Mittagsschlaf im Büro

Bildung & Beruf Karriere
#1

Hallo,

ich bin Hochschulabsolvent und stehe vor dem Einsteig ins Arbeitsleben. Meine bisherigen Jobs waren, von verschiedenen Praktika abgesehen, glücklicherweise von den Arbeitszeiten meist so, dass ich fast jeden Tag eine Gelegenheit finden konnte, einen Mittagsschlag zu halten. Aber ich befürchte, wenn ich mich nun für einen 40-Stunden-Vollzeit-Bürojob entscheide, wird es damit vorbei sein.

Ich persönlich halte den Mitttagsschlaf für extrem wichtig und wohltuend. Wenn ich keinen Mittagsschlaf halte, bin ich nachmittags in der Regel deutlich weniger leistungsfähig. Ich habe auch immer das Gefühl, dass es mir mein Körper in irgendeiner Form heimzahlt, wenn ich ihm keinen Mitttagsschlaf gewähre. Ich mein, ich brauche keinen Wissensschaftler, der mir das bestätigt, aber die Wissenschaft scheint den Nutzen eines Mittagsschlafs zu bestätigen:

http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2010-10/Nickerc…
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/schlafen-…

Leider ist es so, wie in den Artikeln ja schon beschrieben, dass das Thema Mittagssschlaf ein absolutes Tabuthema im Arbeitsleben ist. Zu groß ist die Angst, als Faulpelz oder gar Arbeitsverweigerer zu gelten. Wenn ich also als Neueinsteiger daherkäme und um einen Mitttagsschlaf bäte, würde ich es wohl kaum durch die Probezeit schaffen.

Habt ihr Ideen, wie ich mir meinen Mittagsschlaf im Arbeitsleben erkämpfen könnte, ohne Chefs und Kollegen von den Kopf zu stoßen?

Viele Grüße,
Irmfried

#2

Hallo!

In manchen Unternehmen gibt es sowas. Erkämpfen kannst du sowas nicht, ggf. beim BR anregen. Als Alternative schlage ich dir vor, deinen Mittagsschlaf im Auto abzuhalten.

Gruß
Falke

#3

Servus,

ziemlich sicher ist Dir der Mittagschlaf, wenn Du in einem chinesischen Unternehmen anheuerst - dort wird es andererseits große Augen geben, wenn Du nach freien Samstagen und Sonntagen fragst.

Schöne Grüße

MM

#4

Moin,

Habt ihr Ideen, wie ich mir meinen Mittagsschlaf im
Arbeitsleben erkämpfen könnte, ohne Chefs und Kollegen von den
Kopf zu stoßen?

nach Spanien ziehen und dort arbeiten.

Vor ein paar Jahren war es dort noch üblich, daß rund drei Stunden Mittagpause gemacht wurde, incl. einem Nickerchen.
Allerdings begann man spätestens um sieben Uhr, im Sommer meist schon um sechs und abends wurde es auch meist sieben oder acht Uhr.

Gandalf

#5

Hallo,

mein Kollege hat sich in der Mittagspause immer ins Auto gesetzt und dort ein Nickerchen gemacht. Wenn man nicht gerade direkt vor dem Büro parkt fällt das auch nicht weiter auf.

Gruß,
Steve

#6

Hi,

ziemlich sicher ist Dir der Mittagschlaf, wenn Du in einem chinesischen Unternehmen anheuerst

Stimmt. In China ist das Nickerchen nach dem Mittagessen völlig normal. In deutschen Medien sieht man dazu auch gerne mal ein Foto von schlafenden Mitarbeitern und darunter Sätze wie „sie arbeiten bis zur völligen Erschöpfung“. Genauso gut könnte man seinen Opa beim Nickerchen aufnehmen und sagen „Deutsche Renter zu schwach um das Leben zu geniessen“. In den chin. Büros die ich kenne kommt man um 0900 zur Arbeit, geht um Punkt 1200 zu Mittag, kommt um 1230 wieder, legt bis 1300 den Kopf auf die Tischplatte und geht dann wieder an die Arbeit. 1800 ist Feierabend. Das mit dem „nicht eher gehen wie der Chef“ sind übrigens die Japaner.

dort wird es andererseits große Augen geben, wenn Du nach freien Samstagen und Sonntagen fragst.

Blödsinn. Auch in chin. Büros sind die Samstage und Sonntage ganz normal frei wenn man nicht gerade einen Job hat an dem man auch am Wochenende arbeiten muss.

Also ein Hoch auf den Mittagsschlaf!

Gruss
K

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#7

Mittag ist Mittag
Hallo Irmfried,

Pause ist Pause. Was Du da machst, bleibt Dir überlassen. Wenn Du nicht gerade einen „kreativen“ Beruf machst, sondern in der Industrie anheuerst, wäre es durchaus üblich,

  • dass Du nur 7h (+0.5) am Tag hast, und Du gar keinen Schlaf brauchst
  • dass Du eine Zeiterfassung hast, und auch für 3h Mittagspause im Hotel ausstempeln kannst.

was nicht üblich ist, wäre für jeden Mitarbeiter ein frisch gemachtes Bett mit einer kleinen Aufmerksamkeit auf dem Kopfkissen, da must Du u.U Kompromisse machen.

Gruß
Achim

P.S.: Mein Großonkel war Schreiner. In der Ausbildung wohnte er im Lehrbetrieb und legte sich mittags in seine Stube. Als der Meister das erfuhr, was er Mittags machte, befahl er: „Ein Schreiner legt sich auf seine Werkbank, wenn er mittags schläft“.

