5 Wochen nach Knieprellung noch Schmerzen, v. a. treppabwärts

Mahlzeit,

es ist nun fast fünf Wochen her, dass ich auf dem Arbeitsweg einen Fahrrad-Auto-Unfall hatte (leider in der Rolle des Radfahrers), bei dem u. a. beide Knie stark geprellt wurden.

Gründliche ärztliche Behandlung ist natürlich erfolgt (Röntgen, Lachman-Test (2 x) usw.). Ich bin nur ein wenig verunsichert, ob nicht doch eine leichte Kreuzbandschädigung übersehen worden sein könnte.
Inzwischen komme ich zwar wieder größtenteils schmerzfrei durch den Alltag. Aber drei Probleme halten sich hartnäckig:

1. Ein Bein kann ich nicht vollständig unter Last anwinkeln (wie beim Hinhocken). Die Wade passiv händisch an den Oberschenkel zu ziehen, ist hingegen kein Problem.

  1. Beide Knie weisen noch druckempfindliche Stellen auf. Hinknien ist selbst auf weichstem Untergrund eine Tortur.

  2. Beide Knie schmerzen beim Treppenabstieg - moderat aber deutlich.

Klingt euch das alles noch nach einem normalen Heilungsverlauf oder wann sollte ich doch nochmal zum D-Arzt, wenn sich das nicht bessert?
Ich will mir einerseits nicht unnütz das Gesäß in den Bauch warten, nur um zu hören, dass ich noch weiter abwarten sollte, andererseits habe ich auch keine Lust, mir die Knie zu ruinieren, weil irgendwann der Meniskus vorzeitig verschlissen ist…

Danke für eure Einschätzungen!

Beste Grüße,
Marius

Hallo,
die von Dir beschriebenen Symptome klingen - sofern die Prellung ansonsten ausgestanden ist - „verdächtig“ nach einer Schädigung eines Knorpels im Knie.

Ist die Stellung, in der Dir das Knie - zB beim Treppensteigen - wehtut, identisch mit der Stellung, die das Knie beim Aufprall hatte bzw. ist die gleiche Stelle unter Last? Dann könnte es sein, dass sich an der Stelle der Knieknorpel verformt hat oder schlimmer geschädigt wurde. Deutlichere Anzeichen sind „merkwürdige Geräusche“ wie ein „Glitschen“ oder „leises Knacken“ und Wärmeentwicklung (Gelenksreizungen bis hin zu -entzündungen) bei häufiger Belastung der geschädigten Stelle.

Kann man im MRT und - natürlich :wink: - bei einer Arthroskopie gut sehen und bei letztgenannter Gelegenheit auch gleich „mitmachen“ lassen, allerdings wird das manchmal durch eine nur im Notfall zu empfehlende Knorpelglättung gemacht und davon hat man im Knie nicht allzuviel :wink:

Ich würde das mal erfragen und ggf. zunächst konservativ mit Physiotherapie behandeln lassen und abwarten, obs warm wird :smile:.

Gruß vom
Schnabel

Ist die Stellung, in der Dir das Knie - zB beim Treppensteigen

  • wehtut, identisch mit der Stellung, die das Knie beim
    Aufprall hatte

Das weiß ich nicht. Beim Pedalieren ändert sich die Bein- und somit Kniestellung ja ständig. Mir zu merken, in welcher Position die Beine nun beim Zusammenstoß oder gar bei der harten Asphaltlandung waren - dafür habe ich in dem Moment keine Zeit gehabt.

bzw. ist die gleiche Stelle unter Last?

Wie meinst du das?

Ich würde das mal erfragen und ggf. zunächst konservativ mit
Physiotherapie behandeln lassen und abwarten, obs warm wird

Wie lange kann man denn noch verantworten, auf vollständige Symptomfreiheit zu warten, ohne eine dauerhafte Schädigung zu riskieren?

MfG,
Marius

Hallo!
Vorab: ein freundliches Hallo erleichtert die Konversation :wink:

Ist die Stellung, in der Dir das Knie - zB beim Treppensteigen

  • wehtut, identisch mit der Stellung, die das Knie beim
    Aufprall hatte

Das weiß ich nicht. Beim Pedalieren ändert sich die Bein- und
somit Kniestellung ja ständig. Mir zu merken, in welcher
Position die Beine nun beim Zusammenstoß oder gar bei der
harten Asphaltlandung waren - dafür habe ich in dem Moment
keine Zeit gehabt.

Dafür hat Dein Körper einen eingebauten Notizzettel: nennt sich Hämatom, „blauer Fleck“, „größte sichtbare Hautabschürfung“ usw… im allgemeinen ist das die Körperstelle die am längsten am meisten weh tut :wink:

bzw. ist die gleiche Stelle unter Last?

Wie meinst du das?

Wenn Du das Bein 90 Grad anwinkelst und dann senkrecht auf eine Treppenstufe steigt, trifft die Oberseite des Gelenks am Unterschenkels auf die äußerst unterste Seite des Gelenks des Oberschenkels. Dann trägt im Moment des „einbeinigen Auftretens“ diese Stelle das gesamte Körpergewicht. Ist dann dort eine Macke im Knorpel, merkt das Knie das, da die gesamte Kraft direkt auf den Knochen drückt. Diese Last ist es schließlich, die zu scmerzen beginnt. Hast Du das Bein nur lose in der Luft, drückt da nichts aufeinander. Simple Physik.

