Deutsch-Japanische Hochzeit

Halllöchen ihr Lieben, ich habe mich extra heute hier an gemeldet und hoffe das mir jemand eventuell aus eigener Erfahrung weiter helfen kann. Und zwar…mein Schwager hat eine japanische Freundin, nun ist es so, dass diese Schwanger ist. Fragen sich nun alle seine Familie wie es nun weiter geht. Sie kennen noch nicht so lange. Aus Telefonaten konnte man wohl raus hören, dass direkt eine Hochzeit im Hause steht. Diese wird wohl dann in Japan statt finden. Nun zur eigentlichen Fragen bzw zu den Fragen, davon hab ich nämlich einige die mir Google nicht so recht beantworten kann :- Sie scheint ziemlich traditionell ein gestellt zu sein. Da ja nun einiges schief gelaufen ist, heißt sie sind noch nicht lange zusammen und sie jetzt schon schwanger. Ich habe im Internet gelesen, dass die Eltern in Japan eigentlich noch bestimmt, wer dort wen heiratet. Kann es da schon zu Problemen kommen oder ist es nicht mehr so extrem? Nun ist sie ja schon schwanger bevor sie zusammen wohnen oder geheiratet haben. Wird dort viel Wert darauf gegeben, dass sowas in der „richtigen Reihenfolge“ abläuft…also zusammen leben, heiraten, Kinder???

Wie genau läuft die Hochzeit ab?

Ist die Ehe, wenn sie in Japan geschlossen in Deutschland gültig?

Kann mir irgend jemand helfen Licht ins Dunkel zu bringen???

Hallo Nimm2 Susie,

ich habe vor nunmehr 11 Jahre einen Japaner geheiratet (is auch nicht schlimmer als die deutschen besseren Hälften :wink:…)und erinnere mich noch gut an den nervigen Papierkrieg.
Da gibt es nun je nach dem, wo die beiden leben wollen diverse Unterschiede: Ich habe in Deutschland geheiratet und die Ehe in Japan registrieren lassen (dazu muss man zum in Japan mit einer beglaubigten Übersetzung der Heiratsurkunde zum Rathaus, die elterliche Erlaubnis ist nur dann erforderlich, wenn die Braut unter 20 ist).
Wenn die beiden in Japan heiraten wollen, dann müssen sie sich beim Auslandsstandesamt Berlin http://www.berlin.de/standesamt1/ eintragen lassen, damit die Ehe in Deutschland anerkannt wird (auch hier mindestens die beglaubigte Übersetzung der Heiratsurkunde, die aktuellen Anforderungen bitte in Berlin erfragen.
Für die Version erst Deutschland, dann Japan brauchte es beglaubigte Übersetzungen von der japanischen Geburtsurkunde, des japanischen Familienstandsregisters, einen japanischen Einkommensbescheid, Ehefähigkeitszeugnis (d.h. der Nachweis, daß der Ehepartner nicht schon verheiratet ist bzw. Kinder hat).
Umgekehrt würde ich mal beim japanischen Konsulat oder beim Generalkonsulat bzw. bei der deutschen Botschaft in Tokyo nachfragen, was da mittlerweile verlangt wird.
Die Übersetzungen und Stempelgebähren gehen ganz schön ins Geld, mit 300-400 Euro sollte man leider rechnen)