#8

Hallo,

was du in deiner Mittagspause machst, muss den anderen egal sein.

Es kommt halt darauf an, wie lange dein Schläfchen ist. Wenns nur 20 min sind, kann man sich auch in sein Einzelbüro einschliessen und ein Kopfkissen auf den Schreibtisch legen.

Grüße
miamei

#9

Hallo,

Danke für Deine Antwort!

was du in deiner Mittagspause machst, muss den anderen egal
sein.

Laut Gesetz hat es Ihnen egal zu sein. Aber in der Praxis auch? Ich mein, wie wirkt sowas in der Probezeit?

Es kommt halt darauf an, wie lange dein Schläfchen ist. Wenns
nur 20 min sind, kann man sich auch in sein Einzelbüro
einschliessen und ein Kopfkissen auf den Schreibtisch legen.

15 bis 20 Minuten sind vollkommen ausreichend! :smile:

Viele Grüße
Irmfried

#10

Vielen Dank für die Antwort Achim, das ist gut zu wissen! :smile:

Viele Grüße,
Irmfried

#11

Hallo Irmfried

Willkommen im Club. Ich (w, inzwischen 36) gehöre auch zu denjenigen, die ihr tägliches 15-Minuten-Nickerchen benötigen. Die Auswirkungen auf mein Befinden und meine Leistungsfähigkeit am Nachmittag sind erheblich.

Ich konnte dies bisher in jedem Job durchziehen. Meist habe ich mich durch die Probezeit gequält, oder zumindest so lange, bis meine Vorgesetzten schon mal einen ersten Eindruck von meiner Leistungsbereitschaft und Zuverlässigkeit hatten. Dann habe ich meinen Kollegen und Chefs gegenüber ganz beiläufig angekündigt: Ach übrigens, wenn ihr mich am Mittag mal schlafend antrefft, braucht ihr euch keine Sorgen um mich zu machen, es ist alles in Ordnung. Ich mache ganz gern ein kurzes Nickerchen, dann bin ich am Nachmittag viel fitter. (Lachend:smile: Natürlich mache ich das nicht auf Arbeitszeit.

So ging es sogar im Grossraumbüro mit 45 Arbeitsplätzen. Ich nahm ein grosses Kissen mit, welches ich jeweils auf den Tisch legte und dann Kopf und Arme drauf. Nach den ersten Irritationen in den ersten Tagen interessierte das bald niemanden mehr.

Jetzt im Einzelbüro habe ich mir einen billigen zusammenklappbaren Liegestuhl zugetan. Da ich hier meine Arbeitszeiten völlig frei einteilen kann, kann ich hier meinem idealen Rhythmus folgen: Mittagessen, dann ca. 30-60 Minuten arbeiten, und erst dann kommt die Krise und lege ich mich hin. Für diese 15-20 Minuten trage ich mich schön ordentlich in meiner Arbeitszeittabelle aus.

Also nur Mut. Solange jederzeit klar ist, dass du es in deiner Pausenzeit machst, kann dir völlig egal sein, was andere davon halten. Vertritt es mit einem gesunden Selbstvertrauen als etwas völlig Selbstverständliches, und bloss nicht mit entschuldigendem Unterton.

Gruss
n.

#12

Kopp ins Kissen
Mit dem Ostrich Pillow kann man den Mittagsschlaf sogar sytlisch als Powernapping verkaufen: http://www.ostrichpillow.com

scnr,
~//~

#13

Ostrich Pillow!!
Moin!

Wenns
nur 20 min sind, kann man sich auch in sein Einzelbüro
einschliessen und ein Kopfkissen auf den Schreibtisch legen.

Kopfkissen war gestern.
Ostrich Pillow ist angesagt!!!

Gruß, Fo

#14

Hallo nichtsalsfragen,

Klasse! Das ist ein sehr nützlicher Rat. Herzlichen Dank für diese ermutigende und ausführliche Antwort! :smile:

Viele Grüße,
Irmfried

#15

Hallo.
Ich Arbeite und richte Zeiterfassungen seit 2009 ein und habe daher bereits viel erlebt beim Kunden bzw. Arbeitgeber.

Kein Arbeitgeber ist sauer wenn der Mitarbeiter mittags eine Auszeit benötigt. Solange die Arbeitsleistng zuvor und danach Stimmen können Sie Ihre Pause auch mit dauerlauf im Wald verbringen oder in einer Kirche etc. eine arbeitszeitpause ist Ihre Private Zeit mit freier Einteilung und Gestaltungsmöglichkeit. Einfluss kann der Arbeitgeber nur nehmen auf die Dauer dieser wobei auch dies geregelt ist. So muss er Ihnen spätestens nach 6 Stunden Arbeitszeit (nicht Anwesendheitszeit) gesamt 30 Minuten Pause geben und nach 9 Stunden gesamt 45  Minuten. Eine Pause muss mindestens 15 Minuten lang sein davor wird diese nicht anerkannt. 

Viele unternehmen bei bei denen ich eine Zeiterfassung einrichte haben 30-90 Minuten Pausenzeit als Gleitzeit damir Mitarbeiter auch z.B. Heim können zum Essen oder Einkaufen etc.

Wenn der neue Arbeitgeber die Arbeitsleistung schätzt die Sie bringen für sein Unternehmen ermöglicht er Ihnen sicherlich gerne eine Möglichkeit oder einen Ort zum ausruhen.

Dem Arbeitgeber ist nur daran gelegen das Sie dich wohlfühlen und somit Ihre 100 % bringen können.

Sollten Sie weitere Informationen benötigen zur Pausenregelung bitte melden.

Gruß
Markus Zahner