Lebenslauf - Kind verschweigen?

Hallo zusammen,

muss ich ein Kind im Lebenslauf (Familienstand) angeben, oder nicht?

Ich dachte bisher immer, ich muss und zudem bin ich eigentlich auch stolz drauf, das Studium mit Kind durchgezogen zu haben. Leider erweist sich dieser Umstand aber eher als Genickbruch, insbesondere bei bundesweiten Bewerbungen (die mit einem Umzug verbunden sind). Nun sagte mir jemand aus dem PE-Bereich, es wäre kein Problem, wenn ich das Kind im Lebenslauf verschweige, da es eigentlich kein Einstellungskriterium sein darf - wenn ich „ledig“ schreibe und dann vor Arbeitsantritt heirate, ist das ja auch kein Kündigungsgrund…

Was ist richtig - und vor allem - wie macht man es richtig?

Gruß und schönes WE!
anna

Vor vielen vielen Jahren, als ich mich bewarb udn Anstand und Wahrhaftigkeit noch Allgeminbegriffe waren, schrieben wir unter den lebenslauf:

Ich versichere, daß meine Angaben vollständig und richtig sind.

Frage:
Was willst du bei nem Arbeitgeber, der dein Kind nicht akzeptiert?
Willst du deine Karriere mit ne Lüge beginnen?
Bist du sowenig stolz auf dein Kind, daß du es zu schnödem Nutzen verleugnest.
Bist du sowenig stolz auf deine Erziehungsleistung während des Studiums, daß du sie Wirklich verschweigen musst?

Anstatt stolz auf dich und deine Leistung zu sein und sie laut herauszuposaunen und sie als vorteil für eine einstellung zu verkaufen,lügst du!

Ich denke, dieses persönliche Defizit bei dir verhindert eher eine Einstellung als dein Kind.

gruss
local

PS:
Was würdest du denn auf die zwar nicht erlaubte aber trotzdem zu Testzwecken gern gestellte Frage nach der Familienplanung antworten? Roter Kopf?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo,

willst du es auch dem finanzamt (steuerkarte), dem arbeitsamt (kindergeld) und dem jugendamt (schulpflicht) gegenüber verschweigen?
wenn ja, dann mach es!

gruß
ann

Moin local,

erstmal Dank für deine schnelle Antwort!

Das Ganze sollte eigentlich keine moralische Diskussion werden. Wirklich unmoralisch finde ich, dass „allein erziehend“ im Bewerbungsverfahren einen Makel darstellt, obwohl gerade Alleinerziehende zwangsläufig über bessere Netzwerke verfügen und Verheiratete auch nur dann eine bessere Betreuungssituation haben, wenn ein Elternteil zu Haus bleibt, was wiederum nicht im Lebenslauf steht und somit auch nicht voraus gesetzt werden kann…

Ich glaube auch nicht, dass potentielle Arbeitgeber mein Kind ablehnen, sondern dass sie lediglich ihren eigenen Vorurteilen zum Opfer fallen - bei zwei qualifizierten Bewerbungen fällt dann die mit Kind raus, könnte ja öfter krank sein oder unflexibel in den Arbeitszeiten.

Wie ich schon schrieb, bin ich eigentlich stolz drauf und glaube mein Organisationstalent bereits bewiesen zu haben. Jedoch ist bei einer Seite Bewerbungsanschreiben kaum noch Platz für solcherlei Erklärungen. Zudem machen diese Themen das Bewerbungsanschreiben in meinen Augen unprofessionell. Ich nutze für Bewerbungen im Umkreis jetzt schweren Herzens den Hinweis, dass die Großeltern vor Ort leben und die Betreuung abgesichert ist – finde diesen Hinweis völlig daneben, bekam aber prompt ne Einladung zum Vorstellungsgespräch…

Mit Anstand und Wahrhaftigkeit hat das Ganze ja nun gar nix zu tun… Wenn ich nur „ledig“ schreibe stimmt es doch auch – ob es damit auch „vollständig du richtig“ ist, versuche ich grad zu klären…
Eine „Lüge“ würde sich ergeben, wenn es zur Angabe der Kinderzahl eine rechtliche Grundlage gibt, auch das versuche ich herauszubekommen. Väter deren Kinder bei der Mutter leben dreht jedenfalls keiner einen Strick draus, wenn sie die Kinder erst im Personalbogen angeben, wo konkret danach gefragt wird.

