Durchschnittsgehalt von Industriemechanikern!?

Bildung & Beruf Karriere
#1

Hallo zusammen! Ich gehe zur Zeit in die 10. Klasse des Gymnasiums und werde diesen Sommer höchstwarscheinlich meine Lehre als Industriemechaniker beginnen. Meine Noten sind bisher gutes Mittelmaß und nun steht eine Entgültige Entscheidung für mich an, Abi oder Lehre. Meinen Ausbildungsvertrag bei einer sehr guten Firma habe ich schon. Es sprechen für mich so viele Punkte für und gegen die Ausbildung, deshalb wollt ich vorher die Profis nochmal fragen! Das, was man während der Lehre an Lohn bekommt ist ja nicht das meiste. Wie sieht das später im richtigen Beruf aus, was bekommt man da so ca.? Habt ihr mal ein paar Zahlen zum vergleich? Spaß machen würd mir das ganze auf jeden Fall. Und auch ganz wichtig: Was hat man als Industriemechaniker für Weiterbildungsmöglichkeiten? Und was verdient man dann? Würd mich über Antworten wirklich sehr freuen da das jetzt eine Entscheidung fürs Leben für mich ist! Vielen Dank schonmal! Bis dahin;

Gruß Christian

#2

Erst die Lehre, dann das Vergnügen…

Moinsen,

meiner gefestigten Meinung nach geht nichts über die Lehre zu Beginn des Berufslebens, gerade, wenn Du auch noch die Chance hast, in einer „sehr guten“ Firma zu lernen. Und das bei der heutigen Situation. Ich würds so handhaben: Wenn Du die Möglichkeit hättest, dort auch nach dem Abi mit der Ausbildung zu beginnen, dann mach erst das Abi. Wenn nicht, dann die Lehre, ein (Fach-)Abi kann man immer noch nachmachen, vielleicht sogar in Abendform neben dem Job. Aber dann haste erstmal was in der Tasche, worauf du Aufbauen kannst! Meister, Maschinenbau-Studium, etc…

Zum Gehalt, denke ich, kann man so nicht viel sagen, dürfte später je nach Firmengröße, Region (Ost/West), etc. bei 2.000-3.000 Euro Brutto liegen (netto= ca. x 0,6), vielleicht kann da noch jemand genaueres Sagen. Wenn Du natürlich z.B. mal als Ingenieur bei Airbus arbeitest, sind auch noch andere Dimensionen möglich… :wink:

Gruß

Markus

#3

Ja Markus, da hast du wohl sehr recht, vielen Dank für die Tipps! So könnte ich es machen, ich werd mal bei meiner Firma nachfragen ob die da mitspielen würden. 2000€-3000€ Brutto sagst du… ich kenn mich nicht so aus mit den ganzen Gehältern, aber verdienen Beispielsweise Lehrer nicht ca. 4500€ !Netto!? Das wär ja mehr als doppelt so viel… auch wenns mir nicht so aufs Geld ankommt, aber wenn meine Kumpels, die Lehramt studieren wollen, hinterher doppelt so viel Verdienen wie ich, ginge mir das schon gegen den Strich =p Oder hab ich da nen Denkfehler? Und in welchem Bereich würd sich das Einkommen dann als Meister oder nach anderen Weiterbildungen zu einer besseren Berufsbezeichnung erhöhen? Würd mich über Reaktionen wieder sehr freuen! Ein bisschen Zeit hab ich ja noch um mich entgültig zu entscheiden :wink:

Danke und Gruß, Christian

#4

Hallo,

so aus mit den ganzen Gehältern, aber verdienen Beispielsweise
Lehrer nicht ca. 4500€ !Netto!? Das wär ja mehr als
doppelt so viel… auch wenns mir nicht so aufs Geld ankommt,
aber wenn meine Kumpels, die Lehramt studieren wollen,
hinterher doppelt so viel Verdienen wie ich, ginge mir das
schon gegen den Strich

Sag mir bitte ganz schnell, an welcher Schule ich als Lehrer 4,5T€ im Monat netto verdiene, ich lass mich sofort dorthin versetzen und verzichte freiwillig auf einen Großteil der Ferien und gebe mich mit 30 Tagen Urlaub zufrieden.

Mit anderen Worten: Das gibts nicht.

Gruß
MK

#5

Moinsen!

