hallo,
ein exposé ist wie eine bewerbung um einen job: man darf das manuskript in gutem licht erscheinen lassen - aber es sollte schon irgendwo stimmen, was man da behauptet.
außerdem ist ein exposé wie ein guter werbetext: es soll neugierig auf das produkt „manuskript“ machen - ohne, dass man die absicht spürt, selbstverständlich.
konkret: das exposé ist eine art absichtserklärung für ein bereits geschriebenes oder noch zu schreibendes manuskript. es sollte sich durch die 3 Ks auszeichnen: kurz, knapp, kommunikativ. d.h. du solltest in wenigen sätzen dein projekt erklären können. das ist nicht unbedingt eine inhaltsangabe - und schon gar nicht ein klappentext (sorry, heinz), sondern das exposé erklärt neben umfang, form und inhalt, wo das besondere in diesem manuskript zu finden ist. was für eine idee steckt dahinter?
das ganze bitte auf max 3 normseiten à 1800 Anschlägen, 12 pt-schrift (arial, times new roman oder am besten courier), gern mit zeilennummerierung (5er-schritte), im kopf jeder seite den namen des autors und die seitenzahl.
wenn man diese max 3 seiten hat (gar nicht so einfach), wählt man eine geeignete stelle des manuskripts als leseprobe aus (10 - 15 normseiten oder ein kapitel), am besten den anfang. die seiten werden ebenso formatiert und mit namen versehen wie das eigentliche exposé.
nun fügt man noch eine seite „über den autor“ hinzu, denn man weiß ja gern, mit wem man es zu tun hat. genau wie bei einer job-bewerbung sollte man hier nicht zu doll auf die sahne hauen. aber man muß sein licht auch nicht unter den scheffel stellen. man schreibt das am besten in der 3. person und in der gegenwartsform (ca. 1/2 - 1 normseite).
zum schluss verfasst man ein schönes anschreiben (wie bei einer bewerbung), mit dem man schon die ersten punkte sammelt, indem man den empfänger mit namen anspricht. dafür muss man den zwar kennen, aber sowas lässt sich ja beim verlag telefonisch erfragen, wenn es nicht sogar auf der internetseite irgendwo steht.
achso: bitte dabei schreiben, was der verlag nun mit dem exposé machen soll. wie ich dem jungen mann gestern versucht habe, zu erklären, genügt die bloße einsendung nicht. man sollte schon sehr genau wissen, WARUM man sein exposé einem verlag schickt und das begründen können. (man schickt ja auch keine bewerbung an eine firma und sagt: „nun seht mal zu, was ihr mit mir anfangen könnt“.)
dass du vorher recherchiert hast, welche verlage für dein exposé infrage kommen, setze ich mal voraus.
so, und nun musst du nur noch geduld haben. du kannst dir die wartezeit ja mit erfindungen vertreiben. (ich wollte dich sowieso fragen, ob du nicht mal einen haarreif erfinden kannst, von dem man die lesebrille wie ein visir runterklappen kann.)
schöne grüße & viel erfolg
ann