Schlechtes Arbeitszeugnis - Wer hilft bei Analyse?

Hallo,

ich habe nach über zwei Monaten endlich mein Arbeitszeugnis erhalten. Leider ist es eine Katastrophe. Ich habe nach den Formulierungen schon im Netz recherchiert aber ich bin mir nicht sicher. Wer kann mir die einzelnen Sätze „übersetzen“? Ich will auf jeden Fall gegen das Zeugnis vorgehen, bräuchte aber dafür eine gute Analyse.
Hat vielleicht jemand noch Tipps, was man in solchen Fällen machen kann? Vielen lieben Dank für eure Hilfe!

Anna

Frau X, geboren am …, war vom … bis … bei der X GmbH als X tätig. In dieser Zeit übernahm sie in Abstimmung mit dem Teamleiter eigenverantwortlich die Betreuung sowie Umsetzung einzelner Projekte für Kunden aus den Bereichen X . Zusätzlich leistete sie je nach Bedarf Zuarbeiten für Projekte für Kunden aus verschiedenen Bereichen X.
Zu ihren Aufgaben zählten:

X war für die Position der Ausbildung und beruflichen Erfahrung nach geeignet. Sie integrierte sich nach ihrer Einstellung schnell in das Team. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war tadellos. Kunden lobten ausdrücklich die gute Zusammenarbeit und Betreuung. In ihrer Arbeitsweise zeigte sie sich gewandt und sicher, dabei schätzten wir ihre stetige Mitarbeit. Die ihr übertragenen Aufgaben erledigte sie mit Umsicht zu unserer vollen Zufriedenheit. X war bereit, auch zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, wenn die Situation das erforderte.
Wir schätzen X als überdurchschnittliche Mitarbeiterin, die stets ihre Pflicht erfüllte. Leider sahen wir uns gezwungen, das Arbeitsverhältnis mit ihr zum Ende der Probezeit wegen organisatorischer Umstellungen aufzulösen. Wir danken für die Zusammenarbeit in unserem Unternehmen und wünschen X für den weiteren Berufsweg alles Gute.

*kristallkugelrauskram*
Hallo,

was an dem grünen Hinweis in der Brettbeschreibung und dem dort verlinkten FAQ:2027 hast du nicht verstanden? Soll ich vielleicht den Terminus „komplett“ genauer definieren?

Fragt
Renee

Unterirdisch
Hi Renee!

Ausnamhnsweise: Das ist derart unterirdisch auch ohne den Rest, dass da nur noch die Wahl bleibt zwischen

  • legal völlig vernichtend

und

  • gerichtlich durchaus schon angreifbar

LG
Guido

Schlechtes Arbeitszeugnis - Vollständig
5. Juni 2008
Zeugnis

Frau X, geboren am …, war vom 16.10.2007 bis 15.04.2008 bei der X GmbH als PR-Beraterin tätig. In dieser Zeit übernahm sie in Abstimmung mit dem Teamleiter eigenverantwortlich die Betreuung sowie Umsetzung einzelner Projekte für Kunden aus den Bereichen X. Zusätzlich leistete sie je nach Bedarf Zuarbeiten für Projekte für Kunden aus verschiedenen Bereichen X.
Zu ihren Aufgaben zählten:

  • eigenverantwortliche Erstellung von Presseinformationen inklusive Kundenabstimmung, Aussand und Dokumentation
  • Organisation und Umsetzung von Medienterminen
  • redaktionelle Umsetzung und grafische Vorarbeit für periodische Kunden- und Mitarbeiterzeitschriften
  • persönlicher Kundenkontakt, Beratung und Abstimmung von Einzelprojekten
  • Planung und Umsetzung einer Medienkooperation inklusive Briefing und persönliche Betreuung des Kunden bei der Umsetzung
  • Aufbau und Pflege von qualifizierten Medienverteilern
  • Unterstützung bei der Konzeption zur Kundenakquise
  • Erstellung von Pressedokumentationen
    Frau X war für die Position der Ausbildung und beruflichen Erfahrung nach geeignet. Sie integrierte sich nach ihrer Einstellung schnell in das Team. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war tadellos. Kunden lobten ausdrücklich die gute Zusammenarbeit und Betreuung. In ihrer Arbeitsweise zeigte sie sich gewandt und sicher, dabei schätzten wir ihre stetige Mitarbeit. Die ihr übertragenen Aufgaben erledigte sie mit Umsicht zu unserer vollen Zufriedenheit. X war bereit, auch zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, wenn die Situation das erforderte.
    Wir schätzen X als überdurchschnittliche Mitarbeiterin, die stets ihre Pflicht erfüllte. Leider sahen wir uns gezwungen, das Arbeitsverhältnis mit ihr zum Ende der Probezeit wegen organisatorischer Umstellungen aufzulösen. Wir danken für die Zusammenarbeit in unserem Unternehmen und wünschen X für den weiteren Berufsweg alles Gute.

