Angst vor Coloskopie

Hallo, zusammen!
Ich muß nächsten Freitag das erste Mal zur
Coloskopie. Habe allerdings sehr starke Angst
vor der Untersuchung. Zwei Bekannte haben mir
unterschiedliche Erfahrungen geschildert. Einer
trotz Sedierung heftige Schmerzen, der andere
hats komplett verschlafen, nichts mitbekommen.
Bekommt man denn unterschiedliche Schmerzmittel
gespritzt? Wer hat Erfahrungen?
LG Maike

Hallo Maike,

ja, die Erfahrungen sind unterschiedlich. Hängt sicher unter anderem vom persönlichen Empfinden ab, wie ja auch Schmerzempfinden unterschiedlich stark ist. Es gibt Leute, die komplett auf Medikamente verzichten.

Allerdings hängt es auch von der verwendeten Medikation ab. Die meisten Coloskopien werden einfach mit Dormicum gemacht, was Dich schlicht müde macht. Wers nicht gewohnt ist, kann auch dabei richtig tief schlafen, aber es ist eben Schlafmittel. Vorteil: eigentlich keine Komplikationen, Du wirst nichtmal an einen Herzmonitor angeschlossen.

Am besten ergings (bei den Darmspiegelungen, die ich gesehen habe, ca. 50 Stück in unterschiedlichen Kliniken) den Leuten, bei denen die Medikation um Propofol erweitert wurde. Da ist ein echtes Narkotikum, das unter anderem auch Amnesie macht - die Leute sind aufgewacht und fragten: „Und Herr Doktor, können wir anfangen?“. Macht außerdem schöne Träume, hab ich mir sagen lassen.
Nachteil hier: man muß genauer überwacht werden, weil das schon als echte Kurznarkose gilt.

Also ich für meinen Teil, die ich doch recht zimperlich bin, würde mich ausschließlich mit Porpofol coloskopieren lassen und auf jeden Fall vorher fragen. Aber wie gesagt, ich habe auch genug Leute gesehen, die nichtmal das Dormicum brauchten und meinten „das drückt nur ein bißchen“…

Dir auf jeden Fall viel „Erfolg“, Du schaffst das schon!!!

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Hallo!
Vielen Dank für die schnelle,ausführliche
Antwort und die lieben Grüsse. Am Montag hab ich
den Vorstellungstermin beim Internisten, dann
werd ich ihn mal löchern.
LG Maike

Hallo Maike,

das wichtigste ist: entspannt bleiben. Es ist nicht halb so schlimm, wie man sich das vorstellt. Ich hab’s komplett ohne Medikamente gemacht und meine Schwester und mein Vater auch. Der Arzt hat mir dann am Bildschirm gezeigt und erklärt, was er macht. War echt interessant.

Für mich war am unangenehmsten das „Vorher“ - diese Medikamente und Flüssigkeiten, die man zu sich nehmen muss, um den Darm zu entleeren.

Also keine Panik!

Viele Grüße

Gabi

hallo maike,

meine erfahrung: war gar nicht schlimm. keine ahnung, was die mir gegeben haben. ich war aber wach (wollte das auch) und konnte am bildschrim mitgucken.

ich vermute, dass es dann schmerzt, wenn man/frau sich nicht entspannt, oder der doc noch nicht so viel erfahrung hat (bin pkv-versichert, daher hatte ich hier ‚glück‘).

ein zwischendrama gabs bei mir, ich gehöre zu den promille, deren darm länger ist als das standard-teil, daher wurde das letzte stück per röntgen untersucht.

das ist inzwischen (ich müsste bald mal wieder, die untersuchung war 2003) eine eigene methode, nennt sich virtuelle colonskopie. ich überlege derzeit, ob ich beim nächsten mal nicht das mache, bevor ich quer duerch deutschland zu einem längeren endoskop fahre…

da diese methode noch sehr neu ist ist sie noch nicht sehr verbreitet, aber ganz klar, angsfreier da kein fremdkörper, nur fremd-photonen, mehr in deinem körper sind…

hth & viel glück!

stefan

Das Beste …
allo Maike,

oh ja, das kann ich dir nachfühlen, bei meiner ersten bin ich
regelrecht ausgetickt vor Angst :wink:

Mittlerweile hab ich eine chronische Darmentzündung, so dass jedes
Jahr, spät. alle 2 Jahre gespiegelt werden muss. Ist mittlerweile
Routine für mich.

