Galle ? Magen ? Wer kann mir weiterhelfen?

Hallo Zusammen,

ich muss etwas weiter ausholen damit ich alles richtig beschreibe.
Vor ca. 3 Monaten fing alles an. Eines Nachts, ca. 3:00 Uhr wachte ich mit leichten Schmerzen im Rücken, ungefähr auf Lungenhöhe, auf, der Schmerz verschlimmerte sich innerhalb der darauffolgenden 4-5 Stunden, so dass ich in dieser Zeit nur durch die Wohnung in gekrümmter Haltung laufen konnte - an Hinlegen war nicht zu denken. Nach den 4-5 Stunden verschwand der Schmerz und mein Leben lief normal weiter.
Ca. 14 Tage später passierte das gleiche dann wieder.
Diesmal ging ich zum Arzt der mir RANI verschrieb und meinte es würde sich wahrscheinlich um eine leichte Magenschleimhautentzündung handeln.
Trotz der Tabletten (regelmässig genommen) trat abermals nach 14 Tagen das gleiche auf. Diesmal waren die Schmerzen unter dem Brustbein und auch im Rücken (so als würde ein Luftballon aufgepumpt und könnte nicht nach oben entweichen, sondern drückt auf das Zwerchfell).
Am nächsten Tag wieder zum Arzt, der mich Ultraschall mäßig untersuchte und ausser einer geschwollenen Gallenblase und leicht erhöhtem CRP-Wert der Blutuntersuchung nichts feststellen konnte. Er überwies mich zur Magenspiegelung und verschrieb mir Omeprazol.
Ca. 14 Tage später fand die Magenspiegelung statt, allerdings außer einer leichten Rötung der Magenschleimhaut und negativem Helicobacter konnte auch hier nichts festgestellt werden.
Weitere 14 Tage vergingen ohne Probleme so dass ich das Omeprazol absetzte.
Am nächsten Tag wurds dann heftig - abends bekam ich so starke Schmerzen, dass ich noch in der Nacht ins Krankenhaus ging. Ultraschall und Röntgen brachten keine Befunde und Bluttest war auch ok. Nach der Infusion von Schmerzmitteln gings wieder besser, so dass ich das Krankenhaus noch in der gleichen Nacht wieder verlassen konnte.
Am nächsten Tag bin ich wieder zu meinem Hausarzt der mich zur Computer Tomographie überwies. Befund: Gallenblase kurz vor der Perforation - sonst alles soweit ok, aber ich sollte schleunigst ins Krankenhaus zur OP.
Daraufhin bin ich mit allen Befunden und Bildern ins Krankenhaus eingerückt wo man die Perforation der Gallenblase in den ersten Tagen nicht nachweisen konnte. Nachdem ich Antibiotika bekam gingen sowohl die Schmerzen als auch die Blutwerte zurück. Es wurden mehrere Röntgen-, Blut- und Ultraschalluntersuchungen gemacht (auch BreiSchluck) und der Befund lautete auf einen ca. 1 cm großen Gallenstein und evtl. ein Reflux der beim BreiSchluck allerdings nicht zu 100% testiert werden konnte (hier sollte noch eine Manometrie gemacht werden).
Ich habe das Krankenhaus auf eigenen Wunsch verlassen, da es weder einen Druckschmerz in der Gallengegend gab, die Blutwerte alle in Ordnung waren, noch ich irgendwelche Probleme beim Essen bekam. (Ich glaubte einfach nicht, dass die Gallenblase das wahre Problem darstellte, vor allem weil mir auch keiner erklären konnte was das Absetzten des Omeprazol mit der Galle zu tun hat).
Die nächsten vier Wochen ging alles gut, soll heißen ich nahm weiter meine Omeprazol und hatte egal was ich gegessen habe keine Schmerzen mehr.
Jetzt bekam ich am Wochenende wieder abends Schmerzen (im Rücken wie ganz am Anfang beschrieben auch) und konnte nicht mehr liegen. Die am nächsten Tag beim Ultraschall untersuchte Galle stellte keine neuen Probleme dar - auf das Ergebnis der Blutuntersuchung warte ich noch.

