Zahnräder in Armbanduhr einsetzen

Guten Tag. Ich würde gerne wissen, mit welchem Trick oder Hilfsmittel Zahnräder in eine einfache
mechanische Armbanduhr eingesetzt werden.
Das Problem ist folgendes:
Eine einfache Armbanduhr besteht aus einer Platte unten, einer Platte oben, und dazwischen das Werk.
Schraubt man nun die obere Platte ab, fallen sofort die Zahnräder (Minutenrad, Zwischenrad etc.) und das
Ankerrad und der Anker durcheinander, da sie keine Führung mehr haben. So weit so gut.
Ich weiß, wie die Dinge zusammengehören und möchte sie nun wieder zusammensetzen.
Ich kann die Räder in die winzigen Führungslöcher der unteren Platte stellen, und hier ergibt sich das
Problem: Um die obere Platte passend aufsetzen zu können, müssten die Räder ganz gerade und fest
stehen, was sie natürlich nicht tun, weil sie keinen Halt haben. Mir fällt einfach kein Trick dazu ein.
Uhrmacher haben dafür sicher ein ganz einfaches Hilfmittel, aber ich kann mir überhaupt nicht vorstellen,
wie dieses aussehen könnte, da doch jede mechanische gerade - Haltungs - Hilfe ein Aufsetzen der
oberen Platte unmöglich machen würde??

Bin gespannt auf eine Antwort!
Danke, Till !

nein
hallo,

nein, wir uhrmacher haben dazu kein hilfsmittel. wir haben nur gelernt, die platine vorsichtig abzuschrauben und zu -nehmen. wir haben auch gelernt, dass das, was du „führungslöcher“ nennst, lager heißt und wie es beschaffen sein muss.

wenn die einzelnen teile des räderwerks gereinigt und öl- und fettfrei sind und sowohl zapfen als als lager ohne spuren von verschleiß, „stellt“ man die einzelnen zahnräder wieder dahin, wo sie hingehören und legt die obere platine auf. das erfordert geschick und übung, aber ein trick ist da nicht bei.

Schau dir das mal an (mit filmchen): http://www.uhrenliteratur.de/verlag/download/filme/m…

so wie du deine einzelteile und deinen umgang damit beschreibst, nehme ich allerdings an, dass du schon einige zapfen gekillt hast.
ich würde empfehlen, besorge dir grundlagenwissen (z.b. von jendritzki) und übe erst mal an objekten, bei denen es nicht drauf ankommt.

schöne grüße
ann

Vielen Dank, der Link ist super. Die Uhren, an denen ich übe sind tatsächlich noch einfacher (kaputt und
wertlos). Sie haben keine Rubinlager, sondern nur kleine Löchlein in der Platte und eine einzige Platte hält
alles zusammen. Mir ist es noch nicht gelungen, die Zahnräder so hinzustellen, dass ich die obere Platte
wieder montieren konnte. Müsste ich wohl doch mal einem Uhrmacher über die Schulter schauen.

Danke, Gruss Till

toller Link
Hi,

* von mir.
Hab die Seite meine Lesezeichen hinzu gefügt.

Danke
Ray

hallo till,

umso hochwertiger sie uhren sind, desto genauer sind sie auch gearbeitet. dann stehen die zahnräder wirklich in den steinlagern, ohne umzukippen.

aber um etwas theorie kommst du nicht herum. unter dem link, den ich dir geschickt habe, findet sich auch fachliteratur z.b. der bereits angesprochene jendritzki. speziell http://www.uhrenliteratur.de/verlag/JenmodUhrmacher/… und http://www.uhrenliteratur.de/verlag/autu/autu.html sind da sehr empfehlenswert.

viel spaß & schöne grüße
ann