Sag mir bitte ganz schnell, an welcher Schule ich als Lehrer
4,5T€ im Monat netto verdiene…

-> Gottseidank, wollte schon grad meine Kündigung einreichen und anfangen, auf Lehramt zu studieren, besser spät als nie… :wink:
Ist aber unter jungen Leutz weit verbreitet, brutto und netto durcheinander zu werfen, bzw. Beamtenbezüge mit Gehältern zu vergleichen.

Markus

#6

Bleib Dir treu…
Moin nochmal!

Zum Thema Lehrergehälter hat sich der Martin ja schon geäußert, und als stellv. Schulleiter sollte er’s wohl wissen. Junge Leute, die noch nie gesehen haben, was am Ende der Gehaltsabrechnung übrig bleibt, verwechseln hier gern und viel. Es ist zwar so, dass bei der Beamtenbesoldung (Beamtete Lehrer wirds auch immer weniger geben) brutto und netto dichter zusammen liegen, da hier keine Krankenversicherung und Rentenversicherung abgezogen werden, aber die 4.500 sind utopisch, die kriegt vielleicht der Prof, der die Lehrer an der Uni ausbildet…

Ich will Dir nur mal eines mit auf den Weg geben, und glaube mir, da ist was dran: Die Leute aus meinem Bekanntenkreis, die immer nur vom Geld geredet haben, haben es allesamt zu nix gebracht, weil sie ziellos sind und ohne Leidenschaft für etwas. Da setzt man sich Ziele wie tolle Autos, ein bestimmtes Monatseinkommen, etc., anstatt berufliche Ziele zu nehmen. Und alle, die es WIRKLICH zu etwas gebracht haben, bei denen war Geld nie ein Thema, es kam später einfach von selbst. Weil sie gut waren, in dem was sie gemacht haben, weil sie ein Talent oder eine Leidenschaft hatten! Und dann lässt sich in jeder Branche Geld verdienen. Ich sehe das selbst bei mir, dass ich als kaufm. Angestellter in der Baubranche(!) unstudiert mehr verdiene als viele Studierte meines Jahrganges, Vorausgesetzt, dass sie überhaupt Arbeit haben. Mache dass, wovon Du glaubst, dass es Dir liegt und Du wirst Dir nie etwas vorwerfen können.

Gruß

Markus

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#7

Hallo Christian,

prinzipiell ist es besser das Abi in der Tasche zu haben, allerdings sollte man sich selbst auch treu bleiben, sprich: ein erzwungenes Abi mit schlechten Noten macht auch nicht glücklich ! Zu schnell sollte man allerdings auch nicht das Handtuch werfen !

Zum Industriemechaniker:
Ich hoffe, Du weiss, auf welch’ schmutzigen Job Du Dich da einlässt ! Ich empfehle unbedingt, vorher ein entsprechendes Praktikum / Ferienjob zu machen, um mal zu sehen, ob Dir dieser Job gefällt. Ich persönlich hatte ein kleines Problem mit den Kollegen, deren geistiges Niveau (Achtung: nicht generell, sondern speziell in meinem Betrieb) eher auf Tieffliegerniveau war.

Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es viele:
Meister oder Techniker (soweit ich weiss, ohne vorherige schulische Weiterbildung, lediglich 3 Jahre Berufserfahrung)
Dipl-Ing. (Maschinenbau, Wirtschaftsingenieur etc.) (erfordert mind. 1 Jahr für Fachhochschulreife bzw. 2 / 3 Jahre für fachgebundenes / allgemeines Abitur).
Oftmals wird bei der Lehre eine parallele Weiterbildung zur Fachhochschulreife angeboten.

Löhne / Gehälter (BaWü, mit 13,25 Gehältern im Jahr):
Industriemechaniker: ca. 2.000 € Brutto mtl. (Anfangsgehalt)
Techniker: ca. 2.500 € Brutto mtl. (Anfangsgehalt)
Ingenieur: ca. 3.000 - 3.500 € Brutto mtl. (Anfangsgehalt)

Insbesondee bei Techniker und Ingenieur sind nach oben - je nach Karriere - keine Grenzen gesetzt. Die Obergrenze ohne Karriere liegt bei ca. 5.500 € Brutto mtl. und gibt’s eigentlich nur bei Automobilherstellern.