Kennt jemand diesen Krankheitsverlauf und kann mir weiterhelfen ?

Freue mich auf Eure Antworten

Hallo Harry,

ich bin kein Arzt. Aber was du beschreibst, könnte
meine Krankheitsgeschichte sein - außer, dass sich das
über Jahre hingezogen hat, mit total schmerz- und
anfallfreien Jahren.

Erste Probleme, ähnlich diffus, wurde auch auf Magenschleim-
hautentzündung getippt und darauf behandelt. Die Schmerzen
verschwanden.

Trotz der Tabletten (regelmässig genommen) trat abermals nach
14 Tagen das gleiche auf. Diesmal waren die Schmerzen unter
dem Brustbein und auch im Rücken (so als würde ein Luftballon
aufgepumpt und könnte nicht nach oben entweichen, sondern
drückt auf das Zwerchfell).

Diese Beschreibung deines Schmerzes (und das anfallartige
Auf- und Abklingen) klingen für mich wie Gallenblase, weil
ich es genauso beschrieben hätte. Natürlich will ich als
Nichtmediziner nicht ausschließen,dass eine andere Krank-
heit nicht ähnliche/gleiche SChmerzen auslösen könnte. Aber
bei mir war es genauso.

Am nächsten Tag wieder zum Arzt, der mich Ultraschall mäßig
untersuchte und ausser einer geschwollenen Gallenblase und
leicht erhöhtem CRP-Wert der Blutuntersuchung nichts
feststellen konnte.

Bei mir auch. Gallenblase sehr groß, aber sonst
nichts weiter Verdächtiges, also ab nach Hause mit Tabletten
gegen beginnendes Magengeschwür (es wurde vorher ein
„barium meal“ gemacht, also ein Röntgen des Magens mit
Kontrastmittel, was eine Reizung der Magenschleim ergab).

Nächste Station:

Magenspiegelung und
verschrieb mir Omeprazol.

Ja, genauso. Bloß hieß damals das Medikament anders

Danach war ich jahrelang ziemlich ohne Probleme, regelmässig
Sodbrennen, aber nicht unerträglich.

Nächste Station, etliche Jahre später: diesmal wurde
Heliobakter getestet (gab’s vorher noch nicht).
Negativ.

Ums Abzukürzen: man schickte mich zum Ultraschall.
Ich wehrte mich. Wozu meine Gallenblase scannen, mein
Problem ist nicht die Gallenblase! Ich hielt diese
Untersuchung für Beutelschneiderei.
Gefunden wurde ein 3 cm langer, 1 Durchmesser Gallenstein.
Op wurde auf 2 Wochen später angesetzt, die nächste Kolik
kam 1 Woche später und es wurde eine Art Notoperation.

Seither: Problemfrei.

Warum glaubst du nicht ,dass es die Galle sein kann?

Gruß
Elke

Hallo Elke,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort.

Ich kann mir das mit der Galle noch nicht ganz vorstellen, weil
a) ich erst nach Absetzen des Omeprazol diese starken Schmerzen bekam und dann im Krankenhaus beim Ultraschall zwar ein Gallenstein festgestellt wurde aber die Symptome seitens einiger Ärzte nicht unbedingt mit der Galle in Verbindung gebracht werden konnten.

b) ich im Krankenhaus bei der Abtastung, als auch bei den Ultraschalluntersuchungen, keinen Druckschmerz verspürte.

c) ich tatsächlich alles essen konnte ohne irgendein Problem zu bekommen.

d) mein Hausarzt bei der gestrigen Ultraschalluntersuchung keine Veränderungen festellen konnte und mich bat erstmal die Ergebnisse der Blutuntersuchung abzuwarten.

Viele Grüße

Harry

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Hi,

Ich kann mir das mit der Galle noch nicht ganz vorstellen,
weil
a) ich erst nach Absetzen des Omeprazol diese starken
Schmerzen bekam und dann im Krankenhaus beim Ultraschall zwar
ein Gallenstein festgestellt wurde aber die Symptome seitens
einiger Ärzte nicht unbedingt mit der Galle in Verbindung
gebracht werden konnten.

