Antibiotika, Milchprodukte und Alkohol

Hallo,

zur Zeit muss ich ein Antibiotikum nehmen (Cefuroxim 500 mg).
Bei der Lektüre der Packungsbeilage fiel mir auf, dass gar nicht erwähnt wird, dass man während der Einnahme Milchprodukte und Alkohol weglassen sollte.
Wird das nicht erwähnt, weil es so selbstverständlich ist, oder ist die Information veraltet bzw. allgemein unzutreffend?
Oder ist das von Antibiotikum zu Antibiotikum verschieden?

Liebe Grüße,
Anna

Hallo,

Wird das nicht erwähnt, weil es so selbstverständlich ist,
oder ist die Information veraltet bzw. allgemein unzutreffend?

die Packungsbeilage kennt keine veralteten Informationen, wenn es bekannte Wechselwirkungen mit anderen Substanzen oder ggf. Lebensmitteln gibt, sind diese auch anzugeben.

Oder ist das von Antibiotikum zu Antibiotikum verschieden?

Es ist unterschiedlich und hängt vom chemischen Aufbau der Antibiotika ab. Antibiotika ist ja nur ein Sammelbegriff für Substanzen mit bakteriozider Wirkung, chemisch können diese ganz verschieden sein. Die Milch-Problematik trifft z.B. nur auf das Penizillin und seine Verwandschaft zu, die sog. ß-Lactam-Antibiotika der ersten Generation. In der Milch ist ein Enzym namens ß-Lactamase enthalten, welches eine bestimmte Einheit in diesen Antibiotika zuerstören kann. Cefuroxim ist ein ß-Lactam-Antibiotikum der 2. Generation und relativ robust gegen b-Lactamase. Anderen Antibiotika-Klassen, wie den Macrolid-Antibiotika ist die ß-Lactamase völlig Wurscht.

Große Dosen Alkohol soll man prinzipiell nicht mit Medikamenten einnehmen, die über die Leber abgebaut werden, weil er die Leber belasten und den Abbau der Medikamente verlangsamen kann. Bei längerer Einnahme kann sich dann ein zu hoher Blutspiegel der Medikamente aufbauen. Wenn man abends mal ein Glas Wein trinkt, ist das sicher nicht weiter schlimm.

Gruß, Jesse