Wieviel Scheiben mit Zahnriementrieb möglich?

Technik Mechanik & Konstruktion
#1

Servus…

Ist es möglich 15 Wellen (20mm Durchmesser), die gleitgelagert sind anzutreiben mit einem einzigen Riemen (ca. 3000mm lang)?
Es ist ein Antrieb mit Hand vorgesehen und die Drehmomente der Wellen sind minimal (Bürstenrollen zum Transport von einem Produkt (ca. 1Kg).
Meine Frage ist: Ist die Reibung da eventuell schon zu stark, als daß man 15 Synchronscheiben (ca 60mm Durchmesser) antreiben kann?
Kennt einer eine Berechnung zu den Reib- und Kräftewerten zu Gleitlager und Riementrieb? (Ich meine nicht die allgemeinen Riementriebformeln, sondern speziell die, die sich auf die Reibung und Kräfte bzw. Drehmoment beziehen)

Vielen Dank für eure Hilfe.

Dani

#2

Hallo, Dani,
könntest Du diese 15 Wellen nicht jede an einem Ende mit einem kleinen Kettenrad versehen und dann mit einer gemeinsamen Kette antreiben? Bei einem Zahnriementrieb ist m. E. die Tendenz gößer, daß der Riemen nach oben abhebt, als bei einem Kettentrieb.
Gruß:
Manni

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

#3

Hallo Dani,
es kommt primär darauf an, wei breit dein Riemen und aus welchem Material er ist.

http://129.143.232.75/cms/fileadmin/pdfs_docs/Materi…

Im Kapitel 3.7.2 ist dein Problem beschrieben (ganz unten, S. 3-33).

Viele Grüße
acuario

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

#4

Hallo Dani

Mit Zahnriemen sind 2 Scheiben möglich. Entweder 1 Achse spannen oder Riemenspanner verwenden. Der Umschlingungswinkel ist ideal 180°.

Mit Kette, Kettenräder und Kettenführung sind 100 oder mehr Achsen möglich. Mit einem grossen Handrad schaffst du das.

Zur Reibung:
Die Wellen und das Stückgut mit Bürsten haben ein Gewicht. Berechne das Gewicht einer Welle mit Antriebsrad. Dann nimmst du ein schlechtes Mü ( 0,1 ) und rechnest das Reibmoment eines Lagers. D=Lagerdurchmesser.
D/2* m*g*0,1 Bei hundert Achsen wären das 100 Doppellagerstellen. Multiplizieren mit 100 ergibt totales Reibmoment.
Die Massenträgheit kannst du hier vernachlässigen, weil du langsam drehst.

Gruss
Beat

#5

Hallo Beat und die anderen die mich so tatkräftig unterstützen. Erstmal danke für eure Antworten und ich denk mal vorallem Gute!!! :smile:

Da es sich bei mir um meine Diplomarbeit handel, kannst du mir da bitte noch die Quelle nennen für die Formel der Reibkräfte? (@Beat) Das wär das I-Tüpfelchen auf mein Problem.

Ich danke euch nochmals… :smile:

#6

So Leute, hat sich ich glaub erledigt. Hab da was gefunden zwecks Lagerreibung.

http://www.f09.fh-koeln.de/imperia/md/content/instit…

Ich hab nur ein Problem. Uund zwar: Die Kraft, ist ja nur die Gewichtskraft der Achsen und der Zahnräder auf das Lager, die richtige Aufliegekraft (Normalkraft) wäre da doch aber das Gewichtskraft plus Spannkraft (des Zugmittels auf die Achse bzw. Zahnräder).

Kann mir einer über die Spannkraft mit mehreren Zahnrädern auskunft geben?

Ach, die innere Reibung eines Riemens ist ja auch nicht zu vernächlässigen? Wenn der da sich so ca 30mal windet, glaub ich schon daß man da bissl mehr Kraft brauch zum Kurbeln.

Vielen Dank nochmal im Vorraus. :smile:

#7

Mit Zahnriemen sind 2 Scheiben möglich.

Hallo Beat,

das stimmt so natürlich nicht. Ich treibe problemlos 16 Rührmagnete (für Reagenzgläser mit Bakterienkulturen) an mit einem einzelnen Schrittmotor.

