Bandscheibenvorfall LW 4/5 Schmerzen i. li. Bein/F

Am 5.6. bekam ich durch Heben starke Schmerzen, Bewegungseinschränkungen in Rücken und Oberschenkel mit Ischiasproblemen besonders beim Sitzen und Vorbeugen.
Am 15.7. wurde eine MRT gemacht mit Ergebnis:

  1. Medialer Bandscheibenprolaps im Segment LWK 4/% mit möglicher Bedrängung der LW-Wurzeln beidseits.
  2. Kleiner rechts-foraminaler Bandscdheibenprolaps im Segment LWK 2/3 rechts mit diskreter Einengung des Neuroforamens und möglicher Bedrängung der L3-Wurzel rechts.

Krankengymnastik und Massagen brachten keine Erleichterung. Vom 4.-14.7. fuhr ich trotz starker Beschwerden in den Urlaub und ließ mir Massagen geben, die Erleichterung brachten und den Rücken meines Erachtens freier machten, so dass ich beweglicher wurde und angenehmer laufen konnte. Am Rückfahrtstag machte ich eine falsche Bewegung nach vorne links um meinen Unterschenkel abzutrockenen. Danach hatte ich sehr starke Schmerzen, die in das linke Bein zogen.
Zuhause suchte ich u. a. eine Neurochirurgin auf, wegen dem Schmerz vor allem im linken Fuß u. Bein und beim sitzen auf der linken Poseite. Großer Zeh, Fußsohle, Fußrücken manchmal auch Unterschenkel fühlen sich fast immer an wie in Watte (Berührungen sind aber spürbar!). Zeitweise links leichte Fußheberschwäche. Kribbeln fast durchgängig links im Knie, Waden, Fuß. Seit einigen Tagen stärker geworden sind harte stechendend Schmerzen im gesamten li. Bein, besonders in Kniekehle u. Fußbeuge links.
Im rechten Bein kaum Beschwerden, nur großer Zeh und Fußsohle wie in Watte (Taubheitsgefühl).
Schmerzen im Rücken sind eher punktuell vor allen links und etwas rechts im Bereich LW 4/5.
Laufen ist nur kurz möglich, weil dann die harten Schmerzen im Bein, Kniekehle und Fuß stärker werden - muß dann Humpeln. Radfahren geht etwas. Sitzen kaum möglich.
Langes Sitzen, Reizstrom und KG haben die Beschwerden verschlimmert. Diclophenac habe ich 10 Tage lang genommen und Beschwerden sind wieder etwas zurückgegangen. Wegen starker Nebenwirkungen abgesetzt (Augen, Magen etc.). Z. Z. Ibuprofen 400 morgens und abends 1, tgl. Neuraltherapie mit Ameisensäure, seit letzter Woche habe ich endlich einen guten Osteopaten gefunden und erhoffe mir hier Erleichterung zu erhalten.
Da sich die Beschwerden nun schon 3 Monate lang halten bin ich ziemlich verzweifelt.
Ab dem 14.9. ist eine Reha in Bad Drieburg geplant.

Hallo,

Klingt ja ziemlich schlimm. Es wird aber leider nicht von heute auf morgen verschwinden. Ich trage die schmerzen seit 4 Jahren, mal mehr mal weniger.
Mir hat Bewegung geholfen aber da sollte jeder für sich selbst schauen. Da ich kein Arzt bin, kann ich nur Ratschläge geben, die ich aus eigener Erfahrung kenne.
Ich wünsche ihnen viel Glück und gesundheit und gutes durchhaltevermögen.

Viele grüße,
Kudlak

Hallo,

Ja, kenne ich.
Bei Lähmungserscheinungen (Taubheit) operiert normalerweise jeder Neurochirurg sofort.
Ich hatte mit 27 die selben Symptome wie sie, incl. Taubheitsgefühl. Ich wurde sofort operiert (Gallertkern der auf die Nerven drückt entfernt) und war sofort schmerzfrei. Leider sind jetzt (sechs Jahre später) die nächsten beiden Bandscheiben dran. Bis jetzt sind es nur aushaltbare und nur nach langer Arbeit starke Schmerzen (dann auch wieder Taubheitsgefühl; Jetzt z.B.). Für die Ärzte reicht das noch ncht für ne OP. KG hat nichts gebracht, ARGE genehmigt keinen ergonomischen Schreibtisch usw… Naja, der Orthopäde sagt spätestens in zehn Jahren sehen wir un wieder, um die Wirbel zu versteiffen. Ich glaube das dauert kein Jahr mehr.

