Ist die Oper Aida von Verdi oder die Zauberflöte von Mozart besser?

Hallo ihr,

meine Freundin wollte schon immer mal in eine Oper.

Da wir aus NRW kommen, würden wir gerne in die Deutsche Oper am Rhein (Düsseldorf) gehen.

Nun ist die Frage, welches Musical am Besten geeignet ist für Anfänger, und vor Allem, welches von beiden schöner ist.

Aida oder die Zauberflöte?

Danke schonmal :wink:

Man sagt, dass die Zauberflöte für Anfänger besser geeignet ist, weil die Handlung einfach und wie eine Komödie gestrickt ist (Aida ist eine Liebestragödie).

HDH
Mathias

  • Schöner ist Metallica. (Jedenfalls schöner als die „Königin der Nacht“ mit Florence Foster Jenkins.)

  • für Anfänger ist vermutlich Justin Bieber am besten geeignet. Und „Hello Kitty“.

  • Aida ist vielleicht ein Schiff, aber kein Musical. Die Zauberflöte ist auch keins.

Ganz ehrlich: warum gest Du dahin. Nur um   dort mal gewesen zu sein? Dann lass es. Oder hast Du ersnthaft Interesse? Dann such Dir eins von beiden aus und sieh es Dir an. Wenn es Dir nicht gefällt, gehst Du bei Gelegenheit in eine andere Oper. Oder ein anderes Konzert. Nur so kannst Du hinausfinden, was Dir gefällt. Was hier von den Forumsmitglieder für besser oder schlechter erachtet wird ist sowas von irrelevant.

Wenn es Dir nur darum geht, mitzureden, kauf Dir einen Opernführer und übe Dampfplauderei.

Sorry für das Statement, aber so ist es doch.

Sebastian

Für Anfänger in Sachen ‚OPER‘ ist auf jeden Fall die ‚Zauberflöte‘ besser geeignet. Man kennt die vielen Arien aus dem Radio, es ist eine märchenhafte Zauberoper mit tiefem Hintersinn und weisen Lehren für ein erfülltes, aber fröhliches Leben.
Aida ist mehr eine Liebestragödie mit traurigem Ausgang - wenn  man sich Aida ansehen sollte, dann in der Arena von Verona - das ist ein großes Spektakel mit Tieren und Wagen auf der Live-Bühne. Auf einer kleineren Bühne kommt das nicht so rüber - und die Musik Verdis ist auch schwerer.
Natürlich kommt es auch sehr auf die Inszenierung an - aber wenn sie zu ‚modern‘ sein sollte, kann  man ja die Augen schließen und sich der traumhaft schönen Musik Mozarts hingeben.
Ich wünsche Euch viel Vergnügen und Freude an dieser wunderschönen Oper.

Die Aida ist Spektakel, schoene Musiek mit Melodieen die man schnell lernt sie spaeter wieder zu erkennen.
Die Geschichte ist nicht so schwierig.

Die Zauberfloete is ganz einfach sich an zu sehen aber dieser Text hat einen tieferen Hintergrund der Freimaurer. Also lehre ich: zuerst es einfach halten, diese Entwicklung des Menschen zur Erwachsenheit und Ehe, spaeter mehr lesen und studieren.

Ich waehle fuier Aida.

leider 2 Antworten abgesandt - die erste war nach dem Abschicken unauffindbar, daher dachte ich, sie wäre vom System nicht akzeptiert worden. Gültig sind aber beide Antworten ☼

  • Aida ist vielleicht ein Schiff, aber kein Musical.

Hallo Sebastian,

muss mal korrigieren: Aida gibt es auch als Musical - mit Gänsehautfaktor…

baerli258

  • Schöner ist Metallica. (Jedenfalls schöner als die „Königin
    der Nacht“ mit Florence Foster Jenkins.)

  • für Anfänger ist vermutlich Justin Bieber am besten geeignet.
    Und „Hello Kitty“.

  • Aida ist vielleicht ein Schiff, aber kein Musical. Die
    Zauberflöte ist auch keins.

So lustig bist Du.

Ganz ehrlich: warum gest Du dahin. Nur um   dort mal gewesen
zu sein? Dann lass es.

Was genau ist schlimm daran, mal irgendwo gewesen sein zu wollen, um es einschätzen zu können, um seine Neugier zu befriedigen, und um sich im besten Falle anfixen zu lassen.

Oder hast Du ersnthaft Interesse?

Wenn jemand mit dem Gedanken spielt, wohin zu gehen, wo er bisher nicht war, hat er i.A. Interesse. Und was unernsthaftes Interesse sein sollte, weiß ich nicht.

such Dir eins von beiden aus und sieh es Dir an.

