Imker-Honig Supermarkt-Honig

Hallo,

hätte mal zwei Fragen zum Honig:

Zum einen:

  • was ist in Supermarkthonig drin, was in Imkerhonig nicht drin ist und umgekehrt?

Ich hab mal gelesen, dass Honig direkt vom Imker nach gewisser Zeit hart wird, das wäre aber ganz normal, denn daran könne man erkennen, dass es echter Imkerhonig ohne jede Zusätze ist. Stimmt das?

Was ist dann im Supermarkthonig für Zeugs drin, dass der maximal vielleicht ein bisserl auskristallisiert, aber nie richtig hart wird?

Zum Anderen:

  • auf den Supermarkthonig-Gläsern steht immer drauf von wegen Naturprodukt und nichts für kleine Kinder, jetzt frag ich mich, wie machen eigentlich die Imker z.B. das, muss der Honig nicht irgendwie „gereinigt“ werden?

Ich bin ja nicht vom Fach, aber wenn ich mir vorstelle, die Biene lässt sich mal eben auf einem Kuhfladen nieder, um dann zur nächsten Blüte und dann zum Stock zu fliegen … die bringt doch alles im allem mit Sicherheit irgendwelche Mikroorganismen mit, die dann im Honig landen - und das essen wir dann alles schön mit?

Denn wenn der „kalt geschleudert“ wird, findet ja nicht mal eine Erhitzung (?) statt, die Mikroorganismen abtöten würde?

Obst und Gemüse waschen wir ja, beim Honig schauts schlecht aus …

danke
mipiace

Hallo,

  • auf den Supermarkthonig-Gläsern steht immer drauf von wegen
    Naturprodukt und nichts für kleine Kinder, jetzt frag ich
    mich, wie machen eigentlich die Imker z.B. das, muss der Honig
    nicht irgendwie „gereinigt“ werden?

Ich bin ja nicht vom Fach, aber wenn ich mir vorstelle, die
Biene lässt sich mal eben auf einem Kuhfladen nieder, um dann
zur nächsten Blüte und dann zum Stock zu fliegen … die
bringt doch alles im allem mit Sicherheit irgendwelche
Mikroorganismen mit, die dann im Honig landen - und das essen
wir dann alles schön mit?

Denn wenn der „kalt geschleudert“ wird, findet ja nicht mal
eine Erhitzung (?) statt, die Mikroorganismen abtöten würde?

Obst und Gemüse waschen wir ja, beim Honig schauts schlecht
aus …

es gibt wirklich gefilterten Honig, da ist dann alles mögliche rausgenommen. Davon kann man nur ABRATEN!!! Was im Honig drin ist schadet deiner Gesundheit nicht sondern nützt ihr. Zum Beispiel Pollen! Sehr gut für Allergiker, da sie damit langsam sich wieder daran gewöhnen können, eine natürliche Desensibilisierung. Ein verbreiteter Irrglaube ist es sich vor allem abschotten zu wollen, das schafft Probleme und löst keine. Wenn die Biene wirklich am Kuhfladen war wird es Dir nicht schaden. Übrigens imprägnieren Bienen selbst ihren Eingang zum Stock so dass die Arbeiterinnen regelrecht über eine Fußwaschanlage laufen wenn sie reinkrabbeln. Im Deutschlandradio war vor kurzem eine interessante Sendung dazu
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/marktplatz/274424/
Frag dort mal nach, vielleicht gibt es von der Sendung auch Mitschnitte.

Ciao, Holger (ausgesprochener Fan von Imker-Honig)

Ich bin ja nicht vom Fach, aber wenn ich mir vorstelle, die
Biene lässt sich mal eben auf einem Kuhfladen nieder, um dann
zur nächsten Blüte und dann zum Stock zu fliegen … die
bringt doch alles im allem mit Sicherheit irgendwelche
Mikroorganismen mit, die dann im Honig landen - und das essen
wir dann alles schön mit?

Denn wenn der „kalt geschleudert“ wird, findet ja nicht mal
eine Erhitzung (?) statt, die Mikroorganismen abtöten würde?

Obst und Gemüse waschen wir ja, beim Honig schauts schlecht
aus …

danke
mipiace

Da muß nichts gereinigt werden. Wird beim Imker auch nicht gemacht. Die Waben kommen in eine Schleuder, werden tüchtig rumgewirbelt und fließen durch ein relativ feines Sieb (nur um große Teile rauszufiltern)zB. in einen Eimer und werden in Gläse abgefüllt - fertig ist die Laube - alles Natur - da wird nichts erhitzt oder „chemisch“ aufgebessert. Ach ja, fest wird er mit der Zeit - egal - in warmes Wasser gestellt wird er wieder flüssig. Man sollte sich mal nicht so anstellen - da ist keine Chemie drin - in dem Supermarktzeugs aber schon. Was genau - keine Ahnung.
Du denkst doch wohl nicht ernsthaft, daß Gemüse trotz waschen aus dem Supermarkt oder Ökoladen völlig chemiefrei ist?