X
Geschäftsführer

Hallo,

ich habe den Eindruck, dass der Schreiber wenig Ahnung hat und das Zeugnis besser gemeint ist als es klingt.
Gute und schlechte Passagen wechseln sich ab.
Das passt auch zu den 2 Monaten Wartezeit.

Frau X, geboren am …, war vom 16.10.2007 bis 15.04.2008 bei
der X GmbH als PR-Beraterin tätig.

also genau 6 Monate. Ich weiss jetzt leider nicht, ob von Monatsmitte bis Monatsmitte üblich ist, oder ob da was faul sein könnte.
In 6 Monaten kann man keine Leistungen erwarten, die über den Standard hinausgehen. Deshalb enthält die Aufgabenbeschreibung wohl nur Standard.

(…)

Frau X war für die Position der Ausbildung und beruflichen
Erfahrung nach geeignet.

Selbstverständlich

Sie integrierte sich nach ihrer
Einstellung schnell in das Team.

Wird von PR Leuten erwartet.

Ihr Verhalten gegenüber
Vorgesetzten und Kollegen war tadellos. Kunden lobten
ausdrücklich die gute Zusammenarbeit und Betreuung.

Das klingt richtig gut!

In ihrer
Arbeitsweise zeigte sie sich gewandt und sicher,

PR-Berater!

dabei
schätzten wir ihre stetige Mitarbeit.

Klingt richtig seltsam.
Zusammen mit „gewandt und sicher“ interprätiere ich „grosse Klappe und nichts dahinter“

Die ihr übertragenen
Aufgaben erledigte sie mit Umsicht zu unserer vollen
Zufriedenheit.

Klingt gut.

X war bereit, auch zusätzliche Aufgaben zu
übernehmen, wenn die Situation das erforderte.

„War bereit, aber tat es nicht“

Wir schätzen X als überdurchschnittliche Mitarbeiterin,

Gut!

die
stets ihre Pflicht erfüllte.

aber keinen Deut mehr. -->Schlecht!

Leider sahen wir uns gezwungen,
das Arbeitsverhältnis mit ihr zum Ende der Probezeit wegen
organisatorischer Umstellungen aufzulösen.

Dass ein PR Job „einfach so“ mal wegfallen kann, passt in meine Vorstellungswelt.
Unabhängig davon wäre hier eine Bedauernsfloskel Pflicht, wenn es ein gutes Zeugnis sein soll.

Wir danken für die
Zusammenarbeit in unserem Unternehmen und wünschen X für den
weiteren Berufsweg alles Gute.

na ja.

Gruss,
TR

1 Like

Hallo Anna,

zunächst zu den Äußerlichkeiten. Das Zeugnis muß…

  • auf offiziellem Firmenpapier geschrieben sein
  • darf nur geknickt sein wenn man es kopieren kann ohne daß die Knicke auf den Duplikaten sichtbar sind
  • das Adressfeld darf nicht, wie bei einem Brief, ausgefüllt sein
  • das Datum SOLLTE (ist aber nicht einklagbar) auf den Tag des Ausscheidens aus dem Unternehmen datiert sein (nicht etwa auf das Datum, an dem der Text geschrieben wurde)
  • die Unterschrift muß von einem hochrangigen Vertreter der Firma (Chef, Leiter Personalabteilung, …) persönlich geleistet worden sein. „I. A. Müller, Sekretärin des Abteilungsleiters“ reicht nicht
  • unter der Unterschrift müssen Name und Funktion des Unterzeichnenden nochmal in Maschinenschrift stehen.

