Warum keinen Alkohol beim Essen für Kinder?

Hallo,

warum sollte man bei Kindern nicht mit Alkohol kochen?

Wie eben gerade unten beim kindgerechten Gulasch: warum sollte ich da keine Flasche Rotwein  verwenden können?
Der Alk kocht sich doch raus und gerade bei Gulasch schmeckt man den eigentlich Rotwein nicht mehr.

Ähnliches kenne ich z. B. vom Kuchenbacken, da kam bei Oma immer ein Stamperl Rum in den Rührteig. Der Alk dunstet doch aus und an Rumgeschmack im morgendlichen Nußkuchen im Kaba kann ich mich nicht erinnern.
Anders natürlich Eierlikörtorte die ordentlich mit Eierlikör übergossen wird oder die Tonnen von Schwarzwälder die wir in den 70ern auch als Kinder gegessen haben inklusive selbst angesetzter Amarena-Kirsche…
Grüße
miamei

Hi,

http://www.elternwissen.com/ernaehrung-kinder/gesund…

Gruß

pp

Wie eben gerade unten beim kindgerechten Gulasch: warum sollte
ich da keine Flasche Rotwein  verwenden können?
Der Alk kocht sich doch raus und gerade bei Gulasch schmeckt
man den eigentlich Rotwein nicht mehr.

Hi,

wenn man eine Flasche Rotwein im Gulasch weder merkt, noch schmeckt,
warum schüttet man dann nicht einen Liter Wasser rein?

Der Geschmack ändert sich auf jeden Fall, und es ist wichtig,
Kinder nicht bereits in frühester Kindheit an den Geschmack
alkoholischer Genussmittel zu gewöhnen.

Ciao

Hallo,

Der Alk kocht sich doch raus

ein Trugschluß:
(…) Nach einer halben Stunde waren es noch 35 Prozent, und selbst eine Mahlzeit, die im Ofen oder auf dem Herd zweieinhalb Stunden vor sich hin köchelte, enthielt noch fünf Prozent der ursprünglichen Alkoholmenge.
http://www.zeit.de/2005/50/Stimmts_50

Gruß
C.

Hallo,

wenn wir nicht gerade wirklich von der Flasche reden, ist das alles vollkommen fehlgeleitete PC. Und ich mag den ganzen Unsinn zum Thema auch nicht mehr hören. Nein, Alkohol kocht sich je nach Menge und Kochzeit nicht unbedingt vollständig aus einem Gericht raus. Macht aber nichts, wenn ohnehin von vorne herein kaum etwas rein gegeben worden ist, und ein Kind nur einen kleinen Bruchteil der zubereiteten Portion isst.

Was soll bei einem Kind von einem Glas Wein in einem drei Stunden auf dem Herd köchelnden Schmorgericht wohl noch ankommen, wenn das eine Portion für fünf Leute ist? Also 1/5 Weinglas mit vielleicht 13% abzgl. Verdunstungsverlust von drei Stunden. Da ist in jedem Hefebrötchen, jedem Glas Saft, dem Tomatenmark an der „kindgerechten“ Nudelsauce, … mehr Alkohol enthalten.

Und was soll das alles mit dem „soll sich nicht an den Geschmack von Alkoholika gewöhnen“? Wenn ein Kind in einem Umfeld groß wird, in dem Bier, Wein, … als Genuss- und nicht als Suchtmittel eingesetzt werden, dann wird ein Kind eben genau diesen Zugang zu einem Genussmittel finden. Kein Kund muss/sollte davor geschützt werden.

Wenn ein Kind hingegen in einem Umfeld groß wird, indem ein Alkoholmissbrauch mehr oder weniger an der Tagesordnung ist, trägt ein Kind ein hohes Risiko selbst diesem Missbrauch anheim zu fallen. Und davor wird es auch nicht dadurch geschützt, dass in der Sauce zum Sonntagsbraten (wenn es den überhaupt in solch einem Umfeld gibt) kein Wein ist.