Zum „schnöden Nutzen“:
Wenn man mit den Leistungen und den Vorurteilen der Hartz- Gesetze über die Runden kommen muss ist die Frage nach der Verbesserung der Einstellungschancen eine existentielle und kein „schnöder Nutzen“! Zumal mit Hartz IV die Tatsache der Arbeitslosigkeit ja noch einmal kräftig individualisiert wurde - und immer wieder deutlich gemacht wird, dass jeder, der Arbeiten möchte auch Arbeit bekommt und selbst Schuld ist, zudem „jede“ Möglichkeit zu nutzen ist – da gehört das Ausloten von „Vermittlungshemmnissen“ unbedingt dazu.

Eigentlich halte ich die Zeile „Familienstand“ komplett für überflüssig, denn sie sollte eigentlich kein Kriterium sein und eben schon gar nicht die Kinderzahl…

Gruß anna

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Äpfel mit Birnen vergleichen?
Hallo Ann,

Die von dir aufgeführten Punkte sind rechtsverbindliche Angaben, bei denen ich mich mit Falschangaben strafbar mache. Ist dies bei einem Lebenslauf auch so, oder geht Deine Antwort
auch „nur“ in die moralische Richtung? Dann auch an dich die Frage, ist es moralisch „richtiger“ sich auf Hartz IV „auszuruhen“ und mein Kind unter der Armutsgrenze aufwachsen zu lassen bzw. letztlich per Billiglohnjob durchzubringen oder ist es nicht besser, alle Möglichkeiten zu nutzen, um in qualifizierte Arbeit zu kommen und eben Vorurteile zu umschiffen? Wie gesagt, es geht lediglich um die Angabe im Lebenslauf, nicht im Bewerbungsgespräch!

Ich möchte endlich wieder arbeiten und Geld verdienen und nicht wegen einer Angabe im Lebenslauf, die Vorurteile produziert zu Hause hocken und verblöden… Was ist daran verwerflich?

Gruß anna

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Hallo Annabell,

hmm, ich möchte meinen Vorpostern durchaus recht geben: auch ich halte es für keine besonders schlaue Idee, Dein Kind zu verschweigen. Denn spätestens wenn Du den Job hast und es um die Lohnsteuerkarte geht musst Du die Hosen runterlassen. Und ob DAS dann ein wirklich guter Start in den neuen Job ist, daran hätte ich Zweifel…

Eher im Gegentum: mach doch das Kind zum Aufhänger für Eigenschaften wie Organisationstalent, Stressbarkeit *fg* und Co :wink: Also nicht „*flüster* leider hab ich auch ein Kind, das aber auch mal zur Omma kann“ sondern „*trööööt* Schon während meines Studiums ist es mir gelungen, Studium, evtl. Nebenjob und Kind unter einen Hut zu bekommen. Gleiches habe ich auch bei meinem Job bei… gezeigt. Zudem gibt es für „Notfälle“ die Grosseltern im Nachbarort / eine Tagesmutter, so dass meine Tätigkeit in Ihrem Hause durch meine Tochter/Sohn nicht eingeschränkt (sorry, blödes Wort, mir fällt nur grad nix klügeres ein) wird.“

*wink* und viel Erfolg

Petzi

Gibt es überhaupt ein ‚richtig‘?
Hallo Annabell,
ich glaube, ich kann deinen Gedankengang nachvollziehen.

Deinen Familienstand kenne ich nicht, sagen wir mal, dass du ledig bist, ein Kind hast - vielleicht sogar alleinerziehend bist.
Wenn du noch nicht so alt bist und im Lebenslauf neben dem Familienstand „ledig“ erwähnst, dass du ein Kind hast, kann es natürlich sein, dass ein potentieller neuer Arbeitgeber Gedankensprünge in der Richtung „ledig, Kind - kleines Kind?, alleinerziehend?“ macht und sich dann fragt, wie das Kind versorgt werden soll/wird, wenn du arbeitest. Vielleicht wäre der Arbeitsort zig hundert km vom bisherigen Wohnort entfernt. Wer würde sich um das Kind kümmern, wenn weder Familie noch Freunde in der neuen Stadt wohnen. Was ist, wenn das Kind erkrankt?

