Der Alkohol, das Kochen, und die Kalorien

Hi zusammen,

mich treibt gerade der Wunsch um, etwas abzunehmen. Da ich weder Bock auf irgendwelche Ge- oder Verbote habe noch sonderlich gut im Verzicht bin, beschäftige ich mich gerade sehr ausführlich mit Lebensmitteln und ihrem Kalorien- und Nährstoffgehalt mit dem Ziel, die Gesamtmenge ein bisschen im Blick zu behalten. Klappt auch ganz gut.

Dabei frag ich mich schon länger (und bislang ohne eine gute Antwort aus vertrauenswürdiger Quelle), was eigentlich mit den Kalorien aus dem Alkohol beim Kochen passiert. Dass der Alkohol nicht gänzlich verdampft wurde ja erst neulich hinlänglich diskutiert - gerade bei Schmorgerichten sollte ja aber doch eine nennenswerte Menge Alkohol verschwinden. Aber wohin frag ich mich? Verdunstet der komplett, mitsamt seinen Kalorien und Bestandteilen? Dann könnte ich ihn ja quasi einatmen? :wink:
Oder zersetzt sich der Alkohol in irgendwelche Bestandteile? Damit bliebe er ja quasi als Kalorien erhalten, nur nicht als Alkohol, oder nicht? Wer weiß denn da Näheres?

Nicht, dass es für’s Zählen wirklich ausschlaggebend wäre - die Mengen, die an’s Essen kommen sind ja nicht so groß, so dass ich getrost einfach die komplette Menge Alkohol zähle. Hatte mich einfach interessiert.

Gruß,
Inka

Hallo Inka,

Kalorien sind reine Brennwerte.
Die Kalorien aus dem Wein stammen ausschließlich aus dem Alkohol. Da dieser beim Kochen fast ganz verdunstet (je nach Garzeit und Hitze) kann er getrost beim Kalorienzählen vernachlässigt werden.
Der Alkohol befindet sich beim Kochen tatsächlich in der Luft (das riecht man auch beim Kochen) und verdünnt sich dann eben immer weiter.

Der Verzicht auf Alkohol beim Kochen bringt allerdings in punkto Abnehmen so gut wie nichts. Da sollte man eher auf Fette und Öle achten!

Für’s gesunde Abnehmen gilt nach wie vor: weniger Essen, auf die Zusammensetzung achten, leicht verwertbare Kalorien meiden (Zucker, Fett).

Gruß Heinz

Moin auch,

wenn ich mal etwas klugscheißen dürfte:

Die Kalorien aus dem Wein stammen ausschließlich aus dem
Alkohol.

Das ist natürlich falsch! Neben (Ethyl) Alkohol enthält Wein auch Methyl- und andere Alkohole, Zucker, verschiedene Säuren und Phenole. Mindestens der Zucker hat natürlich auch Kalorien.

Ralph

Hallo Heinz

Die Kalorien aus dem Wein stammen ausschließlich aus dem
Alkohol.

Hm. Sicher überwiegend, aber da mag ich auch widersprechen. Siehe den Beitrag von DataEditor. Ich hab mich jetzt nicht vertieft mit der Chemie von Wein befasst, denke aber doch, dass da sicher noch Zucker z.B. was beiträgt. Aber ja, ist sicher marginal.

Da dieser beim Kochen fast ganz verdunstet (je nach
Garzeit und Hitze) kann er getrost beim Kalorienzählen
vernachlässigt werden.
Der Alkohol befindet sich beim Kochen tatsächlich in der Luft
(das riecht man auch beim Kochen) und verdünnt sich dann eben
immer weiter.

Das mit dem Verdunsten hatte mich interessiert - Alkohol baut sich beim Kochen also nicht in irgendwelche Bestandteile ab, sondern „verschwindet“ einfach gen Raumluft?
Dass er vollständig verdunstet wiederum ist eine gewagte Aussage, die, mal abgesehen, dass es sehr von der Zubereitungsart abhängt, in den allermeisten Fällen auch nicht stimmt. Von Zweieinhalb Stunden geschmorten Gerichten mal abgesehen. C-Punkt hatte in einem sehr interessanten Thema dazu (ist noch nicht archiviert, siehe Kochbrett weiter unten) einen Artikel verlinkt wo auf eine Studie dazu hingewiesen wird.

