Fundament für Gartenhaus - Stahlfaserbeton?

Hallo zusammen,

wir planen, ein Gartenhaus aus YTONG-Steinen zu bauen. Die Größe des Hauses liegt bei ca. 3,5 x 5,5 m. Nun bin ich derzeit dabei, ein Streifenfundament auszugraben (Lehmboden). Da ich zum Fundament und Porenbeton mehrere Aussagen hier im Netz finde, stelle ich lieber meine Fragen nochmals hier konkret:

  1. Wie tief muss ich das Fundament am Rand ausheben (60 cm oder 80 cm)? Reicht eine Breite von 30 cm?
  2. Als Alternative zur Sauberkeitsschicht kann man auch eine Noppenfolie einsetzen. Ist das eine wirkliche (und kostengünstigere) Alternative oder sollte man da lieber die Finger von lassen?
  3. Als Alternative einer Bewehrung könnte man auch Stahlfaserbeton direkt ins Erdreich (also ohne Folie und so) gießen. Hat hier jemand eine Meinung oder Erfahrung zu?
  4. Welche Stärke der YTONG-Steine muss ich für die Aussenwände nehmen? Gibt es hierzu auch eine Alternative? Ich möchte gerne YTONG nehmen, da diese mit dem Feder/Nut-System aufgebaut werden. Somit hat man anschließend sofort eine gerade und saubere Wand.

Vielen Dank für eure Unterstützung
Fraenz

Hallo Franz,

so aus der Hüfte geschossen:

  1. Die Fundamente bis auf 80 cm Tiefe ausheben, damit sie frostfrei gründen. 60 cm sind (ohne Berücksichtigung des Klimawandels) zu wenig.

  2. Im Bereich der Fundamentplatte etwas tiefer ausheben, Kies einbringen als kapillarbrechende Schicht gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit (z. B. Körnung 4/16), mit Foie abdecken und direkt draufbetonieren mit dem Stahlfaserbeton. Alles andere wäre für ein Gartenhaus übertrieben, es sei denn, Du willst es als Wohnhaus nutzen.

  3. Stahlfaserbeton ist für solche Maßnahmen OK, keine großen Lasten, keine besonderen Anforderungen an den Beton etc. Er kostet aber etwas mehr als der „unbewehrte“ Beton. Wenn Du keine Erfahrung hast mit Bewehrung verlegen und Eisen rödeln, dann nimm Stahlfaserbeton, so viele m³ gehen ja in die Fundamente und die Bodenplatte nicht rein.

  4. 17,5er Steine reichen auf jeden Fall aus. Beachte aber die eventuell notwendigen aussteifenden Querwände, die in „5m-Richtung“ ggf. notwendig sein könnten. Vielleicht dann doch mal den Statiker Deines Vertrauens um Rat fragen oder beim Steinherstelle anrufen, die wollen ja auch was verkaufen und geben gerne Ratschläge an der technischen Hotline.

Alternativ gibt es auch Ziegel und Kalksandsteine mit Nut/Feder-System. Ich würde aber an Deiner Stelle auch Porenbeton verwenden, da er leicht zu verarbeiten ist und preislich sicher auch durchaus akzeptabel.

Alle Angaben ohne Gewähr, versteht sich!!!

Gruß, der Bauigel

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Hallo !

Hast Du eine Baugenehmigung?

Warum setzt Du das Haus nicht auf senkrecht eingesetzte schwere Betonrohre ?
Damit wäre es kein fest eingebautes Gebäude, sondern beweglich.

mfgConrad

  1. Im Bereich der Fundamentplatte etwas tiefer ausheben, Kies
    einbringen als kapillarbrechende Schicht gegen aufsteigende
    Bodenfeuchtigkeit (z. B. Körnung 4/16), mit Foie abdecken und
    direkt draufbetonieren mit dem Stahlfaserbeton. Alles andere
    wäre für ein Gartenhaus übertrieben, es sei denn, Du willst es
    als Wohnhaus nutzen.

Das mit der Folie ist also nix :smile: Als Kies meinst du sicherlich rein die Kieselsteine, oder? Es gibt ja auch nach das Kiesel-Sand-Gemisch.

Ich will es nicht als Wohnraum nutzen, es soll aber trotzdem dicht sein. Damit ich dort auch Gegenstände lagern kann, die keine Feuchtigkeit vertragen.

  1. 17,5er Steine reichen auf jeden Fall aus. Beachte aber die
    eventuell notwendigen aussteifenden Querwände, die in
    „5m-Richtung“ ggf. notwendig sein könnten. Vielleicht dann
    doch mal den Statiker Deines Vertrauens um Rat fragen oder
    beim Steinherstelle anrufen, die wollen ja auch was verkaufen
    und geben gerne Ratschläge an der technischen Hotline.

Wie würde eine solche Aussteifung der Querwände aussehen? Ich möchte das Häuschen mit einem Gibeldach ausstatten und somit würden ich auf die 5m-Seite jeden Meter in Deckenhöhe einen Balken einziehen. Würde das evtl. ausreichen?