Nun zum Inhalt.

  1. Juni 2008

Schon mal schlecht. Lasse es auf den Tag deines Ausscheidens aus dem Unternehmen datieren.

Zeugnis

Frau X,

Warum schreibste immer Frau X wenn doch jeder weiß dass du Anna Maier bist?

geboren am …, war vom 16.10.2007 bis 15.04.2008 bei
der X GmbH als PR-Beraterin tätig. In dieser Zeit übernahm sie
in Abstimmung mit dem Teamleiter eigenverantwortlich die
Betreuung sowie Umsetzung einzelner Projekte für Kunden aus
den Bereichen X.

Aus welchem Bereich? Darauf kann ich nur antworten: diese Aussage ist X.

Zusätzlich leistete sie je nach Bedarf
Zuarbeiten für Projekte für Kunden aus verschiedenen Bereichen
X.

siehe oben

Zu ihren Aufgaben zählten:

  • eigenverantwortliche Erstellung von Presseinformationen
    inklusive Kundenabstimmung, Aussand und Dokumentation
  • Organisation und Umsetzung von Medienterminen
  • redaktionelle Umsetzung und grafische Vorarbeit für
    periodische Kunden- und Mitarbeiterzeitschriften
  • persönlicher Kundenkontakt, Beratung und Abstimmung von
    Einzelprojekten
  • Planung und Umsetzung einer Medienkooperation inklusive
    Briefing und persönliche Betreuung des Kunden bei der
    Umsetzung
  • Aufbau und Pflege von qualifizierten Medienverteilern
  • Unterstützung bei der Konzeption zur Kundenakquise
  • Erstellung von Pressedokumentationen

Ist das stimmig? Oder findest du dass es deine Aufgaben unzutreffend beschreibt? Dementsprechend wäre es zu reklamieren oder eben nicht.

Frau X war für die Position der Ausbildung und beruflichen
Erfahrung nach geeignet. Sie integrierte sich nach ihrer
Einstellung schnell in das Team.

Der erste rein formale Fehler ist dass hier die Reihenfolge gar nicht stimmt. Zunächst sollte es um deine fachliche Eignung gehen - und da kann man wesentlich mehr erwarten als den einen Satz „…für die Position der Ausbildung und beruflichen Erfahrung nach geeignet.“

Dieses ist wohl eine Selbstverständlichkeit und besagt nichts über dein Leistungsvermögen - es sei denn man legt es als „beredtes Schweigen“ aus, also man schwadroniert über Selbstverständlichkeiten weil es keine nennenswerten Leistungen gab. Insofern also ein grottenschlechter, fataler Satz. Dass nicht mehr dazu geschrieben wird ist ebenfalls ganz übel. Man wird es so verstehen dass du in keiner Hinsicht fachliche Akzente setzen konntest.

Schon der zweite Satz gehört dann in den Bereich „Führung“ / Sozialverhalten - das aber sollte erst im 2. Teil des Zeugnisses behandelt werden, nachdem alles Fachliche abgegrast wurde.

Ihr Verhalten gegenüber
Vorgesetzten und Kollegen war tadellos. Kunden lobten
ausdrücklich die gute Zusammenarbeit und Betreuung.

Das ist soweit OK, gehört zum Bereich „Führung“ / Sozialverhalten, also den 2. Teil eines Arbeitszeugnisses. Innerhalb der Firma wäre ein „stets tadellos“ natürlich noch besser, denn wenn ein „stets, immer, jederzeit“ fehlt heißt es dass etwas nicht kontinuierlich war.
Hinsichtlich der Kunden dann aber eine besonders gute Hervorhebung, also sehr zu deinen Gunsten.

In ihrer
Arbeitsweise zeigte sie sich gewandt und sicher, dabei
schätzten wir ihre stetige Mitarbeit.

Hier springt man dann wieder zu den Themen, die zuerst abgearbeitet werden sollten, nämlich den fachlichen Qualitäten und Leistungen. „Gewand und sicher“ ist schön, es fehlt aber wieder „stets, immer, jederzeit“ und somit wird hier sinngemäß ausgesagt dass deine Leistungen nicht kontinuierlich waren.