An Ihrer Stelle würde ich auf eine OP bestehen. Man muss den Ärzten sagen, was sie machen sollen, sonst passiert nichts.

Gute Besserung.

Jörn Otten.

Hallo Joern
Danke für Antwort auf mein Schreiben! Deine Geschichte klingt auch traurig. Zum Glück brauche ich z. Z. nicht zu arbeiten,-wüsste gar nicht wie ich das schaffen sollte.
Operiert wird heute nicht mehr so schnell wie vor 6 Jahren und das finde ich für mich gut, weil ich schreckliche Angst vor einer OP habe. Mir sagen die Ärzte, wenn ich nicht mehr auf Zehen oder Fersen stehen kann, oder Stuhl oder/und Urininkontinenz auftritt, also Lähmungserscheinungen, soll innerhalb von 24 Std. operiert werden.
Meine Beschwerden haben sich immer wieder verändert und ich habe Hoffnung auf Verbesserung. Die Ibuprofen 400 nehme ich erst wieder seit ein paar Tagen, weil ich ungern Chemie möchte und zudem nicht gut vertrage. Ich nehme aber auch homöopathische Mittel ein.
Bis mind. Mittwoch bekomme ich tgl. Neuraltherapie.
Morgen gibt es Fango und Massage, Dienstag und Freitag bin ich beim Osteopaten von dem ich hoffe, dass er eine Veränderung bewirken kann.
Wie wäre es denn bei Dir mal mit einer Reha? Hoffe das es in meiner Reha Übungen und Anwendungen für mich gibt, die ich schmerzfrei durchführen kann und die die Muskulatur im Bandscheibengebiet aufbauen. Muskelaufbau soll ja eine der wichtigsten Massnahmen sein.

Danke für die Antwort. Ich habe bis vor 3 Jahren selber 6 Gruppen im Gesundheitssport angeleitet und bin jemand der Bewegung braucht wie die Luft zum Atmen. Deshalb ist es um so schwerer für mich schon nach einer keinen Walkingrunde totale Schmerzen zu haben und zu humpeln. In meiner Not bin ich auf das Rad umgestiegen, dass geht einigermaßen. Früher hat man wohl einen Bandscheibenvorfall mit Bettruhe behandelt.Heute sagt man bei Schmerzfreiheit sofort Muskelaufbau. Habe gehört, dass in den Reha-Klinken die zu Behandelnden so schnell wie möglich an muskelaufbauende Geräte müssen und das in den meisten Fällen sehr erfolgreich ist. Ab 14.10. ist bei mir ja Reha angesagt. Bis dahin möchte ich aber mehr Schmerzfreiheit, damit ich überhaubt Übungen machen kann.

Hallo Luftzug!

Was ist denn nun eigentlich deine Frage?
Ich bin leider auch kein Experte, nur Leidensgenossin.
Viel Glück und Erfolg bei deiner Reha!! Ich hoffe, du findest dort Ärzte, die dir weiterhelfen.
Viele Grüße!
Kati

Hallo,

sorry, dass ich erst jetzt antworte, war auch im Urlaub.

Vorab, ich bin keine Expertin, sondern auch nur Bandscheiben-Geschädigte.

Meine lange Vorgeschichte mit Tabletten, Spritzen, Massage, Physiotherapie etc., etc., endete schlussendlich bei der OP.

Ich hoffe sehr, dass Dich Deine frühzeitige Reha davor bewahrt und Dir Abhilfe geschaffen wird.

Wünsche Gute Besserung.

Liebe Grüße

Marlies

Hallo
meine Diagnose war Ähnlich wie deine. Mein Bandscheibenvorfall war am 22.02.2010, habe danach Massagen bekommen die ich nicht vertragen habe. Danach manuelle Therpie und hohe Dosis von Schmerzmitteln (Tilidin) mit den ich so den Tag mehr oder weniger rumgekrigt habe. Danach eine ambulante Reha, die mir ganz gut getan hat und jetzt mache ich eine Reha-Nachsorge was auch ganz gut tut. Arbeiten soll ich dann anfang Oktober zwar wurde eine Widereingliederung vorgeschlagen aber mein Arbeitgeber kann das nicht umsetzen und da will ich es 6 Stunden am Tag versuchen. Damit will ich nur sagen das du noch eine lange Zeit vor dir hast und das auszukorieren.
Am Anfang hatte ich auch immer gedacht das geht schnell vorbei, da die Ärzte immer so taten als sei das nichts schlimmes. Ich wünsche dir baldige Genesung und hoffe bei dir dauert es nicht so lange wie bei mir.