Der Zahnriemen wird dazu mit kleinen Kugellagern umgelenkt und auch so gespannt. Wegen der geringen Kraft komme ich dabei auch mit einem Eingriffswinkel von ca. 40 Grad aus, das hat noch den Vorteil, dass man die Magnete problemlos von Hand zurechtdrehen kann, damit die gegenseitigen Kräfte gleich verteilt werden (soll heissen, jeder Magnet ist gegenüber seinen Nachbarn um 1/16 Vollkreis verdreht).

Man darf nicht alles was im Lehrbuch steht, so unbesehen glauben.

Gruss Reinhard

#8

Hallo Reinhardt,

also danke für dein Beispiel. Ich glaube meine Vorrichtung würde funktionieren, wenn das bei dir so problemlos läuft, denn schließlich muss ich keine sehr großen Drehmomente erzeugen, die in irgendeiner Form abgenommen werden, sondern bei mir muss echt nur die Reibungskraft (-moment) überwunden werden.
Ist bei dir der Riemen sehr gespannt? Handelt es sich um einen einfach oder doppelt verzahnten Riemen?

#9

Hallo,

auf die Spannung kommt es nicht sehr an, eine Spannmechanismus braucht man um den Riemen vernünftig auflegen zu können. Bei mir ist dazu eine Umlenkrolle mittels Schlitz verschiebbar. Der Riemen ist nur innen gezahnt, daher genügen Kugellager als Umlenkrollen. Näheres siehe

http://www.gmx.de/mc/p0kOl6ZLNZFzzSoJlBihkUWniHqT2Q

Hoffe das funktioniert so, sonst bitte melden.

Gruss Reinhard

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

#10

Hallo Dani

Reibmoment = Reibkraft x Lagerradius (Nm)

Reibraft = Normalkraft x Reibquoffizient (N)

Gib im Internet „Reibungsquoffizient“ an.

Gruss
Beat

#11

Servus…

Ist es möglich 15 Wellen (20mm Durchmesser), die gleitgelagert
sind anzutreiben mit einem einzigen Riemen (ca. 3000mm lang)?

Hallo, Dani, leider kenne ich Deine konstruktive Aufagbebstellung und Details nicht. Ich weiß auch nicht, wie weit die Gleitlagerstellen an einer Welle auseinander liegen und warum Du Gleitlager und nicht fertige Kugellagereinheiten wählst.
Falls Du Dich aber auf Gleitlager festgelegt hast: es gibt auch sphärische Gleitlagereinheiten, so daß keine Verklemmungen durch ungenaues Ausrichten einer Welle entstehen können.
Gruß.
Manni

#12

Naja, wie weit die Lager auseinander liegen ist im Prinzip egal, weil ja trotzdem die gleiche Reibung bei rauskommt. :wink:
Gleitlager nehm ich, weil die schön billig sind und weil die nicht genau ausgerichtet werden müssen, weil sie sich auch noch axial etwas drehen können. Ist außerdem auch nur ne Handmaschine, da brauch man doch keine teuren, genauen Lagerstellen.

#13

Moin Beat, ich danke dir für deine Antwort. Hilft mir in meiner Berechnung und Recherche sehr weiter.

Gruß

#14

Naja, wie weit die Lager auseinander liegen ist im Prinzip
egal, weil ja trotzdem die gleiche Reibung bei rauskommt. :wink:

Nö, mein Lieber,
je weiter die Lager auseinander liegen, desdo größer ist die Gefahr des Verkantens und die Reibung erhöht sich u. U. drastisch.

Gleitlager nehm ich, weil die schön billig sind und weil die
nicht genau ausgerichtet werden müssen.

Nochmal Nö: siehe oben. Gerade Glaitlager müssen genauer ausgerichtet sein als Wälzlager.
Aber lassen wir’s mal dabei.
Gruß:
Manni

#15

Mit dem genau ausrichten hast du recht wenn das feste Lager sind.
Ich benutze aber Gelenklager, die richten sich von allein aus. Es ist schließlich eine von Hand betriebene Maschine und keine Maschine die eine genaue Auslegung der Lager benötigt.