Wie lange kann man denn noch verantworten, auf vollständige
Symptomfreiheit zu warten, ohne eine dauerhafte Schädigung zu
riskieren?

Das verwantwortest Du doch selbst, in dem Du Deine Symptome als nicht abschließend geheilt betrachtest und Deinem Arzt schilderst. Und wenn der Knorpel geschädigt ist, ist der das sowieso schon dauerhaft.

Gruß vom
Schnabel

1 Like

Hallo!
Hatte mal ne Prellung im Knöchel beim Schifahren, das dauerte Monate, bis ich wieder richtig laufen konnte, also mach Dich nicht verrückt, bis Prellungen ausgeheilt sind, das kann dauern.
MfG
airblue21

Hallo Marius,

es ist nun fast fünf Wochen her, dass ich auf
dem Arbeitsweg einen Fahrrad-Auto-Unfall hatte (leider in der
Rolle des Radfahrers), bei dem u. a. beide Knie stark geprellt
wurden.

Ich würde mir nach 5 Wochen noch keine Sorgen machen, dass kann locker 6 Monate gehen.

Die Bildgebenden Verfahren (MRT usw.) sind auch noch nicht wirklich ausgereift, weshalb man vieles nicht sehen kann.
Die Geräte liefern nur Bilder bei statischer Belastung, also nur im Stehen oder liegen.
Was noch fehlt sind Geräte, welche z.B. beim Gehen oder Treppensteigen Aufnahmen machen können. Schon beim Gehen treten kurzzeitig Kräfte auf, welche wesentlich grösser sind als beim Stehen.

MfG Peter(TOO)

Hi,

es ist nun fast fünf Wochen her, dass ich auf
dem Arbeitsweg einen Fahrrad-Auto-Unfall hatte (leider in der
Rolle des Radfahrers), bei dem u. a. beide Knie stark geprellt
wurden.

soweit so schlecht.

Gründliche ärztliche Behandlung ist natürlich erfolgt
(Röntgen, Lachman-Test (2 x) usw.). Ich bin nur ein wenig
verunsichert, ob nicht doch eine leichte Kreuzbandschädigung
übersehen worden sein könnte.

Der Schubladentest ist natürlich immer mit einer gewissen subjektiven Wahrnehmung des Arztes verbunden. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, das hier ein Kreuzband(an)riss vorliegt. Hier hättest Du normalerweise deutliche Schmerzen und daraus resultierende Bewegungseinschränkungen bei Belastung.

1. Ein Bein kann ich nicht vollständig unter Last anwinkeln

(wie beim Hinhocken). Die Wade passiv händisch an den
Oberschenkel zu ziehen, ist hingegen kein Problem.

Hast Du das Bein geschont? Dann kann es durchaus sein, das hier eine daraus resultierende Bewegungseinschränkung vorliegt. Das geht schneller, als man meint.

  1. Beide Knie weisen noch druckempfindliche Stellen auf.
    Hinknien ist selbst auf weichstem Untergrund eine Tortur.

Ich überlege gerade, wo ich hindrücken müsste, um bei meinem überdehnten vorderen Kreuzband einen Schmerz auszulösen. Ich habe gerade einen Innen- und Außenbandanriss, einen in Mitleidenschaft gezogenen Innenmeniskus sowie ein vorderes Kreuzband, das von meinem Arzt als „Klumpen“ bezeichnet wurde und auf dem MRT kaum sichtbar war. Letztere Beide hatten aber schon von einem anderen Unfall einen „Treffer“. Im Bereich des äußeren Knies besteht überhaupt keine Druckempfindlichkeit oder Schmerzen, starke Schmerzen habe ich nur im Bereich der Kniescheibe.

Druckempfindlichkeit dürfte daher kein gesichertes Zeichen für eine Bänderdehnung -Verletzung sein. Eine Prellung dauert lang und ist schmerzhaft, die Empfindlichkeit kann darauf zurückzuführen sein.

  1. Beide Knie schmerzen beim Treppenabstieg - moderat aber
    deutlich.

Spricht für mich für die Prellung.

Klingt euch das alles noch nach einem normalen Heilungsverlauf
oder wann sollte ich doch nochmal zum D-Arzt, wenn sich das
nicht bessert?

Wenn Du Dich unsicher fühlst, lass Dich nochmal beim Arzt durchchecken, gerade wenn es ein Wegeunfall war. Und da Du eine Bewegungseinschränkung hast, würde ich auch nach Krankengymnastik fragen.

Gruß
Tina

Hi,

Dafür hat Dein Körper einen eingebauten Notizzettel: nennt
sich Hämatom, „blauer Fleck“, „größte sichtbare
Hautabschürfung“ usw… im allgemeinen ist das die
Körperstelle die am längsten am meisten weh tut :wink:

das stimmt nicht zwingend. Ich habe große Hämatome am linken Gesäß, am linken oberen Innenschenkel und am äußeren rechten Oberschenkel. Im Bereich des lädierten Knies habe ich kein Hämatom.

Das verwantwortest Du doch selbst, in dem Du Deine Symptome

als nicht abschließend geheilt betrachtest und Deinem Arzt
schilderst. Und wenn der Knorpel geschädigt ist, ist der das
sowieso schon dauerhaft.

Richtig. Anmerken möchte ich noch, das nicht bei jedem Meniskusschaden zwingend eine OP angeraten ist. Manchmal muß man mit den Gegebenheiten schlicht leben.

Gruß
Tina