Hallo mipiace,
Ich hab mal gelesen, dass Honig direkt vom Imker nach gewisser
Zeit hart wird, das wäre aber ganz normal, denn daran könne
man erkennen, dass es echter Imkerhonig ohne jede Zusätze ist.
Stimmt das?
Was ist dann im Supermarkthonig für Zeugs drin, dass der
maximal vielleicht ein bisserl auskristallisiert, aber nie
richtig hart wird?
Ob der Honig flüssig oder fest ist, hängt schlicht und ergreifend vom Anteilsverhältnis Fructose - Glucose ab. Überwiegt die Fructose, bleibt der Honig sehr lange flüssig, überwiegt die Glucose, kristallisiert er schnell aus. Ein Qualitätsmerkmal ist das auf keinen Fall, sondern ein Sortenmerkmal.
Vermutung: Bei den heimischen Imkern habe ich bis jetzt fast nur kristallinen Honig bekommen. Ich nehme an, daß die Bienen hierzulande am besten an Blüten herankommen, die eher glucosehaltigen Nektar haben, wie Klee oder Raps.
Übrigens, Waldhonig hat einen sehr hohen Honigtauanteil. Honigtau hört sich zwar sehr frisch an, ist aber die Ausscheidung von blattlausähnlichen Insekten, die von den Bienen gesammelt wird. Ich mochte zwar Waldhonig immer sehr, weil er nicht so übertrieben süß ist, fand aber die Gewinnung eklig. Irgendwann hab ich gedacht, ist egal, ob ich Blattlausscheiße oder Bienenkotze (entschuldigt bitte) esse.
Zum Anderen:
- auf den Supermarkthonig-Gläsern steht immer drauf von wegen
Naturprodukt und nichts für kleine Kinder, jetzt frag ich
mich, wie machen eigentlich die Imker z.B. das, muss der Honig
nicht irgendwie „gereinigt“ werden?
Der Grund dafür ist der Säuglingsbotulismus, der durch ein überall vorkommendes Bakterium verursacht wird. Die Darmflora eines Erwachsenen wird damit problemlos fertig, bei Kindern ist sie aber erst nach 12 bis 18 Monaten soweit ausgebildet. Der kaltgeschleuderte Honig kann dieses Bakterium (ebenso wie Rohmilch u. ä.) enthalten, so daß man ihn Kleinstkindern nicht geben sollte. Ist der Honig Bestandteil von Produkten, die erhitzt wurden, entfällt die Gefahr, leider aber auch ein Großteil der gesunden Inhaltsstoffe.
Ein Link dazu: http://www.laves.niedersachsen.de/master/C1554976_N1…
Ich bin ja nicht vom Fach, aber wenn ich mir vorstelle, die
Biene lässt sich mal eben auf einem Kuhfladen nieder, um dann
zur nächsten Blüte und dann zum Stock zu fliegen … die
bringt doch alles im allem mit Sicherheit irgendwelche
Mikroorganismen mit, die dann im Honig landen - und das essen
wir dann alles schön mit?
Bienen setzen sich nicht auf Kuhfladen, aber das Bakterium kann sich auch auf Blüten befinden. Man sollte aber sowieso nicht darüber nachdenken, was man alles mitißt!
Die hier bereits erwähnte Bienenstockeingangsdesinfektion erfolgt mittels des Kittharzes Propolis, das von den Bienen durch Fermentierung hergestellt wird. Der Stock und vor allem der Eingang wird damit ausgekleidet, Eindringlinge, die zu groß zum Rauswerfen sind, werden damit geradezu mumifiziert - man hat schon ganze Mäuse als Mumien in Stöcken gefunden. Bei einer Temperatur von 35° im Bienenstock wäre ohne Propolis das Klima ziemlich verseucht. Propolis wirkt zuverlässig gegen Bakterien, Viren und Pilze. Eine Roßkur (alle zwei Stunden 20 Tropfen) hat bei mir schon manche Erkältung im Keim erstickt.
Gruß
Honigfan mowei