Behandlung im Krankenhaus, was kann ich verlangen?

Hallo,

nach einem relativ schweren Sportunfall (Fußverletzung)  bin ich in der Klinik untersucht worden.
Professor 1 in der Klinik sagt, Haarriß und Knorpelschaden und Bänderdehnung
Professor 2 in der Klinik sagt, Bänder innen und außen gerissen
Auf Nachfrage bei einem Professor heißt es, ‚egal‘, de Behandlungsmethode ist die gleiche,
6 Wochen Ruhegips.

Kann ich eine klare eindeutige Diagnose verlangen?
Mir schwebt vor, dass sich die beiden Herren mal gemeinsam die Bider vom Röntgen, CT und MRT ansehen und vielleicht miteinander reden…

Dake für Rat!

[MOD Volker]Titel korrigiert

Servus, Uweuwe,

Auf Nachfrage bei einem Professor heißt es, ‚egal‘, de
Behandlungsmethode ist die gleiche,

womit er vermutlich recht hat.

6 Wochen Ruhegips.

Jepp - das ist so bei solchen Verletzungen.

Kann ich eine klare eindeutige Diagnose verlangen?

Im Prinzip ja. Du solltest die Herren Professoren jeweils auf die Diagnose des anderen ansprechen und dir die unterschiedlichen Befunde genau erklären lassen - mit nachdrücklichem Nachfragen.

Mir schwebt vor, dass sich die beiden Herren mal gemeinsam die
Bider vom Röntgen, CT und MRT ansehen und vielleicht
miteinander reden…

Wenn sie das nicht schon getan haben (aber bei ihrer Meinung bleiben), dann wirst du das in der Klinik vermutlich so nicht erreichen (das Krähensystem). Eine Möglichkeit wäre, samt Röntgenbildern, CT+MRT Befunden (Kopien müssen dir gegeben werden) einen außerklinischen Arzt aufzusuchen. Kostet vermutlich viel Geld.

Meine Meinung dazu: überflüssiger Aufwand.
Professor 2 hat recht - die Behandlung und Nachbehandlung dürfte dieselbe sein, wenn mir auch - natürlich nur ferndiagnostisch und ohne Medizinerin zu sein - Diagnose 1 minimal leichter zu sein scheint. Ändert aber nix an der Behandlung.

Lieben Gruß, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

Hallo,

Mir ist jetzt nicht genau klar, wo Haarriß und Knorpelschaden verortet sind, aber vermutlich sind Deine Außenbänder gemeint.

Bider vom Röntgen, CT und MRT ansehen …

darauf sieht man praktisch nichts. Sie dienten nur dazu, Knochenschäden auszuschließen. Vor 20 Jahren hat man noch regelmäßig operiert, geholfen hat es wenig, da die Zeit nicht nur Wunden, sondern auch Bänder heilt.

Mit dem „anschauen“ ist auch so ein Problem. In der Regel verdient der Bildermacher, ein mitgebrachtes Bild schaut sich keiner an (wenn es nichts interessantes ist). A verdient man nichts, B ist die Gefahr unterschiedlicher Konventionen groß.

Wenn Du (warum auch immer) eine Diagnose zu Bändern oder Knorpel haben möchtest, dann solltest Du zu einem Chirurgen ohne aufwändige Bildkunst gehen, dessen Diagnosen regelmäßig durch eigene Operationen Feedback bekommen. Der kann dann sowas wie den oben beschriebenen Schubladentest, und sieht dann auch, wenn er sich irrt.

Gruß
achim

Hallo! Bin auch kein Mediziner, aber die Aussage, die Behandlung ist eh die selbe, stört mich. Ein Bänderriss sollte so bald wie möglich operativ behandelt werden, also die Bänder vernäht werden und dann Ruhegips. Nur bei einem Bändereinriss ist die Behandlung die selbe.
MfG
airblue21

Servus,

und dann Ruhegips.

dem thread weiter unten glaube ich entnommen zu haben, dass der UP bereits einen Teil eines 6 wöchigen Gipsverbands hinter sich hat - deshalb war ich über seine Frage etwas verblüfft - wenn jemand 6 wöchigen Gips verordnet bekommen hat, ist, wie du sagst, die Wahrscheinlichkeit eines Bänderrisses sehr groß. Abhängig davon, wie stark ein Knorpel verletzt ist und in Kombination mit starken Bänderzerrungen und einem Haarriß (wo?), oder einer vollständigen Syndesmosenruptur kann aber auch ein Gips notwendig sein.
All das ist natürlich ohne präzise Angaben von NIchtmedizinern und vermutlich auch von Medizinern ferndiagnostisch schwer zu beurteilen.

Lieben Gruß, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

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Danke Euch!