„Stetige Mitarbeit“ ist dann wieder ein Tiefschlag, weil durch die Erwähnung einer absoluten Selbstverständlichkeit darauf verwiesen wird dass du gerade mal das absolut Notwendige geschafft hast.

Die ihr übertragenen
Aufgaben

„Übertragen“ heißt immer: „hat keine Eigeninitiative gezeigt“. Kurz davor wird auch nicht deine Arbeit, sondern „Mitarbeit“ gennant - übersetzt: alleine haste nix hinbekommen.

erledigte sie mit Umsicht

Also lahmarschig…

zu unserer vollen
Zufriedenheit.

Aber wieder nicht immer, stets, jederzeit. Also punktuelle, aber keine permanente Zufriedenheit. Übel, übel…

X war bereit, auch zusätzliche Aufgaben zu
übernehmen, wenn die Situation das erforderte.

Gut gemeint, schlecht gemacht. Man kommt hier wieder mit einer Selbstverständlichkeit, was für den Leser bedeutet: mehr als rudimentäre Selbstverständlichkeiten hast du eigentlich nicht bieten können, weil sie werden nicht erwähnt. Man füllt das Zeugnis hier wieder mit Grundvorraussetzungen. Außerdem gehört dieses wieder weiter nach oben, in die Leistungsbeurteilung, nicht zum Sozialverhalten.

Wir schätzen X als überdurchschnittliche Mitarbeiterin, die
stets ihre Pflicht erfüllte.

Das ist ein Widerspruch in sich und konterkariert die Aussage damit: entweder überdurchschnittliche Leistungen - oder nicht. Wenn es aber nicht mehr als „Pflichterfüllung“ war, ist das alles andere als überdurchschnittlich. Da man dich innerhalb der Probezeit wieder ausgestossen hat bleibt von diesem „überdurchschnittlich“ nichts übrig, sondern nur das Negative wird hier betont.

Leider sahen wir uns gezwungen,
das Arbeitsverhältnis mit ihr zum Ende der Probezeit wegen
organisatorischer Umstellungen aufzulösen.

Wenn man zum Ende der Probezeit gehen muss weil man nicht zusammen passte - blöd, aber sowas kann es geben. Dann waren es aber keine organisatorischen Umstellungen. Dieser Satz ist also wieder völlig unglaubwürdiger Müll.

Wir danken für die
Zusammenarbeit in unserem Unternehmen und wünschen X für den
weiteren Berufsweg alles Gute.

Katastrophe!
Zum einen ist es grammatikalischer Unsinn („Wir danken für die Zusammenarbeit in unserem Unternehmen“).
Zweitens fehlt ein Dank für die geleistete Arbeit - das kann nur bedeuten dass deine Leistungen so mies waren, dass es nichts zu danken gibt.
Drittens fehlen gute Wünsche für deine private Zukunft. Man beschränkt sich auf’s Berufliche und das heißt zum einen dass man dir wünscht dass du dich beruflich entwickeln mögest weil du bisher grottenschlecht bist, und zum anderen dass man dir menschlich nicht wohlgesonnen ist.
Das ist unter aller Sau!

X
Geschäftsführer

OK.

Man merkt dass das Zeugnis von einem unfähigen Schreiber formuliert wurde, denn manchen Sätzen offenbaren dass da jemand keine Ahnung hatte. Vor allem auch die Sprünge zwischen den verschiedenen Bereichen legen nahe dass der Schreiber nicht wußte, was er tat. Vieles ist wahrscheinlich nicht so böse und schlimm gemeint wie es aber rüberkommt.

Das ändert aber nichts daran dass ich dieses Zeugnis an deiner Stelle sowohl aus formalen wioe auch inhaltlichen Gründen nicht akzeptieren würde.

Der normal engagierte Mitarbeiter wird im Bereich einer 3 angesiedelt und auf diese Note hat man Anspruch wenn man nicht - nachgewiesenermaßen! - explizit schlecht war. Gibt es dokumentierte Beweise dafür, dass du unfähig und schlecht warst? Wenn nicht MUSS dir der AG ein Zeugnis schreiben, welches mindestens einer 3 entspricht.