Innerhalb der Beute schachten Bienen den Honig öfter mal um, von Waabe zu Waabe. Dadurch wird der Wassergehalt niedriger und der Honig fester. Hiesige Imker ernten in der Regel nur Honig, der „verdeckelt“ ist, also von den Bienen schon für fertig erklärt wurde. Dann kommt nämlich ein Deckel aus Wachs auf die Waabe.
Dann wird geschleudert und gefiltert. Manche Imker erwärmen den Honig beim Filtern etwas, damit er flüssiger wird und besser durch die Siebe geht. Sonst nichts!
So ein Honig wird mit der Zeit fest, läßt sich aber durch erwärmen wieder verflüssigen.
Manche billigen Honigsorten und darunter viele aus dem asiatischen Raum werden geschleudert, wenn eben welcher da ist, auf das Verdeckel wird nicht gewartet. Dementsprechend ist der Wassergehalt höher, der Honig ist flüssiger und kann leicht gären. Also gibt man Konservierungsmittel rein…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi

Ich hab mal gelesen, dass Honig direkt vom Imker nach gewisser
Zeit hart wird, das wäre aber ganz normal, denn daran könne
man erkennen, dass es echter Imkerhonig ohne jede Zusätze ist.
Stimmt das?

Mein Aldihonig wird steinhart, wie ich gerade feststellen musste.
Was muss ich daraus für schlüsse ziehen?

HH

Schlussfolgerung
Fertigzement für den Amatuerbastler mit Honigaromastoffen versetzt

Hi,

Mein Aldihonig wird steinhart, wie ich gerade feststellen
musste.

Kurz in die Mikrowelle, wird er wieder flüssig.
Das „Kurz“ findet man am Besten durch Probieren heraus.

Grüße
HylTox

Fertigzement für den Amatuerbastler mit Honigaromastoffen
versetzt

Hi
kann man damit Dübel in mürbe Wände kleben? Das wär ja mal praktisch :stuck_out_tongue:
HH

Hi
600 watt / 1,5 Minuten er ist wie neu :smile:
HH

Hallo mipiace,

Ich bin ja nicht vom Fach, aber wenn ich mir vorstelle, die
Biene lässt sich mal eben auf einem Kuhfladen nieder, um dann
zur nächsten Blüte und dann zum Stock zu fliegen … die
bringt doch alles im allem mit Sicherheit irgendwelche
Mikroorganismen mit, die dann im Honig landen - und das essen
wir dann alles schön mit?

Denn wenn der „kalt geschleudert“ wird, findet ja nicht mal
eine Erhitzung (?) statt, die Mikroorganismen abtöten würde?

Der Honig ist ja eigentlich der Wintervorrat der Bienen, damit das Volk überleben kann, wenn nichts blüht !!
Aus diesem Grund fügt die Biene dem Honig Stoffe zu welche Bakterien und Pilzsporen abtöten, bzw. ihnen mindestens das Leben sehr schwer machen.

Dies ist auch der Grund wieso Honig als altes Hausmittel bei Erkähltungen verwendet wird.
Aus dem gleichen Grund streicht man auf frische Wunden reinen Bienenhonig. Zur Not geht auch reiner Zucker, welcher die Bakterien schon bei der Vermehrung stark behindert, Honig hat aber noch die beschriebene zusätzliche Wirkung.

Noch was zum Zucker. Hast du dich noch nie gefragt wieso man früher Früchte mit Zucker versetzt hat (Sirup, Konfitüre, sonst in Zucker eingelegte Früchte) um sie über Jahre Lagern zu können ??

Obst und Gemüse waschen wir ja, beim Honig schauts schlecht
aus …

Desweiteren glaube ich, dass du gar nicht so genau wissen möchtest wie die Bienen den Honig eigentlich genau herstellen :wink:)

MfG Peter(TOO)

Hallo mipiace,

hier ist noch ein interessanter Artikel zu dem Thema: http://www.mdr.de/hier-ab-vier/rat_und_tat/1313278.html

und hier noch ein pdf zum downloaden direkt von Stiftung Warentest:
http://www.stiftung-warentest.de/webdateien/o1167499…

olli

Hallo mipiace,

Ich hab mal gelesen, dass Honig direkt vom Imker nach gewisser
Zeit hart wird, das wäre aber ganz normal, denn daran könne
man erkennen, dass es echter Imkerhonig ohne jede Zusätze ist.
Stimmt das?

