hallo!
Anmerkung am Anfang:
Es ist recht lang geworden. Wem das zuviel ist, kann den letzten Absatz lesen. Dort steckt das Wichtigste drin.
Ich lese hier manchmal mit und gebe immer mal Rat.
Doch hätte ich nie gedacht, dass ich mich einmal mit einem eigenen Problem an euch wenden würde.
Jedoch brauche ich eure Hilfe mehr denn je.
Ich war mehere Jahre mit meiner Freundin zusammen.
Wir hatten viele Probleme und haben uns oft gestritten - und doch haben wir immer wieder zusammengefunden und uns gemocht.
Geliebt habe ich sie am Ende nicht mehr, mich aber sehr zu ihr hingezogen gefühlt.
All unsere Probleme damals kommen mir heute wie Kinderkacke vor.
Doch damals hatte ich diese Erkenntnis noch nicht.
Wir haben nie zusammengewohnt, doch sind dann für ein halbes Jahr nach Afrika gegangen und haben dort an einer Schule unterrichtet.
Deswegen haben wir dann im gleichen Haus gewohnt und waren fast den ganzen Tag umeinander.
Mit der Zeit hat sich alles im Alltag noch mehr abgestumpft.
Wir haben immer noch gerne Sachen miteinander gemacht, aber das tiefe Verlangen, einander nah zu sein, war fast weg.
Dann habe ich dort jemanden kennengelernt; sie hat dort auch gearbeitet. Damit es jetzt nicht verwirrend wird, müsste ich Namen nennen. Doch fühle ich mich nicht so, als könnte ich diese euch offenbaren. Und auch eine Bennennung wie A und B kommt nicht in Frage, da dies in seiner Unpersönlichkeit nicht dem entspräche, worum es hier geht.
Also nehme ich einfach die beiden beliebtesten neuen Vornamen der letzten Jahre: Marie und Sophie.
Während ich dort also mit Marie zusammenwohnte und jeden Tag zusammenarbeitete, war dort Sophie.
Sie kam mir wie ein Engel vor. Ich habe mich unbändig in sie verliebt.
Doch konnte ich Marie nicht verlassen - ich konnte ihr diesen Schmerz nicht antun.
Marie merkte auch, dass da was im Busch war. Doch versuchte ich sie immer wieder zu beruhigen, dass ich nichts für Sophie empfände.
Mit Sophie habe ich nie viel Zeit verbracht, denn auch sie merkte, was los war und wollte sich nicht in unsere Beziehung drängen.
Doch gab es Momente, wo wir einander sahen. Und dann starrten wir uns gegeinseitig in die Augen. Wir mussten kein Wort sagen und ich bin dahingeschmolzen.
Mehr als diese Momente und ein paar Worte zwischen uns gab es nicht.
Irgendwann war der Moment gekommen, an dem Sophie zurück in die USA flog. Je näher dieser Tag kam, umso verzweifelter wurde ich.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
Ich kann mich noch an den letzten Moment erinnern, an dem ich sie dort gesehen habe: Ich war zusammen mit Marie im Internetcafe und dort war auch Sophie. Es war am Abend bevor Sophie wegflog.
Und als ich das Internetcafe zusammen mit Marie verließ, bin ich verzweifelt. Ich wusste, dass ich Sophie nie wiedersehen würde. Und ich starrte sie mit einem solch durchdringenden Blick an. Morgen würde sie zum Flughafen fahren und davonfliegen.
Ich fühlte mich, als wenn der Sinn des Lebens und die ganze Welt von mir genommen würden.
Und doch bin ich ohne ein Wort gegangen.
Doch es hat mich nicht losgelassen.
Mir fällt gerade keine deutsche Ensprechung ein, deswegen in Englisch:
In the morning I lost it.
Ich bin am nächsten Morgen aufgestanden, habe mir ein Handtuch, ne Zahnbürste und Geld geschnappt und bin im Dunkeln aus dem Haus gerannt.
Gerannt bin ich.
Ohne ein Wort zu Marie zu sagen.
Ich bin in den Bus in Richtung Flughafen gestiegen.
Nachdem ich dort nach Stundenlanger Fahrt durch die Hitze Afrikas angekommen war, habe ich gewartet.
habe die Flughafenleute gefragt, ob dies auch der einzig mögliche Eingang für den Flug in die USA war
ob es wirklich der einzige war
Und irgendwann kam Sophie.
Und sah mich - und wusste, was los war.
Und ich habe ihr alles gesagt. Ich habe ihr gesagt, dass ich nie gedacht hätte, dass große Liebe existiert wie bei zB Romeo und Julia existiert. Doch dass ich es jetzt weiß. Dass sie meine große Liebe ist.
Scheiße, ich merk grad, dass das hier alles zu lang wird.
Ich werde es kurzfassen:
Im weiteren Verlauf haben wir uns in einander verliebt. Ich weiß nicht, ob jemand anderes soetwas schon einmal gefühlt hat.
vielleicht
Wir sind füreinander geschaffen. Wir sind die pure Liebe.
Wir haben ein Jahr E-Mails miteinander geschrieben und ganz selten miteinader telefoniert. Doch dies hat unserer magischen Beziehung keinen Abbruch getan; im Gegenteil.
Ok, ich merke, dass ich hier Seitenlang schreiben müsste, um alles nachvollziehbar darzulegen.
Ich werde versuchen, es stark zu kürzen.
Während meine Beziehung zu Sophie anfing, habe ich dennoch etwas mit Marie unternommen. Sie konnte einfach nicht von mir lassen, obwohl sie alles wusste. Und auch mir hat es Spaß gemacht.