Hallo Kati

Du hast recht! Eine Frage habe ich nicht direkt formuliert. Ich suche nach einem Austausch mit ähnlich Betroffenen, den ich hier erhalte. Auch bin ich für gute Tips oder Hinweise dankbar, die mir bei meinen Problemen helfen könnten. Ich weiß aber auch, dass was für andere gut ist nicht unbedingt mir genauso gut helfen muss.
Schönen Gruß zurück!

Hallo Marlies,
danke für Deine Antwort! Vor eine OP habe ich große Angst und hoffe, dass ich es so schaffe. Danke auch für Deine guten Wünsche zur Besserung!

Lieben Gruß zurück

P.S.:Wie geht es Dir nach der OP? Alles wieder relativ normal?

Hallo
und vielen Dank für Deine Antwort! Habe jetzt schon öfter gehört, dass es 9 Monate oder länger gedauert hat bis die Bandscheibengeschädigten wieder ihre Arbeit aufnehmen konnten. Bei mir sagte der erste Orthopäde, dass es normal sei in meinem zweitem Beruf Rückenschmerzen zu haben und das es nur ein kleiner Bandscheibenvorfall sei, den viele Menschen gar nicht merken würden und bei dem sie keine Beschwerden hätten (der hätte selber diesen Vorfall haben und die Schmerzen ertragen sollen - dann hätte er anders geredet!) Auch mein Hausarzt sagte, dass ich ja nur ein kleiner Vorfall. Von dem Bandscheibenprolaps im Segment LWK 2/3 wurde erst gar nicht geredet. Also bei mir wurde es runtergespielt, sonst wäre ich sicherlich vorsichtiger gewesen und es wäre wahrscheinlich nicht so schlimm geworden, wie es heute ist.
Die Neuraltherapie hat bis jetzt nicht angeschlagen. Gut hat mir gestern Abend ein Wannenbad mit Moor („Moorbad Natur“) getan. Da habe ich mich 1 Std. reingelegt und immer wieder heißes Wasser nachlaufen lassen. Mache ich jetzt öfter.
In den nächsten Tagen gehe ich zum Ostheopaten und hoffe, dass er eine Veränderung bewirken kann.
Hoffe für Dich, dass es mit 6 Std. ab Oktober gut klappt und wünsche Dir weiterhin alles Gute!

Hallo,

klingt alles ein bißchen wie bei mir vor 5 Jahren.
Hatte auch eine leichte Fußheberlähmung, die bis heute nicht restlos verschwunden ist. Damals habe ich einige PRT bekommen. Selbst Herr Grönemeyer sagt ja, dass operieren heute nicht mehr die erste Wahl ist. Vor kurzem hat mir ein befreundeter Neurochirurg allerdings gesagt, dass ich wahrscheinlich doch hätte operiert werden müssen. Nur auf diese Weise wäre die Nervenwurzel sofort entlastet worden und die Lähmung hätte verschwinden können.
Jetzt kann ich bei mir nichts mehr ändern, aber Dir rate ich, noch einige Meinungen sowohl von Orthopäden als auch Neurochirurgen einzuholen.
Trotzdem gilt: Immer in Bewegung bleiben! Sitzen und stehen schlecht, Liegen und Laufen/Gehen gut.

Gute Besserung
Christian

Hallo noch mal,

… Du schaffst es ganz sicher auch ohne OP. :smile:

Meine OP (1999), verlief zwar gut, aber ich bin viel zu früh (freiwillig) wieder ins Berufsleben eingestiegen und habe mir dabei erneut geschadet.

Aber wie gesagt, die OP selbst verlief einwandfrei. Davon sollst Du dennoch verschont bleiben, was ich Dir von Herzen wünsche.

