Ernst Jandl

Ich suche Material über seinen Lebenslauf und seine Werke

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Eve*

Ich suche Material über seinen Lebenslauf und seine Werke

Jandl, Ernst (*1926), österreichischer Schriftsteller, einer der wichtigsten Vertreter der experimentellen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Bekannt wurde er durch seine witzig-assoziativen Sprechgedichte, die aufgrund ihrer Betonung der Klangqualität des Sprachmaterials eine Nähe zum Dadaismus aufweisen („Ottos Mops kotzt").
Jandl wurde am 1. August 1925 in Wien geboren. Nach seiner Teilnahme am 2. Weltkrieg studierte er 1946 Germanistik und Anglistik in Wien (Abschluss: Dr. phil.; Promotion über die Novellen Arthur Schnitzlers). Schon während seiner Zeit als Gymnasiallehrer nach 1950 begann er Lyrik zu verfassen, die zunächst allerdings äußerst traditionell gehalten war und zum Teil in der Wiener Literaturzeitschrift Neue Wege veröffentlicht wurde (Andere Augen, 1956). Nach Kontakten mit der Wiener Gruppe um Gerhard Rühm und H. C. Artmann und mit den Vertretern der Konkreten Poesie wie Max Bense, Eugen Gomringer, Helmut Heißenbüttel und Franz Mon kultivierte er einen betont avantgardistisch sich gebenden Sprachduktus, der lautliche und optische Aspekte in den Mittelpunkt des Dichtungsverständnisses rückt (Laut und Luise, 1966). Dieser Aspekt charakterisiert auch seine formal „offenen", polyphon-innovativen Hörspiele wie Fünf Mann Menschen (1971), das er gemeinsam mit Friederike Mayröcker schrieb (weitere gemeinsame Hörspiele sind Der Gigant, 1969, Spaltungen, 1970 und Gemeinsame Kindheit, 1970). 1984 hielt Jandl die Frankfurter Poetikvorlesungen (Das Öffnen und das Schließen des Mundes, 1985). Im selben Jahr erhielt er den Georg-Büchner-Preis. Weitere Literaturpreise waren u. a. der Hörspielpreis der Kriegsblinden (1968, mit Mayröcker), der Große Österreichische Staatspreis für Literatur (1984), der Preis der Deutschen Schallplattenkritik (1985), der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (1987), der Peter-Huchel-Preis (1990, für idyllen), der Kleist-Preis (1993) und der Friedrich-Hölderlin-Preis (1995). Jandl ist Mitglied des Forums Stadtpark und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
Weitere Werke Jandls sind die Gedichtsammlungen Mai hart lieb zapfen eibe hold (1965), sprechblasen (1966), Der künstliche baum (1970), serienfuss (1974), Die bearbeitung der mütze (1978), der gelbe hund (1980), falamaleikum. Gedichte und Bilder (1983, mit J. Spohn), Selbstporträt des Schachspielers als trinkende Uhr (1983), der beschriftete sessel (1990), dingefest (1994) und Peter und die Kuh (1996), die Prosasammlung für alle (1974), das lyrische Drama der raum. szenisches gedicht für beleuchter und tontechniker (Uraufführung 1973) sowie die Hörspiele Die Auswanderer (1970), Das Röcheln der Mona Lisa (1970), Der Uhrensklave (1971), Aus der Fremde. Sprechoper in 7 Szenen (1980; als Theaterstück 1979) und szenen aus dem wirklichen leben (1990; als Theaterstück 1966). Darüber hinaus war Jandl als Übersetzer von (Gertrude Stein, John Cage etc.) und Graphiker tätig. 1990 kam eine dreibändige Ausgabe Gesammelter Werke heraus.

„Jandl, Ernst“, Encarta® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998 Alle Rechte vorbehalten.