Das ist wirklich ein außergewöhnlicher Tipp. Ich war z.B. noch nie in einem arabischen Land. Aber ich muss ja selbst herausfinden, welches zu mir passt, deshalb buche ich halt mal ne Reise nach Syrien, und wenn es mir da nicht gefällt, flieg ich halt heim und buch nochmal eine nach Algerien.
Im Ernst: was soll das? Jeder, dem irgendetwas neu ist, informiert sich erstmal, was für einen Neuling überhaupt ratsam ist. Ob es irgendwelche Unterschiede im Angebot gibt, was man bei welcher Wahl in etwa erwarten kann. Theater Karten kosten nun auch mehr als ein Kaugummi.

Wenn es Dir
nicht gefällt, gehst Du bei Gelegenheit in eine andere Oper.
Oder ein anderes Konzert. Nur so kannst Du hinausfinden, was
Dir gefällt. Was hier von den Forumsmitglieder für besser oder
schlechter erachtet wird ist sowas von irrelevant.

Ist es nicht, denn Leute, die sich mit einem Gebiet auskennen, können Anfängern durchaus sagen, was besser geeignet für welche Erwartungshaltung ist.

Wenn es Dir nur darum geht, mitzureden, kauf Dir einen
Opernführer und übe Dampfplauderei.

Nichts anderes als dampfplaudernd mitzureden tust Du mit Deinem Artikel. Mit Deiner Einstellung dürften Theater gern eingehen, wenn in ihnen nur Platz sein darf für Menschen, die bereits alles kennen, zu allem eine Meinung haben und musikalische Kategorien nie verwechseln.

Sorry für das Statement, aber so ist es doch.

Genau.

Judith

5 Like

Hallo,

Die Zauberflöte ist, wie schon erwähnt wurde, von den Melodien her eingängig, daher musikalisch leichter verdaubar, weil man manches auch schon kennt.
Von der Handlung her ist sie allerdings ein wenig verwirrend und abgehoben im zweiten Teil, und das ist keine allzu subjektive Meinung.
Bei Aida ist mehr Liebesdrama, man leidet auch mehr mit den Figuren mit, sie sind gefühliger. Die Musik der Zauberflöte ist eher elegant, die von Aida dramatischer und pompöser.

Beides hat seine Reize, und geeignet für Anfänger sind beide, auf ihre jeweilige Art. Allerdings solltet Ihr Euch vorher ein wenig über die Inszenierung schlau machen. Ein paar Kritiken raussuchen z.B. Dabei geht es weniger darum, ob der Kritiker das Stück verreißt - solche Sachen können extrem subjektiv sein, und es kann geschehen, dass dem Kritiker aus gewissen Gründen eine Inszenierung nicht passt, die beim Publikum aber sehr gut ankommt.
Nein, es geht eher darum, herauszufinden, ob es eine eher sperrige oder eine konventionell-nette Inszenierung ist - und für welche Art Ihr beide offen seid. Wenn Ihr in die Zauberflöte geht und goldene Kostüme erwartet, werdet Ihr von einer Bettvorhang-Bühne schwer enttäuscht sein. Wenn Ihr aber wisst, dass Ihr Euch auf Bettvorhang einlasst, könnt Ihr dabei viel Spannendes entdecken.

Zumindest die Zauberflöte wird allerdings selten gegen den Strich gebürstet, weil man immer davon ausgeht, dass Kinder im Publikum sitzen werden.

Und wenn Ihr natürlich auf 10 vernichtende Kritiken stoßt, ist auch eher Vorsicht angebracht. Die Meinung eines einzelnen Kritikers ist niemals zu wichtig zu nehmen, die der gesamten Kritikergilde schon.

Gruß

P.S. Ich weiß nicht, ob sie noch läuft, aber die Deutsche Oper am Rhein hatte meines Wissens eine wundervolle Xerxes-Inszenierung, die auch Opern Laien, die sonst wenig über Elton John hinausgekommen waren, zweimal für viel Geld ins Theater gelockt hat.

Dampfmusik und Dampfplauderei
Servus,

Du wirst lachen - ich hab auf Vinyl eine sehr hübsche Version der Ouvertüre zur „Zauberflöte“, gesetzt und gestanzt für und gespielt durch eine Waldkircher Konzertorgel von ungefähr 1905. Das Dauerstakkato und die Pressluftorgel bringen richtig Pep da rein - woraus man lernen kann, dass weder Dampfmusik noch Dampfplauderei per se etwas Schlimmes sind.

