Gibt es überhaupt ein ‚richtig‘?
Hallo Annabell,
ich glaube, ich kann deinen Gedankengang nachvollziehen.
Deinen Familienstand kenne ich nicht, sagen wir mal, dass du ledig bist, ein Kind hast - vielleicht sogar alleinerziehend bist.
Wenn du noch nicht so alt bist und im Lebenslauf neben dem Familienstand „ledig“ erwähnst, dass du ein Kind hast, kann es natürlich sein, dass ein potentieller neuer Arbeitgeber Gedankensprünge in der Richtung „ledig, Kind - kleines Kind?, alleinerziehend?“ macht und sich dann fragt, wie das Kind versorgt werden soll/wird, wenn du arbeitest. Vielleicht wäre der Arbeitsort zig hundert km vom bisherigen Wohnort entfernt. Wer würde sich um das Kind kümmern, wenn weder Familie noch Freunde in der neuen Stadt wohnen. Was ist, wenn das Kind erkrankt?
Ich denke mal, dass das deine Sorge ist.
Ich selber kenne zwei Frauen, die im Lebenslauf keine Kinder erwähnt haben und dies im ersten Gespräch erst sagten - allerdings waren die Kinder schon etwas älter.
Beide sind alleinerziehend und beide stehen mittlerweile wieder in Arbeitsverhältnissen.
Ehrlich gesagt frage ich mich auch, was der Familienstand im Lebenslauf zu suchen hat.
Grade „geschieden“ hört sich immer nach einem negativem Tatsch an. Vor allem, wenn man jünger ist. Aber was sagt es über die berufliche Qualifikation aus?
Warum wurde mir damals als Schulabgängerin von der Berufsberatung des Arbeitsamtes gesagt, ich müsse Eltern und Geschwister im Lebenslauf erwähnen? Ich habs damals aus meinem Lebenslauf trotzdem wieder gestrichen.
Geht keinen Arbeitgeber was an, finde ich, wie meine Eltern heißen oder was sie machen. Und wenn ich mit der Anzahl meiner Geschwister hätte punkten sollen, wäre es wohl besser, wenn ich nicht drei sondern weniger Geschwister hätte. Viele Menschen haben Vorurteile gegen kinderreiche Familien.
Hm, solltest du es verschweigen?
Gegenfrage:
Es gibt viele Männer, die hier ein Kind haben und dort noch eins oder zwei, …
Was denkst du wie viele Männer ihre Kinder verschweigen, auch wenn sie mit der mutter des Kindes (unverheiratet) hzusammen leben.
Bestimmt der eine oder andere.
Ich kann dir keine konkrete Antwort geben, was richtig ist - mach es einfach so, wie du es für richtig hälst.
Ich kann verstehen, wenn du dein Kind erst in einem Gespräch erwähnst - es kommt nämlich auf deine Leistung an. Und bevor etwas (sei es auch „nur“ ein kleines Kind) „abschrecken“ könnte und es gar nicht erst zu einem Gespräch kommen könnte …
Viel Glück bei deiner Arbeitssuche …
Gruß
Molika