Hallo,
ich muss erstmal etwas ausholen damit ihr versteht worum es geht und warum ich so viele Fragen habe. Die letzten Tage waren ein einziges drunter und drüber…
Ich habe schon seit Jahren Magenprobleme und bin daher an Schmerzen im Bauchbereich gewöhnt. Während meiner Chinareise erschienen in den letzten zwei Wochen immer mal wieder pieksende Schmerzen linksoberhalb des Nabels, ich dachte das kommt von meinem Magen.
Am 10.3. bin ich mit plötzlichen, starken, stechenden Schmerzen zusammengebrochen, Übergeben, Fieber, Hitzewallungen, alles…
bin dann ins Nr. 1 Krankenhaus von Luoyang gegangen (was freilich nicht viel heißt dem Pelz auf den Lüftungsgittern nach zu Urteilen) und wurde durchgecheckt:
Labor, Ultraschall, CT, Abtasten. Der gesamte Bauchraum tat weh, vor allem rund um den Nabel, wie ein Gürtel, aber nur auf der Vorderseite, im Oberbauch und etwas auch im Unterbauch. Weil ich rechts Schmerzen hatte, wenn ich links piekste, dachte ich es sei der Blinddarm.
Nachdem sich drei Ärzte beraten hatten und ich von der Gastro- zur Thorax-Station verlegt wurde (also zwei Räume weiter) überlegte man, ob es die Bauchspeicheldrüse sein könnte und verfrachtete mich erstmal in ein Zimmer und hängte mich an den Tropf.
Später hieß es dann ich hätte eine Bauchhöhlenentzündung. Ich hatte keine Ahnung was das war und ließ meine Eltern telefonisch nachschlagen und das hörte sich mal gar nicht gut an.
Ich bekam Fieber und war gegen zwei Medikamente, die mir verabreicht werden sollten, allergisch. Später bekam ich dann ein flüssiges Schmerzmittel zur oralen Einnahme, Rabenprazol für den Magen und durfte nichts essen und nichts trinken, bekam dafür jede Menge Tropf in diversen Farben.
Da medizinisches Chinesisch etwas schwer für mich ist übersetzte eine Hostelmitarbeiterin bei den Visiten. Man war sich also sicher, dass es eine Bauchhöhlenentzündung sei, die Zeichen dafür sind ganz anders als für die Bauchspeicheldrüse, ich fragte auch nochmal nach.
Was ich bekam war allerdings nur Flüssignahrung, eine OP sei nicht nötig, Antibiotika auch nicht. Ich hatte trotz Schmerzmittel starke Schmerzen, keinen Stuhlgang und große Probleme Wasser zu lassen, was auch erst nach zwei Tagen überhaupt ging.
Ich machte mir Sorgen weil die Diagnose und die Behandlung irgendwie so gar nicht zusammenpassten. Als mein Fieber runter war und der zuvor recht harte Bauch, trotz starker Schmerzen, etwas weicher war, entließ ich mich nach drei Tagen, nach Absprache mit dem Stationsarzt, selbst aus dem Krankenhaus und direkt am nächsten Tag zurück nach Deutschland und trank so viel halt möglich war.
Ich bin direkt am nächsten Tag (da ich nachts ankam) ins Krankenhaus, immernoch mit Schmerzen und Schwindel. Auf der chirurgischen Station konnte man aber keine Bauchhöhlenentzündung feststellen. Die Lipasewerte waren leicht erhöht und ein Ultraschall ergab nur einen sehr trägen Darm. Das CT, dass ich mitgebracht hatte, zeige überhaupt keine Auffälligkeiten. Trotzdem hatte ich starke Schmerzen, die nicht zu erklären waren. Der Anfänger-Assistenzarzt schob es auf meine Laktoseintoleranz, ich hatte aber seit Monaten keine Milchprodukte zu mir genommen.