Das Werk von W.A. Mozart weist markante Parallelen zu demjenigen von James Last auf, und er hat seine Musik - nicht bloß die Divertimenti - durchaus zum Amüsement und zur Zerstreuung des Publikums geschrieben.

Warum also sollte es so arg schlimm sein, wenn sich jemand dafür interessiert, der nicht am Sonntagmorgen zum Frühstück mit Couperin traktiert worden ist und nachmittags unter der Fuchtel einer gänzlich unbarocken alten Jungfer Couperin spielen musste, ohne jemals eine Idee davon zu bekommen, dass höfische Barockmusik Tanzmusik ist?

Musik, die es nicht aushält, wenn Nichtspezialisten sie völlig naiv hören, hat schwere Fehler. Die Gassenhauer aus der Zauberflöte halten das ohne weiteres aus, und die Aida hat auch was für die vierten Radioprogramme zu bieten.

Schöne Grüße

MM

4 Like

Hallo,

ich kenne die Inszenierungen der Deutschen Oper am Rhein nicht. Aber das spielt für meine Antwort auch nicht so die große Rolle.
Wenn Du in eine Oper willst, geh hin, egal in welche der beiden. Für den Anfang gehen beide. Wenn Du enttäuscht bist, probiere eine andere… Hilfreich ist, die Handlung zu kennen, egal bei welchem Stück.

Ich wünsche Euch viel Spaß und einen traumhaften Abend.

Herzlicher Gruß

Und wenn möglich, recherchiere den Unterschied zwischen Oper, Operette und Musical…

Hallo,

als Anfänger empfiehlt es sich sich auf einen Opernbesuch vorzubereiten. D.h. Opernführer besorgen und die CD anhören.

Eine kleine Anmerkung: eine Oper unterscheidet sich wesentlich von einem Musical.

Viele Grüße

Missverständnisse über Aida
Hallo die Runde

In den Antworten dieses Threads stosse ich auf Aussagen, die ich für Irrtümer halte.

1. Wenn schon Aida, dann in Verona.
Das ist doch Snobismus pur. Nicht jeder kann sich das leisten, und nicht jeder, der es sich leisten könnte, will sich das antun.
Ich glaube, Verdi selber würde sich gegen diesen Snobismus verwahren.
Und ein Meisterwerk wie die Aida erträgt es wirklich, ganz verschieden interpretiert zu werden.

Und ein ganz persönlicher Standpunkt: «Grosse« Inszenierungen mit viel technischem und personellem Aufwand, mit Tieren und Massenszenen usw, erschweren es mir ungemein, mich auf die Musik zu konzentrieren. Und diese wäre mir viel wichtiger, als der Firlefanz.

2. Die Musik von Aida ist pompös.
Die Oper lebt davon, dass sie die persönlichen Schicksale seiner Hauptfiguren darstellt – im Wechsel und im Kontrast zum öffentlichen Geschehen.
Natürlich ist der Triumphmarsch genau das, was sein Name sagt. Aber niemand ist deswegen gezwungen, ihn pompös aufzuführen.
Ich habe einmal einer Aufführung mit sehr kleinem Orchester gelauscht – und da wurde Aida zu einer intimen Kammerspiel, inklusive Triumphmarsch.
Mehr noch: hinter dem Triumph hat man auch schon die Kehrseite der Medaille ahnen können.
Eine schöne Ergänzung zu den Eindrücken aus den herkömmlicheren Darbietungen.

Just my two cents
scalpello

Hallo,

Ich weiß nicht, ich finde es immer so anstrengend, wenn man so gar keine Adjektive mehr verwenden kann, ohne dass jemand meint, das träfe nicht zu. Musik u.a. Künste haben tatsächlich eine hohe subjektive Komponente, und die Adjektive, mit denen man Stile beschreibt , sind daher auch oft subjektiv. Aber eben nicht nur.
Es als Irrtum oder Missverständnis zu bezeichnen, dass Musik aus der Romantik zum größten Teil pompöser ist als aus der Klassik, nervt mich etwas. Zu Verdis Zeit waren die Orchester wesentlich größer, es gab mehr Blechbläser und Schlagwerk , es gab größere Chöre und größere Lautstärkeunterschiede. So etwas habe ich versucht, mit einem Wort zusammenzufassen, und das passendste Wort für einen Klassik-Laien erschien mir da „pompös“, mir war dabei auch klar, dass, hätte ich „romantischer“ gesagt, schneller noch auf Widerstand gestoßen wäre.
Natürlich kann es auch reduzierte und entschlackte Aufnahmen von sonst pompösen Stücken geben. Genauso gut kann man auch sonst sehr zurückhaltende Stücke mit vielen lauten Instrumenten aufführen und dadurch den Charakter ändern. Und auch nicht alle Stücke der Romantik-Zeit sind bombastischer als die der Klassik. (Und ja, ich weiß, dass „Romantik“ eine unzulängliche Epochenbezeichnung ist.) Aber eine Tendenz besteht doch, allein durch die Instrumentierung und die neuen Gattungen.
Jede Beschreibung ist unzulänglich, aber es muss noch möglich sein, ein paar Musik-Auffälligkeiten mit knappen, möglicherweise verallgemeinernden Worten zu beschreiben.
Mit welchen Worten würdest Du einem Klassikamateur den Unterschied zwischen Mozart und Verdi darstellen?