Verbote machen Dinge nur unnötig interessant, führen zu ggf. gefährlicher Konsumverheimlichung, … schaffen das Klima für von anständigen Erwachsenen unkontrollierte Exzesse, …

Gefährdet ist nicht der Jugendliche, der von klein auf bereits gutes Essen in positiver Familiengemeinschaft erlebt hat, und dann mit 16 anfängt im elterlichen Garten auch mal ein oder zwei Bier mit Freunden zu trinken (und es dabei auch problemlos belassen kann), sondern der Jugendliche der heimlich hinter der Sporthalle vollkommen unvorbereitet und unkontrolliert irgendwelche hochprozentige süße Plörre, angefeuert von ebensolch hoffnungslosen Typen, in sich rein kippt.

Gruß vom Wiz

Moin auch,

Der Alk kocht sich doch raus

Genau. Deswegen kann man auf Weinachtsmärkten stundenlang warmgehaltenen Glühwein auch in rauen Mengen in sich reingießen. Ist ja kein Alkohol mehr drin.

Ralph

Hallo,

5% von was? Von einem Glas Wein mit 13% verteilt auf fünf Portionen? Also wäre das so, als ob jeder Esser ein Glas mit einer Flüssigkeit mit 0,13% trinken würde. Das wird schon von manchem Fruchtsaft deutlich überschritten. Da gilt ein Grenzwert von 0,38%!

Also bitte mal schauen, was unter dem Strich in absoluten Zahlen im realen Leben raus kommt, und womit dies vergleichbar ist. Niemand käme auf den Gedanken einem Kind seinen Apfelsaft aufgrund des Alkoholgehalts zu verweigern. Aber wegen einem Schuss Wein (und ein ganzes Glas ist ja schon weit mehr, als man in der Alltagsküche regelmäßig verwenden würde) wird dann so ein Aufstand gemacht.

BTW: Der Körper erzeugt sogar selbst Alkohol, und je nach Nahrung kann zusätzlicher Alkohol während der Verdauung entstehen, wie verbietet man den eigentlich?

Gruß vom Wiz

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Hallo,

du wirst lachen, aber für Glühwein ist tatsächlich ein Mindestgehalt von 7% vorgeschrieben, und wenn der durch das lange warm halten unterschritten wird (wird teilweise kontrolliert) gibt es sogar Ärger vom Amt.

Gruß vom Wiz

Hallo,

5% von was? Von einem Glas Wein mit 13% verteilt auf fünf
Portionen?

nun habe ich einerseits die Untersuchung nicht gemacht; andererseits ging es mir um die Behauptung, Alkohol verkoche vollständig und das ist eben nicht der Fall. Ob nun 50, 30 oder 5% vom reingekippten Alkohol am Ende OK oder zu viel für ein Kind von 2, 6 oder 12 Jahren sind, wird jeder Koch und jeder Elter für sich und anhand der verwendeten Alkoholmengen entscheiden müssen und das kann man wohl am besten, wenn man sich der Tatsachen bewußt ist.

Gruß
C.

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Hallo,

„der Tatsachen bewusst“ heißt dann aber auch der vollständigen Tatsachen! 5% klingt ja gerade so, als ob man jedem Mitesser am Tisch eine Dose Bier vorsetzen würde. Solche Zahlenangaben für sich genommen vermitteln ein vollkommen falsches Bild, und es kommt vermutlich nicht von ungefähr, dass sie von gewissen Verwendern auch immer genau so genannt werden, ohne mal ein reales Beispiel daneben zu stellen, mit dem man dann eine realistische Einschätzung bekommen würde.

Ich frage mich wirklich, was für Gerichte man (abgesehen von irgendwelchen sicherlich nicht alltäglichen Spezialitäten) kochen müsste, um ansatzweise in absoluten Zahlen auf merkliche Alkoholmengen pro Portion zu kommen? Zumal es ein deutlicher handwerklicher Fehler jedes Kochs wäre, wenn man Alkohol aus dem fertigen Gericht herausschmecken würde. Es geht ja nicht darum, Alkohol um des Alkohols Willen hinzuzufügen, sondern darum die Aromen eines alkoholischen Getränks zu verwenden. Daher kocht man handwerklich korrekt zunächst mal solange Alkohol raus, wie dieser noch als solcher zu schmecken/riechen ist, oder flambiert ihn ab.