Was ich mir an deiner Stelle nicht antun würde, schon gar nicht, wenn
du so Angst davor hast, denn Angst lässt die Darmmuskulatur gewaltig
verkrampfen, was umso schmerzhafter ist, dass du dich nicht sedieren
lässt. Würde es nie „ohne“ Sedierung machen …

Dafür gibts 2 Möglichkeiten:

eine Spritze mit DORMICUM, das ist wie eine Art Schlafmittel, das
eine Art Teilamnesie hinterlässt, wie mir mal ein Narkosearzt erklärt
hat, so dass du nichts mitbekommst und dich kaum an was hinterher
erinnern kannst.

Hierfür ist wichtig, dass du dein richtiges Gewicht angibst, etwaige
Medikamente, die du einnimmst, etc., damit sie die richtige Dosis
verwenden.

Und ganz wichtig: unbedingt bei einem Gastro-Enterologen machen
lassen. Denn meine Erfahrung: viele Wald-und-Wiesen-Internisten haben
wenig Ahnung vom Umfang mit DORMICUM, ja wissen nicht mal, dass es
eine paradoxe Wirkung haben kann, wenn man ZUVIEl davon gibt, sprich,
die Wirkung bleibt schlichtweg aus.

Oder, wie in meinem Fall „gewöhnt“ sich der Körper durch die häufige
Verwendung dran, und reagiert gar nicht mehr drauf. Dann gibt es
Methode Nr. 2:

PROPOFOL:

das ist eine Kurznarkose, die aber auch ambulant in der Praxis
gemacht wird. Mir war das allerdings nicht ganz wohl dabei, so dass
ich für 2 Tage ins Krankenhaus gegangen bin (schon deshalb, weil ich
keine Begleitperson für den Heimweg hatte), wo ich mich schön
ausschlafen konnte :wink:

Bei Propofol bist du dann wirklich richtig weg, aber eben nur kurz,
eine Narkose, die nur kurz wirkt und auch nicht die Nebenwirkungen
wie eine „richtige“ hat.

Jedoch:

in BEIDEN Fällen würde ich auf eine Überwachung bestehen, es ist
DEINE Gesundheit.

Unter Dormicum bekam ich einen Zwicker an den Finger, der den
Sauerstoffgehalt im Blut misst, und eine Blutdruckmanschette ran. Bei
Propofol wurde ich direkt an einen Monitor angeschlossen (im
Krankenhaus), der mich überwacht hat.

Aber mach dir keinen Kopf, das klingt jetzt schlimmer, als es ist.
Nur bei vollem Bewusstsein würde ich es nicht machen lassen.
Denn wenn du schon Angst hast, verkrampft sich dein Darm automatisch
sehr stark. Das läuft auf einer unbewussten Schiene ab, betrifft das
vegetative Nervensystem, das dem Willen entzogen ist - da kannst du
dir vornehmen, was du willst, wenn du in deinem Inneren Angst hast,
wird der Darm auch verspannt sein.

DAS macht dann die Schmerzen, denn es muss ja Luft reingepumpt
werden, damit der Arzt was sieht, und dann kommt noch das Instrument

Und nicht zu vergessen:

bei beiden Sedierungsvarianten bekommst du immer zusätzlich ein
Schmerzmittel gespritzt!!

Weißt du, was das Schlimme an den Darmspiegelungen bei mir ist?
Die Vorbereitung mit Abführen und dem ekligen Salzwasser!

Hast du auch so einen tollen Internisten erwischt, der dir
weisgemacht hat, du musst literweise dein Salzwasser trinken?
Dann war er schlichtweg zu bequem, zu ignorant, sich mit was anderem
auseinanderzusetzen:

es gibt nämlich FLEET. Da musst du nur 2x 5 ml in Tee einrühren und
danach viel trinken von was du willst - aber eben nur 2x 5 ml von
einer Salzlösung, aufgelöst in Tee oder Wasser oder Saft.

Wichtig dabei ist nur, hinterher einige Liter von was auch immer
nachzutrinken.

