Einspruch bzgl. Funktion der Landeklappen!
Hallo zusammen,
Deshalb ist
bei jedem Flugzeug eine gewisse Mindestgeschwindigkeit
notwendig. Beim Unterschreiten dieser Geschwindigkeit wird der
Flügel nicht mehr glatt umflossen und die Strömung reißt ab.
Das Flugzeug hat dadurch nicht mehr den nötigen Auftrieb und
stürzt ab.
Soweit richtig. Ein Absturz kommt allerdings nur dann zwingend heraus, wenn man zuwenig Höhe hatte. Die Maschine kippt zunächst mal nach vorne ab, und wenn die Höhe ausreicht, kann ein Strömungsabriss durch Verringerung des Anstellwinkels und (falls möglich) Erhöhung der Leistung behoben werden. Das Problem ist, dass man instinktiv am Knüppel zieht, um wieder Höhe zu bekommen, genau dieses aber die Behebung des Strömungsabrisses verhindert. Man muss gegen den Instinkt drücken und dann erst wieder sanft ziehen, wenn sich die Strömung wieder angelegt hat. Aus diesem Grund wird das in der Ausbildung auch kräftig geübt.
Beim Landen wird absichtlich die Luftströmung durch
das Ausfahren der Landeklappen unterbrochen, die die dahinter
liegende Strömung in Unordnung bringt.
Falsch! Durch das Ausfahren der Landeklappen wird je nach Bauart der Klappen (nur nach unten schwenken, auch nach hinten ausfahren) die Wölbung des Flügels vergrößert und ggf. die Länge der Profilsehne (der gedachten Linie zwischen Flügelvorder- und Flügelhinterkante) erhöht und ggf. die Fläche des Flügels vergrößert. Hierdurch wird in erster Linie der Auftrieb vergrößert. Da nichts umsonst ist, steigt mit erhöhtem Auftrieb der Luftwiderstand, zur Beibehaltung der Geschwindigkeit muss also entweder der Anstellwinkel verringert oder die Motorleistung erhöht werden. Glücklicherweise steigt beim Ausfahren der Klappen bis ca. 30 Grad zunächst der Auftrieb stärker als der Widerstand, erst bei ca. 40 Grad nimmt der Widerstand drastisch zu, so dass diese Klappenstellung zur Beschleunigung des Sinkflugs (Steigerung der Sinkrate) eingesetzt werden kann, wenn man sich über dem Gleitpfad befindet.
Dadurch verringert sich kontrolliert die Geschwindigkeit für
den Landevorgang.
Nein, durch den erhöhten Auftrieb sinkt die Strömungsabrissgeschwindigkeit, d.h. man kann mit ausgefahrenen Klappen langsamer fliegen als ohne. Mit eingefahrenen Klappen müsste man mit erheblich höherer Geschwindigkeit aufsetzen. Beispiel Cessna 172: Mit eingefahrenen Klappen reißt die Strömung bei knapp 50 Knoten ab, bei ausgefahrenen bei ca. 40 Knoten.
Die Geschwindigkeit regelt man nicht mit den Klappen, sondern mit dem Höhenruder (durch Veränderung des Anstellwinkels).
Allerdings muß der Pilot darauf achten, daß
diese nicht unter die Mindestgeschwindigkeit fällt.
Das ist natürlich richtig, aber diese Mindestgeschwindigkeit ist von der Klappenstellung abhängig, siehe oben.
Beim Landen wird absichtlich die Luftströmung durch
das Ausfahren der Landeklappen unterbrochen, die die dahinter
liegende Strömung in Unordnung bringt.
Was Du meinst, sind die Störklappen, die es hauptsächlich an Segelflugzeugen gibt. Wenn man die ausfährt, wird die Luftströmung gestört (wie der Name schon sagt) und es verringert sich der Auftrieb. Dies kann eingesetzt werden, wenn beim Landen die Strömung nicht oder nicht rechtzeitig durch die Abnahme der Geschwindigkeit beim Ausrunden abreißt.
Grüße
Sebastian