3 Like

Erkenntnisgewinn
Hallo,

immer so anstrengend…

Da hat meine Stellungnahme bei dir offensichtlich eine vorhandene Kerbe getroffen.
Das tut mir leid, auch wenn ich mich für das Vorhandensein dieser Kerbe nicht verantwortlich fühlen muss.

Musik u.a. Künste haben tatsächlich
eine hohe subjektive Komponente, und die Adjektive, mit denen
man Stile beschreibt , sind daher auch oft subjektiv. Aber
eben nicht nur.

Einverstanden.

Zu Verdis Zeit waren die Orchester
wesentlich größer, (…) So etwas
habe ich versucht, mit einem Wort zusammenzufassen, und das
passendste Wort für einen Klassik-Laien erschien mir da
„pompös“ (…)

Wenn du das so begründen kannst, dann akzeptiere ich gerne, dass das von mir insinuierte Missverständnis auf dich nicht zutrifft.

Jede Beschreibung ist unzulänglich, aber es muss noch möglich
sein, ein paar Musik-Auffälligkeiten mit knappen,
möglicherweise verallgemeinernden Worten zu beschreiben.

JA. Bloss besteht beim Wort «pompös» nun auch bei mir eine gut vorbereitete Kerbe.
Nämlich weil so schrecklich vielen Leuten zu Richard Wagner nichts anderes einfällt, als eben «pompös». Als gäbe es nicht das «Waldweben», «Siegfrieds Rheinfahrt», das Siegfried-Idyll und andere solch zauberhaft zarte Stücke aus Wagners Feder. (Aber wer nur «pompös» sagen kann, hat wohl nicht viel Wagner gehört, und die gefühligen Passagen überhört oder verpasst.)

Auch wenn es dich genervt hat: ich danke dir für deinen interessanten Beitrag.
Er hat mir einerseits Erkenntnis zum Kommunikationsproblem gebracht, mir aber auch meine Empfindlichkeit beim Trigger «pompös» aufgezeigt.

scalpello

1 Like

Musikersprache

Hallo,

immer so anstrengend…

Da hat meine Stellungnahme bei dir offensichtlich eine
vorhandene Kerbe getroffen.

Ich erinnere mich da sehr an meine Studienzeit, als es quasi zu einem Eingeständnis mangelnder musikalischer Bildung oder Erkenntnis gemacht wurde, wenn man zur Musik eines Komponisten ein Adjektiv fallen ließ.
Denn natürlich reicht ein Adjektiv nie aus. Natürlich hat jeder Komponist sehr verschiedenes geschrieben.
Wenn ich also beispielsw. meinte, dass mir Verdi von den Melodien her meist zu volkstümlich ist, kam schnell eine Gegenwehr a la „nein, Verdi ist sooo tiefgründig!“ Mit dem unausgesprochenen Zusatz: „du kennst ihn eben nicht genug./du begreifst ihn halt nicht.“ Implizierend (ähnlich wie du), dass meine Auffassung ein Missverständnis, ein Irrtum sei.

Es ist so ein bisschen Klassiker- und Klassikliebhaber-Sprache: anderen schnell die Urteilsfähigkeit abzusprechen, nur weil sie mit einem Adjektiv unzureichend charakterisieren. unzureichend ist jedoch erstmal einfach nur unzureichend, es muss aber trotzdem nicht falsch sein. Wagners Musik IST zum großen Teil pompös, oder zumindest ist Bombast das, was ihn in vielen Fällen auf den ersten Blick von anderen abhebt. Und ich glaube kaum, dass Wagner mit dieser Beschreibung ein Problem gehabt hätte. Der wollte doch selbst immer alles größer, höher, weiter. Wenn das bis heute auch so empfunden wird, ist doch toll. Ich würde selbst nie auf die Idee kommen, dass das Wort pompös irgendwie qualitätsschmälernd sein könnte.