Ich denke mal, dass das deine Sorge ist.

Ich selber kenne zwei Frauen, die im Lebenslauf keine Kinder erwähnt haben und dies im ersten Gespräch erst sagten - allerdings waren die Kinder schon etwas älter.
Beide sind alleinerziehend und beide stehen mittlerweile wieder in Arbeitsverhältnissen.

Ehrlich gesagt frage ich mich auch, was der Familienstand im Lebenslauf zu suchen hat.
Grade „geschieden“ hört sich immer nach einem negativem Tatsch an. Vor allem, wenn man jünger ist. Aber was sagt es über die berufliche Qualifikation aus?
Warum wurde mir damals als Schulabgängerin von der Berufsberatung des Arbeitsamtes gesagt, ich müsse Eltern und Geschwister im Lebenslauf erwähnen? Ich habs damals aus meinem Lebenslauf trotzdem wieder gestrichen.
Geht keinen Arbeitgeber was an, finde ich, wie meine Eltern heißen oder was sie machen. Und wenn ich mit der Anzahl meiner Geschwister hätte punkten sollen, wäre es wohl besser, wenn ich nicht drei sondern weniger Geschwister hätte. Viele Menschen haben Vorurteile gegen kinderreiche Familien.

Hm, solltest du es verschweigen?

Gegenfrage:
Es gibt viele Männer, die hier ein Kind haben und dort noch eins oder zwei, …
Was denkst du wie viele Männer ihre Kinder verschweigen, auch wenn sie mit der mutter des Kindes (unverheiratet) hzusammen leben.
Bestimmt der eine oder andere.

Ich kann dir keine konkrete Antwort geben, was richtig ist - mach es einfach so, wie du es für richtig hälst.
Ich kann verstehen, wenn du dein Kind erst in einem Gespräch erwähnst - es kommt nämlich auf deine Leistung an. Und bevor etwas (sei es auch „nur“ ein kleines Kind) „abschrecken“ könnte und es gar nicht erst zu einem Gespräch kommen könnte …

Viel Glück bei deiner Arbeitssuche …

Gruß
Molika

Äpfel + Birnen = Bananen
Hi Annabell!

Ich möchte endlich wieder arbeiten und Geld verdienen und
nicht wegen einer Angabe im Lebenslauf, die Vorurteile
produziert zu Hause hocken und verblöden… Was ist daran
verwerflich?

Gar nichts. Alles richtig.
Jedoch war der Hinweis schon berechtigt.
Wie willst Du dein Kind auf die Lohnsteuerkarte eintragen, wenn Du dem Arbeitgeber mitgeteilt hast, daß Du gar keinen Nachwuchs besitzt? Das passt nicht zusammen. Die Lohnsteuerkarte liegt schliesslich dem AG das ganze Jahr vor.
Aber in deinem Vorstellungsgespräch „hattest“ Du ihm mitgeteilt, daß Du kinderlos bist…
Der AG stellt Dich ein und muß postwendend feststellen, daß seine neue Mitarbeiterin lügt. -> Keine gute Basis, oder?
Gruß,
Stephan

Ergänzung
Hi Annabell!
Habe Deine Artikel nocheinmal gelesen.
Also geht es nur um die Bewerbung. In einem evtl. folgenden Vorstellungsgespräch, würdest Du den Sachverhalt aufklären. Soweit, sogut.
Allerdings glaube ich auch bei dieser Konstalation, daß die falsch getätigten Angaben in der Bewerbung nicht sonderlich gut ankommen.
Viel Erfolg weiterhin wünscht,
Stephan

Hallo Anna!

nicht wegen einer Angabe im Lebenslauf, die Vorurteile
produziert…

Es gibt noch ein anderes Vorurteil: Eine kinderlose Frau - man kann die Uhr danach stellen, daß der Kinderwunsch kommt, realisiert wird und wir haben das Vergnügen mit einer gerade eingearbeiteten, aber lange nicht anwesenden Mitarbeiterin, deren Stelle freizuhalten ist.

