Pfeilwurzmehl

Hab es in einem Rezept für ein türkisches Dessert gefunden:
Pfeilwurzmehl.
Was ist das, von welcher Pflanze stammt es und welche Funktion hat es?

Ist das Mehl evtl. unter einem anderen NAmen im Handel?

dalga

Hallo dalga,

Pfeilwurzmehl ist ein aus den Knollen und Wurzeln bestimmter tropischer Pfeilwurzgewächse z.B. Maniok, gewonnenes Stärkemehl. Es ist geschmacksneutral, klumpt nicht und ist daher ideal zum Binden von Suppen, Saucen und Süßspeisen.

Zu kaufen u.a. hier:
http://www.biomarkt-karo.de/product_info.php/product…

Aber sicher auch in jedem gut sortierten Bioladen bzw. Reformhaus erhältlich.

Viele Grüsse
Eve*

Als Alternative eigent sich Tapioka-Stärke (wenn es nicht gar das gleiche ist…). Gibt es in Asia-Märkten. Vorteil: trübt die angedickten Speisen nicht ein und hat keinen mehligen Eigengeschmack

Hallo Eve,

das ist so nicht richtig.
„Arrowroot“ oder auf Deutsch „Pfeilwurzmehl“ ist ein Stärkemehl, das aus der Wurzel einer tropischen Pflanze, der Marantastaude gewonnen wird.

Vor allem in englischen oder amerikanischen Rezepten wird es als Bindemittel verwendet. Es ist neutral im Geschmack, und Fluessigkeiten werden nicht trüb.

Vor dem Gebrauch wird Pfeilwurzmehl mit wenig kaltem Wasser angerührt; es ist ideal zum Binden von klaren Suppen oder Saucen, da es nicht den unangenehmen Beigeschmack des Weizenmehls hat und Saucen nicht glasig werden lässt wie Kartoffel- oder Maismehl.

Interessant ist die Deutung des Namens: eine Legende besagt, dass bei den Indianern das Pulver zum Heilen von Wunden, die durch Pfeile verursacht wurden, verwendet worden sei. Wahrscheinlicher scheint die Deutung zu sein, wonach der Name vom indianischen Wort „Aaruta“ abgeleitet wurde, was so viel wie „Wurzelmehl“ bedeutet.

quelle: webkoch.de

strubbel
K:open_mouth:)

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Hallo Strubbel,

das ist so nicht richtig.

Nun die Wahrheit liegt wohl irgendwo zwischen beidem wie der nachfolgende Absatz aus dem Lebensmittellexikon besagt:

"Pfeilwurzelmehl, Arrowroot
Pfeilwurzelmehl ist ein Stärkemehl, das aus den Wurzel und Knollen einiger tropischer Stauden gewonnen wird. Dazu gehören u.a. Cassave, Maniok oder Maranta.

Pfeilwurzelmehl dient unter anderem als Bindemittel für klare Suppen und Saucen. Es hat nicht den unangenehmen Beigeschmack von Weizenmehl, der erst nach etwa zehn bis fünfzehn Minuten leichten Köchelns verschwunden ist. Zudem werden die gebundenen Lebensmittel nicht glasig, wie bei Kartoffelstärke oder Maismehl…"

aus: http://www.lebensmittellexikon.de

Gruss
Eve*

PS: die sich immer wieder wundert mit welch schlafwandlerischer Sicherheit manche die Antworten anderer als falsch bezeichnen.

Hallo Eve,

Das echte A. ist das Stärkemehl aus den Wurzeln von Maranta arundinacea, einer auf dem Festlande des tropischen Amerika heimischen Staude.
Die Blätter sind sehr lang gestielt, ganzrandig, elliptisch, etwas zugespitzt und bis zu 14 cm lang und etwa halb so breit. Sie kommen in Büscheln aus dem Wurzelstock hervor und umfassen sich an der Basis mit ihren Blattscheiden. Der Blütenstand ist traubig und überragt die Blätter. Die Pflanze entwickelt unterirdisch schuppige, bis 40 cm lange, etwa daumenstarke Sprosse, die vielfach auch Finger genannt werden und das Stärkemehl enthalten.
An Boden und Klima stellt die Pflanze keine großen Anforderungen, wenn nur die Temperatur nicht unter den Gefrierpunkt sinkt. Sie ist daher heute in allen Tropen und Subtropen verbreitet. Bei der Kultur liegen die Verhältnisse ähnlich wie bei den Kartoffeln. Die Anzucht erfolgt meist aus Teilstücken des Wurzelstocks oder aus jungen Schößlingen. Die Ernte kann nach etwa 10-12 Monaten erfolgen. Das gewonnene Stärkemehl (ca. 27%) muß sehr gut ausgewaschen werden, da sich in der Außenschicht der Finger eine harzartige Masse befindet, die den Geschmack beeinflußt.
Das A. ist das feinste Stärkemehl, es liefert einen absolut geruch- und geschmacklosen Kleister, der für feine Speisen und Backwerke wie in der Apotheke benutzt wird.
Die größte Menge der Handelsware wird auf einer Insel der kleinen Antillen, St. Vincent, gewonnen.
Der Name Arrow root wird auch auf eine Reihe anderer Stärkemehle übertragen, die zum Teil von anderen Marantaarten, aber auch von Canna- und Curcumaarten gewonnen werden. Sie haben aber sämtlich keine große Bedeutung für den Handel.

Fazit: Die Lebensmittelindustrie schummelt also mal wieder, indem sie billigere Mittel unter diesem Namen vertreiben.
Echtes Maranta arundinacea ist also nicht immer enhalten und wird nicht aus Maniok gewonnen.

strubbel
M:open_mouth:)