

Mich hat zum Beispiel sofort gestört das keinerlei Bewertung meiner Arbeiten enthalten ist.
Genauso wie der Punkt den ihr schon erwähnt habt:
//Also bei „einfallsreicher Organisation“ um Zusammenhang mit den weiter unten erwähnten „neuen Konzepten“ könnte man eine gewisse chaotische Arbeitsweise reininterpretieren :wink: Falls das nicht stimmt, würde ich da um Änderung zwecks Missverständnis-Vermeidung bitten.// Natürlich stimmt das nicht, im Gegenteil bevor ich kam gab es weder ein Ablagesystem, noch ein Controlling. Die ganze Praxis war unorganisiert.

Ebenso stört mich das die Zeiten nicht eingehalten wurden:
Frau… zeichnet sich durch… Es müsste doch heißen zeichnete.
Ein Arbeitszeugnis immer in der Vergangenheit ein Zwischenzeugnis unbedingt in der Gegenwart. Und nicht mal so mal so, oder??

Dann die Schreibfehler die ihr bereits benannt habt aber auch:
all. Geschäftskoorespondenz (schreibt man das jetzt mit oo???)
durch ein hohes Mass an Selbstständigkeit (man schreibt Maß!!)

Es fehlt unbedingt ein ausgesprochenes Bedauern über meinen Fortgang und das ganze Dokument hat an vielen Stellen Dellen und Knicke.
Das sollte doch denke ich auch nicht so sein!?

Bei dem Punkt:
Wegen ihres freundlichen und hilfsbereiten Wesens erwarb sie
sich bei ihren Kollegen große Sympathien. Gegenüber
Vorgesetzten war ihr Verhalten stets einwandfrei.
Das kann glaube ich so wie es momentan im Zeugnis gegliedert und ausgedrückt ist wirklich falsch Verstanden werden. War ich zu Patienten ganz nett, meinen Chef habe ich akzeptiert und respektiert aber eigentlich waren mir meine Kollegen am Wichtigsten und ich habe die schon fast genervt weil ich so ausnahmslos nett und aufdringlich war??? Ich werde mal mit meinem Anwalt sprechen und hoffen das es eine kurzfristige Lösung geben wird. Ich warte nun nämlich schon Wochen!!!

Also ersteinmal vielen Dank für Eure Mühe und die schnelle Reaktion!

Habe frage
Ist bei mir ja nun eine weile her als ich das in der Schule hatte.

Kann ich in eine Zeugniss nicht einfach auch gut und sehr gut verwenden.

Als Beispiel.

Er verfügt über sehr gute Kenntisse im Bereich xxx die er auch stets erfolgreich umsetzte.
Seine Arbeit lässt sich mit durchgehend gut bewerten.
Seine Arbeit lässt sich mit durchgehend gut bis sehr gut bewerten.
Seine Arbeit lässt sich mit durchgehend sehr gut bewerten.

Wenn das drin stehen würde währe doch klar der Mann ist Gut, bzw. der Mann ist Top.

Hallo an dieser Stelle.

Kann ich in eine Zeugniss nicht einfach auch gut und sehr gut
verwenden.

Natürlich kann Mann/Frau das tun.
(…)

Seine Arbeit lässt sich mit durchgehend sehr gut bewerten.
Wenn das drin stehen würde währe doch klar der Mann ist Gut,
bzw. der Mann ist Top.

FAQ:2027 -> kommt auf den Rest des Zeugnisses an. Kann ja sein, dass
da jemand auf eine Stelle mit geringeren Anforderungen ‚befördert‘ wurde, weil die geleistete Arbeit auf dem letzten Posten unter aller Kritik war…

mfg M.L.