Nur weil Wagner auch verhalten sein kann, ist es doch nicht falsch, dass er bombastisch ist. Klar ist es unzureichend, aber man kann doch auch nicht davon ausgehen, dass jeder das gesamte Oevre eines Komponisten kennt.

Und mit so Sätzen wie „dann kennst du’s eben nicht genug“ hält man den anderen auch eher davon ab, mehr von dem Komponisten zu entdecken. Wenn man hingegen sagen würde „ja stimmt, Wagner ist pompös, v.a. die bekannten Stücke gehen schon krass ab, aber wenn du auch auf ruhiges stehst, dann hör mal ins Siegfried-Idyll rein, ein Traum! Da geht die Sonne auf! Muss immer heulen bei dem Stück! Und stell dir vor, wie Wagner das für Cosima als Überraschung schrieb und dann paar Musiker ins heimische Foyer setzte, und sie kommt die Treppe runter und dann hört sie diese Musik!“

Da hab ich doch gleich die ganze Aufmerksamkeit meines Gegenübers. Mit „Irrtum“ und „Missverständnis“ hab ich dagegen gleich eine Abwehrhaltung.

Tut mir leid, dass ich jetzt grade bei dir so darauf herumreite, aber das scheint mir so eine grundsätzliche Eigenschaft der Klassiker und Klassikfans zu sein: sich gerne mal beschweren, dass andere leider nicht so interessiert an Klassik sind, und dann aber jedesmal, wenn sich ein Laie dann in Richtung Klassik bewegt, ihn gleich halb abzuwatschen. Entweder indem man darauf herumreitet, dass Oper kein Musical ist, oder indem ihm nicht mal kurze, prägnante Beschreibungen der Musik zukommen lässt, einfach nur, weil sie noch unzureichend sind.
Durch all das wird im Grunde gesagt: „ach, lass es doch, du blickst es eh nicht.“ Und das ist das, was viele Laien von der Klassik abschreckt. Das Gefühl, dass sie es eh nicht blicken werden.

Gruß, Judy

(Deine Verona-Aussage unterschreib ich ubrigens gerne:smile:

Hallo

Mannomann, was habe ich da losgetreten?!

Ich erinnere mich da sehr an meine Studienzeit, als es quasi
zu einem Eingeständnis mangelnder musikalischer Bildung oder
Erkenntnis gemacht wurde, wenn man zur Musik eines Komponisten
ein Adjektiv fallen ließ.

Da war ich nicht dabei, und (obwohl auch schon in liebender Partnerschaft mit einer Profimusikerin) von dieser Adjektiv-Intoleranz wusste ich bisher noch nichts.

Es ist so ein bisschen Klassiker- und
Klassikliebhaber-Sprache: anderen schnell die Urteilsfähigkeit
abzusprechen, nur weil sie mit einem Adjektiv unzureichend
charakterisieren.

Das ist mir bisher noch nicht aufgefallen – vielleicht auch darum, weil ich mich nicht zu einem engen Kreis von Klassikliebhabern zähle. Schliesslich reicht mein Interesse bis hin zur «Neuen Musik». Und allzu nahe sind mir andere Klänge wie solche vom Balkan, aus den US-Südstaaten, Irland, Sardinien oder aus der orthodoxen Liturgie.

Wagners Musik IST zum großen Teil pompös, oder zumindest ist Bombast
das, was ihn in vielen Fällen auf den ersten Blick von anderen
abhebt. (…)

Ja, alles klar, das müssen wir nicht weiter vertiefen.

Mit „Irrtum“ und „Missverständnis“ hab ich dagegen gleich eine Abwehrhaltung.

Da haste recht.
Ich habe halt spät abends, nach einem Geburtstagsfest, gepostet und nicht alle Eventualitäten voraus bedacht.

Tut mir leid, dass ich jetzt grade bei dir so darauf herumreite,

Ich kann das ertragen. Denn so etwas:

Durch all das wird im Grunde gesagt: „ach, lass es doch, du
blickst es eh nicht.“ Und das ist das, was viele Laien von der Klassik abschreckt.

war nun wirklich nicht meine Absicht.

(Deine Verona-Aussage unterschreib ich ubrigens gerne:smile:

Danke, freut mich.

Mit freundlichen Grüssen
scalpeööo

Ich habe halt spät abends, nach einem Geburtstagsfest,
gepostet und nicht alle Eventualitäten voraus bedacht.

Hey nimm das mal alles nicht so persönlich. Ich hätte nicht so exzessiv geschrieben, wenn das nicht ein Thema wäre, das mir allgemein und immer wieder wichtig ist. Ist doch gut, dass du das losgetreten hast.

Liebe grüße,
Judith