Aber auch nicht ausschließen. Und Gallenstein scheinst du
ja definitiv zu haben.

b) ich im Krankenhaus bei der Abtastung, als auch bei den
Ultraschalluntersuchungen, keinen Druckschmerz verspürte.

War bei mir auch negativ.

c) ich tatsächlich alles essen konnte ohne irgendein Problem
zu bekommen.

War bei mir auch negativ. Abgesehen von eben ab und
an Sodbrennen. Außer, dass ich kein Kaffee vertragen habe
(–>Sodbrennen),konnte ich kein Essen mit Schmerzen in
Verbindung bringen.

d) mein Hausarzt bei der gestrigen Ultraschalluntersuchung
keine Veränderungen festellen konnte und mich bat erstmal die
Ergebnisse der Blutuntersuchung abzuwarten.

Heißt das, der Hausarzt hat keinen Gallenstein gesehen?

Gruß
Elke

Hallo Elke,

der Gallenstein wurde auch in der Klinik erst nach der 4. Ultraschalluntersuchung entdeckt, da er am Gallenausgang lag und der Bereich anscheinend durch andere Organe (Darm oder ähnliches) verdeckt war. Mein Hausarzt hat bei der gestrigen Untersuchung den Stein ebenfalls nicht sehen können aber an der Gallenblase an sich (Größe, Form der Ränder, usw.) keine Veränderung festgestellt.
Der Stein hat eine Größe von ca. 1 cm.
Allerdings kann ja auch keiner der Ärzte zu 100% bestätigen dass die Probleme alleine von dem Stein herrühren.

Gruss

Harry

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Hi Harry,

Allerdings kann ja auch keiner der Ärzte zu 100% bestätigen
dass die Probleme alleine von dem Stein herrühren.

Sieh’s doch mal so: der Stein ist da, er wird nicht
von allein wieder weggehen und er wird nicht kleiner
werden. 1cm (Durchmesser?) ist schon ziemlich groß.
D.h. die Chancen stehen recht gut, dass du mit dem
Ding sowieso Ärger kriegen wirst.

Wäge daneben die Schmerzen ab, die dir die Kolik (?)
gebracht hat.
Wie oft willst du das noch mitmachen?

Andererseits vergibst du dir nichts, wenn du auf
die Blutuntersuchung wartest. Aber wenn das auch
kein eindeutiges Ergebnis bringen sollte —

im Endeffekt kann dir aber hier keiner raten. Das musst
du mit deinem Doktor ausmachen. Wir anderen können
höchstens unsere Erfahrungen schildern.
Meine sind so, dass ich die OP sofort machen lassen
würde, das war kurz und fast schmerzlos, nach 1 Woche
wieder funktionsfähig, nach weniger als 4 Wochen konnte
ich die OP ganz vergessen, und ich habe seither keinerlei
Beschwerden, muss mich an keine Diät halten, das Sodbrennen
ist weg (außer wenn ich Kaffee mit Hefekuchen kombiniere).
Ich ärgere mich lediglich, dass man das nicht 15 Jahre
früher entdeckt hat.

Gruß
Elke

Hallo Elke,

bin Dir wirklich dankbar für Deine Hilfe, ich habe bloß Angst davor, dass etwas behandelt wird (entfernt wird), was evtl. gar nicht die Ursache ist und man dann nach 14 Tagen wieder auf der Suche ist.
Wie wurdest Du denn seinerzeit operiert? Laparoskopisch (Schlüsselloch) oder per Bauchschnitt? Hattest Du keine Probleme in den Tagen nach der OP?

Gruß
Harry

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Hallo Elke und Harry, ich hatte eine jahrzehntelange Tortur hinter mir, mit Ranitidin, Omeprazol, unerklärlichen Durchfällen, Krämpfen im Oberbauch etc.Jahrelang hab ich mich gequält mit Schonkosten, Fettarmer Kost usw, nichts half auf Dauer.Und dann wurde ich gelb!!!Richtig quittegelb und dann kam die Gallenblasen Op, es sollte endoskopisch werden .Nach fast 5 Stunden bin ich auf der chirurgischen Intensiv wachgeworden, verkapselt und verschlaucht und hatte einen 38 cm langen bauchschnitt.Der Chirug sagte mir hinterher dass er in seiner Laufbahn so etwas noch nicht gesehen hätte, soviele große Steine und so eine hoch entzündete Gallenblase.Nach einer Woche bin ich nach hause, geheilt und frohen Mutes dass mir sowas nicht wieder passiert.Ich würde mich sofort wieder operieren lassen, also keine Angst haben!!! Ohne entzündete Gallenblase geht vieles besser, liebe Grüße Elke

