Patenschaft für ein Kind und Kontakt?

Hallo,
ich würde gerne eine Patenschaft für ein Kind übernehmen. Frage: Ich habe selber ein Kind, dass bald 3 Jahre wird. Ist es möglich für ein Kind im gleichen Alter eine Patrenschaft zu übernehmen und besteht dann die Möglichkeit, dass mein Kind und dieses Kind Kontakt zueinander halten können? Ich würde gerne helfen und es gerne sehen, wenn mein Kind diese Welt aus einer anderen Perspektive kennenlernt und sieht wie es auf dieser Welt wirklich ist. Ist das möglich und an wen muß ich mich wenden?
Danke und lg

Hallo, ich hatte vor 20 Jahren mal eine Patenschaft bei PLAN. Ob man das Alter bestimmen darf, weiß ich nicht. Aber das Land und das Geschlecht kann man wählen.  Und Kontakte per Brief ,Vor-Ort-Besuche und Geschenke sind möglich.  Man erhält auch Fotos und einen jährlichen Entwicklungsbericht des Patenkindes sowie einen Rechenschaftsbericht über den Einsatz der Gelder. Mir hat PLAN sehr gut gefallen, sehr seriös. Es ist - soweit ich mich erinnere - eine deutsche Stiftung.
Freundliche Grüße
Drehmaschinenherz

Danke dir!

Hallo,

ich empfehle:
http://www.worldvision.de/kinderpatenschaft.php

Grüßle,
Tinchen

Mir hat PLAN sehr gut gefallen, sehr seriös.

Das kann ich auch so bestätigen.

Hi,

ich wollte gerade mal im Netz nachlesen, was PLAN so macht (finde die Idee mit der Kinderpatenschaft toll!) und bin dabei auf einen Bericht eines ehemaligen Mitglieds gestoßen, der offenbar jahrelang viele Patenkinder-Briefe übersetzt hat. Dabei hat er wohl einen ziemlichen Einblick hinter die Kulissen erhalten und sich dann selbst auch nochmal schlauer gemacht:
http://www.dooyoo.de/internet-seiten/plan-internatio…

Jetzt ist der Beitrag zwar schon 6 Jahre alt, aber er wirkt (zusammen mit anderen dooyoo-Erfahrungsberichten) auf mich dennoch ziemlich abschreckend …
So denke ich nun, nach dem Lesen: Um wirklich einen authentischen und persönlichen Kontakt zu erhalten (und um sicherzugehen, dass man den Kontakt zu seinem Patenkind auch dann noch halten kann, wenn PLAN es nicht mehr kann/will), muss man wohl tatsächlich einmal selbst dorthin fahren und sein Patenkind, bzw. dessen Familie persönlich kennenlernen. Sonst kann es offenbar passieren, dass man nach acht Jahren plötzlich ein anderes Patenkind vermittelt bekommt, ohne eine Gelegenheit zu erhalten, den Kontakt zum bisherigen Patenkind aufrecht erhalten zu können.
Und das fände ich wirklich sehr seltsam, nachdem man zuvor jahrelang Anteil am Leben des anderen genommen und eine persönliche Beziehung entwickelt hat …

Ich zumindest werde jetzt noch weiterstöbern im Netz, was es sonst noch für Möglichkeiten gibt, eine Patenschaft zu übernehmen. Bin daher gespannt auf weitere Empfehlungen in diesem Thread. :smile:

Liebe Grüße
Stefanie

Hallo,

im verlinkten Schreiben wird beschrieben, dass nach Ende einer Patenschaft, weil das Kind die Altersgrenze erreicht hat, nahtlos und ohne Gegenfrage eine neue Patenschaft vermittelt wird. Das erinnert mich ein wenig an unser Erlebnis:

Meine Tochter holte sich vor ca. 10 Jahren (sie war damals 14 oder 15) mit meiner Erlaubnis im Internet Infomaterial über Patenschaften ein, unter anderem auch bei PLAN. Kurze Zeit später bekam sie einen Brief mit der Bestätigung einer Patenschaft samt Bild, Brief und Hintergrundinfos zu einem bestimmten Kind. Dazu eine Kontonummer, wohin sie bitte die Zahlung über ich weiß nicht mehr welche Summe zu tätigen hätte.

Ich bin aus allen Wolken gefallen, denn es wurde niemals eine Unterschrift unter einen Patenschaftsvertrag mit PLAN gesetzt. Ein bitterböser Anruf und ein ebenfalls scharf formulierter Brief an die Firma hat den Spuk zwar fort beendet. Aber seit dem habe ich mit PLAN nichts mehr am Hut.

Babara

Veraltetes Modell
Hi

Das ist sehr löblich von dir, aber diese Patenschaften erwachsen meist aus persönlichen Bedürfnissen der Paten heraus und sind daher ein Auslaufmodell.

Zwar ist die Patenschaft in der Gesellschaft so ziemlich das bekannteste dauerhafte Spendenmodell gerade wegen der hübschen Babybändchen, Freundschaftsarmbändchen, Briefe und Postkarten die man so bekommt, aber leider hat sie ihre Schattenseiten.

In den letzten Jahren sind Hilfsorganisationen vom Patenmodell abgekommen und haben Projektmodelle initiiert (teilweise aber noch so ausgestaltet wie Patenschaften, weil die Leute das eben kennen). Warum?