Wenn der AG nachweisen kann dass jemand unterdurchschnittlich schlecht war kann er das Zeugnis schlechter schreiben. Arbeitsgerichte sind aber im Allgemeinen sehr arbeitnehmerfreundlich, wenn du also nicht am laufenden Band und nachgewiesenermaßen Mist gebaut hast sollte ein DEUTLICH besseres Zeugnis erreichbar sein.

Ich würde an deiner Stelle erstmal einen Gegenvorschlag ausarbeiten und dem AG mit Hinweis auf die vielen Mängel im sowohl formalen (und das ist ja allein schon mal unbestreitbar) wie auch inhaltlichen (ohne Nachweise deiner Minderleistungen ebenfalls unhaltbar) Bereich vorlegen.

Mein Argument wäre dass die zahlreichen Mängel dieses Zeugnisses nicht allein für dich und deine Zukunft schlecht sind, sondern dass so ein grottenschlechter Schrieb auch, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Armutszeugnis für einen Arbeitgeber darstellt.
Einerseits weil es dokumentiert dass er nicht in der Lage ist ein schon rein formal korrektes Zeugnis abzuliefern, und andererseits weil er offenbar keine glückliche Hand bei der Auswahl des Personals hatte. Er hat sich ein halbes Jahr lang an eine Mitarbeiterin gebunden, die er für unfähig hielt. Nicht gerade eine Beweis für Menschenkenntnis, dafür für die Unfähigkeit schon vor Ablauf der Probezeit auf die schlechten Leistungen zu reagieren. Und wenn man jemanden nach 6 Monaten entlassen muss weil es angeblich organisatorische Umstellungen gibt… ein Beweis für unfähige, nicht vorrausschauende Personalpolitik!

Insofern liegt es in eurer beider Interesse ein formal und inhaltlich besseres Zeugnis zu entwerfen. Wenn das dann im Bereich einer 3 liegt ist das eine für dich unproblematische Beurteilung und bei Bewerbungen ist es kein Problem für dich, du kannst dann sagen dass ihr schlicht menschlich nicht zusammen gepasst habt - sowas kommt vor und ist kein Beinruch, denn es rüttelt nicht an deinen fachlichen Kompetenzen.

Den AG kostet es auch nichts ein solches Zeugnis zu unterschreiben, im übrigen könntest du ihn, wenn es keine anderen Beweise gibt, letzten Endes sowieso zu einem solchen Zeugnis zwingen. Also kann er auch gleich eine solche neutrale Beurteilung absegnen.

Wenn ihr vernünftig miteinander reden könnt sollte es kein Problem sein das hinzukriegen. Ich würde ein entsprechendes Zeugnis vorbereiten und dann zur Unterschrift vorlegen. Dnn hat der Ag keine Arbeit und ist vielleicht bereit mitzuspielen - weil warum sollte er es dann auch nicht tun?

Als Kündigungsgrund würde ich schlicht nichts angeben, sondern es ist offensichtlich dass man dich zum Ende der Probezeit entlassen hat. Also sollte auch nichts anderes da stehen, denn das klingt dann nur unglaubwürdig. Sinnvoll wäre also wenn da steht dass ihr einvernehmlich entschieden habt das Arbeitsverhältnis zum Ende der Probezeit zu lösen - oder, noch besser, dass man dich zum Ende der Probezeit auf eigenen Wusch gehen lässt.

Bei einer Bewerbung wird man dich danach fragen, dann kannst du ja erklären dass es menschlich nicht passte oder ihr gemeinsam zu dem Entschluss gekommen seid dass deine Schwerpunkte anders liegen (egal was wirklich war - es geht ja darum dass einfach nur nichts für dich Negatives transportiert wird).

Ansonsten ist ein guter Schlußsatz: „Wir bedanken uns bei Frau Maier für die geleistete Arbeit und bedauern ihr Ausscheiden aus unserem Unternehmen. Für ihre berufliche und private Zukunft wünschen wir ihr weiterhin viel Erfolg und alles Gute.“

Gruß,

MecFleih

Sauschlechtes Arbeitszeugnis - Vollständig
Hi!

in Abstimmung mit dem Teamleiter eigenverantwortlich

Hä?

die
Betreuung sowie Umsetzung einzelner Projekte für Kunden aus
den Bereichen X.