Japanische Schwiegereltern sind bei Töchtern meistens recht entspannt, weil sie traditionell nach der Hochzeit zur Familie des Mannes gerechnet werden, wenn sie das einzige Kind ist, sind sie vielleicht etwas kritischer. Wenn sie den Eindruck gewinnen, dass ihr Kind nicht bei der ersten Gelegenheit im Stich gelassen wird, hat man schon gewonnen. Ein Kennenlerntreffen mit der ganzen Familie ist da sicher eine gute Idee. Die Hochzeit selbst wird je nach Geldbeutel gestaltet. Beim Rathaus gibt man einfach den Eheschliessungsbescheid ab, eine standesamtliche Zeremonie gibt es nicht. Wer religiös ist kann entweder im Schrein heiraten (preiswert und für Leute aus dem Ausland sicher romantisch genug) und gibt danach einen Empfang in einem Hotel oder Restaurant. Wer christlich heiraten will, kann auch einen „Scheinpriester“ mieten, der zwar aussieht wie ein Priester/Pfarrer aber nicht geweiht ist (das bieten viele Hotels in Hochzeitspaketen an). Bei einer echten christlichen Hochzeit wird oft die Taufe oder mindestens ein konfessioneller Unterricht verlangt)
Die Gäste einer japanischen Hochzeit schenken nie Sachen, sondern immer (ziemlich viel) Geld in besonderen hübschen Umschlägen. Meistens hat man die Kosten für die Zeremonie dann schon wieder raus. Hochzeitskleider usw. kosten hier Unsummen, deshalb werden sie meistens gemietet, wer sein eigenes Kleid will, kaufts am besten in Deutschland.
Bei Töchtern kümmert sich in der Regel ihre Familie um alles. Wenn die Party in Deutschland stattfinden soll, ist eine genaue Vorbesprechung mit Preisvorstllung und Gästeliste zu empfehlen.
In Japan gibt es viele regionale Bräuche, über die man sich ausserdem schlau machen sollte.
Wenns weitere fragen gibt, nur zu!
Alles Gute und happy wedding,

Claudia

Hallo,
Na ja, so was ist inzwischen auch in Japan Alltag.
Aber wenn die Eltern der Freundin ganz altmodisch gesinnt sind, dann kann es etwas schwierig sein, mit den Eltern zurechtzukommen.
Auf jeden Fall kommt es drauf an, wie Sie drauf reagieren werden.
Ich persönlich kenne viele, die die „richtige Reinfolge“ nicht benutzt haben und ûberhaupt kein Problem hatten. Übrigens ist die in Japa geschlossene Ehe such in Deutscland rechtmäßig. Seoulsouljp

Da ich das Gefühl habe, dass du alles ganz genau weißt muss ich dich doch noch näher aus quetschen =)

Vorab aber war das alles so etwas dramatisch wirkt. Das ganz Problem der Sache ist Schlicht und einfach, dass sie erst sehr kurz…sehr sehr sehr kurz zusammen sind.

Unsere Familie (es betrifft in dem Fall ja den Bruder meines Partners) hat sie zu Ostern kennen gelernt und an diesem Wochenende haben wir dann erfahren, dass sie nun auch schwanger ist.

Kamen natürlich viele Vermutungen auf. Man möchte ihr natürlich nichts böses, weil sie wirklich eine total liebe ist. Fängt es aber genau dabei schon an…denn ich habe gelesen, dass Japaner sich nichts an merken lassen, wenn ihnen was nicht passiert. Wie soll man denn dann ein schätzen können ob sie wirklich total nett ist, welchen Eindruck sie zumindest hinterlassen hat oder ob das gute Miene zum böse Spiel ist.

Das Ding ist einfach, dass es naütlich viele Diskussionen gab. Weil das alles doch so mit einem Ruck passiert ist. Das heißt sie sind seit März zusammen…werden weil sie (oder ihre Familie) das so möchte im August in Japan heiraten und im Dezember kommt dann meine Nichte/Neffe. Nächstes Jahr soll dann auch in Deutschland nochmal geheiratet werden. Sie studiert momentan in Deutschland und hat nur für diese Zeit eine Aufenthalsgenehmigung. Selbstverständlich wirft das bei den werdenten Großeltern Fragen über Fragen auf. Und sie sind natürlich mehr als verunsichert.

Auch weil wir nichts über die Sitten und Gebräuche wissen. Wir fühlen uns einfach überrempelt. Wir wissen ja nichts. Außer das sie halt sehr freundlich gestimmt sind und die Hochzeit dort sehr teuer werden kann und als Geschenke nur Geld verschenkt wird.

Wie soll man sich denn ihren Eltern gegenüber verhalten, wir können uns ja wahrscheinlich nicht mal verständigen. Nicht das wir dann in Japan sitzen, die Eltern eventuell auch noch ein Problem damit haben, das ihre Tochter einen deutschen heiratet? Und selbst wenn sie kein Problem damit haben, ändert das ja nichts an den kommunikationsschwierigkeiten die dann auf uns zu kommen.