Schon das in meinem ersten Beispiel genannte Glas Wein ist in der familiären Alltagsküche kaum vertreten. Ich „vergifte“ meine Kinder zwar durchaus regelmäßig mit Alkohol, aber da reden wir vielleicht mal von einem „Schuss“ Wein o.ä., was dann vielleicht auf 25ml rauskommen mag, und nicht mehr ansatzweise etwas mit einem normalen Glas Wein zu tun hat. Bei härteren Sachen sprechen wir von Tropfen. Da lohnt sich keine Rechnerei mehr.

Gruß vom Wiz

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Hi,

es geht nicht um die Zufuhr einer gewissen Menge Alkokohols,
die nebenbei bei Kindern und Kleinkindern zu deutlicheren
Ausfallserscheinungen führt, als bei Erwachsenen,
sondern darum, dass man bereits die Kleinsten an
Alkoholaromen gewöhnt.
Und das macht ja wohl wenig Sinn!

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Hallo,

kommt immer auf die Menge an.
Eine Flasche Rotwein auf ein Pfund Gulasch wäre wohl etwas hapig (geschmacklich wie im Alkoholgehalt) und für Kinder nicht ideal.
Aber der normale Gebrauch von Alkoholika (Glas Wein oder Schuss Kognak zu einem 4-Personenbraten) beim Kochen schadet vor allem bei langer Kochdauer sicher nicht.

Man sollte sich nicht verrückt machen lassen von all den derzeit aktiven Ernährungsaposteln.

Der Mensch beherbergt in seinem Verdauungssysthem mehr Bakterien, als er Körperzellen hat - und jeder Mensch hat eine individuelle Bakterienzusammensetzung, die durchaus noch mehr macht, als Verdauen helfen.

Die Ernährungswissenschaft ist rel. neu, steckt noch in den Kinderschuhen, etwa auf dem Niveau, auf dem Kartographen die Erde als Scheibe darstellten, den Geologen Plattentektonik und den Biologen Evolution völlig unbekannt waren.

Gruß, Paran

Guten morgen,

„der Tatsachen bewusst“ heißt dann aber auch der vollständigen
Tatsachen! 5% klingt ja gerade so, als ob man jedem Mitesser
am Tisch eine Dose Bier vorsetzen würde.

kann ich nicht nachvollziehen. Dort steht ganz genau, was gemeint ist:
„und selbst eine Mahlzeit, die im Ofen oder auf dem Herd zweieinhalb Stunden vor sich hin köchelte, enthielt noch fünf Prozent der ursprünglichen Alkoholmenge.“

Außerdem macht es ja nur wenig Sinn, sich auf diesen einen Halbsatz zu stürzen, wenn doch die meisten Speisen, in denen Alkohol zur Anwendung kommt, deutlich kürzer gekocht werden als die genannten zweieinhalb Stunden, so daß der „Restalkohol“ entsprechend höher ist.

Im übrigen ging es mir darum, der Legende entgegenzutreten, daß Alkohol verfliegt, wenn man ihn nur zum Sieden bringt, wie es in dem Beitrag, auf den ich antwortete, zum Ausdruck kam.

Gruß
C.

Man sollte sich nicht verrückt machen lassen von all den
derzeit aktiven Ernährungsaposteln.

Hier apostelt niemand, sondern es wurde festgstellt, daß sich Alkohol nicht unmittelbar tutti kompletti in Luft auflöst, sobald man ihn erwämt. Eine Theorie, die auch heute noch weitverbreitet ist.

Der Mensch beherbergt in seinem Verdauungssysthem mehr
Bakterien, als er Körperzellen hat - und jeder Mensch hat
eine individuelle Bakterienzusammensetzung, die durchaus noch
mehr macht, als Verdauen helfen.

Was mit der Alkoholsache eher weniger zu tun hat.

Die Ernährungswissenschaft ist rel. neu, steckt noch in den
Kinderschuhen, etwa auf dem Niveau, auf dem Kartographen die
Erde als Scheibe darstellten, den Geologen Plattentektonik und
den Biologen Evolution völlig unbekannt waren.