Ich würde ein Kind auch im Lebenslauf nicht verschweigen. Nebenbei produzierst Du damit ohne Not eine unerklärliche Lücke, während eine längere Pause in der Berufstätigkeit zur Aufzucht des Nachwuchses absolut nichts ist, was man umschiffen muß.

Wenn Du berufstätig bist, muß Dein Kind während Deiner Abwesenheit betreut werden. Dafür hast Du eine Lösung organisiert, die ich erwähnen würde, z. B. „Betreuung Hort/Kindergarten/Großmutter“.

Zumeist erfährt ein Bewerber die Gründe für die Nichtberücksichtigung nicht und bekommt nur Floskeln zu hören. Hast Du Deine Bewerbungsunterlagen von einer in diesen Dingen erfahrenen Person durchsehen lassen?

Gruß
Wolfgang

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Äpfel + Birnen = Obst (oder: erst nachdenken)
hallo annabell,

steppie hat es begriffen (weiter unten): kein kind beim Ag angegeben hieße, keinen kinderfreibetrag auf der steuerkarte. so einfach ist das. oder willst du bei der einstellung sagen „april, april, ich habe aber doch ein kind!“? als AG würde ich mir verarscht vorkommen.

übrigens: bei mir hat sich neulich eine junge frau beworben, die hat - wenn man ihrem lebenslauf glauben schenkt - zwischendurch 3 jahre gar nicht existiert. obwohl sie ansonsten für den angestrebten job durchaus in frage gekommen wäre - DAS war ein absolutes ausschlußkriterium.

gruß
ann

1 Like

Hallo,

übrigens: bei mir hat sich neulich eine junge frau beworben,
die hat - wenn man ihrem lebenslauf glauben schenkt -
zwischendurch 3 jahre gar nicht existiert. obwohl sie
ansonsten für den angestrebten job durchaus in frage gekommen
wäre - DAS war ein absolutes ausschlußkriterium.

Mit Verlaub, aber wenn ich sowas lese kriege ich immer das Kotzen. Es ist doch VÖLLIG egal was sie in der Vergangenheit getan oder nicht getan hat, ob sie vielleicht für eine gewisse Zeit nichts getan hat womit man im Lebenslauf glänzen kann! Entscheidend ist doch wohl einzig und allein ob sie jetzt qualifiziert erscheint.

Ich habe noch nie verstanden warum in Deutschland so ein Zirkus um Lücken im Lebenslauf gemacht wird. Das sagt absolut nichts über die Qualifikation eines Bewerbers aus!

Wenn ich mitbekomme daß jemand sowas zum Kriterium macht würde ich dort auch gar nicht arbeiten wollen. Ein typischer Fall für die Absage-Agentur http://www.absageagentur.de/.

Kannste mir mal die Adresse der Frau geben, damit ich ihr den Link schicken kann?

Gruß,

MecFleih

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Hallo Anna,

angesichts der heutzutage äußerst angespannten Arbeitsmarktlage erscheint mir der Dir gegebene Rat, Dein Kind im Lebenslauf nicht anzugeben, als durchaus vernünftig.

Eine Meinung die heute bereits mehrfach vertreten wird - z.B. siehe unten:

„…Familienstand und ggf. die Anzahl der Kinder
Nicht verheiratete Frauen können sich überlegen, ob sie den Familienstand weglassen, das verhindert Vorurteile. Im Bewerbungsgespräch ist noch Zeit genug, darauf einzugehen, falls Fragen kommen…“
aus: http://www.thieme.de/viamedici/bewerbung/muster/lebe…

Wenn ich dann in einigen der Dir gegebenen Antworten lese „früher“, „lügen“ sowie sonstige „Nettigkeiten“, kann ich mich nur wundern…

Viel Erfolg und ein schönes Wochenende!
Eve*

PS: Gute Tipps zur Bewerbung an sich finden sich auch hier: http://www.jova-nova.com/ - sieh Dir hier ebenfalls mal das Muster eines Lebenslaufes an.

