Chinesisches Curry/Currygemüse

Egal bei welchem Chinamann man auf die Karte schaut, es gibt immer irgendwelche Gerichte mit Curry oder Currygemüse.

Kann mir jemand verraten, wie man diese äußerst lecker schmeckende Sauce hinbekommt?
In chinesischen Kochbüchern bin ich bislang nicht fündig geworden.

Hi,

curry ist eher bei den Thais oder Indern üblich, weniger bei den Chinesen. Curry ist eine Paste und wird dort meist frisch aus ziemlich vielen Gewürzen hergestellt und das in hunderten Varianten.

Currypulver kannst du in den Müll kippen. In einigen Asialäden und z.B. bei Toom gibt es aber akzeptable fertige Currypasten im Beutel. da steht die Anleitung gleich drauf. Aaaber Vooorsicht…Fang lieber erst mal mit der halben Menge Paste an, bevor du schreiend aus dem Raum rennst (ein Hauptbestandteil ist bei Thai-Currys Chilli)

A.

Hallo Whitby,
was man in den chin. „Kettenrestaurants“ bekommt, ist nicht identisch mit dem Essen, das die Chinesen verzehren, insofern wird man kaum eine der nummerierten Spoeisen in einem Chinesischen Kochbuch wiederfinden. Es wird chinesisch mit Anpassung an europäischen Geschmack gekocht, leider. Es gibt wenige chinesische Restaurants, die echt chinesisch kochen.

Ferner gilt, was unter „Kräuterquark“ weiter unten steht: was grosstechnisch hergestellt wird, lässt sich (zum Glück?) kaum in kleinem Masstab geschmacksgleich nachkochen, aus verschiedenen Gründen.

Frag doch mal Deinen Chinesen, ob er Dir nicht verrät, wie er es kocht!

Gruss,
K_K

Hallo,
Currygerichte sind ursprünglich indisch, nicht chinesisch und der Begriff Curry bezieht sich sowohl auf eine Gewürzmischung (i.d.R. Pulver, das man definitiv nicht generell auf den Müll kippen kann - kauf mal welches beim Inder), als auch auf diverse Gerichte, die damit hergestellt werden. Insofern solltest Du mal in einem indischen Kochbuch nachsehen. Dort findest Du massenhaft Currygerichte!
Du wirst feststellen, dass die Gerichte fast nie mit Currypulver gewürzt werden, sondern mit einzelnen Gewürzen, wie Koriander, Kurkuma, Kardamom, Kreuzkümmel etc. Das sollte Dich nicht irritieren, denn diese Gewürze zusammen ergeben eine individuell hergestellte Gewürzmischung, die dann das Curry ist.
Meine Empfehlung: Das große indische Kochbuch von Julie Sahni, erschienen als Taschenbuch bei Heyne. Ich koche seit knapp 20 Jahren mit diesem Klassiker (entsprechend sieht das Buch inzwischen aus!).
Viele Grüße
Jens

Currypulver kannst du in den Müll kippen.

Entschuldige bitte, A., aber diese Aussage ist Quatsch !
Es gibt durchaus auch gute Currypulver. Ich kaufe mein Lieblingspulver (eine milde Madras-Mischung) immer in Wien am Naschmarkt und es schmeckt wunderbar.
Und auch bei meinem ‚Stamm-Gewürzhändler‘ auf der Auer Dult in München wird sehr gutes Currypulver angeboten.
Gruß
Heidi

Hallo,

das ändert aber nichts daran, daß Curry in einem authentisch-asiatischen Rezept nicht vorkommt.
Currypulver-Mischungen sind entstanden, als die englischen Kolonialherren den Geschmack der kolonialen Küche mit nach Hause nehmen wollten.
Inder verwenden die einzelnen Gewürze und manchmal eine Mischung namens Garam Masala.
Die indische Küche ist viel subtiler als die chinesische.
Chinesische Curry-Gerichte sind nur der Vollständigkeit auf der Speisekarte. Zumeist arbeiten die mit indischem Currypulver.

Lieb grüßt,

Marcus

das ändert aber nichts daran, daß Curry in einem
authentisch-asiatischen Rezept nicht vorkommt.