Ich hab nun die Aufgabe von meinen Schwiegereltern bekommen mich etwas zu informieren und sie am Wochenende über all die Dinge die auf uns zu kommen werden auf zu klären, allderdings findet man erschreckend wenig über die Kultur, Sitten und Gebräuche im Internet.

Wir wollen ja auch nichts verkehrt machen, wenn wir dann im August nach Japan fliegen um bei der Hochzeit dabei zu sein.

Danke für Dein Vertrauen, ich werd mich bemühen.

Also erst mal finde ich es sehr anständig von deinem Schwippschwager, dass er sie heiraten will, aber guter Sex und ein Baby sind sicher auch bei Leuten aus dem gleichen Kulturkreis etwas wenig, um darauf die Lebensplanung aufzubauen. Eine internationale Scheidung mit Sorgerechtskrieg ist sicher noch ätzender als Papierkram vorher. Die beiden sollten sich vielleicht für den Fall, dass es schief geht auf einen Ehevertrag einigen, in dem Vermögensfragen und Sorgerecht geklärt werden. So eine Regelung bedeutet ja nicht, dass sie sich mißtrauen, sondern daß sie die Sache ernst nehmen. (dagegen hat die japanische Seite bestimmt auch keine Einwände)
Haben die beiden sich schon überlegt, wo sie leben wollen? Falls Japan geplant ist, sollte sich der Bräutigam beizeiten schlau machen wie er an einen japanischen Job und ein Visum kommt. Wenn sie erstmal in Deutschland sind , ist bestimmt einiges einfacher.

Wenn ihr nach Japan reist, werdet ihr sicher besser einschätzen können, ob die beiden eine Ehe gebacken kriegen.
Wenn ihre Familie nicht total vom Lande kommt, kann man sich einigermaßen auf Englisch verständigen. Leider haben viele Japaner totale Sprechhemmungen (erleb ich täglich an meiner Uni…), ich empfehle dann immer alles aufzuschreiben, denn Texte verstehen fast alle ganz gut.
Aber selbst, wenn sprachlich nix geht, ist es wichtig zu lächeln, möglichst relaxt und ruhig zu sein, um erstmal gegenseitig Sympathie aufzubauen.
Die künftige Braut kann doch sicher auch dolmetschen, also nur Mut!
Ein paar Sachen sind sicher stark gewöhnungsbedürftig: das schwül-heiße Sommerwetter, auf dem Fußboden sitzen und fremdes Essen fanden meine Eltern auch nicht so toll, aber für kurze Zeit kann man es sicher ertragen. Denn die Japaner sind in der Regel superfreundlich (natürlich gibts auch hier n paar Idioten), das Land ist sauber, der Service ist spitze und die Preise sind mittlerweile auch halbwegs mit Deutschland vergleichbar.
Woher kommt sie denn?
Claudia

Hallo,
es ist schwierig, die Fragen zu beantworten, ohne etwas über die japanische Familie zu wissen, aus welcher Gesellschaftsschicht sie z.B. stammt. In der Regel suchen sich die jungen Frauen heute selbst den Ehemann. Schwangerschaft ist auch kein Problem, fast alle Japanerinnen haben mehrere Abtreibungen hinter sich. Schwangerschaft allein ist also kein Heiratsgrund. Es ist üblich, traditionell japanisch zu heiraten (das kann SEHR teuer werden) und zusätzlich westlich (kirchlich).
Besten Gruß
Gabriella

Leider kann ich da nicht viel weiter helfen - auf dem Gebiet kenne ich mich nicht aus. Nur so viel: Dass die Eltern den Ehepartner bestimmen mag zwar in einigen Gebieten noch vorkommen, in Tokyo und anderen großen Städten ist das wohl kaum noch der Fall. Da herrscht eher ein modernes Verständnis der Ehe vor. Viel Glück bei der Recherche zu den anderen Einzelheiten. Werner