Vielen Dank für eure Unterstützung
Fraenz

Hallo Frank,

  1. Im Bereich der Fundamentplatte etwas tiefer ausheben, Kies
    einbringen als kapillarbrechende Schicht gegen aufsteigende
    Bodenfeuchtigkeit (z. B. Körnung 4/16), mit Foie abdecken und
    direkt draufbetonieren mit dem Stahlfaserbeton. Alles andere
    wäre für ein Gartenhaus übertrieben, es sei denn, Du willst es
    als Wohnhaus nutzen.

Das mit der Folie ist also nix :smile: Als Kies meinst du
sicherlich rein die Kieselsteine, oder? Es gibt ja auch nach
das Kiesel-Sand-Gemisch.

Das mit der Noppenbahn funktioniert auch, ist aber meines Erachtens eine ziemliche Frickelei und außerdem gem. DIN 18195 nicht als Abdichtung zugelassen (Du benötigst auch keine Abdichtung für ein Gartenhaus, die zugelassen ist, aber warum kompliziert machen, wenn es auch einfach geht!?). Die Kies-Folien-Geschichte ist die klassische Sperre gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit. Ja, ich meine reine Kieselsteine. Körnung 4/16 bedeutet „Kieselsteine zwischen 4 und 16 mm Durchmesser“. Da sollte kein Feinkornanteil (Sand) mit dabei sein, da dieser - sofern in ausreichenden Mengen enthalten - wieder zu einer kapillaren Leitfähigkeit führen könnte, und das will man ja gerade vermeiden.

Ich will es nicht als Wohnraum nutzen, es soll aber trotzdem
dicht sein. Damit ich dort auch Gegenstände lagern kann, die
keine Feuchtigkeit vertragen.

Dann würde ich die Folienabdichtung mit Kies wählen.

  1. 17,5er Steine reichen auf jeden Fall aus. Beachte aber die
    eventuell notwendigen aussteifenden Querwände, die in
    „5m-Richtung“ ggf. notwendig sein könnten. Vielleicht dann
    doch mal den Statiker Deines Vertrauens um Rat fragen oder
    beim Steinherstelle anrufen, die wollen ja auch was verkaufen
    und geben gerne Ratschläge an der technischen Hotline.

Wie würde eine solche Aussteifung der Querwände aussehen? Ich
möchte das Häuschen mit einem Gibeldach ausstatten und somit
würden ich auf die 5m-Seite jeden Meter in Deckenhöhe einen
Balken einziehen. Würde das evtl. ausreichen?

Ich bin zwar Bau-Ing, aber seit dem Studium kaum mehr mit Statik in Berührung gekommen. Es könnte sein, dass Du zur Aussteifung das Dach mit heranziehen kannst, eventuell wird aber auch eine aussteifende Querwand erforderlich. Das kann Dir aber die Hotline sicher sagen.

Vielen Dank für eure Unterstützung
Fraenz

Gerne, der Bauigel

Hallo Bauigel,

auch auf die Gefahr hin, dass ich etwas nerve muss ich doch noch einmal nachfragen:

Die Kies-Folien-Geschichte ist die klassische Sperre gegen
aufsteigende Bodenfeuchtigkeit. Ja, ich meine reine
Kieselsteine. Körnung 4/16 bedeutet „Kieselsteine zwischen 4
und 16 mm Durchmesser“. Da sollte kein Feinkornanteil (Sand)
mit dabei sein, da dieser - sofern in ausreichenden Mengen
enthalten - wieder zu einer kapillaren Leitfähigkeit führen
könnte, und das will man ja gerade vermeiden.

Ich habe noch reichlich „normale“ Kieselsteine (ca. 40-60mm; ohne Sand). Kann ich diese auch für die Schicht verwenden?
Ist es ggf. sinnvoll eine Sandschicht unter den Kieselsteinen zu machen? Unter dem Estrich sieht man ja sowas auch öfter.
Viele Grüße
Fraenz

Und noch eine Frage :wink:

was für eine Folie (und welche Stärke) soll ich zwischen Kies und Beton legen?

Vielen Dank
Fraenz

Hallo Fraenz,

Kiesel 40 - 60 mm sind zu groß, da drückt sich die Folie zu sehr dazwischen und verwirft sich, das wird nicht funktionieren (sind ja schon fast „junge Felsen“ :wink:. Also lieber Kies vom Kieswerk holen/bringen lassen. Die Schicht muss auch nicht sehr dick sein, 10 cm reichen völlig aus.
Als Folie reicht eine PVC-Folie aus dem Baustoffhandel, sie sollte nicht zu dünn sein. Wenn Du dem Mann am Tresen sagst, was Du damit vorhast, wird er Dir die übliche „Baufolie“ verkaufen, die vollkommen in Ordnung geht. Stärke so zwischen 0,1 und 0,2 mm, schätze ich.

Gruß, B.

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Dankeschön!!!

Wenn ich weitere Fragen habe, kenne ich ja jetzt einen Spezialisten :wink:)

Ne wirklich, du hast mir da schon sehr weitergeholfen!

Vielen Dank und schöne Grüße
Fraenz

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