Was bedeutete Forschung und Wissenschaft für

… Galileo Galilei ?

Kann mir jemand helfen ?
Lese gerade das Buch " Leben des Galilei " von Bertolt Brecht und mir ist die Frage gestellt worden!

Zuerst selber nachdenken
Hallo dhb,

Kann mir jemand helfen ?

ok, Du bist neu hier. Deshalb noch mal die Regel: Zeige uns wenigstens ansatzweise, was Du dir schon gedacht hast, dann können wir korrigieren und weiterhelfen.

Viele Grüße
Marvin

Ich bin mir nicht sicher ob Galilei sich mit der Forschung abgrenzen wollte von den Menschen.
Die Kirche war ja im 17.Jhd stark gewesen und die Menschen hielten sich genau wie die Kirche nur an die Bibel.
Oder wollte Galilei einfach das Gegenteil zur Bibel beweisen und sich somit gegen die Kirche tun ?

Hallo dhb,

Ich bin mir nicht sicher ob Galilei sich mit der Forschung
abgrenzen wollte von den Menschen.

Zurecht. Mit welchen Stellen aus dem Text würdest Du das denn belegen wollen?

Die Kirche war ja im 17.Jhd stark gewesen und die Menschen
hielten sich genau wie die Kirche nur an die Bibel.

Hast Du das Stück eigentlich gelesen? Da geht es um Menschen (nicht nur alleine Galilei) die genau das nicht tun.

Oder wollte Galilei einfach das Gegenteil zur Bibel beweisen
und sich somit gegen die Kirche tun ?

Mit welchen Stellen aus dem Text willst Du denn das wiederum belegen?

Nicht raten - lesen.

Da Du hier neu bist, will für ich dieses Mal noch darüber hinwegsehen, dass Du bei Deiner Fragestellung nicht einmal die simpelsten Höflichkeitsregeln beachtet hast und Dir trotzdem zwei Hinweise geben: 1. Deine Thesen sind beide Müll und 2. lies vor allem das 14. Bild noch mal. Da findest Du die Antwort auf Deine Frage. Vergleiche insbesondere die Position Galileis mit der Sartis.

Freundliche Grüße,
Ralf

1 Like

Hallo Ralf!

Tut mir leid wenn ich etwas unfreundlich war, nur ich bin die letzten Tage total im Abiturstress und vergesse mich leicht.
Tut mir wirklich wahnsinnig leid!

Du hast recht.
Meine Thesen sind wirklich Müll.
Ich bin mit dem Theaterstück nicht ganz zurecht gekommen und nun verzweifle ich langsam an dieser Frage…

Es ist doch richtig, dass die Wissenschaft sowie das Forschen für Galilei das Wichtigste im Leben war.
Selbst als der Papst ihn zu 15 Jahre Hausarrest verurteilt hat, schrieb er an seinem Buch weiter und gab dieses an Andrea der ihn auf seiner Reise besucht hatte.
Im 16.Jhd hat die Kirche doch Bruni verbrannt der genau das gleiche herausgefunden hatte wie Galilei ( Die Erde dreht sich um die Sonne u.s.w. ) und er hat es mit „seinem“ Fernrohr noch einmal belegt.
Er wurde auch bezahlt um Schüler zu lernen, d.h. die Wissenschaft brachte ihm auch Geld.
Dennoch, die Forschung könnte ihn auch umbringen indem die Kirche ihn tötet wie Bruni.
D.h. einerseits bedeutet ihm die Forschung und Wissenschaft alles doch andererseits konnte ihm die Forschung und Wissenschaft der Tod bedeuten.

Hoffe sehr du kannst mir weiterhelfen!

Liebe Grüße

dhb

Hallo dhb

Es ist doch richtig, dass die Wissenschaft sowie das Forschen
für Galilei das Wichtigste im Leben war.

das ist eben nur ein Aspekt der Sache. Vielleicht noch wichtiger waren ihm (wohlgemerkt, wir sprechen hier natürlich immer von Brechts Galilei, nicht dem historischen) war ihm etwas Gutes zu Essen auf dem Teller. Und wenn ihm die Wissenschaft das Wichtigste gewesen wäre, dann hätte er wohl nicht widerrufen, als ihm die Inquisition „die Instrumente gezeigt“ hat. Ganz wichtig: nichts liegt Brecht ferner, als Galilei (oder sonst irgend jemanden) zu idealisieren.

