Was sagt die Flugsicherung (FAA) ?

In dem dichten Flugverkehr in der Boston-New York-Gegend müsste solch eine Entführung doch sofort auffallen:

  • Transponder aus (haben die den ausgeschaltet? geht das überhaupt?), aber die Fluglotsen sehen dann noch ein Kreuz auf dem Schirm !?
  • Plötzliches starkes Abweichen von der Route.
    Würde mich interessieren, was da los war.
    Fassungslos, Stucki

In dem dichten Flugverkehr in der Boston-New York-Gegend
müsste solch eine Entführung doch sofort auffallen:

vielleicht auch gerade wegen dem dichten Verkehr eben nicht gerade?!
und - hatten sie überhaupt Zeit zu reagieren. sie werden erst versuchen, sie anzusprechen und aufzufordern, zu steigen - oder was auch immer. und dann ist es auch schon passiert.
es rechnet doch absolut NIEMAND damit, daß die vorhaben, in die twin towers zu knallen!

  • Transponder aus (haben die den ausgeschaltet? geht das
    überhaupt?), aber die Fluglotsen sehen dann noch ein Kreuz auf
    dem Schirm !?

transponder ausschalten geht

  • Plötzliches starkes Abweichen von der Route.
    Würde mich interessieren, was da los war.

wie gesagt, eh die gecheckt haben, WAS da los ist, ist es zu spät. und, was hätten sie tun sollen? abschießen?

Queedin

Ja, hab’ inzwischen auch einiges gehört und drüber nachgedacht. Bis die Fluglotsen merken, was los ist, ist’s zu spät.
„Hijacking“ muss per Zahlencode „7500“ (!?) am Transponder eingestellt werden. Bei dem, was passiert ist, hatten die Piloten wohl keine Zeit mehr dazu. Und wenn der Transponder weg ist, sieht man bestenfalls noch ein Kreuz auf dem Schirm, das sogenannte „Primary“. Aber das ist häufig weggeschaltet.
Ja, es war eben unvorstellbar.
Gruss, Stucki

Hi,

ich weiß nicht, wie das in den USA ist, hier bei uns behalten Flüge meistens während ihrer gesamten Flugzeit den gleichen Sqawk (Transpondercode), der steht auch auf dem „Streifen“ drauf, den der Lotse hat. Früher bzw. in anderen Gebieten war das so, dass bei der Übergabe von einem in ein anderes Flugsicherungsgebiet (z.B. mittlerer in oberen Luftraum) nach der Abmeldung der Transponder auf Standby gestellt wurde („sqawk standby“). Der neue Lotse forderte dann zum „swawk ident“ auf: Der Pilot drückt die ID-Taste am Transponder, das Radarecho auf dem Schirm blinkt auf, der Lotse identifiziert die Maschine und vergibt einen neuen Code („Lufthansa … identified, sqawk …“), den der Pilot wiederum am Transponder einstellt und ihn aktiviert.

Was ich damit sagen will: Wenn dieses Verfahren in den USA noch angewandt wird (was ich, wie gesagt, nicht weiß), dann ist eine Maschine mit Transponder Standby gar nichts sooo Ungewöhnliches, dass es sofort auffällt. Erst in dem Moment, wo man die Maschine nicht zuordnen kann und sie nicht antwortet, wird’s beunruhigend.

Den Hijacking Code 7500 kann ein Pilot natürlich nur einstellen, wenn der Entführer das entweder nicht merkt oder damit einverstanden ist. Wenn der Entführer sich auskennt (wie in diesem Fall) und das nicht will, geht’s natürlich nicht. Das nutzte mehr in den Zeiten, als die Piloten die Flugzeugentführer noch täuschen konnten, weil die sich mit Fliegerei nicht auskannten.

Grüße
Sebastian

Hallo,
spaete Antwort, aber immerhin:
Ich mache gerade eine Ausbildung zur Fluglotsin, und habe auch schon ein Lizenz, bin daher nicht ganz ahnungslos. :smile:

Also, man hat ueberhaupt keine Chance sofort zu erkennen, dass ein Flugzeug gekidnappt wurde. Der Code der schon erwaehnt wurde, um Highjacking anzuzeigen hat in diesem Fall eh nichts genutzt, da der Transponder ja abgestellt wurde. Somit sieht man auch keine Flughoehe mehr auf dem Radarschirm.
Und ein Lotse hat definitiv nicht die Moeglichkeit gehabt, zu ahnen wo die entfuehrten Maschinen hinfliegen: auf dem Radarschirm sind lediglich die Streckenpunkte und einzelne Flugrouten abgebildet, aber bestimmt nicht die Tower des World Trade Centers. Was ich sagen will ist, dass es den Lotsen sehr wohl schnell auffaellt, dass ein Flugzeug den Kurs aendert, aber wenn der Transponder weg ist, dann hat man ueberhaupt keine Chance mehr den Flugweg zu verfolgen…
Gruss, Manuela

Hallo,
fühlte mich auch nicht ganz ahnungslos, da ich vor 20 Jahren an einem Projekt der (damaligen) BFS mitgearbeitet hatte. Daher meine konkreteren Nachfragen.

Der Code der schon erwaehnt
wurde, um Highjacking anzuzeigen hat in diesem Fall eh nichts
genutzt, da der Transponder ja abgestellt wurde.

Das war meine Frage. Warum kann man ihn abschalten?
Ich habe gehört, dass man einen Zahlencode eingeben muss (7500). Bis der Pilot das getan hat, ist er doch schon überrumpelt!

Somit sieht
man auch keine Flughoehe mehr auf dem Radarschirm.
Und ein Lotse hat definitiv nicht die Moeglichkeit gehabt, zu
ahnen wo die entfuehrten Maschinen hinfliegen:

Ich erinnere mich, dass es da auch die „Primaries“ gibt, die Kreuzchen, die nur das Radarecho darstellen. Werden die üblicherweise ausgeblendet? Damals wurden die Primary-Messages nur im Überlastfall weggeworfen, nicht verarbeitet.

Was ich sagen will ist, dass es den Lotsen sehr
wohl schnell auffaellt, dass ein Flugzeug den Kurs aendert,
aber wenn der Transponder weg ist, dann hat man ueberhaupt
keine Chance mehr den Flugweg zu verfolgen…

Ich schließe daraus, dass trotz vieler Flugzeugentführungen in den 80er und 90er Jahren keine Sonderroutinen in die Radardatenverarbeitung eingebaut wurden. Wundert mich etwas … War man zu arglos?
Die Lotsen können natürlich nichts machen. Bis die anhand der Daten merken, was los ist, ist es zu spät. Da muss das System nachhelfen.

Gruss, Stucki