Das Ganze sollte eigentlich keine moralische Diskussion
werden.

Da hast du meinen Beitrag aber total falsch interpretiert.

Dein Vorhaben alleine zeigt, daß dir ein „Problembewußtsein“ fehlt.
anstatt dien Persönlichkeit in den Vordergrund zu werfen und damit manzugeben was für eine tolle Person du bist, machst du dich klein, verteckst dich, baust Lügengebäude auf, versucht zu betrügen usw.

Beachte diem harten Worte nciht als Vorwurf an dich, sondern sie sollen dir klarmachen, was für „persönliche Mängel“ du mit dem Versuch schon offebarst.

Und glaube mir, bei den einigen hundert Damen und Herren, die ich in meinem Berufsleben eingestellt habe:

3 Fragen einmal stottern, einmal drucksen:

Danke fürs Gespräch.

Geh hin mach nen Superstar aus dir deinem Kind und deiner Leistung.

Dann klappt es auch mit Job.

Wenn du aber das nicht auf die Reihe kriegst, wirst du bei erfahrenen Einstellern diese oben genannten miesen Eigenschaften in irgendeiner Form immer vorführen.
und da war meine Aussage: Wenn du nicht persönlich an deiner eigenen Einstellung dir selbst gegenüber arbeitest, wird es nix mit Job.

gruss

kotz dir nicht auf die tastatur,

mir ist egal, was bewerber gemacht haben. aber wenn sie meinen, sie könnten mir 3 jahre LÜCKE unterjubeln, dann weiß ich nicht, wie ich zu denen ein vertrauensverhältnis aufbauen soll. wenigstens eine plausible erklärung sollten sie haben. meinetwegen können sie die zunge im hals gehabt haben und sonst nix. aber verdammt noch mal, dann sollen sie schreiben, daß sie nix gemacht haben oder die welt umsegelt oder ein kind bekommen.

und nu krieg dich wieder ein.
ann

Wenn mir das „Problembewusstsein“ fehlen würde, hätte ich die Frage nicht gestellt!

Ich habe in meinem ersten Beitrag lediglich geschrieben, dass ich von jemandem aus dem PE- Bereich den Hinweis bekommen habe, dass Kind lieber weg zu lassen.

Ich schrieb auch, dass mir das eigentlich nicht passt, weil ich die Tatsache „Kind, Studium etc.“ eigentlich als Fähigkeitsnachweis sehe, aber erlebe, dass es als Negativfaktor gewertet wird.

Nun - nach dem Hinweis vom „Fachmenschen“, dass ein Lebenslauf Verkaufsargumente enthalten soll und keine persönlichen Daten, die ein Einstellungshemmnis bedeuten - wurde ich unsicher und suche Argumente dafür und dagegen, um mir eine Meinung zu bilden. Von daher noch einmal Dank für alle Meinungen. Ich bin allerdings erstaunt über die Aggressivität, mit der hier teilweise argumentiert wird und darüber, dass ich aufgrund meiner Frage bereits in eine Buh- Ecke geschoben werde. Das dies ausgerechnet von Personalverantwortlichen kommt (so lese ich die Mails von local und AnnJabusch) verstärkt mich in der Ansicht, dass Bewerbungen, Lebensläufe und Vorstellungsgespräche doch massiv auf Vorurteile stoßen. Es ist dann also Glückssache, ob man auf das Vorurteil „die ist alleinerziehend mit Kind“, die laden wir gar nicht erst ein trifft, oder dies nicht angibt und im Vorstellugsgespräch an der Feststellung „unvollständiger Lebenslauf“, die wollte uns bewusst belügen, scheitert… :frowning:

Gruß anna

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo ann,

ich habe lange nachgedacht, bevor ich die anfrage ins forum stellte, weil ich nämlich auf beiden Seiten Vor- und Nachteile sehe. Wie ich schon im antwort- Posting an local schrieb, kam der Hinweis das Kind wegzulassen von einem Fachmenschen aus dem PE- Bereich und nicht von mir. Seine Erklärung: Wenn die Bewerbung eine Werbung für dich selbst ist, brauchst du Verkaufsargumente und keine Negativ- Argumente. Da ein Kind leider offensichtlich ein Negativ- Argument ist, was ich nach wie vor nicht verstehen kann, soll ich es eben weglassen. Die erste Frage im Vorstellugsgespräch ist sowieso eine nach Deinem Lebenslauf („Erzählen sie uns was von sich…“)und da kannst du dann das Kind einbringen und entsprechend argumentieren. Ein „Zahlvater“ gibt seine Kinder im Lebenslauf auch nicht an und hat trotzdem seine Kinder auf der Steuerkarte… So SEINE Argumente.

Ich suche nun lediglich andere Argumente,um mir eine Meinug zu bilden, habe sie auch gefunden, bin allerdings etwas schockiert über die Aggressivität, mit der ich hier „abgestraft“ werde „Lüge“, „AG-Verarschung“, „persönliche Mängel“, „fehlendes Problembewusstsein“).

Übrigens: ich habe durch das Kind keinerlei Lücken im Lebenslauf…

gruß anna

hallo annabell,

steppie hat es begriffen (weiter unten): kein kind beim Ag
angegeben hieße, keinen kinderfreibetrag auf der steuerkarte.
so einfach ist das. oder willst du bei der einstellung sagen
„april, april, ich habe aber doch ein kind!“? als AG würde ich
mir verarscht vorkommen.

übrigens: bei mir hat sich neulich eine junge frau beworben,
die hat - wenn man ihrem lebenslauf glauben schenkt -
zwischendurch 3 jahre gar nicht existiert. obwohl sie
ansonsten für den angestrebten job durchaus in frage gekommen
wäre - DAS war ein absolutes ausschlußkriterium.

gruß
ann

Danke Eve*, ich dachte schon, ich krieg hier nur Haue…:wink:
Die jova-nova HP kenne ich schon, ist Klasse! Leider steht zu diesem Thema auch nix drin.
Der Rat der „thieme“-HP ist vielleicht der Königsweg - Familienstand ganz weglassen. Dann kann man zuindest nicht der „Lüge“ bezichtigt werden, denn offenbar wird ja das Weglassen der Kinderzahl als solche interpretiert…

Gruß anna

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Dank Molika auch an Dich, anscheinend habe ich mich doch nicht allzu unverständlich ausgedrückt…:wink:

Das Argument mit Familienstand „geschieden“ ist gut, da es das Thema von einer anderen Seite angeht (ohne Vorurteil, man würde nicht zu meinem Kind stehen wollen). Ebenso gut ist das Argument mit den Lebensgemeinschaften mit Kindern - vor einiger Zeit lebte ich aufgrund einer Patchwork- Beziehung mit 3 Kindern zusammen. Trotzdem war ich „ledig, ein Kind“ - ist das nun Wahrheit, weil steuerkartentauglich oder Lüge?

gruß anna

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Der Link ist Klasse :smile: (O.w.T.)

Mit Verlaub, aber wenn ich sowas lese kriege ich immer das
Kotzen. Es ist doch VÖLLIG egal was sie in der Vergangenheit
getan oder nicht getan hat, ob sie vielleicht für eine gewisse
Zeit nichts getan hat womit man im Lebenslauf glänzen kann!
Entscheidend ist doch wohl einzig und allein ob sie jetzt
qualifiziert erscheint.

Ich habe noch nie verstanden warum in Deutschland so ein
Zirkus um Lücken im Lebenslauf gemacht wird. Das sagt absolut
nichts über die Qualifikation eines Bewerbers aus!

Wenn ich mitbekomme daß jemand sowas zum Kriterium macht würde
ich dort auch gar nicht arbeiten wollen. Ein typischer Fall
für die Absage-Agentur http://www.absageagentur.de/.

Kannste mir mal die Adresse der Frau geben, damit ich ihr den
Link schicken kann?

Gruß,

MecFleih