Die Patenschaft bringt dem unterstützten Kind viele Nachteile.
Es wird von der Gesellschaft abgesondert, als bevorzugt wahrgenommen und daher oft aus seiner eigenen Gemeinschaft ausgeschlossen. Es kann sogar zu Neidreaktionen und Hassverbrechen kommen, durch persönliche Besuche mit großen Geschenken (die teilweise unbedacht geschehen) wird diese Gefahr vergrößert.
Selbst wenn das nicht geschieht, ist die Hilfe sehr eng gestrickt, manchmal hat aufgrund engmaschiger Vorgaben nicht einmal die Familie was davon - es gibt Fälle, da wird der Schulbesuch des Kindes gefördert aber die Eltern haben nichts zu essen.

Deshalb läuft die traditionelle Patenschaft, wie sie seit den 70ern intensiv beworben wurde, langsam aus.

Eine Organisation die das Projektmodell benutzt ist z.B. Childfund, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht haben (ist zwar christlich begründet, missioniert aber nicht!)

http://www.childfund.de/de/patenschaft.html

hier steht ein Kind stellvertretend für eine Projektgemeinschaft (ein Dorf oder Teil des Dorfes) und es wird sichergestellt, dass die Familie mitgefördert wird.
Traditionelle Gewohnheiten wie Briefkontakt und Patenbesuch bleiben erhalten (letztere werden aber beratend begleitet, damit der Pate sich nicht wie die Axt im Orchideenwald verhält) aber eine offene Bevorzugung von Einzelpersonen ausgeglichen.
Das ist nur ein Beispiel.

lg
Kate

Hallo,

die großen, etablierten Anbieter von Patenschaften sind selbst schon lange so aufgestellt, dass sie keine einzelnen Patenschaften mehr isoliert vermitteln, sondern in Projektmodellen arbeiten, wobei das Ziel ist, in einer überschaubaren Projektsituation Paten für alle Kinder zu finden, deren Eltern dies befürworten. Zudem wird auch immer wieder zu Sonderaktionen/-spenden aufgerufen, die nichts konkret mit dem eigenen Patenkind zu tun haben, sondern sich auf Familien und die Projekte insgesamt beziehen.

D.h. Du stellst hier ein Problem dar, dass es so gar nicht mehr in der Form/in dem Ausmaße gibt, und ich schätze die Hervorhebung des Projektansatzes durch einen kleineren Anbieter als große Besonderheit eher so ein, dass man sich hier mit einer Selbstverständlichkeit versucht heraus zu stellen.

Wenn ich mir z.B. nur mal das „Problem“ mit den Geschenken ansehe, und mir dazu betrachte, wie z.B. Plan das handhabt, dann wird sofort deutlich, dass man sich dieser Frage schon lange gestellt, und eine sehr vernünftige Lösung gefunden hat, die genau das von Dir angesprochene Problem minimalisiert. Da gibt es einen festen Katalog (wird immer mal wieder überarbeitet, damit man immer wieder etwas Neues findet), aus dem man Patengeschenke aussuchen kann, und die sind alle in einem sehr engen, niedrigpreisigen Rahmen. Zudem gibt es im Katalog neben höchstpersönlichen Geschenken auch eine gute Auswahl an Dingen, die zum gemeinsamen Spiel gedacht, oder die praktisch für den Haushalt der Familie sind. Außerdem erfolgt immer wieder der Hinweis, nicht mehr als zwei Geschenke pro Jahr zu versenden, damit einzelne Kinder eben gerade nicht überproportional von einer Patenschaft profitieren.

Die Arbeit von der von Dir genannten Institution muss ja nicht schlecht(er) sein, aber die werblichen Aussagen zur Abgrenzung/Hervorhebung gegenüber anderen Anbietern finde ich fragwürdig.

Gruß vom Wiz

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Hi

Ich habe in meinem Beitrag doch niemanden verurteilt. Dass es den Wandel vom Paten- zum Projektmodell gab ist aber der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt.
Childfund habe ich nur herangezogen weil ich diese Gruppe persönlich bevorzuge und fand, dass sie die Sache verständlich ausgedrückt haben.

Insofern weiß ich nicht genau, wo dein Widerspruch liegt.

lg
Kate

Hallo,

ich habe ja auch gar nicht geschrieben, dass Du jemand verurteilt hättest. Mir stieß einfach nur diese Abgrenzung einer eher kleinen Organisation über eine längst von allen namhaften Anbietern allgemein anerkannten und gelebten Praxis auf. Diese Art der Darstellung hat schon so etwas von „Wir machen es richtig!“, und implizieren damit, dass all die anderen noch längst überholten Modellen nachhängen. Also können nur wir mit unserem Ansatz verhindern, dass Patenkinder zu Opfern von Hassattacken, … werden (obwohl angesichts des tatsächlich recht umfassend gelebten Projektmodells kaum noch die „Chance“ besteht, da als Pate - egal über welche anerkannte Organisation - etwas falsch machen zu können.

Gruß vom Wiz

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Das kommt ja drauf an wie und wo und welche Art der Patenschaft, das setzt ja mal eine örtliche Nähe voraus muss man sagen und ich würde auch sehe ob es der Patenschaft entspricht dies zu tun, welche Pflichten und Rechte man dabei hat bevor ich das mache.