Was ist dann im Supermarkthonig für Zeugs drin, dass der
maximal vielleicht ein bisserl auskristallisiert, aber nie
richtig hart wird?

Ob der Honig flüssig oder fest ist, hängt schlicht und ergreifend vom Anteilsverhältnis Fructose - Glucose ab. Überwiegt die Fructose, bleibt der Honig sehr lange flüssig, überwiegt die Glucose, kristallisiert er schnell aus. Ein Qualitätsmerkmal ist das auf keinen Fall, sondern ein Sortenmerkmal.

Vermutung: Bei den heimischen Imkern habe ich bis jetzt fast nur kristallinen Honig bekommen. Ich nehme an, daß die Bienen hierzulande am besten an Blüten herankommen, die eher glucosehaltigen Nektar haben, wie Klee oder Raps.

Übrigens, Waldhonig hat einen sehr hohen Honigtauanteil. Honigtau hört sich zwar sehr frisch an, ist aber die Ausscheidung von blattlausähnlichen Insekten, die von den Bienen gesammelt wird. Ich mochte zwar Waldhonig immer sehr, weil er nicht so übertrieben süß ist, fand aber die Gewinnung eklig. Irgendwann hab ich gedacht, ist egal, ob ich Blattlausscheiße oder Bienenkotze (entschuldigt bitte) esse.

Zum Anderen:

  • auf den Supermarkthonig-Gläsern steht immer drauf von wegen
    Naturprodukt und nichts für kleine Kinder, jetzt frag ich
    mich, wie machen eigentlich die Imker z.B. das, muss der Honig
    nicht irgendwie „gereinigt“ werden?

Der Grund dafür ist der Säuglingsbotulismus, der durch ein überall vorkommendes Bakterium verursacht wird. Die Darmflora eines Erwachsenen wird damit problemlos fertig, bei Kindern ist sie aber erst nach 12 bis 18 Monaten soweit ausgebildet. Der kaltgeschleuderte Honig kann dieses Bakterium (ebenso wie Rohmilch u. ä.) enthalten, so daß man ihn Kleinstkindern nicht geben sollte. Ist der Honig Bestandteil von Produkten, die erhitzt wurden, entfällt die Gefahr, leider aber auch ein Großteil der gesunden Inhaltsstoffe.

Ein Link dazu: http://www.laves.niedersachsen.de/master/C1554976_N1…

Ich bin ja nicht vom Fach, aber wenn ich mir vorstelle, die
Biene lässt sich mal eben auf einem Kuhfladen nieder, um dann
zur nächsten Blüte und dann zum Stock zu fliegen … die
bringt doch alles im allem mit Sicherheit irgendwelche
Mikroorganismen mit, die dann im Honig landen - und das essen
wir dann alles schön mit?

Bienen setzen sich nicht auf Kuhfladen, aber das Bakterium kann sich auch auf Blüten befinden. Man sollte aber sowieso nicht darüber nachdenken, was man alles mitißt!

Die hier bereits erwähnte Bienenstockeingangsdesinfektion erfolgt mittels des Kittharzes Propolis, das von den Bienen durch Fermentierung hergestellt wird. Der Stock und vor allem der Eingang wird damit ausgekleidet, Eindringlinge, die zu groß zum Rauswerfen sind, werden damit geradezu mumifiziert - man hat schon ganze Mäuse als Mumien in Stöcken gefunden. Bei einer Temperatur von 35° im Bienenstock wäre ohne Propolis das Klima ziemlich verseucht. Propolis wirkt zuverlässig gegen Bakterien, Viren und Pilze. Eine Roßkur (alle zwei Stunden 20 Tropfen) hat bei mir schon manche Erkältung im Keim erstickt.

Gruß
Honigfan mowei

Hi,

Aus dem gleichen Grund streicht man auf frische Wunden reinen
Bienenhonig. Zur Not geht auch reiner Zucker, welcher die
Bakterien schon bei der Vermehrung stark behindert, Honig hat
aber noch die beschriebene zusätzliche Wirkung.

Das tut man bitte nicht - auf eine frische Wunde gehört nichts außer einer sterilen Wundauflage!

Gruß,

Malte, der schon Leute mit Mehl auf zweitgradigen Verbrennungen gesehen hat - die hatten eine ganze Weile keinen Spaß…