Natürlich nicht.
Aber darum ging’s hier ja nicht.
Nicht alles, was authentisch ist schmeckt automatisch gut, nicht alles was nicht authentisch ist ist desshalb schon schlecht.
Wie authentisch asiatisch ein Curry im deutschen Chinarestaurant ist lasse ich mal dahingestellt…

Gut gewürzt grüßt

Heidi

‚authentisch‘ : Schmarrn
hiho,

diese Aussagen bzgl Authentizität empfinde ich als ziemlich unbrauchbar bis unrichtig!
Die Mehrheit der Inder die ich kennengelernt habe machen um das kochen bei weitem nicht so ein Bohei wie die Aussagen hier das vermuten lassen. Und viele nutzen fertige Currymischungen, allerdings viele verschiedene. Das Märchen vom Inder, welcher sich bei jeder Nahrungszubereitung an die Gewürzmühle stellt ist nicht reell.
Ähnlich unreel ist der Ruf nach authentischem chinesischen Essen, denn das was der Chinese in primitiven Garküchen zu sich nimmt ist üblicherweise für den Europäer nicht zumutbar. Meine eigene Erfahrung von grob zerkleinertem Huhn mit Fuß, Knochen und Kamm,Sehne und Fett über Schweinefüsse in undefinierbarer Tunke ist keine Erfreuliche.
Das man natürlich vor Ort im Lande Aufgrund des Devisenkurses sich absoluten Luxus leisten kann steht auf einem anderen Blatt…

Also: kauf Dir eine gute Gewürzmischung, eine Paste, was auch immer,
dann frisches Gemüse und / Oder Fleisch und mach Dir keine Gedanken über Authentizität. Achte lieber darauf, (wenn möglich) dass die Gewürzmischungen möglichst frisch sind, da Sie sehr schnell an Qualität verlieren, Pasten und Mischungen probieren, alternativ auch direkt vor Gebrauch leicht anrösten bringt interessante Variationen!

Meint

Zaphod

vielen dank zaphod - so werde ich es machen.
frische zutaten sind selbstverständlich, werde morgen mal in den asia-shop und schaun was ich ergattern kann.

Hallo,

keiner der Inder, die ich kenne, benützen fertig gekauftes Currypulver, denn in Indien ist das (zumindest im Norden, wo ich meine Freunde hab) gar nicht zu bekommen. Nur in den Großstädten im Süden.
Die rösten einmal in der Woche verschiedene Gewürze, mörsern die und tun die in eine Dose.
Oft, vor allem bei Festessen, werden die Gewürze einzeln angeröstet und dann vermengt und gekocht.
Auch in Restasien (Thailand etc.) kennt man, außer in den Großstädten, kaum fertiges Curry. Teilweise kauft man die Zutaten auf dem Markt, teilweise wachsen sie vor der Haustür, teils hat man sie eh da, so wie wir Pfeffer und Salz.
Ab in den Mörser, ordentlich stampfen, fertig ist die Paste.
Für uns infolge der Chilimenge kaum genießbar.
Insofern ist Deine Aussage falsch.
Jede Familie da drüben hat eigene Rezepte, und standardisierte Mischungen wie hierzulande gibts einfach nicht.
Schon gar nicht in China.
Unsere Chinarestaurants sind meist Thai, Indonesier und Vietnamesen. Sehr selten wirklich Chinesen. Und wenn Curry verlangt wird… mein Gott!
Mit dem Curry der Ursprungsländer hat das nichts gemein, und deshalb wirst Du in Amsterdam und England in einem Chinarestaurant keine Gerichte mit indischen Currys vorfinden. Currys findest Du nur bei den Thai und Indern. Bei den Thai sind sie so scharf wie zuhause…:smile:
Eine Krabbe auf einem großen Löffel Reis…:smile:
Klar, erlaubt ist, was schmeckt, aber dann müßte man die Frage anders formulieren.
Übrigens: Ein EL rotes Thai-Curry und eine Ananas und etwas Sojasauce geben, gut durchgekocht, ein himmlisches Chutney:smile:

Grüße,

Marcus

Warum sollte die Frage anders lauten??? Versteh ich nu wirklich nicht.
Ich kenne dieses Sauce nur von da, also war die Frage nach einem chinesischen Curry für mich richtig formuliert.
Gestern war ich in einem Asia-Shop. Indische Curry-Puste wird meist mit Kokusmuilch angerührt - das will ich nicht! Also will ich anscheinend nichts richtig indisches, sondern irgendeinen Mischmasch, der beim Chinesen angeboten wird.
Bin auf jeden Fall fündig geworden. Habe jetzt eine Paste, die mit Wasser angerührt wird und werde sie in Kürze ausprobieren.