Also es geht um das Sprunggelenk, wo Prof A sagt, ich sehe hier eingedrückten Knorpel,
der sich lösen kann und schmerzen verursachen kann… und ich sehe eine kleinere Absplitterung vom Thalushalsknochen.
Prof B sagt, sehe ich beides nicht, ich gehe auf Grund der Bilder davon aus,
dass das Innen- und das Aussenband gerissen ist.

Also ich halte es für eine kleine Katastrophe, wenn man mit zwei Meinungen durchs Leben gehen muss!
Ich spiele mit dem Gedanken, meine Rechnung nicht vor einer eindeutigen Diagnose zu bezahlen…
Aber ich denke, diese Blöse werden sich die beiden nicht geben, dass sie mir nicht eine
einheitliche Meinung präsentieren!

Grüße

Servus,

Also es geht um das Sprunggelenk, wo Prof A sagt, ich sehe
hier eingedrückten Knorpel,
der sich lösen kann und schmerzen verursachen kann… und ich
sehe eine kleinere Absplitterung vom Thalushalsknochen.
Prof B sagt, sehe ich beides nicht, ich gehe auf Grund der
Bilder davon aus,
dass das Innen- und das Aussenband gerissen ist.

Bist du nun schon operiert oder nicht? Du schreibst weiter unten, dass es bald überstanden ist - daher habe ich vermutet, dass du knapp vor dem Ende deiner Gipszeit stehst.

Verschiedene Meinungen kommen vor. Habe ich auch schon einige Male erlebt. Ist lästig und verwirrend und äußerst ärgerlich.
In seiner solchen Situation kannst du überlegen, was dir wichtig ist: Genau zu wissen, welcher Professor recht hat - dann musst du einen dritten Arzt konsultieren. Vermutlich hast du dann zwei Meinungen gegen eine und kannst dich selbst entscheiden, welchen Arzt du „overrulest“. Das habe ich auch schon mehrfach getan. Ich habe so eine BypassOP vermieden, die (noch?) nicht wirklich notwendig war und drei Stents haben genügt. Will sagen, ich habe mit einem hausfremden Arzt die Spitalsärzte overruled.

Wenn du aber schon in Behandlung bist (und den Eindruck hatte ich in deinem Post über die Reha) kannst du dir natürlich auch sagen: es ist sicherlich das Beste für mein Bein gemacht worden - wichtig ist jetzt die Zeit danach …siehe die Postings unten. Ich schau jetzt, dass ich in der Reha das Maximum für mich an Wiederherstellung erreiche. Ich ziehe alle Übungen und Therapien konsequent durch, damit mein Fuß wieder seine volle Belastungsfähigkeit erreicht und ich alles (inklusiven meiner Sportarten) wieder machen kann, wie früher.

Wenn du dann wieder komplett hergestellt bist und Sport treibst und es ist dir dann noch wichtig ist, welcher Professor recht hatte, kannst du noch immer einen dritten Spezialisten zuziehen und eine externe Meinung einholen.

Also ich halte es für eine kleine Katastrophe, wenn man mit
zwei Meinungen durchs Leben gehen muss!

Hauptsache du gehst wieder - oder?

Ich verstehe dich total - aber sowas kommt vor. Stellt sich die Frage, ob und wofür du deine Energie verwendest, wenn du komplett wieder hergestellt sein wirst - das ist nämlich der wirkliche Punkt in deinem Komplex: ist alles ordnungsgemäß gemacht worden, damit du deine Reha antreten kannst und dein Fuß wieder komplett hergestellt wird?

Ich spiele mit dem Gedanken, meine Rechnung nicht vor einer
eindeutigen Diagnose zu bezahlen…

Bist du nun schon operiert? Wann wirst du entlassen?

Aber ich denke, diese Blöse werden sich die beiden nicht
geben, dass sie mir nicht eine
einheitliche Meinung präsentieren!

Wenn du schon operiert bist, wirst du einen Entlassungsbefund(brief) bekommen. Da wird sicher nur eine Diagnose drinstehen. Das ist dann der offizielle Befund, den ich zunächst mal bezahlen würde, damit du dich nicht ins Unrecht setzt. Dann kannst du dir immer noch einen Anwalt und einen 3. Arzt nehmen und anhand der anderen Befunde (die du dir natürlich geben lassen musst - und zwar alle im Verlauf der Behandlung) gegen die behandelnden Ärzte vorgehen. Viel Erfolg wirst du vermutlich in nicht haben. Jm2c!

Lieben Gruß und weiterhin gute Besserung, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

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Bänderrisse bei Normalos/Sportlern
Hallo!

Bänderrisse werden schon seit Jahren bei Normalos nicht mehr operiert.
Bei Spitzensportlern sieht das anders aus.