Wenn nichts Konkretes genannt wird, gab es auch nichts.

Zusätzlich leistete sie je nach Bedarf

Je nach Bedarf? - Örks!

Zuarbeiten für Projekte für Kunden aus verschiedenen Bereichen
X.

Und wieder nichts Kornkretes.

Frau X war für die Position der Ausbildung und beruflichen
Erfahrung nach geeignet.

Eigentlich hätten wir gedacht, sie könnte den Job, da sie ja irgendwie Referenzen in ihrer Bewerbung hatte - EIGENTLICH!!!
Schade, dass wir uns geirrt haben.

Sorry, aber das ist total vernichtend!

Sie integrierte sich nach ihrer
Einstellung schnell in das Team.

Sie integrierte sich…
Sie arbeitete sich nicht schnell ein, war keine große Hilfe, erst recht keine Bereicherung - aber sie integrierte sich…

Ihr Verhalten gegenüber
Vorgesetzten und Kollegen war tadellos.

Zumindest „ab und zu“ - sonst stände dort „stets“, „immer“ oder etwas in der Art.

Kunden lobten
ausdrücklich die gute Zusammenarbeit und Betreuung.

Da es fachlich nichts zu loben gab, lobten die Kunden wenigstens die Verfügbarkeit.

In ihrer
Arbeitsweise zeigte sie sich gewandt und sicher, dabei
schätzten wir ihre stetige Mit arbeit.

Da steht „Arbeitsweise“ kurz vor „stetige Mit arbeit“.
Das heißt im Klartext nix weiter als: Sie konnte nicht eigenständig arbeiten und zwar ständig.
Das in Zusammenhang mit dem fast höhnischem „schätzten wir…“ kommt dem bekannten
„Sie war stets bemüht…!“ schon verdammt nah.

Die ihr übertragenen
Aufgaben erledigte sie mit Umsicht

Also langsaaaam

zu unserer vollen
Zufriedenheit.

Nicht „stets“, nicht „vollsten“ - passt also.

X war bereit, auch zusätzliche Aufgaben zu
übernehmen, wenn die Situation das erforderte.

Oh wie gnädig von der faulen unfähigen Tussi, dass sie „bereit“ war, auch mal etwas zu tun (denn in ihrem eigentlichen Job konnte man das ja nicht mehr erwarten).
Da die Situation aber nicht besonders häufig vorkam, machte sie halt nichts.

Wir schätzen X als überdurchschnittliche Mitarbeiterin, die
stets ihre Pflicht erfüllte.

Aber auch nicht ein Fitzelchen mehr.

Leider sahen wir uns gezwungen,
das Arbeitsverhältnis mit ihr zum Ende der Probezeit wegen
organisatorischer Umstellungen aufzulösen.

Die Umstellung sieht so aus: Diese Träne wird entlassen!

Wir danken für die
Zusammenarbeit in unserem Unternehmen und wünschen X für den
weiteren Berufsweg alles Gute.

Aber natürlich keinen Erfolg - den hatte sie hier schließlich auch nicht.

Im Gegensatz zu anderen Meinungen sehe ich nicht, dass dieses Zeugnis aus Versehen so mies ist - dafür ist es einfach zu schlecht.

Ich bezweifel, dass es einer Prüfung vor Gericht standhalten würde, zumal das ganz sicher keine „3“ mehr ist.

LG
Guido

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Vielen Dank
für eure Hilfe! Das hat mir echt weitergeholfen. Jetzt heißt es, auf in den Kampf…

Anna

aber hallo…

Eigentlich hätten wir gedacht, sie könnte den Job, da sie ja
irgendwie Referenzen in ihrer Bewerbung hatte - EIGENTLICH!!!
Schade, dass wir uns geirrt haben.

Sorry, aber das ist total
vernichtend
!

Das ist so ziemlich die Härte, da muss ich Guido Recht geben. Das klingt absolut danach, dass du nicht mal die normalen Anforderungen erfüllt hast, die man nach der Ausbildung mitbringen sollte.

Ich finde die Beurteilung von Guido spitze, streich dir am besten alles an, damit du weißt, was geändert werden soll. Viel Glück!