Eine sehr mutige (um nicht zu sagen: amüsante) Behauptung. So oder so: die Erkenntnis, daß es nicht reicht, um einen Pott Gulasch für 0,3 Sekunden auf 95 Grad zu erhitzen, um den Alkohol verschwinden zu lassen, ist deutlich älter als die Erkenntnisse zur Plattentektonik oder Evolution und trotzdem nicht Allgemeingut.

Gruß, Paran

Hallo,

zeig mir das Wunderkind, das aus einer rund abgestimmten und handwerklich einwandfrei gekochten Zubereitung mit X Aromabestandteilen ausgerechnet den Schluck Wein konkret als solchen rausschmeckt.

Was also erreicht man damit, hierauf zu verzichten? Dass ein Kind nicht zum genauso begeisterten Genussmensch wird, wie seine Eltern?

Aber ich merke schon, dass sich unsere Gesellschaft offenbar mehr und mehr an Kreisen orientiert, in denen das Kindeswohl ständig ganz konkret durch alles und jeden gefährdet ist. Da muss ja der Schluck Wein an der Sauce ganz zwangsläufig zu einer Säuferkarriere führen. Ich sehe das differenzierter, wie oben in anderem Posting bereits ausgeführt, und werde das nicht noch mal wiederholen. Erstaunlich ist nur, dass ich in einem Umfeld großgeworden bin und lebe, in denen stadtbekannte Säufer keine Rolle spielen, sondern verantwortungsvoller Genuss zelebriert und Kindern vorgelebt wird. Das führt dann zu so katastrophalen Säuferkarrieren wie Jugendliche, die am Sonntagnachmittag mal zusammen mit den Eltern ein Glas Wein trinken und analysieren. Oder zu Leuten, die beachtete Bücher über Weinbau schreiben, …

Und auch was die Menge angeht, wiederhole ich mich nur ungern. Da kommt bei Saft, Obst und Brot mehr zusammen.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

dann nimm die 35% nach einer halben Stunde, wenn Dir das lieber ist. Setze den in der Alltagsküche realistischen „Schluck“ von vielleicht 25ml an, verteile wieder auf fünf Portionen, … und zu welch dramatischem Ergebnis kommst Du?

BTW: Die 35% muss man natürlich auch mal hinterfragen, wie konkret die gemessen wurden. Bei solch kurzen Zeiten fallen mir in der Praxis nur Saucen zu Kurzgebratenem o.ä. ein, und die macht man gewöhnlich in der Pfanne mit extremer Oberfläche im Verhältnis zum Volumen und sehr hohen Temperaturen beim Ablöschen. Das ist eine ganz andere Geschichte als das Schmorgericht mit eher niedrigen Temperaturen und hohem Füllstand.

Sorry, aber es ist und bleibt vollkommen irrelevant, wenn wir von haushaltsüblichen Zubereitungen und Mengen ausgehen. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Gruß vom Wiz

Und auch was die Menge angeht, wiederhole ich mich nur ungern.
Da kommt bei Saft, Obst und Brot mehr zusammen.

…und Ketchup! Um Gottes Willen, nehmt den Kindern den Ketchup weg!

Gruß vom Wiz

Auchso!

Moin auch,

Der Alk kocht sich doch raus

Genau. Deswegen kann man auf Weinachtsmärkten stundenlang
warmgehaltenen Glühwein auch in rauen Mengen in sich
reingießen. Ist ja kein Alkohol mehr drin.

Erwärmen ist ungleich Kochen. Glühwein wird sollte nur bis max. 60 Grad erwärmt werden. Erst wenn der Alkohol siedet, kann er sich naturgemäß auch rauskochen.

Ralph

Gruß,
Inka

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Moin auch,

gelacht wird erst nach mehreren Gläsern desselben. Abgesehen davon: Ja und?

Ralph

Moin auch,

Erwärmen ist ungleich Kochen.

richtig

Glühwein wird sollte nur bis
max. 60 Grad erwärmt werden.

richtig

Erst wenn der Alkohol siedet,
kann er sich naturgemäß auch rauskochen.

Falsch. Der Partialdruck des Alkohols ist größer Null, also verdampft er auch.

Ralph

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