Ich hab mich nämlich früher immer auf nur einen einzigen Schluck von
dem Salzgesöff, dass sie einem standardmäßig „anbieten“, übergeben,
und seither geben sie mir immer FLEET.

Und entgegen aller falschen Ansichten vieler Ärzte: es säubert den
Darm GENAUSO GUT.

Du unterstützt natürlich die Darmsäuberung enorm, wenn du bereits 1
Woche vor dem Abführen damit anfängst, keine Körner mehr zu essen
(Körnerbrot u.ä.), keine Beerenfrüchte (Erdbeeren!) wegen der kleinen
Kernchen, nichts Schwerverdauliches, kein Vollkornbrot usw., kein
Fleisch, denn das liegt lang im Darm … dann tust du dir mit dem
Abführen enorm leichter.

Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich gerne direkt anschreiben.
Christina

hallo christina,

  1. danke für den tipp mit dem fleet zeugs, ganz ehrlich, diese hektolieter von dem keine-ahnung-wiess-hiess-nur-eklig-wars-zeugs abzukippen war für mich das schlimmste. rein naturwissenschaftlich habe ich auch nicht verstanden wieso das zeugs nicht wenigstens gut schmecken darf, oder neutral, meins schmeckte nämlich eklig penetrant nach vanille.

  2. bei der arztwahl (womöglich ists dafür für die fragestellerin eh’ zu spät) täte ich immer in ein krankenhaus gehen. und: eh klar, facharzt.

  3. wenn ich wg. einer stärkeren betäubung im kkh bleiben müsste waärs für mich ein no-go, ich lass’ mir aber auch beim zahnarzt eher keine betäubung geben weil ich das spritzen und das gefühl hinterher mehr hasse als den schmerz beim bohren.

das dumme ist, dass es verdammt schwierig ist seine angst auf befehl los zu lassen ‚nur‘ weil sie dadurch erst wirklich unbegründet ist. musik hören? beim gerät mit dem ping darauf konzentrieren ob man seinen puls steuern kann? sonstwie ablenken?

stefan

Hallo Gabi, hallo Maike,

bei mir das Gleiche. Entspannung ist das wichtigste.

Derb ausgedrückt: Heftige Blähungen sind schlimmer!

Und die Geschwindigkeit, die man nach diesen Mittelchen erreichen kann, ist beachtlich :wink:

Resultat: Brauch ich nicht jede Woche, aber es gibt vieeel Schlimmeres!

Liebe aufmunternde Grüße

Uschi

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Zwei Bekannte haben mir
unterschiedliche Erfahrungen geschildert. Einer
trotz Sedierung heftige Schmerzen, der andere
hats komplett verschlafen, nichts mitbekommen.

Man kann da die tollsten Geschichten hören. Meine Mutter muß regelmäßig zum Darmspiegeln, weil sie unter Polypen leidet. Sie hatte alle Spiegelungen ohne Betäubung oder Sedierung machen lassen. Allerdings ist sie bei der letzten Spiegelung vor Schmerzen fast ohnmächtig geworden, weil der Arzt den Darm dermaßen mit Luft aufpumpte, daß sie dachte, er würde jeden Momnent reißen. Das soll wohl der schlimmste Teil der Untersuchung sein.

Eine Alternative ist eine stationäre Spiegelung, die aber schon begründet sein sollte. Aber auch da kann vieles schief gehen. So wirkte bei einer Bekannten die Sedierung erst nach der Spiegelung. Sie hat alles mitbekommen. Dabei ging sie gerade deshalb in die Klinik, weil sie als Reizdarmpatientin einen extrem empfindlichen Darm hat. Zum Glück blieb ihr der zweite Teil der Untersuchung dann erspart - sie wurde ohnmächtig. Den Kommentar des Chefarztes, der die Untersuchung durchführte, gebe ich nicht wieder. Nur so viel: Hätte die Sedierung dann nicht nach der Spiegelung eingesetzt, hätte sie ihn geohrfeigt (was da manchmal sich Arzt schimpft ist schon erstaunlich).

Wenn Du also so aufgeregt bist, was ich verstehe, sprich mit dem Arzt darüber und laß Dich sedieren.

Benni