Eine Schlüsselstelle ist da die Angelegenheit mit dem Fernrohr in den ersten beiden Bildern. Das dient ihm zur wissenschaftlichen Arbeit, aber es dient ihm auch dazu, „die Milch zu bezahlen“. Was die geistige Urheberschaft angeht, hat er keine Skrupel - wissenschaftliche Erkenntnisse sind kein privates Eigentum.

Zweite Schlüsselstelle: die Diskussion mit dem Philosophen und dem Mathematiker im 4. Bild. Nachlesen. Empirie versus Theorie und Tradition. „Die Wahrheit ist das Kind der Zeit, nicht der Autorität. Unsere Unwissenheit ist unendlich, tragen wir einen Kubikmillimeter ab!“

In einem allerdings wird sich seine Haltung noch verändern - er spricht es kurz darauf aus: „Ich würde meinen als Wissenschaftler haben wir uns nicht zu fragen, wohin die Wahrheit uns führen mag.“

Da haben wir These und Antithese - Wissenschaft als Mittel zum Geldverdienen einerseits, Wissenschaft ausschließlich und rücksichtslos der Wahrheit verpflichtet andererseits.

Die synthetische Aufhebung des dialektischen Widerspruchs dann im schon genannten 14. Bild; im Monolog ab „Mein lieber Sarti, auch in meinem gegenwärtigen Zustand …“. Ein Kernsatz: „Ich halte dafür, daß das einzige Ziel der Wissenschaft darin besteht, die Mühseligkeit der menschlichen Existenz zu erleichtern.“ - insbesondere die folgenden Ausführungen beachten!

Freundliche Grüße,
Ralf

Im 16.Jhd hat die Kirche doch Bruni verbrannt

Bruno! Bitte! Nicht verwandt oder verschwägert mit Président Sarkozy. Solche Patzer in der Prüfung unbedingt vermeiden …

Hallo Ralf!

Aber wenn Galilei „nur“ geforscht hat um seine „Milch“ zu bezahlen warum hat er dann sein Buch Discorti noch zu Ende geschrieben und es dann Andrea gegeben?

Was hatte Galilei denn ausser seiner Wissenschaft ?
Er war doch eher hilflos gewesen ohne seinem Fernrohr. Ihm waren doch nur Menschen wichtig die Ahnung oder aber auch Lust zum Forschen und für die Wissenschaft hatten wie z.B. Andrea.
Seine Tochter Virginia hat er doch kaum beachtet.
Oder seine Haushälterin die bei ihm sein wollte als die Pest in Florenz ausgebrochen ist.

Liebe Grüße und DANKE dass Du mir hilfst

Hallo dhb!

Aber wenn Galilei „nur“ geforscht hat um seine „Milch“ zu
bezahlen warum hat er dann sein Buch Discorti noch zu Ende
geschrieben und es dann Andrea gegeben?

Lies nochmal genau, was Ralf dazu schreibt, er schreibt „auch“! Ich glaube, du kommst entscheident weiter, wenn du dir eines klar machst: Galilei reagiert unterschiedlich! Er wandelt sich! Brecht stellt - sehr realistisch - einen Menschen dar, der nicht immer gleich reagiert (Ralf deute es schon an).

Im Stück wird so auch Brechts eigene Auseinandersetzung (und die von Margarete Steffin, Brecht arbeitete wenigstens teilweise im „Team“!) mit der Thematik deutlich. Brecht hat ja den Schluss des Stückes auch zu einem späteren Zeitpunkt umgearbeitet.

Gruß!
Karl

Was hatte Galilei denn ausser seiner Wissenschaft ?
Er war doch eher hilflos gewesen ohne seinem Fernrohr. Ihm
waren doch nur Menschen wichtig die Ahnung oder aber auch Lust
zum Forschen und für die Wissenschaft hatten wie z.B. Andrea.
Seine Tochter Virginia hat er doch kaum beachtet.
Oder seine Haushälterin die bei ihm sein wollte als die Pest
in Florenz ausgebrochen ist.

Liebe Grüße und DANKE dass Du mir hilfst

Hallo Karl!

Super !
Danke für Deinen Hinweis!
Der ist wirklich gut.

Würdest du mir sonst noch etwas empfehlen was ich zu dem Theaterstück wissen sollte was erwähnenswert für die Präsentation ist ?

Liebe Grüße und Danke noch einmal

Ganz nett zum thema:

http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article127…