Gehaltsvorstellung redaktuer

in stellenangeboten soll man immer eine gehaltsvorstellung äussern. was schreibt man denn da so als angehender redakteur?
gruss thorsten

Nach meinen Erfahrungen liegt das Einstiegsgehalt für Redakteure bei ca. 4.500 ,- DM brutto!!
Also: Versuch es mit ca. 5.000,-DM

P.

in stellenangeboten soll man immer eine
gehaltsvorstellung äussern. was schreibt
man denn da so als angehender redakteur?
gruss thorsten

Hängt von Medium und Berufserfahrung ab
Das hängt davon ab, ob Du bei Tageszeitung, Magazin, Illu oder wo auch immer arbeiten willst. Und es hängt natürlich von Deiner Qualifikation und Berufserfahrung ab (sprich: hast Du ein Volontariat oder vergleichbare Berufserfahrung).

Von 4.000 oder 5.000 Mark kannst Du als Berufseinsteiger (Volontär) nur träumen. Und zwar sowohl bei Medien als auch bei Agenturen oder Pressestellen. Für einige Medien gelten allgemeine bzw. Haus-Tarifverträge.

Beispiele Allgemeine Tarifverträge (verhandelt zw. BDZV und DJV) 1999:

GTV Tageszeitungen
Volontär 1. Ausb. Jahr: 2.659 DM
Redakteur 1. Berufsjahr: 5.017 DM

GTV Zeitschriften
Volontär > 22 Jahre 1. Ausb. Jahr: 2.944 DM
Redakteur 1. Berufsjahr: 4.724 DM

Am besten Du wendest Dich mal an den Deutschen Journalistenverband (DJV) oder die IG-Medien. Die geben Gehaltsspiegel heraus.

Und noch was
Das Problem bei solchen Formulierungen zur Gehaltsfrage ist weniger eine konkrete Vorstellung als eine Antwort, die für den Bewerber alles offenläßt und den potentiellen Arbeitgeber nicht abschreckt.

Wer bereits berufstätig ist, kann etwa folgendes gegen Ende des Anschreiben zum Besten geben:

"Zur Zeit beträgt mein Jahreshalt xx.xxx DM. Weitere Details hierzu schlage ich vor persönlich zu klären. Ich würde auf ein Gespräch in Ihrer Redaktion (Ihrem Haus) freuen usw. usf. "

Dass Du bei einem Berufswechsel mehr verdienen willst, ist jedem Arbeitgeber klar. Und dass es sich für Dich lohnen muss, auch. Einen Job, wo man weniger verdient als bisher will man ja sowieso nicht haben.

Als Einsteiger/Volontar würde ich schreiben:

„Als Einstiegsgehalt schlage ich eine Regelung vor, die sich an den Tarufvereinbarungen für Journalisten meines Berufsalters orientiert. Weitere Details möchte ich gerne in einem persönlichen Gespräch erörtern. Ich würde mich freuen usw. usf.“

Das bedingt, dass Du die Tarife natürlich kennst, wenn Du eingeladen werden solltest. Und ich jedenfalls erwarte von einem Arbeitgeber, dass er seinerseits die Tarife kennt und mindestens auch bezahlt.

hi christoph, danke für deine tipps. ich dachte, es hätte etwas damit zu tun, für wie wertvoll man sich selbst einschätzt oder so. dass es auf dem markt derartige regeln gibt, hätte ich nicht gedacht.
gruß thorsten

Es geht um Deinen Marktwert
Man muss das realistisch sehen. Und das bedeutet: nüchtern.

Aus Sicht eines Arbeitsgebers hat ein Arbeitnehmer einen bestimmten Marktwert sowie einen Nutzwert. Erst dann folgen Überlegungen wie: nett, symphatisch usw.

Der Nutzwert bestimmt sich im wesentlichen daraus, was der Arbeitnehmer für eine Leistung erbringt, welche zum einen das Gehalt dieses Arbeitnehmers abdecken muss, und zum anderen einen zusätzlichen Gewinn (Mehrwert) für den Arbeitgeber erwirtschaften soll. Schließlich will der auch was verdienen. Und zwar am liebsten etwas mehr als der Arbeitnehmer.

Der Marktwert des Arbeitnehmers bestimmt sich somit aus seinem Nutzwert und damit aus weiteren einzelnen Parametern wie Können und Wollen, Erfahrung und Begabung, Alter und Belastbarkeit sowie dem Angebot an vergleichbar guten Arbeitskräften auf dem Markt.

Und so ist es mit den Arbeitnehmern wie mit Schmetterlingen: Seltene und schöne werden teuerer gehandelt als häufig vorkommende ohne besonderes Muster.