Hi Harry,

bin Dir wirklich dankbar für Deine Hilfe, ich habe bloß Angst
davor, dass etwas behandelt wird (entfernt wird), was evtl.
gar nicht die Ursache ist und man dann nach 14 Tagen wieder
auf der Suche ist.

Wie gesagt: wenn du einen Gallenstein hast, der
jetzt schon 1 cm Durchmesser hat, dann wird er zum Problem
werden, wenn er es noch nicht ist. Und eine (chronisch)
entzündete Gallenblase soll wesentlich mehr Probleme beim
Entfernen machen, auch danach, als eine, die relativ ok ist.

Wie wurdest Du denn seinerzeit operiert? Laparoskopisch
(Schlüsselloch) oder per Bauchschnitt?

Schlüsselloch. Allerdings habe ich trotzdem einen relativ
großen Schnitt (5cm) unterm Brustbein, weil mein Stein schon
so groß war.

Hattest Du keine
Probleme in den Tagen nach der OP?

Natürlich hatte ich am Anfang etwas Schmerzen. Aber nichts,
was nicht mit Schmerztabletten (irgendwas heftiger wirkendes am
ersten Tag, dann mit Paracetamol für ein, zwei Tage zu kontrollieren
war). Ich konnte nach knapp 3 Tagen nachhause. Und nach
einer Woche ging’s mir gut. Komisch war das Gefühl die ersten
paar Tage - irgendwie hab ich das Loch in mir drin gespürt,
die Innereien mussten wieder ihren Platz finden nehme ich an.
Aber das war es auch schon.
Kein Vergleich mit meiner Unterleibsop ein paar Jahre davor
(es war eine OP für Endometriose, keine ANgst, wirst du als
Mann nie kriegen - aber da wird kein Organ rausgenommen,
lediglich Stellen mit Laser verödet; jedenfalls war ich
da gut einen Monat platt und die erste Woche war höllisch.)
Mit dieser Erfahrung hatte ich vor der Gallenblasenop ziemlich
Muffe, aber es war ein Klacks dagegen. Wichtig war, dass man
mich schon am Abend der OP aus dem Bett gejagt hat.
Einmal pro Stunde sollte ich aufstehen, was ich auch
brav gemacht habe. Das braucht ein bisschen Überwindung, aber
es hilft wirklich mit der Rekonvaleszenz.

Hast du dir das Ultraschallbild mal angesehen und
genau erklären lasse? Weißt du, was bei einer Gallenkolik
passiert?
Ich verstehe deine Befürchtungen, aber ich würde den
Spezialisten im KH hier mehr trauen, als dem Hausarzt.
Wenn die Bilder den Stein zeigen, dann ist er da, auch
wenn in der Hausarzt nicht findet.

Gruß und Gute Besserung

Elke

Hallo Elke,

habe heute die Blutwerte erhalten und alle Werte waren bestens, keine Entzündungswerte vorhanden.

Zu Deiner Frage: Ja, ich habe die Ultraschalluntersuchungen immer auf dem Schirm mitverfolgt und habe den Stein bei der vorletzten Untersuchung im Krankenhaus auch gesehen. Du hast natürlich vollkommen Recht, der Stein ist da und ich kann ihn auch nicht wegreden. Allerdings kann mir trotzdem keiner der Ärtzte sagen ob er die Ursache für die Schmerzattacken ist.
Ich möchte jetzt einfach mal versuchen soviel wie möglich auszuschliessen und werd jetzt erstmal diesen im Krankenhaus mit Fragezeichen diagnostizierten Reflux überprüfen lassen (in einer Spezialklinik).

Noch viele Grüße und dank an alle

Harry

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