Pass einfach gut auf Dich auf. :wink:)

Liebe Grüße

Marlies

Hallo Christian,
vielen Dank für Deine Antwort. Bin auch mit Neurochirurgen und Orthopäden in Kontakt. Meine Fußhebeschwäche ist inzwischen wieder weg. Hatte Neuraltherapie über 7 Tage bekommen und jeden Abend ein heißes Wannenbad mit Moorzusatz gemacht. Richtig lange mit heißes Wasser nach 20 Min. zulaufen lassen. Das tat sehr gut. Dann war bei zwei verschiedenen Osteopathen. Bei dem einen bin ich weiterhin in Behandlung. Die Ostheopaten sind bis jetzt das Beste und haben mir am meisten geholfen! Kribbeln und Taubheit ist auch weniger geworden.
Zu Deiner leichten Fußhebeschwäche. Ich glaube auch, dass wenn eine OP gemacht worden wäre, und sie glücklich verlaufen wäre, der Fuß jetzt normal beweglich wäre. Aber eine OP kann schief gehen und hinterläßt auf jeden Fall Narben, die Probleme machen können. Ich glaube, dass die Fußheberschwäche noch bei Dir noch zurückgehen kann, auch wenn es 5 Jahre her ist! Dafür habe ich selbst schon zuviel erlebt und gesehen. Z. B. zwei Männer im Alter von ca. 30 Jahren. Der war durch einen Motoratunfall gelähmt und die Ärzte sagte er wird den Rollstuhl nie wieder abgeben können. Durch Meditation und hartes Krafttraining ist er heute fitter denn je. Der Andere hatte nach einer Entzündung der Lendenwirbelsäule die gleiche Aussage der Ärzte zu hören bekommen. Auf den Schultern seines Bruders wurde er zu einer Indianischen Schwitzhütte getragen und konnte nach der Zeremonie wieder laufen. Wirklich, ich habe beide kennengelernt! Ich schreibe Dir aber heute zurück, weil meine Freundin von der ich 1 Jahr nichts gehört hatte vorhin angerufen hat. Sie erzählte mir, dass sie vor fast 1 Jahr ähnliche Probleme hatte. Bandscheibenvorfall in Bereich 4/5, aber nicht so starke Schmerzen, dafür aber starke Fußhebeschwäche bekam. Nach 2 Wochen Krankenhaus hat man sie nicht operiert und wieder nach Hause geschickt. Erst als Wochen später eine Nachbarin dafür gesorgt hat, dass sie in die Behandlung eines um die 80jährigen Mannes kam, der nicht studiert hatte, kein Heilpraktiker, Chiropraktiker o. ä. war. Der sich aber die Fähigkeiten angeeignet hatte die Nerven an der Wirbelsäule freizulegen. Sie war nach 2 Behandlungen ihre Fußhebeschwäche los.
Also, ich glaube auch nach 5 Jahren solltest Du nicht aufgeben und würde Dir empfehlen einen guten Osteopaten aufzusuchen.
Lieben Gruß und alles Gute!

Danke für die Wünsche. Aufgegeben habe ich auch noch nicht ganz. Mal sehen. Habe eben auch schon sehr viel ausprobiert.
Dir alles Gute!

Hallo Luftzug,

nachfolgend einige Tipps für den Langzeiterfolg bei Bandscheibenvorfall im LWS-Bereich:

  1. Sitzen & Arbeiten
    • Möglichst hoch sitzen, am besten auf einem vielfach verstellbaren Drehstuhl. Perfekt ist der H05 von Håg:
    http://www.hag.no/hag_germany.nsf/pages/products
    Unbedingt verschiedene Modelle ausprobieren.
    • Fast den ganzen Oberschenkel durch Sitzfläche unterstützen lassen, nach vorne leicht abschüssig sitzen. LWS leicht anlehnen. Ellbogen und Unterarm in Höhe der Tischplatte auf Armlehne.
    • Beine breit nach vorne ganz auf den Boden. Nicht um den Stuhl „wickeln“.
    • Möglichst hohen Tisch verwenden. Gängige Standardhöhen sind meistens viel zu niedrig.
    • Bildschirm höher stellen als Tischhöhe: Oberkante Monitor = Augenhöhe.
    • Immer auf straffer, aber gepolsterter Fläche. Hoch sitzen. Beine immer abschüssig. Winkel

Du hast eine andere Erkrankung als ich und ich kann dir leider nicht weiterhelfen. dir gute Besserung Irene

Danke für die guten Tipps von Dir!
Mir geht es inzwischen wieder bedeutend besser. Habe täglich Neutraltherapie erhalten und abends heiße Wannenbäder gemacht. Habe einen guten Osteopathen gefunden, zu dem ich zwei Mal die Woche fahre und der meinen Nerv etwas freilegen konnte. Lähmung mit Fußheberschwäche ist weg. Schmerzen, Kribbeln, Taubheit sind stark zurückgegangen. Hoffe, dass sich mein Zustand weiter verbessert. Bald gehe ich in die Reha.
L. G. und auch alles Gute für Dich!