Hallo Susi,

ich hab dir hier mal einen Link , um etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Dort steht auch , was notwendig ist zu einer Heirat.
http://www.osaka-kobe.diplo.de/Vertretung/osaka/de/0…
Meist findest du bei den entsprechenden Generalkonsulaten ensprechende Hilfe bzw. Infos.
Eine Hochzeit in Japan ist oft sehr kostspielig und wenn sie traditionell abläuft etwas aufwendig. Sie läuft nach shintoistischen Ritual ab.
Die Eltern wollen in der Regel schon noch ein Mitspracherecht haben. Bei mir war es so, daß die Schwiegereltern extra aus Japan angereist sind, um sich ein Bild davon zu machen. Dies ist allerdings auch schon wieder 13 Jahre her, aber die japanische Gesellschaft wandelt sich nicht so schnell.
Wichtig ist auch die klasssische Rollenverteilung … also Mann arbeitet und Frau ist zuhause und für die Erzeihung der Kinder zuständig.
Es hängt also sehr davon ab, wie sehr die Japanerin traditionell eingestellt ist. Das ist bei jüngeren besser, aber man darf die japanische Erzeihung dabei nicht ausser acht lassen, die eben ganz anders ist wie die unsere.
Die Probleme ergeben sich auch oft erst nach der Heirat, wenn eben die verschiedenen Mentalitäten aufeinander treffen. Da sollte man viel miteinander reden und nicht gleich alles für bahre Münze nehmen, was an meint verstanden zu haben.
Es gibt auch viele ungeschriebenen Regeln in Japan, die man aber leider erst hinterher erfährt. Eine davon ist z.b., daß es in Japan nach der Heirat so ist, daß man seine andersgeschlechtlichen Freunde aufgibt.

So ,das war es mal in Kürze … falls du noch weitere Fragen hast, dann einfach nochmal melden.

Gruß Hans

Hallo,

was deinem Schwager (??das heißt, er ist mit deiner Schwester verheiratet, hat aber eine jpn Freundin, die er bald heiraten wird??) passiert ist, ist nicht so ungewöhnlich für Japan. In J. gibt es sogar ein eigenes Wort dafür: „dekichatta kon“ (sowas wie „Eheschließung aufgrund von Schwangerschaft“). Es ist in J. eher unüblich, vor der Heirat zusammenzuwohnen oder Kinder zu bekommen. Die Reihenfolge ist: Hochzeit -> Zusammenwohnen -> Kinder (in rel. geringem zeitlichem Abstand). Der Prozentsatz von Kindern, die unehelich geboren werden, ist in J. verschwindend gering. Dass die Eltern entscheiden, wer wen heiratet, ist heutzutage eigentlich nicht mehr üblich. Zum genauen Ablauf der Hochzeit kann ich dir leider nichts sagen, damit kenne ich mich nicht aus. Ich bin aber im Mai auf eine dt-jpn Hochzeit in J. eingeladen, danach kann ich dir mehr sagen. :wink: Mit der Gültigkeit weiß ich auch nicht. Meine jpn Freundin, die einen Deutschen heiratet, heiratet zumindest in Deutschland auch nochmal - vielleicht ja wegen der Gültigkeit?

Ich hoffe, zumindest etwas weitergeholfen zu haben.

Hallöchen,

um noch mal Licht ins dunkel zu bringen, wie schon erwähnt Betrifft dies den Bruder meines Partners :smile:

Zu dem zusammen wohnen, dass tun sie auch noch nicht und werden sie wahrscheinlich auch nicht bis sie verheiratet sind :smile:

Sie wohnen übrigens beide in Frankfurt um Missverständnissen vor zu beugen. Sie studiert dort und macht momentan ihren Dr.-Titel.

Ja also ich nehme dann gerne die Infos, die du bei der Hochzeit einsammeln kannst zur Kenntnis, kann auf keinen Fall schaden :smile:

Hallo,

ich habe im Februar in Japan geheiratet. Mein jetziger Mann ist Japaner und ich wohne ebenfalls in Frankfurt. Schon vorab, zu der Zeremonie kann ich dir nichts sagen, dafür aber umso mehr zu dem ganzen Papierkram, der auf deinen Schwager und seine Verlobte zukommen wird.
Um in Japan zu heiraten braucht dein Schwager prinzipiell nur seinen Pass, seine Geburtsurkunde und ein Ehefähigkeitszeugnis (EZ). Dieses (blöde) EZ ist „etwas“ schwieriger zu bekommen.
Das EZ muss er beim Standesamt in Frankfurt beantragen (wenn er dort seinen Hauptwohnsitz gemeldet hat). Dazu benötigt er folgendes:

  • seinen Personalausweis
  • den Pass seiner Verlobten
  • eine Meldebescheinigung für beide [zusammen 16 €], die nicht älter als 1 Monat alt sein darf
  • einen Auszug aus seinem Geburtenregister mit Hinweisteil [10 €] (Achtung: eine einfache Geburtsurkunde reicht nicht aus!!!)
  • das Koseki Tohon [ca. 600 Yen = 5,50 €]seiner Verlobten (sie wird wissen, wass gemeint ist) mit Apostille [kostenlos](gibt es beim japanischen Amt für Ausländerangelegenheiten) und deutscher Übersetzung [je nach Übersetzer, bei uns 80 €] (nur von einem vereidigten Übersetzer; Achtung: bei mir war es ein Dolmetscher und die Standesbeamtin meinte sie würde ein Auge zu drücken, aber besser ist ein Übersetzer; eine Liste mit Übersetzern kann man per E-Mail vom Japanischen Generalkonsulat in Frankfurt erfragen -> [email protected] )
    Das Koseki könnt ihr durch die Schwiegereltern in Japan besorgen lassen oder beim Generalkonsulat bestellen.
    Wenn er das alles hat, geht er damit zum Standesamt. Dort sollte er unbedingt darauf hinweisen, dass das Koseki gleichzeitig als Geburts- und Ehestandsurkunde gilt (bei mir hat die Beamtin wikipedia gelten lassen -> http://de.wikipedia.org/wiki/Koseki) und so lange seine Verlobte mit den Eltern in einem Koseki steht, das automatisch der Nachweis ihrer Ledigkeit ist. Nach der Heirat bekommen dein Schwager und seine Frau ein eigenes Koseki Tohon. Das EZ kostet nochmal 60 €.
    In Japan müss das EZ natürlich auch übersetzt werden. Das könnt ihr von der deutschen Botschaft in Tokyo oder Osaka für 10€ machen lassen, oder es einfach selbst übersetzen (das ist in Japan erlaubt). Mit Pass, Geburturkunde und EZ + Übersetzung geht es dann zum Bürgeramt (es gibt kein extra Standesamt). Dort füllt er das Anmeldeformular für die Eheschließung aus und geben alles den netten Beamten vor Ort. Das ganze dauert ca. 10 Minuten und kostet 300 Yen = 2,50€ für die Bestätigung, dass die 2 jetzt verheiratet sind.
    Übrigens, die 2 müssen nicht extra nach Japan fliegen, um dort zu heiraten. Es reicht, wenn sie alle Unterlagen an die Eltern der Braut schicken und vielleicht noch eine Vollmacht dazu legen. Dann kann die Eheschließung auch durch die Eltern in Abwesenheit der Braut und des Bräutigams erfolgen.
    In Deutschland kann die Ehe für 60 € nachbeurkundet werden, muss aber nicht, da sie auch so anerkannt wird.

Ich hoffe, das hilft euch weiter.
Viel Glück! (^o^)/

Danke für die Ausführliche Beschreibung…frag mich gerade ob die beiden sich das gut überlegt haben. Denn sie wollen schon im August in Japan heiraten. Ist das denn alles mit dem ganzen Papierkram schaffbar?

Hallo Susi,

alle Fragen kann ich dir nicht beantworten.
Es hängt davon ab, wie die Familie eingestellt ist. In der heutigen Zeit werden Ehen aber in der Regel nicht mehr arrangiert, sondern die Leute heiraten aus Liebe.
Das wird auch allgemein akzeptiert.
Das Hochzeitsritual kann westlich oder traditionell japanisch (sehr sehr teuer!!!) ablaufen. Da muss man einfach fragen.
Auf jeden Fall muss die im Ausland geschlossene Ehe bei einem deutschen Standesamt mit beglaubigten Übersetzungen der Dokumente nachgewiesen werden, damit sie eingetragen werden kann. Aber das dürfte kein Problem sein (man muss nur die sicherlich nicht ganz günstigen Übesetzungskosten tragen!).