Ich wurde dann auf die Gastroenterologische Station verlegt und es wurde nochmal ein Ultraschall gemacht, dabei wurde Sludge an der Galle und eine kleine Flüssigkeitssammlung an der Bauchspeicheldrüse festgestellt.
Daraus schlossen die Ärzte dann, dass ich wohl eine Bauchspeicheldrüsenentzündung durchgemacht habe, diese aber schon so gut wie weg sei.
Es hieß dann ich könne stationär aufgenommen werden mit Infusionen oder nach Hause gehen und viel Trinken. Ich entschied mich dann für die Option Zuhause, weil ich in der Woche echt genug durchgemacht hatte. Ich bekam keinerlei Medikamente und einen Brief, der nur nochmal nach einer Kontrolle in einer Woche riet.
Meine Oberbauchschmerzen sind seitdem großteils abgeklungen. Ich habe aber immernoch links unter der Rippe einen nicht stechenden aber aufdringlichen Schmerz. Seit einem Tag habe ich keine Schmerzattacken mehr, ich versuche normal zu essen in kleinen Mengen und möglichst fettfrei.
Der anhaltene Schmerz ist dennoch erschöpfend und ich kann auch nicht einmal geringste Lasten tragen, ich habe versucht eine Kleinigkeit die Treppe hochzutragen und plötzlich begann mein vorher recht ruhiger Oberbauch mit den fiesesten Schmerzen mit denen ich mich kaum noch rühren konnte und die zwei-drei Stunden brauchten um wieder abzuklingen.
Mein Hausarzt (Internist) ist leider total überlaufen und ich kann erst am Donnerstag hin. Ich habe mich bisher mit Zinnkraut (als Tee und Wickel) behandelt und es auch mit Rote Beetesaft versucht, den ich aber überhaupt nicht vertragen habe.
Leider findet man nicht sehr viel über Pankreatitis im Netz, außer die immer gleichen Informationen. Bei Patientenberichten las ich, dass diese oft für zwei Wochen im KH verbleiben, worauf ich nicht wirklich scharf bin aber ich frage mich, ob ich sicher bin.
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wie lange dauert so eine Bauchspeicheldrüsenentzündung für gewöhnlich, bis sie wirklich weg ist?
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ist die Therapie wirklich „INfusionen geben und hoffen dass der Patient nicht verreckt“? So las sich das bisher nämlich, gegen die Pankreatitis selbst wird ja scheinbar gar nichts getan.
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Wie lange dauern die Schmerzen? Die Ärzte im KH meinten ja die Entzündung sei schon weg, weswegen es so schwer war festzustellen was ich hatte. Es tut aber immernoch weh und ich bin schlapp und kann nicht arbeiten. Da ich im chin. KH meine Schilddrüsentabletten nicht hatte und die Folgen davon bewirken, dass ich total nervös und kribbelig bin, ist das rumsitzen noch schlimmer.
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Womit kann ich mir noch helfen bis zum Arzttermin? Ich trinke so viel ich kann.
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Ich habe gelesen, dass die Pankreatitis quasi eine „Selbstverdauung“ ist, wie kann ich sicher sein, dass das aufgehört hat? Es tut immernoch weh und an einer Stelle des Bauches fühlt es sich an als wäre dort ein „Loch“, es gluckst da auch manchmal und ist nicht identisch mit den Stellen, die ich so von meinem störrischen Darm kenne.
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In der Apotheke wurde mir das (scheißteure) Kreon gegeben, jetzt habe ich aber gelesen dass man das bei akuter Pankreatitis auf gar keinen Fall nehmen soll, darum steht es jetzt hier rum. Lieber Finger weg?
Ich fühle mich momentan sehr unsicher und weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. Kopftechnisch bin ich wieder klar, aber mein Körper macht noch nicht mit, immer mal wieder werden die Schmerzen Stärker und ich weiß nicht, ob es nicht wieder schlimmer wird.
Vielen Dank für alle Tipps und Hinweise!
lg
Kate