Hallo,

nein, Deine Frage war richtig. Bezog sich auf ein anderes Post.
Thai-Currys werden mit Kokos zubereitet, da sich nur so das Höllenfeuer der Chilies etwas lindern läßt.
Viele dieser Currys (gelb, grün, rot…) sind aber auch ohne Kokos lecker, einfach weniger nehmen und mit Sojasauce würzen.
Indische Currys entstehen meist aus den einzelnen Gewürzen, die eben frisch geröstet werden. Kokos kommt da nicht so oft rein.
Ich wettere hier weder gegen irgendjemanden noch irgendetwas (klinge ja schon wie Claude), nur dagegen, den Begriff „Curry“ zu pauschalisieren.
Ich poste einfach mal drei Rezepte, vielleicht wird dann deutlich, was ich meine:

Thai-Hühnercurry:
Die Currypaste besteht aus:
5 getrockneten Chilies
10 Knoblauchzehen
1-2 EL fein gehackte Galgantwurzel
1 TL abgeriebene Limettenschale
1-2 EL gehacktes Zitronengras (die dicken Stengelenden)
1 EL Koriandersamen
1 Messerspitze frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
1 EL gehacktes Koriandergrün
1 TL Salz
1 EL Krabbenpaste
Pflanzenöl, am besten Erdnuß
Sonst kommt an Zutaten noch zu:
800 g Huhnerbrust, in Streifen geschnitten
1 Dose Kokosmilch
3 EL Fischsoße
1 EL Palmzucker oder braunen Zucker
200 g Makeur (das sind sehr kleine, kaum mehr als Erbsengroße auberginen, die es oft in Asienläden gibt. Falls nicht erhältlich, einfach irgendwelche Auberginen in kleinen Würfeln)
1/2 Tasse geschnittene Blätter Thai-Basilikum

Chilischote zerreiben (Gummihandschuhe), Knoblauch schälen und pressen, mit allen anderen Curryzutaten außer Öl in einem Mörser zu einer homogenen Paste verarbeiten. Diese Paste dann im Pflanzenöl etwa 2 Minuten braten. Hühnerfleisch zugeben und weitere drei Minuten braten. Dann Kokosmilch zugeben und offen 10 Minuten köcheln lassen. Fischsoße und Zucker zugeben. Die Makeur ohne Stiel und halbiert zugeben. 5 Minuten weiterkochen, abschmecken mit Fischsoße und Thai-Basilikum unterrühren. Mit Reis servieren.

Indisches Schweinefleischcurry Vindaloo (scharf)
15 Chilischoten, entkernt (Gummihandschuhe, Kerne tragen die beißende Schärfe)
1 TL Kreuzkümmelsamen
6 Nelken
5 cm Zimtstange
10 Pfefferkörner
1/4 Sternanis
1 TL Mohnsamen
5 cm frischer Ingwer, geschält
6 Knoblauchzehen
1 EL eingeweichte Tamarinde ohne Kerne
4 TL Apfelessig
700 g Schweinefleisch (Bratenstück), in Würfel geschitten
Pflanzenöl
3 Zwiebeln, fein gehackt (nicht zu kleine Zwiebeln)
Salz
1/2 TL Palmzucker
15 Curryblätter (Asienladen)

Chilischoten in warmem Wasser einweichen. Alle Gewürze mit dem Essig, Ingwer, Tamarinde und Knoblauch zu einer glatten Paste verarbeiten (Mörser oder Mixer), Fleisch darin einige Zeit marinieren (halbe Stunde oder so).
Dann Fleisch rausfischen, 1/4 Tasse Öl, evtl. etwas mehr, in einem Topf erhitzen, Zwiebeln etwa 15 Minuten braun anschwitzen, Gewürzmischung zugeben und 5 Minuten schwitzen lassen. Sollte etwas ansetzen, einen kleinen Schluck Wasser zugeben.
Fleisch zugeben, 5 Minuten mit anschwitzen. 1 Liter Wasser zugeben und mit Palmzucker und Salz nach Geschmack würzen. Gar köcheln lassen. Curryblätter zufügen. Noch kurz weiterköcheln lassen. Mit indischem Brot (Roti, Chapati), evtl. Reis und Dal servieren.

Chinarestaurantcurry:
1 Möhre in streichholzgroße Streifen schneiden
1 Handvoll Erbsen und Mungobohnensprossen
1 rote Paprika in Streifen
1 mittelgroße Zwiebel, in Spalten
1 gewürfelte Tomate, gern aus der Dose
400 g Hühnerfleisch in dünnen Streifen
2 EL Sojasauce
1 EL Austernsoße
1 TL Zucker
Pfeffer und Salz
2 EL Currypulver
1 Tasse Hühnerbrühe
1 EL Tapiokastärke, in 3 EL Hühnerbrühe verrührt
Öl in einem Topf stark erhitzen, Fleisch anbraten, herausnehmen. Öl wieder neu erhitzen. Gemüse zugeben und unter Rühren 3-4 Minuten braten. Fleisch wieder zugeben, mit Currypulver bestreuen, Gewürzsoßen und andere Gewürze zugeben. Brühe zugeben, 5 Minuten weiterkochen, mit Pfeffer und Salz abschmecken, mit Stärkemehl binden, noch einmal aufkochen, zu Reis servieren.

Vielleicht wurde das so etwas deutlicher.

Es grüßt,

Marcus