Viel Spaß in Japan!
Joachim

Hallo Nimm2-Susi,

also die größte Hürde ist das Ehefähigkeitszeugnis.

Pass und Personalausweis sollten kein Problem sein.
Die Meldebescheinigung kann das Standesamt auch selbst ausdrucken (gegen Gebühr versteht sich [zusammen 16€]).
Den Auszug aus dem Geburtenregister mit Hinweisteil bekommt man im Bürgeramt am Geburtsort gegen 10€ und dauert nicht lange. Das kann auch ein Elternteil erledigen.
Leider weiß ich nicht wie viel das Koseki Tohon kostet oder wie lange es dauert, wenn man es über das Generalkonsulat bestellt. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es bis zu 1 Monat braucht.

Mein Mann hatte es damals in Japan auf dem Bürgeramt abgeholt, hat auch nur ca. 10 Minuten gedauert, und ist dann für die Apostille zum Amt für Ausländerangelegenheiten (Ort: Tokyo - Kasumi gaseki) gegangen. Am nächsten Tag war alles fertig und er hat es mir per Post geschickt (zur Sicherheit per versichertem Versand), das hat 1 Woche gebraucht bis es da war (per Express geht es schneller, kostet aber auch mehr). Die Übersetzung hat nur 3 Tage gedauert. Ich habe aber vorher bei mehreren Übersetzern angerufen, Preise erfragt (Achtung: immer nachfragen, ob der Preis schon inkl. MWSt ist!!!) und angegeben, dass ich es innerhalb von 3 Tagen übersetzt haben möchte. Je nachdem, wie beschäftigt die Übersetzer sind, kann es auch mal 2 Wochen dauern.
Sobald ihr alles habt, dauert die Ausstellung auf dem Standesamt nicht lange und dein Schwager kann das EZ sofort mitnehmen.
Wenn die beiden schon im August heiraten wollen, sollten sie sich also ranhalten, denn das längste ist die Vorbereitung in Deutschland.

Kleiner Rat noch am Rande: Da jeder Bearbeiter anders ist, ist es immer gut zur Sicherheit einmal zum Standesamt zu gehen, seine Situation genau zu schildern und nachzufragen was man braucht. Aber nicht verunsichern lassen, wenn da mehr genannt wird, als ich gesagt habe. In Frankfurt wird eine sehr pauschale Antwort gegeben, die nicht unbedingt auf das ausländische Recht zugeschnitten ist (siehe meinen Rat zum Koseki Tohon). Ihr könnt Glück haben und jemanden treffen, der sich super mit Japanisch-Deutschen Eheschließungen auskennt oder wie ich jemanden der keine Ahnung hat.

Ach ja, das hatte ich bisher vergessen, zu erwähnen: Sollten dein Schwager oder seine Verlobte schonmal verheiratet gewesen sein, wird es ein bisschen komplizierter. Dann muss der Nachweis aus dem jeweiligen Land erbracht werden, dass sie jetzt auch wirklich vom Ex-Partner geschieden sind.

Nicht entmutigen lassen!!! Der Kampf mit dem Amt ist hart, aber man kann ihn gewinnen :wink:.

Libe Grüße,
netmuffel

Hallo,
das Paar muss einmal standesamtlich heiraten, entweder in Japan oder in Deutschland. Die Eheschließung wird dann von beiden Ländern anerkannt. Japanische Eltern und Verwandte empfohlen früher einen passenden Ehepartner, aber das ist weder Gesetz noch Pflicht. In der Regel ist es leichter in Deutschland standesamtlich zu heiraten, trotzdem braucht die Japanerin bestimmte Papiere aus Japan, welche nennt das Standesamt. Ebenso umgekehrt der deutsche Bräutigam braucht diverse Papiere aus Deutschland für das japanische Standesamt.
Eine kirchliche christliche Trauung oder eine Heirat in einem shintoistischen Tempel ist zusätzlich natürlich möglich, ist aber zivilrechtlich nicht bindend.
Dem jungen Paar alles Gute!