Spieluhr Martin Luther mit Bibel in der Hand

Noch mal Hallo zusammen!
Habe auch noch eine alte sehr grosse Spieluhr (Eisenguss) vom Keller hoch gebracht und kann nichts damit anfangen.
Zu sehen ist Martin Luther mit der Bibel in der Hand auf einem Sockel. Unten steht ein Bibelvers und rings um ein paar persöhnlichkeiten. Das Teil ist bestimmt sehr alt-wer weiss was?
Danke noch mal…gruss meli

Ach ja hab vergessen was vorne steht:
Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir.Amen!
Gruss Melanie

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Hallo Meli,

Habe auch noch eine alte sehr grosse Spieluhr (Eisenguss) vom
Keller hoch gebracht und kann nichts damit anfangen.
Zu sehen ist Martin Luther mit der Bibel in der Hand auf einem
Sockel. Unten steht ein Bibelvers und rings um ein paar
persöhnlichkeiten. Das Teil ist bestimmt sehr alt-wer weiss
was?
Danke noch mal…gruss meli

Ach ja hab vergessen was vorne steht:
Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir.Amen!

wie bei allen anderen von Dir beschriebenen Teilen kannst Du getrost davon ausgehen, dass sie Dein Opa zu seiner Lebenszeit gekauft hat und dass sie auch in dieser Zeit produziert wurden.

Der Spruch ist einer der bekanntesten Luther-Zitate und sagt noch nichts über das Alter.
Eisenguss sagt allerdings etwas: das Teil ist allerältestens 19. Jahrhundert. Wie spät danach kannst Du am Werk der eingebauten Uhr feststellen, bzw. feststellen lassen.
Uhren haben herstellungstypische Merkmale, die sich relativ leicht Jahrzehnten zuordnen lassen.

Vielleicht solltest Du Dich mal an einen jener Dienstleister wenden, die Du unter „Wohnungsauflösung“ im Branchenadressbuch Deiner Stadt findest. Diese haben oft sehr viel Erfahrung darin, Kunst von Krempel zu trennen.

viele grüße
Geli

2 Like

Hallo Geli,

ergänzend: Dem Grad der Kitschigkeit und dem verschwenderischen Umgang mit Gusseisen (falls es welches ist) nach: Zwischen 1870 und 1914. Die wütende Kampfparole wider Kaiser und Catholica würde ganz gut in 1870…1880 passen.

Interessant daran (falls es sich um Guss handelt), wem das Teil 1943 gehört hat: Irgendwie muss es trotz kriegswichtigen Materials dem Einschmelzen entgangen sein. In der Zeit 1943 bis 1944 ist sonst sehr viel Prökel aus der heroischen Zeit 1870ff im Schmelzofen ästhetisch geklärt worden.

Schöne Grüße

MM

Hallo Geli und MM,
ist eigentlich nur fair was Geli schreibt aber dieses mal ist es nichts für den Flohmarkt :smile: …und das freut mich sehr!
Es handelt sich wirklich um eine sehr wertvolle Spieluhr-Skulptur von Matin Luther und ist laut Museum in der Pfalz unbezahlbar( an Geschichte und nicht an Euro`s!)
Um es auf den Punkt zu bringen ich möchte sie nicht verkaufen-es geht hier um eine weit grössere Geschichte meiner Familie( mein Opa war ein hoher soldat aber name wird nicht geschrieben) auf jeden fall hat er das Teil von irgend jemanden warum auch immer und ich gebe es weiter an ein Museum in der Pfalz. Nun sagt nicht das sei doof weil ich kein Geld dafür möchte!-hab einen ganzen Dachboden voll alte(wertvolle??) Dinge die nicht mein sein sollen.
Ich möchte das andere damit auch beim ansehen ihre Freude damit haben und noch was-mein name wird nicht von den Stellen frei gegeben!
Preise mich nicht mit Lob für etwas das nicht mir gehört.
Deswegen hab ich hier immer diese fragen über alte Dinge und woher sie kommen.
Ich danke euch für die hilfe und alles was ihr schreibt…so nun aber schluss…Meli:smile:
PS: Neues-altes folgt hier!

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Servus Melanie,

dieses:

weil ich kein Geld dafür möchte!

ist überhaupt nicht doof. In Geld bewertet sind fast alle „Erbstücke“ nach 1860 für den, der sie versilbern will, ziemlich enttäuschend. Es gibt freilich Ausnahmen, aber auf die darf man sich nicht verlassen.

Der Schnitt ca. 1860 hängt mit der einsetzenden industriellen Fertigung, damit einhergehendem Verfall ästhetischer Kriterien, aber vor allem der großen Zahl der gefertigten Dinge zusammen.

Umgekehrt gibt es aus der Biedermeier-Epoche, Anfang des 19. Jahrhunderts, tatsächlich bis heute noch echte Dachboden- und Kellerfunde, weil diese Epoche aus der Sicht des Industriezeitalters lang wegen ihrer „Handwerkelei“ verachtet war. Aber 1860 bis heute ist hinsichtlich materiellem Wert ein Lottospiel; Ausnahme sind Gegenstände aus der ab ca. 1890 wieder entdeckten handwerklichen und Manufakturfertigung, vgl. Jugendstil, Art décoratif, „Werkschulen“. Denen sieht man aber auch ohne weitere Kenntnisse ihren ästhetischen und/oder handwerklichen Wert auf den ersten Blick an.

Der Luther dürfte im Heimatmuseum gut aufgehoben sein. Der Zusammenhang ist wohl lokaler Natur, etwa eine Gießerei oder der Hersteller der Spieluhr: Metall und Mechanik gehören u.a. ins Leininger Land, aber auch in die Täler des Pfälzerwaldes.

Schöne Grüße

MM