Ich habe beides, so krank es klingt, nie miteinander vermischt:
Marie war Marie und Sophie war Sophie.
Meine Gefühle für Marie haben nicht die für Sophie beeinflusst.
Langsam aber sicher hat sich wieder eine Beziehung zu Marie entwickelt.
Und dann nahm das Unheil seinen Lauf. Was ich jetzt schreibe, hat einen solchen Tiefgang, dass kurze Worte fast nichts wiederspiegeln können:
Beide haben mir gesagt, dass ich ihre große Liebe bin.
Beide würde alles für mich aufgeben und ans Ende der Welt mit mir gehen.
Und so würde ich mit ihnen.
Marie hat der Schmerz zerrissen. Sie wusste, dass ich in Sophie verliebt war. Doch war Sophie weit weg und so konnten wir eine Beziehung führen.
Doch Sophie hat mich hier besucht. Und ich sie in den USA auch mehrmals. Und währenddessen ist es mehere Male zerbrochen.
Marie konnte den Schmerz nicht mehr aushalten und hat den Kontakt mit mir abgebrochen.
Sophie hat irgendwann auch mitbekommen, dass ich immer noch für Marie etwas empfinde und auch den Kontakt abgebrochen.
Und doch war es nie zu Ende.
Erst dadurch, dass ich Marie verloren habe, habe ich verstanden, wie sehr ich sie liebe.
Sooft lag ich neben Marie und wir beiden haben uns in Heulkrämpfen geschüttelt. Wir haben uns geliebt - und dennoch musste ich am nächsten Morgen für immer gehen.
Wie oft ich für immer gegangen bin und wie oft ich wiedergekommen bin - ich weiß es nicht mehr
Es ging hin- und her.
für eine gefühlte Ewigkeit.
Wenn Sophie mir am Telefon gesagt hat, dass sie es alles nicht mehr ertragen kann und mich nicht mehr sehen will, habe ich in Kotzkrämpfen im Bett gelegen.
Und doch bin ich immer wieder zurückgekommen.
Wärhend all dieser Zeit habe ich meine wirklichen Gefühle kennengelernt. Ich habe realisiert, wie sehr ich Marie liebe, wenn ich von ihr getrennt war.
Ich habe verstanden, wie sehr ich Sophie liebe.
Ich habe alles versucht. Ich habe beiden alles versprochen.
Ich handele nicht als zusammehängende Persönlichkeit:
Wenn ich von Sophie getrennt bin, muss ich zu ihr. Auch wenn es heißt, Marie zu verletzen.
Wenn ich von Marie getrennt bin, das gleiche in umgekehrter Richtung.
Ich kann mich dem nicht widersetzen. Ich habe es probiert.
Es geht nicht.
Es ist wie ein Schalter, der umgelegt wird. Ich kann mich am Tag mehrmals drehen. Einmal gäbe ich ALLES für Marie auf, und eine Stunde später ALLES auf der Welt für Sophie.
Wir haben alles veruscht. mit beiden nur befreundet zu sein, mit beiden zusammen zu sein. Mit nur einer zusammen zu sein.
Mit beiden nicht zu sprechen.
in wechselnden Phasen
über Monate hinweg
Es ist soviel unglaublicher Schmerz entstanden.
Außer uns selbst, spielen auch noch Sachen aus der Vergangenheit eine Rolle - doch das würde endgültig zu weit führen.
Wir vernichten uns gegenseitig.
Ich liebe Marie - sie liebt mich.
Ich liebe Sophie - sie liebt mich.
Schmerz, Hass, immer wiederkehrende Liebe in unterschiedlichsten Abstufungen.
Ich fühle mich, als würde ich durch meinen Drang zur Liebe beide Personen in den Untergang reißen.
Ich habe versucht, mich zu kontrollieren, doch es geht nicht.
es - geht - nicht
Ich habe alls probiert.
ALLES
verdammt Scheiße
Es hat nichts geholfen.
Ich bin unglücklich.
Und der glücklichste Mensch zugleich.
Nun meine Frage an euch:
Ich kann das alleine nicht bewältigen. Ich brauche Hilfe.
Wer kann mir bei diesen Problemem helfen?
Vielleicht gibt es irgendeine Art Therapie, die mir neue Denkweisen zeigt…
Irgendjemand, der sich auskennt, mir zu erkären, wie ich mit dem Schmerz umgehen kann. Psychotherapeuten, wie auch immer das heißt.
Denn es geht nicht mehr weiter.
Zwei der drei beteiligten Leute denken darüber nach, sich umzubringen, um dem zu entfliehen.
Und ich bin einer davon.
Es gibt langsam keinen anderen Weg mehr, um dem zu entfliehen.
Ich brauche jemanden, der irgendwie hinter meinen verrückten Kopf kommt und versucht, die Dinge zu ordnen.
Ich will nicht immer weiter zwei Menschen verletzen und ins Unglück stürzen.
Und ich halte es selber nicht mehr aus.
Der Schmerz ist manchmal so untertragbar. Ich muss kotzen und kriege Heulkrämpfe.
Der Tod ist die einzige Möglichkeit, in der ich Frieden finden kann.
Doch will ich das auf keinen Fall!
Ich brauche jemanden, der mir hilft und will nicht an den falschen geraten. Ich kenne mich mit diesem Therapeutengeschäft nicht aus, aber hier scheinen ein paar wissende Leute zu sein.
An wen kann ich mich also wenden?
danke
und Gruß
Paul