Der Verzicht auf Alkohol beim Kochen bringt allerdings in
punkto Abnehmen so gut wie nichts. Da sollte man eher auf
Fette und Öle achten!

Für’s gesunde Abnehmen gilt nach wie vor: weniger Essen, auf
die Zusammensetzung achten, leicht verwertbare Kalorien meiden
(Zucker, Fett).

Wie gesagt - hatte mich jetzt auch weniger aufgrund der Zählerei interessiert. Und nichts für ungut, aber mit fundiertem Ernährungswissen bin ich eher überversorgt, als dass da derzeit Informationsbedarf bestünde.

Gruß Heinz

Gruß,
Inka

Hallo,

wenn Du Mayo, Hollandaise und Ketch-up weglässt, kannst Du getrost eine Sauce genießen, die in der Herstellung mit Wein abgelöscht wurde.

Natürlich hat Wein Restzucker, der nicht verdampft. Aber den kannste bei der Berechnung glatt vergessen.
Das ist ja der Gag bei der Traubenvergärung: Der Zucker wird in Alkohol umgewandelt.
Je weniger Zucker übrig bleibt, desto sauerer ist hinterher der Wein. Wenn gar kein Zucker übrig bleibt, haste Essig.

Bereite Deine Wunsch-Sauce ohne schlechtes Gewissen zu und nimm davon 2 EL für Deine Portion. Genieße sie und bereue nicht.

LG
Maralena

Chemie?
Hi Inka,

da ich das Gefühl hab, dass bisher keine deine Frage so recht verstanden bzw. beantwortet hat, versuch ich mich mal. (Ohne Ahnung zu haben, nur ein paar Gedanken…)

Aber
wohin frag ich mich? Verdunstet der komplett, mitsamt seinen
Kalorien und Bestandteilen? Dann könnte ich ihn ja quasi
einatmen? :wink:
Oder zersetzt sich der Alkohol in irgendwelche Bestandteile?
Damit bliebe er ja quasi als Kalorien erhalten, nur nicht als
Alkohol, oder nicht? Wer weiß denn da Näheres?

Heinz’ Beitrag hat mich auf die Idee gebracht. Er schreibt ja:

Kalorien sind reine Brennwerte.

Bei diesem Satz in Verbindung mit Alkohol muss ich an das Flambieren denken. Dabei verbrennt ja der Alkohol richtig. Er liefert dem Feuer die Energie zum Brennen. (Man möge mir verzeihen, wenn ich das etwas zu verkürzt oder simpel ausgedrückt habe oder mich verbessern, falls es falsch ist.)

Ich hab keine Ahnung, ob das sein kann, aber mein Gedanke war nun, ob das vielleicht beim Kochen auch so ähnlich ist. Obwohl hier natürlich der Energielieferant natürlich der Herd (also Strom oder Gas) ist, könnte es ja vielleicht doch sein, dass auch der Alkohol irgendwie sein Energie „dazugibt“ zum Erhitzen der Speisen…

Vielleicht wäre deine Frage im Chemiebrett besser aufgehoben als hier.

Liebe Grüße
M.

Je weniger Zucker übrig bleibt, desto sauerer ist hinterher
der Wein. Wenn gar kein Zucker übrig bleibt, haste Essig.

Jein. :smile: Ich denke, du meinst das nicht wörtlich, aber es könnte wörtlich verstanden werden.

Je weniger Zucker übrig bleibt, desto TROCKENER ist hinterher der Wein. Es gibt durchaus auch trockene, nicht-saure Weine und süße Weine mit viel Säure. Das sind zwei unterschiedliche Dimensionen.

Essig ist dagegen Alkohol, der buchstäblich sauer geworden ist. :smile:

Gruß,
Max

Hi M.,

danke dir, das war so die Richtung, die mich interessiert - hab dich direkt besternt :wink:

Vielleicht versuch ich mich bei Gelegenheit nochmal im Chemie-Brett, das wird wohl in der Tat das passendere sein.

Gruß,
Inka