Geld alleine macht allerdings nicht glücklich ! Leben kann man auch vom Gehalt eines Industriemechanikers ganz gut. Die Gehälter im Handel liegen teilweise auf 1.300 € Brutto mtl. und da wird’s allmählich knapp mit Autofahren und Urlaub machen…

Grüsse

Sven

#8

Hallo,

die Ausbildungsvergütungen findest du
http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/berufId.do?_…
Weiterbildungsbeispiele http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/berufId.do?_…
Der Verdienst hängt von vielen Faktoren ab wie Region (München oder Vorpommern), Branche (IMs können in unterschiedlichen Branche arbeiten), Arbeitsmarktnachfrage, Spezialkenntnisse, Berufserfahrung usw.
Mit einer Erstausbildung ist man nicht fürs ganze Berufsleben gekennzeichnet. Alleine mit einer beruflichen Weiterbildung wie Meister, Techniker erweiterst du darüber hinaus deine Beschäftigungsmöglichkeiten erheblich -auch weg vom blauen Anton hin zu Schlips und Anzug. Auch mit Fremdsprachen erschließt man sich weltweite Möglichkeiten.

Gruß
Otto

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#9

Hallo,

Zum Industriemechaniker:
Ich hoffe, Du weiss, auf welch’ schmutzigen Job Du Dich da
einlässt !

Das ist völliger Blödsinn. Kommt natürlich darauf an. Ims gibt es fürs Grobe und auch fürs Feine (früher hieß dieser Feinmechaniker. Ich selbst habe damals im hellen Hemd und Hose gearbeitet. War mal in einem neuen Automobilwerk. alle Werker einheitlich im fast weißen Hemd. Vom fußboden hätten man Essen können. Natürlich sieht es einer Gießerei anders aus. Bitte nicht pauschal beurteilen.

Ich empfehle unbedingt, vorher ein entsprechendes

Praktikum / Ferienjob zu machen, um mal zu sehen, ob Dir
dieser Job gefällt.

Ist grundsätzlich nur zu empfehlen. doch diese Welt und die Menschen, die antrifftst können unterschiedlicher nicht sein im Gegensatz zu einem Friseurgeschäft.

Ich persönlich hatte ein kleines Problem

mit den Kollegen, deren geistiges Niveau (Achtung: nicht
generell, sondern speziell in meinem Betrieb) eher auf
Tieffliegerniveau war.

Genau das ist eine der Möglichkeiten. Doch daraus auf einen ganzen Beruf zu schließen ist einfach nicht seriös.

Gruß
Otto

#10

Hallo Otto,

Zum Industriemechaniker:
Ich hoffe, Du weiss, auf welch’ schmutzigen Job Du Dich da
einlässt !

Das ist völliger Blödsinn. Kommt natürlich darauf an. Ims gibt
es fürs Grobe und auch fürs Feine (früher hieß dieser
Feinmechaniker. Ich selbst habe damals im hellen Hemd und Hose
gearbeitet. War mal in einem neuen Automobilwerk. alle Werker
einheitlich im fast weißen Hemd. Vom fußboden hätten man Essen
können. Natürlich sieht es einer Gießerei anders aus. Bitte
nicht pauschal beurteilen.

Ich habe auch schon einige Fertigungsstätten im meinem Leben gesehen - von extrem schmutzig bis Reinraumfertigung. Natürlich ist’s bei den meissten Automobilherstellern sehr sauber, aber welcher Anteil hat einen Job bei so einem Betrieb ?

Ich empfehle unbedingt, vorher ein entsprechendes

Praktikum / Ferienjob zu machen, um mal zu sehen, ob Dir
dieser Job gefällt.

Ist grundsätzlich nur zu empfehlen. doch diese Welt und die
Menschen, die antrifftst können unterschiedlicher nicht sein
im Gegensatz zu einem Friseurgeschäft.

Das Thema ist, dass ein Großteil der Arbeiter im „Shop Floor“ eine - sagen wir mal - andere Lebenseinstellung hat als ein typischer Gymnasiast - da treffen schnell mal 2 Welten aufeinander. Die Verträglichkeit sollte man vorher prüfen.

Ich persönlich hatte ein kleines Problem

mit den Kollegen, deren geistiges Niveau (Achtung: nicht
generell, sondern speziell in meinem Betrieb) eher auf
Tieffliegerniveau war.

Genau das ist eine der Möglichkeiten. Doch daraus auf einen
ganzen Beruf zu schließen ist einfach nicht seriös.

Wie gesagt, nicht generell, aber es ist schon zu prüfen, ob man mit dieser Mentalität zurechtkommt.