Meistens bekommt man eine Schiene, die das Fußgelenk in einer bestimmten Weise fixiert, und mit der man relativ bequem laufen kann.

Früher gab es manchmal zu Beginn einen Gips für wenige Tage.

Nach mehr (12) oder weniger (6) vielen Wochen des Tragens, Tag und Nacht, hat sich alles wieder so regeneriert, dass die Schmerzen nachlassen und das Gehen ohne Schiene wieder möglich ist.

Dennoch bleibt eine gewisse Anfälligkeit,

Angelika

P.S. Insgesamt hatte ich ca. 11 Bänderrisse an den OSG während der letzten 25 Jahre…nein, keine high heels!

3 Like

Hallo

Ich erhielt nach einem Unfall mit Beckenverletzung innerhalb der ersten zwei Tage im Krankenhaus von zwei unterschiedlichen Ärzten zwei verschiedene Diagnosen, was genau denn nun alles gebrochen sei da drin - und der Physiotherapeut las aus seinen Unterlagen noch eine dritte Version vor. Auch bei mir hätte es auf die Behandlung keinen Einfluss gehabt, doch verstehe ich dich sehr gut, auch ich wollte genau wissen, was da nun kaputt war.

Ich schilderte dies dem hierarchisch obersten der beteiligten Ärzte und bat ihn, mir anhand der Röntgen- und CT-Bilder genau aufzuzeigen, was nun wirklich los sei. Er brachte bei der nächsten Visite alles mit und zeigte und erklärte es mir ausführlich. Auch wenn ich selber auf den Bildern nicht wirklich etwas erkennen konnte, glaubte ich dann diese Version.

Aber ich war, wie gesagt, noch stationär im Krankenhaus, da war das einfacher als bei dir jetzt nachträglich. Vielleicht gibt es mal einen Kontrollrermin, an dem du nachhaken kannst?

Einen Rechtsanspruch auf eine einheitliche Diagnose kann ich mir - ohne Kenntnis der Rechtslage! - nicht vorstellen. Denn medizinische Diagnosen sind häufig nicht eindeutig, da wäre die Formulierung eines solchen Anspruchs ein leerer Papiertiger.

Weiterhin gute Heilung wünscht
nichtsalsfragen

Danke für deinen Erfahrungsbericht!
Also kein Einzelfall bei mir, ein ganz kleiner Trost…

Am Montag habe ich einen Termin und der Gips kommt ab,
da verlange ich eine vernünftige Aussage.
Zudem heute noch ein Arztbericht für den Hausarzt kam, der wieder etwas anderes besagt
und auf der Rechnung vom CT und MRT steht wieder was anderes.

Weiterhin gehe ich nächste Woche nochmal zu einem etablierten Orthopäden und hole mir vielleicht nochmal eine weitere Meinung/Version :smile:

Viele Grüße

Hallo Maresa,

am Montag kommt nach 6 Wochen der Gips ab.
Dann bin ich gespannt, was ich mit auf den Weg bekomme.
Es kommt glaube ich etwas falsch rüber mit den Diagnosen, ob jetzt A oder B zutrifft.
Klar wichtig ist, dass alles wieder in Ordnung kommt!
Aber ich bilde mir ein, dass jetzt nochmal kontrolliert und verglichen wird und wenn ich das tue muss ich ja eine Grundlage haben.
Wenn ich glaube die Bänder sind kaputt, dann schaue ich nicht nach dem Knochen und Knorpel, ob der wieder OK ist.
Meine Laienhafte Vorstellung…

Anschließend gebe ich natürlich alles, damit der Fuss schnellstmöglich in Ordnung kommt und alles gut wird.

Dir auch nochmal Danke und Grüße

Ganz was anderes
Hallo Uweuwe,
aus dem Geschriebenen lese ich heraus, dass Du eine unzutreffende Vorstellung von Ärzten, Beschwerden und Diagnosen hast.
Was Du verlangen kannst, ist eine ordentliche Anamnese (Befragung), Untersuchung und daraus abgeleitet eine Verdachtsdiagnose des Arztews, daraus wiederum schlussfolgernd eine dem Wissensstand entsprechende Behandlung.
Anders als bei Automobilen gibt es keinen Diagnosestecker, den man in Ohr, Nase oder Mund einführt und schwupps das Problem gemeldet bekommt. Also eine sichere Diagnose kannst Du nicht verlangen. Man sagt, wenn 3 Ärzte einer Meinung sind, sind mindestens 2 davon keine Mediziner. Die Diagnose setzt sich aus Anamnese, Untersuchung und den persönlichen Erfahrungen des Arztes zusammen. Solange wie in deinem Fall alles auf eine Behandlung herausläuft, sit alles in Ordnung und Du solltest Dich (und die Ärzte) nicht mit unsinnigen Fragen belasten

palma