Gruß
Sven

#11

Im Osten lachhaft
Ich bin Feinmechaniker im Osten. Heute heißt das Industriemechaniker. Ich komme aus so einem Betrieb, wo man vom Boden essen konnte und war auch in Betrieben, wo das geistige Niveau auf Bildzeitungsniveau lag. Übrigens hab ich herzlich gelacht als ich las, das man in BaWü 2000 Euro brutto bekommt. Hier sind 1500 sehr viel, meist eher 1400. Also so 8euro pro Stunde ist echt gut. 9 zahlen die wenigsten, noch weniger 10 oder gar 11 Euro. Höher geht es wohl kaum, es sei denn, es steht ein großer Konzern dahinter. Kleine Betriebe zahlen eher 8euro oder lieber weniger.
Man sollte auch nicht vergessen, daß Industriemechaniker - oops, jetzt hänge ich mich mal aus dem Fenster - ein aussterbender Beruf ist. Vieles davon geht nach China oder die Tschechei. Das heißt, sowas drückt die Lohnpreise - ergo - Dumpingpreise wird es noch ein paar Jahre geben.
Also wenn, dann sollte man schnell studieren nach der Lehre oder den Meister machen.
Sorry, aber das mußte ich loswerden.

Kerstin

#12

Hallo Kerstin,

Übrigens hab ich
herzlich gelacht als ich las, das man in BaWü 2000 Euro brutto
bekommt. Hier sind 1500 sehr viel, meist eher 1400. Also so
8euro pro Stunde ist echt gut. 9 zahlen die wenigsten, noch
weniger 10 oder gar 11 Euro. Höher geht es wohl kaum, es sei
denn, es steht ein großer Konzern dahinter. Kleine Betriebe
zahlen eher 8euro oder lieber weniger.

Bitte nicht vergessen, dass in BaWü die durchschnittliche Miete für eine Wohnung bei ca. 5 - 10 Euro / qm kalt liegt ! (in München übrigens zeitweise auch mal das Doppelte !)

Man sollte auch nicht vergessen, daß Industriemechaniker -
oops, jetzt hänge ich mich mal aus dem Fenster - ein
aussterbender Beruf ist. Vieles davon geht nach China oder die
Tschechei. Das heißt, sowas drückt die Lohnpreise - ergo -
Dumpingpreise wird es noch ein paar Jahre geben.

Aussterbend nicht ganz - nur die 0815-Bandarbeitertätigkeiten werden eher wegfallen (z.B. bei DaimlerChrysler). Allerdings: oftmals lohnt sich ein Import aus China wegen der Frachtkosten nicht (z.B. Stoßstangen bei Autos).

Also wenn, dann sollte man schnell studieren nach der Lehre
oder den Meister machen.
Sorry, aber das mußte ich loswerden.

Eine entsprechende Bildung wird natürlich Pflicht in Deutschland, wenn man einen einigermaßen Job machen will (lebenslanges Lernen eingeschlossen).

Grüsse

Sven

#13

Ich bins nochmal! Ja, irgendwie habt ihr alle Recht! Also ein Praktikum in meinem zukünftigen Ausbildungsbetrieb hab ich schon gemacht eine Woche lang… man kann dort natürlich nicht vom Boden essen, aber allzu schmierig ist es auch nicht. Das geistige Niveao dort hält sich zwar in Grenzen, eigentlich kommt man aber ganz gut klar mit den Leuten aus meiner zukünftigen Abteilung denke ich. So viel dazu. Das der Spaß am eigenen Beruf viel wichtiger ist als das einkommen ist ist mir auch klar. Was mich dennoch mal interessieren würde wären ein paar Durchschnittsnettozahlen im vergleich! Was verdient ein Lehrer denn nun wirklich so ca.? Hättet ihr noch ein paar ungefähre Durchschnittszahlen aus dem Westen aus den unterschiedlichsten Bereichen, damit ich mal so eine waage Vorstellung davon hab, wie ich hinterher auch nach der Weiterbildung liege? Und eins noch; Wenn ich meinen Arbeitgeber frage, ob ich meine Ausbildung erst nach dem Abitur anfangen kann, wie fängt man sowas am besten an? Kann der mir das überhaupt garantieren? Soll ich das per Brief erledigen? Würd mich über Antworten auf meine Fragen wieder sehr sehr freuen!

Gruß aus NRW, Christian